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Zwar keineswegs meine ursprüngliche Idee dieser Webseite, doch das Bloggen macht mir mittlerweile so viel Spass, dass ich es nicht mehr missen möchte. Und deshalb werden hier wöchentlich Berichte aus meinem Leben, kleine Anekdoten und hoffentlich auch das eine oder andere Erlebnis zum drüber schmunzeln kommen. Ich würde mich sehr freuen, wenn du mich auch weiterhin durch die Turbulenzen meines Lebens begleiten würdest.

2022 - Ein Rückblick

Was war 2022 für ein verrücktes Jahr! Gesamtgesellschaftlich gesehen ist es nicht unbedingt besser gelaufen als die beiden anderen 20er zuvor. Corona ist zwar nicht weg, aber vielleicht etwas weniger präsent, dafür kämpfen wir nun schon mit neuen Problemen. Für mich persönlich war 2022 aber durchaus ein erfolgreiches, produktives und spannendes Jahr, in dem ich sehr viel erlebt habe. Genau genommen war in manchen Monaten regelrecht die Hölle los und einige Dinge sind hinten runtergefallen. Dazu gehört leider auch dieser Blog, aber ich werde mich nun immerhin bemühen, einen würdigen Abschluss für das Jahr zu finden. Auch wenn ich viel unterwegs war, hatte ich die Möglichkeit, wunderbare Erinnerungen mit lieben Menschen zu machen. Manche waren unspektakulär, klein, aber nicht weniger wertvoll. Kaffeepausen mit guten Gesprächen, Spaziergänge am Rhein, Gelächter bei einem Glas Wein, Museumsbesuche. Manche waren grösser, Konzerte, Ausflüge, Openairs und so weiter. Und schliesslich auch ein paar Reisen und grosse Abenteuer, an welche ich sehr gerne zurückdenke. Aber eines nach dem anderen.

Das Zwischensemester ging ich eher ruhig an. Es standen Seminararbeiten und Essays auf dem Programm, ich habe Zeit mit meiner Familie und meinen Mitbewohnern verbracht und mit Thomas seine Heimat weiter erkundet. Die Vorlesungen begannen dann wie üblich mit einem Knall, nämlich der Basler Fasnacht. Und diese fand heuer fast wie normal statt, eine merkwürdige Erfahrung nach all den Lockdowns und Limitierungen. Manchem war der ganze Trubel sicherlich zu viel, doch ich persönlich habe es wahnsinnig genossen, mich in den Menschenmassen treiben und von dem wilden Trubel mitreissen zu lassen. Der krönende Abschluss für diese Erfahrung war das lang erwartete James-Blunt Konzert in Zürich. Es fühlte sich surreal an, nach all den Abstandsregeln mit tausenden Menschen lauthals zu singen. Ich habe es so genossen! Es folgten weitere Museumsbesuche, zum Beispiel im Dreiländermuseum in Lörrach oder in der Augusta Raurica, Feste wie das sehr frostige «Schnulz im Sulz» oder das Stockwerksessen und natürlich auch viele Trainings und Trainingstage mit dem Turnverein. Und schon war das Semester wieder vorüber und ich purzelte kopfüber in einen wilden Sommer voller Abenteuer.

Da gab es sportliche Herausforderungen wie den Kantonalturntag in Felsberg, wo sich das Wetter zwar noch nicht so sonderlich sommerlich angefühlt hat, aber wir schon einmal für das Turnfest üben konnten. Dann machten wir beim Volleyballturnier des Glarner-Bündner Turnfest mit und etwas später am Beachvolleyballturnier in Murg. Bei beiden Wettkämpfen waren wir nur mässig erfolgreich, dafür hatten wir eine Menge Spass und beim Spielen gegen andere (statt nur die immer gleichen Leute aus dem eigenen Verein) lernt man auch eine Menge! Das grosse sportliche Highlight war natürlich das Turnfest in Frutigen, wo wir neben einem überraschen guten Wettkampf nach etwas Startschwierigkeiten (am Anfang war es arschkalt…) auch das tolle Sommerwetter geniessen konnten. Neben dem sportlichen Teil haben wir bei dieser Gelegenheit auch ausgiebig gefeiert, dass Turnfeste nun wieder möglich sind. So waren wir denn schliesslich erst Sonntagabend recht spät zu Hause und der Montag vermutlich nicht der produktivste des Sommers…

Auch ein paar kürzere Ausflüge standen auf dem Programm. Meine Schwester hat mich in Basel besucht und wir konnten das Rheinschwimmen richtig zelebrieren und ich war auch bei Thomas in Freiburg, um seinen Geburtstag zu feiern. Schliesslich waren wir Anfang August auch ein paar Tage in den Bündner Bergen unterwegs, unter anderem auf den Spuren von Thomas Mann. Zudem haben wir auch etwas die Italianità genossen und waren anfangs Juni für eine knappe Woche in Bologna. Neben Gelato, Pizza und Caffè haben wir uns verschiedene Kirchen und Museen angesehen, die 666 Portici hinauf zu San Luca bestiegen und einen Tagesausflug nach Rimini ans Meer gemacht. Nach den Strapazen des Semesterendes mit all seinen Prüfungen waren diese Tage der Erholung wirklich schön!

Natürlich war ich auch an mehreren Openairs, an unserem eigenen war ich zwar leider gesundheitlich etwas angeschlagen, aber dafür konnte ich das Quellrock Openair und das Openair Rheinwald richtig geniessen. Wir haben gute Musik gehört, getanzt, gelacht und geplaudert bis in die frühen Morgenstunden. Darüber hinaus habe ich auch eine kleine Gartenparty bei uns zuhause gemacht, mit Freunden aus Basel und aus Graubünden. Bei wunderbarem Wetter konnten wir den Abend am Feuer, mit Grillade und Gitarrenmusik richtig geniessen! Den musikalischen Abschluss bildete dann Mitte August das «Stars in Town» in Schaffhausen, wo ich mit einer guten Freundin ein fantastisches Konzert von Johannes Oerding besuchte. Und zwischen all diesen wilden Aktivitäten habe ich auch ein bisschen für die Uni gearbeitet und war Mitte Juli mit meinem Papa in Frontenay, um wieder in dem Schloss dort zu kochen. Auch wenn es in dieser Zeit etwas gar heiss war und wir daher nicht allzu viel unternehmen konnten, habe ich diese Woche voller Musik und beeindruckenden Sonnenuntergängen (und selbstverständlich viel Kocherei) genossen und konnte mich auch ein bisschen erholen.

Der Sommer neigte sich dann in einem fulminanten Finale dem Ende entgegen. Mein Papa und ich haben wie letztes Jahr eine gute Woche auf dem Simplonpass für über dreissig hungrige Wanderer gekocht. Auch heuer war das Wetter auf unserer Seite und so blieb neben dem Gemüse rüsten, Salat waschen und Kuchen backen auch wieder Zeit für eigene Wanderungen. Für zwei Nächte kam auch meine Mama zu Besuch und ich konnte ihr die Gegend und das Kochabenteuer etwas näherbringen. Kaum zurück brachen dann meine Schwester und ich zu einer dreitätigen Wanderung nach Chiavenna auf. Unsere erste Etappe führte uns von Thalkirch über den Safier Berg nach Splügen, wo wir unerwartet früh ankamen, sodass wir noch genug Zeit hatten, um das Dorf etwas zu besichtigen. Am nächsten Tag, nach einem stärkenden Frühstück, wanderten wir über den Splügenpass, picknickten am Lago di Montespluga und stiegen dann durch die schroffe Cardinelloschlucht hinunter nach Isola. Die Übernachtung im dortigen Hotel, inklusive Apero und gemeinsamem Abendessen aller Wandervögel der «Via Spluga» war auf jeden Fall sehr unterhaltsam! Die letzte Etappe führte dann durch abenteuerliche Schluchten und dichte Wälder bis nach Chiavenna, wo wir zusammen mit einem Sommergewitter eintrafen. Bevor es am nächsten Tag dann auch schon wieder auf den Heimweg ging, nahmen wir uns noch die Zeit die Stadt etwas genauer anzuschauen und natürlich eine gute Pizza zu essen.

Gleich danach ging es für mich mit der Uni auf eine Exkursion nach Pompeji. Der Bericht über diese abenteuerlichen zehn Tage voller Ruinen, langen Stunden in brütender Hitze oder strömendem Regen, einer wilden Bootsfahrt, beeindruckenden Ausblicken, lehrreichen Referaten und historischen Grabungen würde diesen Jahresrückblick auf jeden Fall sprengen. Aber ich habe diese Exkursion wahnsinnig genossen und tatsächlich viel gelernt. Wer nun neugierig geworden ist, kann gerne meinen Rückblick auf dem «Jetzt Zeit Blog» der Universität nachlesen. Bevor es dann wieder zurück in die Uni ging, hatte ich immerhin noch ein paar ruhige Tage zur Erholung, während denen ich mit der Familie meines Freundes in den Bregenzerwald gefahren bin. Das Wetter war leider nicht auf unserer Seite und so konnten wir nur am ersten Tag richtig wandern, aber dafür blieb mehr Zeit für die Sauna, mythische Spaziergänge im Nebel und gutes Essen.

Und so purzelte ich schliesslich schon ins nächste Semester. Mittlerweile bin ich von Semesteranfängen und -enden irgendwie auch nicht mehr so beeindruckt wie am Anfang meines Studiums, es gehört halt einfach zu meinem «Job» dazu. Neben dem Vorlesungen besuchen, Seminaraufgaben erledigen, lesen, recherchieren und schreiben blieb (bzw. nahm ich mir) auch Zeit für andere Abenteuer. Das grösste war sicherlich die Reise nach Peleponnes mit meiner Familie. Im Gegensatz zum letzten Jahr hatten wir perfektes Wetter, sodass wir das wunderschön klare Wasser auch geniessen konnten. Neben dem Strandleben haben wir aber auch antike Bauten besucht, Sonnenuntergänge (und einen Sonnenaufgang) bewundert, sehr mittelmässigen Wein getrunken, die beeindruckende Natur erkundet und eine unfassbar lange Schifffahrt hinter uns gebracht. Und natürlich viel geplaudert und gelacht! 
Wir hatten aber auch einen Ausflug mit dem Turnverein und das Fest am Abend gehört definitiv zu den denkwürdigsten Erlebnissen dieses Jahres… Im Wohnheim hatten wir eine «richtige» Halloweenfeier, inklusive Kostüme, den passenden Snacks und der gruseligen Dekoration, die sich gehört. Glücklicherweise blieb neben all diesen anderen Abenteuern auch Zeit für Ausflüge mit meinem Freund. Eine meiner liebsten Erinnerungen des vergangenen Jahres ist denn auch unser Kurztrip nach Tirano. Wir fuhren mit dem Albula-Bernina Express, machten einen Abstecher nach Pontresina und hinauf nach Muottas Muragl, haben in einer sehr schicken Suite in Tirano übernachtet und ein bisschen das Städtchen erkundet, den Gletschergarten in Cavaglia erwandert und natürlich die beeindruckende Zugstrecke bewundert. Und Ende November stand dann auch die Turnunterhaltung auf dem Programm, auf die wir intensiv hingearbeitet haben. Auch wenn es eine Menge Arbeit war, hat es sich wirklich gelohnt. Wir hatten sehr viel Spass und der Applaus des Publikums war ein schöner Lohn für all das Training. Und selbstverständlich haben wir die gelungenen Vorstellungen schliesslich ausgiebig an der Bar gefeiert.

 

Jetzt neigt sich das Jahr dem Ende zu. Um den Dezember entsprechend zu zelebrieren, habe ich mit meinem Freund Guetzli gebacken, was in der kleinen Studentenküche gar nicht mal so einfach war (zumal ohne Wallholz…), wir haben die meisten der über vierzig Krippen auf dem «Basler Krippenweg» angeschaut, ich hatte eine kleine Glühweinorgie mit meinen Mitbewohnern und habe den grössten Christbaum meines Lebens geschmückt. Und schliesslich standen nur noch die Weihnachtsfeiern an, zuhause, mit der Verwandtschaft, in der Kirche. Ich freue mich, das Jahr nun noch mit etwas Ruhe ausklingen zu lassen, um das nächste wilde Jahr mit voller Motivation beginnen zu können. Und ich hoffe, dass wir uns hier dann auch wieder häufiger sehen werden! :) 

 

 

Fasnachtswahnsinn in Basel und andere Abenteuer

Wenn ich auf die vergangenen Tage blicke, fühlen diese sich ein bisschen an wie ein Fiebertraum. Die Fasnacht in Basel, das James Blunt Konzert im Hallenstadion in Zürich, dazwischen Vorlesungen, ein Ausflug nach Freiburg, eine kleine Corona-Epidemie auf dem Stockwerk, so viele Dinge, die passiert sind. Aber vielleicht sollte ich einfach vorne anfangen.

Immer dann, wenn man im Frühlingssemester so ein bisschen das Gefühl hat, im neuen Stundenplan angekommen zu sein (was bei mir ohnehin nicht wirklich passierte, weil ich mit meinem Umzug beschäftigt war…) haben wir in Basel gleich wieder eine Woche «Ferien». Fasnachtsferien. Und wer dabei war, wird bestätigen können, dass man danach die Erholung noch viel nötiger hat als vorher, vor allem weil es zahlreich Dozierende gibt, die diese zusätzliche Woche «Freizeit» für jede Menge Hausaufgaben nutzen. An meinem momentanen Wohnort kann man in dieser Woche jedoch nicht einmal schlafen, geschweige denn Arbeiten!
Ich war mit meinem Freund am Morgenstreich, trotz der klirrenden Kälte von Temperaturen leicht unter Null haben wir uns um 3 aus dem Bett geschält und auf den Marktplatz gestellt. Schlafen konnte man ihm Wohnheim ohnehin ab 1 kaum noch, zu viele Leute sind auf dem Gang herumgelaufen, sind heimgekommen oder gegangen, da war an Erholung kaum zu denken… Doch ich habe mir nicht nur den Morgenstreich, sondern auch das «Gässeln» angesehen, die diesjährige Alternative zum Umzug. Für drei Tage zogen die Gruppen mit Pfeifen und Trommeln oder auch mit anderen Instrumenten, mit Räppli (Konfetti) und Süssigkeiten durch die Gassen und haben Lärm und Aufregung verbreitet. Ich habe in den drei Tagen viel zu wenig geschlafen, einen Gehörschaden bekommen und mir mehrmals fast die Finger abgefroren und trotzdem war es wunderschön. Man kann von der Fasnacht halten was man will und ich verstehe jeden, der während der «Drei schönsten Tage» aus der Basler Innenstadt flieht. Aber nach zwei Jahren Corona hat sich dieser Ausbruch an Lebensfreude so unglaublich kostbar angefühlt. Ich bin ohnehin fasziniert davon, dass ein paar Tausend Verrückte einfach für Tage eine der grössten Städte der Schweiz komplett übernehmen können. Wer muss schon schlafen, einkaufen, lernen, arbeiten? Aber dieses Jahr war hat es sich fast wie eine Art Rausch angefühlt. So viele glückliche Menschen, lachende Gesichter, so viel Übermut und vor allem kein Wort über Corona (Es war zugegebenermassen auch merkwürdig, mit Tausenden Menschen unterwegs zu sein, nachdem wir jetzt so lange Abstand gehalten haben). Es hat sich ein bisschen so angefühlt, als hätte die Hoffnung gesiegt, eine Rückeroberung der Dinge im Leben, die Freude machen.

Nach diesen Tagen des Übermuts kehrte im Wohnheim dann Stille ein. Wie es zu erwarten gewesen war, hatten wir ein paar Corona-Fälle und alle anderen mussten sich auch erst einmal erholen. Das galt auch für mich und meinen Freund. Wir haben am Dienstag bereits eine kleine Flucht aus Basel angetreten und waren in Bern im historischen Museum, das mit seinen vielseitigen Ausstellungen mehr zu bieten hatte, als wir an einem Tag geschafft haben. Ausser uns zu bilden haben wir auch die Sonne und die Luftveränderung genossen und die Zugfahrten für ausgiebige Gespräche genutzt. Am Mittwochabend war ich dann in Zürich, an einem Konzert im Hallenstadion. Zur Musik braucht es gar nicht viele Worte, es war fantastisch! Ich bin nach wie vor begeistert, wenn ich daran denke. Das Rundherum war aber einmal mehr verblüffend. Die Grösse der Halle hätte mich auch vor Corona schon beeindruckt, aber wenn ich jetzt Bilder von diesem Abend anschaue und die Menschenmenge sehe, kann ich es kaum glauben, dass so etwas jetzt wieder möglich ist. Und natürlich war in Basel immer noch Rambazamba als ich um 1 wieder angekommen bin und so habe ich mir vor dem Zubettgehen noch ein paar Musikstücke angehört und eine ordentliche Räpplidusche abbekommen. Um uns nach all diesem Wahnsinn tatsächlich etwas erholen zu können, sind mein Freund und ich dann übers Wochenende nach Freiburg gefahren und hatten endlich einmal gutes Wetter. Dieses haben wir genutzt, um ausgedehnte Spaziergänge durch die wunderschöne Gegend zu machen. Ansonsten liessen wir es uns gut gehen und haben versucht, unsere Batterien wieder aufzuladen.

Die darauffolgende dritte Semesterwoche war nun fast schon langweilig. Aber ich gebe gerne zu, dass ich auch das genossen habe, zumal ich immer noch etwas erholungsbedürftig war. Ein Highlight war aber auf jeden Fall das Abendessen am Donnerstagabend bei unseren ehemaligen Mitbewohnern. Wir haben gelacht, bis uns die Tränen gekommen sind, lecker gegessen und gemeinsame Erinnerungen aufgewärmt. Das Wochenende hielt dann schliesslich noch ein weiteres kleines Highlight bereit, ich habe mit meiner Schwester und zwei Freundinnen eine Turnunterhaltung eines anderen Turnvereins besucht. Zum einen war der turnerische Teil und auch die Zeit in der Bar danach sehr lustig, zum anderen aber habe ich es auch hier vor allem genossen, in eine «Normalität» zurückkehren zu können. Nach all den abgesagten Unterhaltungen, Ausflügen und Wettkämpfen ist jeder Vereinsanlass, der stattfinden kann, ein kleiner Gewinn in meinen Augen.

 

 

 

Turbulente Zeiten

Alle zwei Wochen einen Blog zu schreiben, versetzt mich in die merkwürdige Situation, von Dingen zu berichten, die gefühlt schon eine Ewigkeit her sind. Das liegt auch daran, dass die letzten 14 Tage ziemlich intensiv waren. Diese Woche hat das neue Semester begonnen und auch wenn ich nun schon ziemlich viel Studiumserfahrung habe, war dieser Semesterstart doch wieder einmal etwas Neues.
Und auch die die letzte Zwischensemesterwoche war intensiv, wir haben die frei verfügbare Zeit noch einmal voll genutzt und ein paar Dinge unternommen, mein Freund hat seine Masterarbeit abgegeben und war dementsprechend absorbiert und schliesslich haben wir versucht, die letzten Tage mit einigen der «alten Hasen» zu geniessen, bevor schliesslich alle diejenigen, die damals vor mir oder mit mir eingezogen sind, weg sind. Glücklicherweise bleiben viele der mir besonders wichtigen Menschen in der näheren Umgebung, aber es ist natürlich nicht dasselbe, wenn man nicht mehr ständig am selben Ort lebt.
Am Valentinstag waren mein Freund und ich gemütlich frühstücken und haben dann am Abend zusammen gekocht. So konnten wir den Tag etwas zusammen geniessen und hatten am Nachmittag doch noch Zeit, um an unseren jeweiligen Projekten zu arbeiten. Da das Wetter uns einigermassen hold war, waren wir fast jeden Tag spazieren, entlang des Rheins ist das immer wieder ein Vergnügen. Am Sonntag haben diejenigen von uns, die im Wohnheim geblieben sind, gemeinsam gebruncht. Ich habe zwischendurch noch die Masterarbeit meines Freundes gegengelesen und wir waren spazieren, ansonsten habe ich den Tag weitgehend am Küchentisch verbracht. Wir haben gegessen, Spiele gespielt und dann zusammen Znacht gekocht.

Das ein neues Semester anfing, war überraschend unspektakulär, immerhin erlebe ich es mittlerweile zum zehnten Mal. Was jedoch wirklich ungewohnt war, waren die vollen Hörsäle. Ich habe noch selten in meinem ganzen Studium in so vollen Hörsälen gesessen, zumindest kommt es mir so vor. Es war schön, endlich wieder «richtig» an die Uni gehen zu können, gerade die Seminare gewinnen durch diesen persönlichen Kontakt enorm. Aber nach Monaten, Jahren des (vorwiegenden) Online-Unterrichts, waren die übervollen Räume doch ein bisschen gewöhnungsbedürftig.

Des Weiteren waren wir in den letzten Tagen noch in der Oper (am ersten Tag nach Aufhebung der Massnahmen, das war sehr speziell) und haben uns «Don Carlos» angeschaut. Ich habe endlich einen Arbeitsplatz in der Bibliothek gefunden, an dem ich mich wirklich wohlfühle, sodass ich jetzt auch nicht mehr immer nur von meinem eigenen Plätzchen aus arbeiten muss. Und wir stellen uns alle allmählich auf die grossen Veränderungen ein, die vor uns liegen.

Ich versuche, mich tagespolitisch einigermassen auf dem neusten Stand zu halten, bei allem, was im Moment passiert, habe ich das Gefühl, nicht mehr länger mit meiner «Kopf in den Sand» Strategie arbeiten zu können. Es ist keine schöne Beschäftigung, aber weiterhin weg zu schauen, kommt mir falsch vor. Und so wird ein nicht unbedeutender Teil meiner Zeit im Moment auch mit Recherche und Gedanken gefüllt. Wir hätten sicher alle gut eine kleine Verschnaufpause von einer Hiobsbotschaft zur nächsten brauchen können, aber für Krieg gibt es ohnehin nie einen guten Zeitpunkt… 

 

 

Das zeitlose Zwischensemester

 

Im Zwischensemester verliere ich immer ein bisschen das Zeitgefühl. Ich habe weniger fixe Termine und arbeite in meinem eigenen Tempo an den verschiedenen anstehenden Projekten ohne Überblick über Wochentage oder Kalenderwochen. Die vergangenen Wochen waren trotz der ganzen Arbeit auch überraschend entspannt. In den letzten beiden war ich mit meiner Familie Schneeschuhlaufen, wir haben sauniert, in der Sonne gesessen und haben bis spätabends am Küchentisch gesessen und mit Legos experimentiert. Ich habe da ein kleines Legoprojekt für mein Bücherregal am Laufen und obwohl ich im ersten Moment meist belächelt werde, überwiegt schlussendlich doch fast immer die Faszination, wenn ich die Legos erst auspacke. Da kann niemand widerstehen.
Mit meinem Freund war ich in zwei Museen, im „Cartoon-Museum“, das mich mit einer farbenfrohen, intensiven Ausstellung einer französischen Künstlerin positiv überrascht hat und im Museum „Kleines Klingental“, wo man die Gelegenheit hat, einige der aus konservatorischen Gründen durch Kopien ersetzten monumentalen Statuen des Münsters in „echt“ und vor allem aus der Nähe zu betrachten. Wir haben ausgiebige Spaziergänge gemacht und uns auch filmisch-kulturell gebildet.
Auch mit dem Turnverein geht es langsam wieder weiter, unter bestimmten Auflagen sind endlich wieder Trainings möglich und wir versuchen auch sonst das Gemeinschaftsgefühl zu erhalten. Wir waren Schlitteln, Langlaufen und am letzten Wochenende haben wir unseren traditionellen Vereinsabend gemacht, bei dem ebenfalls geschlittelt, aber auch sehr lecker gegessen wurde. Meine Schwester und ich haben den Abend organisiert, sodass wir etwas mehr zu tun hatten, aber der Aufwand hat sich gelohnt, wir hatten alle eine Menge Spass.
Im Studentenheim gibt es im Moment ziemliche Veränderungen, ein Grossteil „meiner“ Kerngruppe
ist bereits ausgezogen oder zieht innerhalb der nächsten Tage und Wochen aus. Auch ich werde bei dieser Gelegenheit innerhalb des Wohnheims in ein grösseres Zimmer ziehen. Das bedeutet für uns alle viel Organisation, das Beschäftigen mit neuen Möbeln etc. und vor allem, dass wir uns an den Gedanken gewöhnen müssen, uns nicht mehr einfach täglich in der Küche zu begegnen. Glücklicherweise ziehen die meisten nicht weit weg, sodass wir uns sicherlich auch in Zukunft oft sehen werden, aber es ist natürlich nicht ganz dasselbe. Ich versuche mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass Veränderungen das einzige im Leben sind, auf das man sich verlassen kann, und dass wir uns alle weiterentwickeln werden. Vor allem bin ich dankbar für die gemeinsam verbrachte Zeit und freue mich auf kommende Unternehmungen. Ein bisschen traurig ist es trotzdem.

 

 

Long time no talk

Der Januar geht in grossen Schritten seinem Ende entgegen und es wird Zeit, mir Gedanken zu machen, wie der Rest des Jahres hier auf meiner Webseite aussehen soll. Die Beiträge aus dem Jahr 2021 kann man vermutlich an zwei Händen abzählen. Ich hatte viel um die Ohren, es gab nicht so wahnsinnig viel Neues zu berichten oder ich fand absolut keine Motivation, etwas zu schreiben. Das vergangene Jahr war für mich in vielerlei Hinsicht schwierig gewesen und, so bedauerlich das auch ist, der Blog war in dieser Zeit absolut keine Priorität. Aber jetzt bin ich zurück, mit neuer Motivation und neuen Ideen. Und vielleicht einer Portion mehr Realismus als in früheren Jahren. Es ist leider nicht realistisch, dass ich neben meinem Masterstudium, meinen freiwilligen Engagements und meinem Sozialleben noch mehrmals in der Woche etwas hochlade. Daher kommt jetzt ein neues Programm: Uploads gibt es jetzt wieder jeden Sonntag. Zweimal im Monat wird das ein Blog sein, die anderen beiden Male möchte ich mich kreativ ausleben. Was genau das bedeutet werden wir in den nächsten Wochen sehen :)

Mein Januar war übrigens überraschend gut. Ich habe keine verrückten Abenteuer erlebt oder längere Reisen unternommen, aber ich habe zu einem halbwegs normalen Alltag zurückgefunden. Wie üblich steht das Schreiben von Seminararbeiten auf dem Programm, aber daneben fand ich Zeit für Yoga, Spaziergänge, Kaffeepausen mit guten Gesprächen, gemeinsame Abendessen mit meinen Mitbewohnern und Zeit für mich allein oder mit meinem Freund. Ich konnte etwas Energie tanken, an privaten Projekten arbeiten und bin nun voller Neugierde, was 2022 bringen wird. Einige der Hindernisse, die 2021 so schwierig gemacht haben, existieren immer noch, aber ich habe das Gefühl, dass es zumindest für mich persönlich aufwärts geht und dass macht mich wahnsinnig froh und dankbar. Ich freue mich darauf, dich, geschätzter Leser, auf diese Reise mitzunehmen, wohin auch immer sie uns auch führen mag!

 

 

Jahresrückblich 2021

Tja, was soll man zu diesem Jahr schon gross sagen. Ich denke wir sind alle froh, dass es vorbei ist und, auch wenn es vielleicht etwas gewagt ist, ich setze doch Hoffnungen ins nächste Jahr. Aber es wäre auch nicht fair zu behaupten, dass die vergangenen 12 Monate überhaupt keine schönen Momente bereitgehalten hätten. Und genau darauf will ich mich nun konzentrieren und ein kleines Schlaglicht auf die Augenblicke werfen, an die ich mich gerne erinnere.

 

 

Januar: Schnee, Schnee, Schnee. Sogar ich Wintermuffel konnte mich ein bisschen darüber freuen, auch wenn das kalte Weiss auch ordentlich Chaos angerichtet hat. Das Highlight war aber sicherlich der Familienausflug. Ein paar Tage Wellness, Winterspaziergänge und gutes Essen haben uns allen gutgetan. 

 

Februar: Der grosse Höhepunkt des ansonsten sehr arbeitslastigen Februars war ein Wochenende im Lötschental mit einigen meiner Mitbewohner. Die Schneeverhältnisse waren zum Schlitteln nicht ideal, dafür hatten wir umso mehr zu lachen. Wir haben Fondue gegessen, geplaudert, sassen am Cheminéefeuer, haben Stadt, Land, Fluss gespielt, uns im Schnee ausgetobt und vor allem sehr viel gelacht.

 

März: Im März klopfte in Basel bereits der Frühling an. Ich konnte zwischendurch draussen lernen und habe an einer Frühlingswanderung meines Studentenwohnheims teilgenommen. Es war etwas kalt, das muss man zugeben, aber eben trotzdem schön und ich habe die Sonne sehr genossen. Ende März war es in Basel dann sogar so warm, dass wir am letzten Tag des Monats gar einen Sprung in den Rhein gewagt haben! Das war sehr erfrischend, aber hat auch viel Spass gemacht und im Hinblick auf den schlechten Sommer, der uns erwartete, war das genau das richtige.

 

 

April: Über Ostern haben wir mit der Familie wieder ein «Schnulz im Sulz» Ersatzfest gefeiert und das gute Wetter hielt uns auch weiterhin treu die Stange, sodass es draussen sogar richtig gemütlich war. Ansonsten habe ich vor allem für meine Bachelorprüfungen gelernt und dazwischen habe ich mit meinem Freund immerhin den einen oder anderen schönen Spaziergang machen können. Ein Museumsausflug nach Bern, den wir mit einer fantastischen Pizza abgerundet haben, gehört definitiv auch zu den Höhepunkten.

 

Mai: Mein Mai war in erster Linie dominiert durch meine Bachelorprüfungen und die Vorbereitungen dafür. Neben dem ganzen Lernen blieb aber auch Zeit für ein paar schöne Momente. So haben wir eine unerwartet ausgiebige «Osterfeier» mit Freunden gefeiert, ich habe mit meiner Familie einen Ausflug ins Puschlav unternommen und ausgiebige Spaziergänge mit meinem Freund gemacht. Ende des Monats hat mich dann schliesslich meine Familie in Basel besucht und nach all den Semestern Studium konnte ich ihnen endlich diese Stadt, in der ich nun schon fast vier Jahre lebe, etwas zeigen.

 

 

Juni: Anfang Juni durfte ich ein paar entspannte Tage bei meinem Freund zuhause verbringen. Wir konnten trotz nicht ganz idealem Wetter ein paar wirklich schöne Ausflüge unternehmen! An meinem Geburtstag bin ich dann mit meiner Schwester für ein paar Tage ins Berner Oberland gefahren. Wir haben in Interlaken gezeltet und von dort aus zahlreiche Ausflüge in die Berge unternommen. Im Gegensatz zum sonst so nassen Sommer war diese Woche strahlend schön, perfektes Wanderwetter! Wir haben in diversen Seen gebadet, einige Gipfel erklommen, zwei verschiedene Wasserfälle besichtigt und nebenbei unsere Geografiekenntnisse aufgebessert. Schliesslich habe ich zusammen mit meinem Freund auch noch drei Tage in Einsiedeln verbracht. Wir waren mit einer Gruppe junger Menschen unterwegs, haben das Kloster unter kundiger Führung besichtigt und uns über Kunst (und alles Mögliche andere) ausgetauscht. 

 

 

Juli: Im Juli gab es zwar auch ein paar sonnige Tage, doch im Grossen und Ganzen habe ich diesen Monat vor allem sehr nass in Erinnerung! Die überraschend guten Noten meiner Bachelorprüfungen, die ich zurückbekommen habe und die Geburtstagsparty meines Freundes bleiben mir dennoch in guter Erinnerung, ebenso mein Koch-Ausflug nach Frankreich. Während dieser sechs Tage zeigte sich das Wetter auch eher von seiner besseren Seite und auch wenn ich einen Grossteil des Tages in der Küche verbracht habe, hat es doch sehr viel Spass gemacht. Die Lage des Schlosses, aber auch das Gebäude an sich und die Stimmung unter den Teilnehmern der Musikwoche haben diesen Tagen einen magischen Anstrich verliehen und meine Ausflüge in die Umgebung führten mich in verwunschene Gassen und durch dichte Wälder.

 

August: Anfang des Monats wollte ich mir eine kleine Auszeit aus dem Alltag gönnen und bin dafür für zwei Tage nach Biel gefahren. Doch das Wetter war dermassen nass und grau, dass ich mich vor allem daran und weniger an die schöne Altstadt oder den See erinnere. Mehr Wetterglück hatte ich dann immerhin bei meiner Gartenparty, zu der ich Freunde und Mitbewohner eingeladen hatte. Das immer etwas riskante Vermischen verschiedener Freundschaftskreise hat zum Glück ganz gut funktioniert und wir hatten einen lustigen Abend! Ende Monat bin ich schliesslich zum zweiten Mal für eine intensive Kochwoche auf den Simplonpass gefahren, dieses Mal zusammen mit meinem Vater. Wir haben acht Tage lang 35 hungrige Wanderer gefüttert, die neben der körperlichen Ertüchtigung auf dem Pass das innere Gespräch mit Gott gesucht haben. Und auch wenn die Teilnehmer dieser Exerzitien für die meiste Zeit ihrer Anwesenheit schwiegen, hatten wir es in der Küche mit unserer spanischen Helferin lustig und es blieb zum Glück genug Zeit für uns, um auch ein paar Wanderungen zu unternehmen oder in den Bergsee zu springen.

 

 

September: Bevor das neue Semester wieder anfing, durfte ich mit der Familie meines Freundes ein paar Ferientage im Bregenzerwald verbringen. Wir haben die Vorzüge eines guten Hotels genossen und Spaziergänge und Wanderungen unternommen. Eine der Wanderungen war sogar ein richtiges Abenteuer, da sie sich unerwartet in die Länge gezogen hat und wir plötzlich auch noch den ursprünglich mit der Gondel geplanten Abstieg unter die Füsse nehmen mussten. Spass gemacht hat es trotzdem, mir zumindest :) Und auch für etwas Kultur in Form zweier Museumsbesuche fanden wir die Zeit.
In den folgenden Tagen habe ich mit meiner Familie und Grossmutter Kartoffeln gegraben und anderes Gemüse geerntet, wir hatten endlich wieder einmal einen Wettkampf mit dem Turnverein und ich war mit meinem Freund und einer Mitbewohnerin in der Oper (Zauberflöte). 

 

 

Oktober: Das grosse Highlight des Oktobers war, wie so oft, unsere Herbstferien. Zwar hat uns das Wetter hier vollkommen im Stich gelassen, aber dennoch hatten wir auf der Reise von zuhause bis ans Ende Apuliens auch viele schöne Momente. Im strömenden Regen bei 11° durch Vieste zu strolchen war zwar sehr nass und kalt, aber irgendwie auch unterhaltsam, einmal war das Wetter dann doch noch gut genug für einen Sprung ins Meer, wir haben die faszinierende Küste des Gargano besichtigt und die hübschen Städte Polignano al Mare und Lecce besucht.
Ein Besuch auf der Herbstmesse mit Höhepunkt Riesenrad (geographisch) und Geisterbahn (unterhaltungsmässig) und ein witziges Halloween-Essen im Kerzenschein mit meinem Mitbewohnern bleiben mir ebenfalls in guter Erinnerung.

 

November: Der zweitletzte Monat des Jahres war für mich gespickt von kleineren und grösseren Ausflügen. Ich war mit meinem Freund und seinen Eltern am 1. November in seiner Heimat, eine Woche später waren wir zusammen mit dem Wohnheim auf einer Herbstwanderung mit faszinierenden Wetterphänomenen. Wir haben ebenfalls an einer Exkursion nach Solothurn teilgenommen, wo es zwar anfangs arschkalt war, aber eben auch viel zu sehen gab. Schliesslich fuhren wir mit meiner Gotta und ihrem Partner für ein sonniges Wochenende ins Tessin, wo wir uns die Landschaft und Kultur zu Gemüte geführt haben. Der Abschluss des Monats war dann ein Sportnachmittag und ein «Galadinner» mit dem Turnverein, dass wir uns selbst auf unser Jubiläum geschenkt haben sowie am Tag darauf ein Konzert mit dem kleinen «Unisono-Chor».

 

 

Dezember: Einen Drittel des Dezembers haben mein Freund und ich, genau wie letztes Jahr, in Quarantäne verbracht. Beziehungsweise in Isolation, denn dieses Mal hat es uns tatsächlich auch erwischt. Glücklicherweise haben wir es beide halbwegs gut überstanden und waren fit genug, um zuhause auf den menschenleeren Wegen ein paar Spaziergänge zu unternehmen oder schlitteln zu gehen. Und dieses Jahr waren wir «genug früh dran», sodass auch Weihnachten davon nicht betroffen war. Ich konnte sogar noch für zwei Nächte mit Freunden in eine Ferienwohnung in die Berge fahren, wo wir das Winterwunderland bei ausgiebigen Spaziergängen genossen haben. Die Feiertage habe ich dann ruhig mit meiner Familie verbracht, wir haben Weihnachten bei beiden Grossmüttern und zuhause gefeiert, am 24. Dezember war ich in der Kirche und Silvester habe ich dann mit meinem Freund und ein paar guten Freunden auf einem Maiensäss bei Raclette und Wein verbracht. 

 

 

Zum Semesterstart

Die Zeit scheint nur so zu fliegen und irgendwie hat das neue Semester schon wieder begonnen. Und wie so oft im Herbst bin ich darüber froh. Es ist schön, wieder einen halbwegs geordneten Tagesablauf zu haben und jetzt zwischendurch wieder «richtig», so in echt, an die Uni gehen zu können. Ich habe plötzlich wieder festgestellt, dass Seminare durchaus ganz interessant und anregend sein können, wenn man sich nicht aus schwarzen Zoom-Kacheln heraus anschweigt. Ich habe mein erstes Master-Semester begonnen, aber geändert hat sich deswegen nicht wahnsinnig viel. Doch es ist schön, wieder Menschen zu treffen, fruchtbare Gespräche zu führen, sich auszutauschen und zwischendurch mal irgendwo mit Kommilitoninnen einen Kaffee oder ein Bier trinken zu können.

Dieser Sommer war nicht so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte und die vielen abgesagten Anlässe sowie der anhaltende Regen im Juli haben mir ordentlich etwas zum Knabbern gegeben. Ich habe mich immer wieder gefragt, ob ein Studium wirklich das Richtige für mich ist und was bitte ich mit meinem Leben anfangen soll (die klassischen Zweifel der Geisteswissenschaftler wahrscheinlich). Aber trotz all den Zweifeln und Bedenken durfte ich mich über einen guten Bachelor-Abschluss freuen und die Aussicht, nach fast 2 Jahren wieder halbwegs normal studieren zu können, war sehr motivierend.

Wir haben bei uns im Wohnheim wie jedes Semester ein paar sehr nette Leute verabschieden müssen, dafür sind aber auch wieder interessante Neuzugänge dazugekommen. Wir haben einen Geburtstag gefeiert, der an einem ganz normalen Mittwoch ein klein wenig aus dem Ruder lief und kochen und essen immer wieder zusammen. Wir machen Kaffeepausen für die allgemeine Motivation und ermutigen uns gegenseitig, nicht an gewissen universitären Hürden zu verzweifeln. Diese Gemeinschaft, zusammen mit der schrittweisen Rückkehr in einen halbwegs normalen Studentenalltag, hat viel dazu beigetragen, dass ich nicht mehr ganz so sehr an meinen Lebensentscheidungen zweifle. Auch nach 8 Semestern (also 4 Jahren) habe ich in dieser akademischen Welt immer noch manchmal das Gefühl, völlig falsch am Platz zu sein und ich vermisse es in meinen Fächern, zwischendurch auch mal etwas mit den eigenen Händen, statt immer nur mit dem Kopf zu machen. Dementsprechend gut hat mir das Kochen diesen Sommer getan, andere Menschen mit einem guten Gericht glücklich zu machen ist eine sehr befriedigende physische Tätigkeit.

Was das neue Semester uns bringen wird, muss sich noch zeigen. Es ist immer noch einiges online und gerade die hybriden Angebote sind noch geprägt von technischen Pannen aller Art, aber es fühlt sich trotzdem an wie ein Schritt in die richtige Richtung. Mir zumindest tut es gut, wieder mehr im «echten» Leben präsent zu sein und nicht stunden- und tagelang allein in meinem Zimmer in einen Bildschirm zu starren! 

 

 

 

Wanderabenteuer im Bregenzerwald

Ein paar Tage Wanderferien, bevor das Semester anfängt, das klingt doch nach einer guten Idee! Ich durfte Anfang September mit meinem Freund und seinen Eltern für ein paar Tage in den Bregenzerwald fahren, zum Entspannen, Wandern und Durchatmen.

Wir haben in einem ziemlich schicken Hotel gewohnt und dort auch sehr gut gegessen. Insbesondere das Frühstücksbuffet hat es mir sehr angetan, so in den Tag zu starten ist wirklich ein Luxus! Aber auch der Badeteich im Garten und die Sauna auf dem Dach waren wirklich, wirklich schön! Wir haben zwei Wanderungen gemacht, die eine eher kurz und über mehrere schöne Alpen, die zweite dann etwas unfreiwillig lang. Mir persönlich hat die zweite Wanderung sehr viel Spass gemacht, zumal wir ein paar wirklich schöne Ecken entdeckt haben, allerdings mussten wir ein paar Umwege in Kauf nehmen, die dann dafür gesorgt haben, dass wir das letzte Bähnchen ins Tal verpasst haben. Der Abstieg über eine Kies-Alpstrasse hat sich dementsprechend ordentlich gezogen und wir wären beinahe zu spät zum Abendessen gekommen. Aber dafür haben wir einen Gipfel erklommen, Murmeltiere gesehen, die Aussicht genossen und ich konnte mein Gesicht in die Sonne halten. Etwas anstrengend war es allerdings auch :) Den nächsten Tag liessen wir dann etwas ruhiger angehen, statt exzessivem Wandern stand dann etwas Kultur auf dem Programm. Mein Freund und ich waren im «Angelika Kaufmann» Museum, dass zwar klein, aber doch auch fein war, und anschliessend noch in einem typischen Bregenzerwälder-Bauernhaus, dass sehr liebevoll zu einem Heimatmuseum umgestaltet worden ist. Und natürlich haben wir auch mehrere Kirchen besucht und uns etwas umgesehen. Neben all diesen sportlichen und kulturellen Herausforderungen haben wir schliesslich auch den Spa-Bereich genossen, wir waren im eiskalten Badeteich, ich war jeweils morgens vor dem Frühstück im Hallenbad schwimmen und auch die Sauna haben wir ausprobiert.

 

Nach einem wirklich nicht ganz einfachen, anstrengenden Sommer haben diese paar Tage Auszeit, die wir mit einem Abstecher nach Bregenz ausklingen liessen, wirklich gutgetan! So sind wir hoffentlich gut gerüstet für die Herausforderungen des nächsten Semesters :)

 

 

Tagebuch Simplonpass

Nach der Kochwoche im französischen Jura startet jetzt schon das nächste Abenteuer: eine Kochwoche (genauer gesagt 9 Tage) auf dem Simplonpass. Ich bin aber nicht nur fast doppelt so lange dort, wie ich in Frankreich war, sondern wir haben auch wesentlich mehr Mäuler zu stopfen und, der wichtigste Unterschied: auf diesem Abenteuer begleitet mich mein Vater.

 

21.08. Samstag

Wir stehen früh auf, denn die Fahrt nach Brig nimmt einiges an Zeit in Anspruch, immerhin müssen wir zwei Pässe überqueren! Ich bin um einiges entspannter als noch letztes Jahr, denn ich habe jetzt einiges an Erfahrung und kenne die Küche, meinen ersten Küchenhelfer und auch den Ablauf der Woche. So früh am Morgen hält sich der Verkehr einigermassen in Grenzen und wir kommen gut vorwärts, eine Kaffeepause gibt es etwas unterhalb von der Passhöhe des Furkapass. In Brig erledigen wir die Einkäufe, die ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen und auch das Auto ordentlich füllen. Über 30 Leute für eine ganze Woche zu verpflegen, braucht doch eine ordentliche Menge Lebensmittel, zum Glück haben wir ein recht grosses Auto. Am frühen Nachmittag kommen wir dann schliesslich auf der Passhöhe und bei unserem temporären Zuhause an. Bevor es dann den wohlverdienten Zmittag gibt, müssen wir aber erst noch alles auspacken. Das Wetter ist uns heute sehr wohlgesonnen und so machen mein Vater und ich noch einen Nachmittagsspaziergang, bevor wir uns dann dem ersten Gericht zuwenden. Zum Abendessen sind wir erst ca. 10 Personen und diese verköstigen wir mit Pizzoccheri. Es folgt das obligate Aufräumen der Küche und danach noch ein kurzer Abendspaziergang.

 

22.08. Sonntag

Im Laufe des Tages trudeln die Teilnehmer allmählich ein, allerdings weiss man nie so genau wer wann da sein wird, die Planung der Mahlzeiten präsentiert sich dementsprechend schwierig. Wir machen bereits frühmorgens einen kleinen Spaziergang zur Passhöhe, um dort Käse, Butter und Brot abzuholen, bis zum Mittagessen bleibt dann aber ein bisschen Freizeit. Für die ca. 15 Personen, die wir mittlerweile sind, gibt es Karottenrisotto, zum Abendessen dann Couscous und Ratatouille. Dementsprechend viel zu Schnippeln gibt es vorher, doch wir lernen nun auch noch unsere zweite Küchenhilfe kennen, Maripaz aus Spanien. Wir stellen uns den anderen Teilnehmern kurz vor, einigen uns auf Italienisch als Küchensprache und beginnen dann das grosse Schnippeln. Trotz des Gemüseberges werden wir rechtzeitig damit fertig und können so am ersten Abend schon ein richtig gesundes Menü servieren :) Für die Seele gibt es zum Dessert noch Schoggikuchen.

 

23.08. Montag

Für über 30 Leute ist auch das Frühstück bereits eine Menge Arbeit. Glücklicherweise habe ich fleissige Hände, die bereits vor meinem Auftauchen damit beginnen, Kaffee zu kochen, Brot zu schneiden und Käse zu rüsten. Da für alle Teilnehmer auch die Zutaten für ein Picknick hergerichtet werden müssen, sind die Morgen zusätzlich intensiv, aber dafür haben wir danach auch ein paar Stunden frei, bevor wir uns um das Abendessen kümmern müssen. Nachdem die (sehr schweigsame, weil Exerzitien) Meute aus dem Haus ist, packen Papa und ich also auch ein Picknick ein und fahren mit dem Auto los Richtung Simplon Dorf. Ich habe letztes Jahr vor allem an den geführten Wanderungen teilgenommen und von der weiteren Umgebung des Passes nicht wahnsinnig viel gesehen, umso schöner, dass wir jetzt etwas mobiler sind und ich meine Geografiekenntnisse erweitern kann. So sind wir auch flexibel und können überall anhalten, wo es uns interessiert. Wir besichtigen Simplon Dorf, das zwar nicht allzu gross ist, aber uns doch das eine oder andere Mysterium bietet und fahren dann weiter Richtung Gondo. In der Gondoschlucht laufen wir ein Stück durch einen Verbindungsstollen aus dem zweiten Weltkrieg, bestaunen die schroffen Felswände und wundern uns über die Tunnels und Strassen, die unter Napoleons Architekten aus dem Felsen gehauen wurde. Schliesslich erkunden wir Gondo und essen dort vor der Kirche zu Mittag. Da wir schon mal da sind, hängen wir schliesslich noch einen Abstecher nach Iselle (Italien) an, stellen aber bald fest, dass dieser «Ort» einzig aus einem Bahnhof für die Pendler in die Schweiz zu existieren scheint. Also geht es wieder zurück auf den Pass und schon bald rufen die Vorbereitungen für das Abendessen. Heute gibt es Gulasch, ein Essen, dass sich gut an ständig wechselnde Zeitpläne anpasst, sodass wir es mit einem Grinsen nehmen können, dass der Plan sich mehrmals ändert. Schliesslich muss nach dem Essen auch alles wieder aufgeräumt werden, was doch einiges an Zeit in Anspruch nimmt, sodass ich mich danach schon aufs Bett freue.

 

24.08. Dienstag

Auch heute steht wieder eine Wanderung und dementsprechend auch ein Picknick an, was für uns jede Menge Arbeit am Morgen bedeutet. Dafür machen wir heute nach den Vorbereitungen und selbstverständlich auch dem anschliessenden Aufräumen eine Expedition entlang der Galerien der Passstrasse und dann den Berg hinauf, bis wir einen schönen Blick auf die Berge und Brig haben. Es ist ein ordentlicher Anstieg, aber immerhin lohnt sich die Aussicht! Wir picknicken mit Blick auf Brig und beobachten die Umgebung mit dem Feldstecher, dann geht es wieder zurück ins Tal. Papa macht anschliessend noch einen Abstecher weiter hinunter ins Tal mit dem Auto, ich entscheide mich dagegen für ein Bad im See. Er ist zwar kühl, aber nicht so kalt, wie man denken könnte, und das Wetter meint es so gut mit mir, dass ich mich danach sogar noch eine Weile im Bikini in die Sonne legen kann. Auf 2000 Meter über Meer! Und dann schwingen wir wieder den Kochlöffel, heute gibt es einen Spinat-Kartoffel-Gratin, den ich so noch nie ausprobiert habe, es ist also auch für mich eine spannende Frage, wie er ankommt. Glücklicherweise klappt alles wunderbar und ich merke mir das Rezept für spätere Kochprojekte! Es folgt das obligate Aufräumen und noch ein paar Schritte draussen, bevor das Bett ruft.

 

25.08. Mittwoch

Da heute kein Picknick benötigt wird, schlafe ich etwas länger, immerhin erwartet uns dann nämlich sonst ein intensiveres Programm! Wir rüsten das Frühstück, dann kümmere ich mich um Kuchen und bereite einiges fürs Mittagessen vor. Etwas Zeit für einen kleinen Wander-Spaziergang bleibt auch, unsere Mission scheitert aber schon bald an fehlenden Markierungen und nachdem wir uns eine Weile durch Alpenrosen und Heidelbeeren geschlagen haben, kehren Papa und ich um. Zum Mittagessen gibt es Spaghetti mit Pesto, einer Bolognese-Sauce (für die ich sogar Komplimente von einem Sizilianer bekomme!) und mit dem Gemüse, dass vom Ratatouille übrig geblieben ist. Den Abwasch überlassen wir Maripaz und machen uns stattdessen auf den Weg nach Brig, um noch die fehlenden Zutaten für den Rest der Woche zu besorgen. Salat und Früchte lassen sich einfach schlecht eine ganze Woche lang lagern! Aber da wir jetzt nur noch ergänzen müssen, was wir schon haben, ist der Einkauf wesentlich schneller erledigt und fällt auch nicht ganz so voluminös aus :)
Zurück auf dem Pass wird wieder auspackt und da Maripaz die Teilnehmer heute Abend mit Spanischen Tortillas beglückt, haben wir gar nicht mehr allzu viel zu tun und ich nutze den sonnigen Moment für ein paar ruhige Augenblick mit meinem Buch. Nach dem Abendessen ruft wie üblich das Aufräumen, wir wollen aber auch noch Hummus machen. Allerdings setzen wir dabei beinahe den Mixer in Flammen, denn es ist eine wahnsinnig grosse Menge an Kichererbsen und wir hätten sie möglicherweise noch etwas länger kochen sollen. Als sich allmählich der Geruch nach schmorendem Plastik ausbreitet, brechen wir das Projekt schliesslich ab.

 

26.08. Donnerstag

Heute steht noch einmal eine Wanderung auf dem Programm und auch Papa und ich sind einigermassen ambitioniert. Das Frühstück dauert, mit allen Vorbereitungen, dem Essen, dem Picknick packen und dem Aufräumen, zwischen 2 und 3 Stunden. Danach packen auch wir unser Essen ein und folgen der bereits aufgebrochenen Gruppe. Das Ziel der Wanderung heute ist für die anderen der Bergsee am Fuss des Kaltwassergletschers und der Monte Leone Hütte, Papa und ich wollen sogar noch etwas höher hinauf, zur Mäderlicka. Der Morgen war noch ziemlich neblig gewesen, doch allmählich bessert sich das Wetter und wir haben ein ordentliches Panorama zu unseren Füssen, während wir die gut 800 Höhenmeter durch anfangs malerische Alplandschaften, dann Geröllfelder und schliesslich einen steilen Anstieg bezwingen. Ganz oben ist es wahnsinnig windig, daher begnügen wir uns damit, die Aussicht zu geniessen und Fotos zu machen und steigen fürs Mittagessen dann wieder hinunter zur Monte Leone Hütte. Zugig ist es da zwar immer noch, aber es ist doch wesentlich angenehmer als oben. Auf dem Abstieg kreuzen wir die Gruppe, die immer noch mit dem Aufstieg beschäftigt ist. Zurück bei unserem Haus haben wir uns das Wanderbier wirklich verdient, da sind wir uns einig! Wir geniessen noch etwas die Sonne, plaudern mit Maripaz und strecken die müden Beine, dann hüpfen wir unter die Dusche. Ich hatte mich bemüht, jeden Tag wenigstens ein bisschen Yoga zu machen, aber heute lasse ich das aus, Bewegung hatten wir jetzt wirklich genug. Zum Abendessen gibt es Älplermaggeronen, ein ideales Wanderessen, das auch nicht ganz so viel Arbeit gibt, aber wir sind trotzdem alle etwas fertig, als das Essen endlich auf dem Tisch steht. Und auch einige der Teilnehmer sind vom heutigen Tag (auch ohne das Kochen) ziemlich geschlaucht, sodass während des Essens und Abwaschens immer wieder kurz Geflüster und Gelächter aufflammt. Beim Abwaschen schlägt der Wahnsinn dann vollends durch, ich lache, bis mir die Tränen kommen und damit bin ich nicht die Einzige. Da hilft auch die ständige Ermahnung der Jesuiten «Silenzio radicale!» nicht mehr viel.

 

27.08. Freitag

Die Woche neigt sich allmählich ihrem Ende entgegen, aber doch noch nicht so ganz. Wir bleiben heute wieder alle hier und ich verbringe den Vormittag damit, Vorbereitungen fürs Mittagessen zu treffen und Kuchen und Wähe zu backen. Es bleibt aber auch noch etwas Zeit für ein paar Seiten meines Buches, die ich in der Sonne lese. Zum Mittagessen gibt es Gersotto und einige Reste, was alles soweit ganz gut ankommt. Am Nachmittag machen Papa und ich dann noch eine weitere Expedition, doch wie schon einmal diese Woche stehen wir schliesslich irgendwo im Gebüsch und müssen einen ordentlichen Umweg gehen, um zurück auf einen halbwegs begehbaren Weg zu kommen. Damit sind wir früher zurück als geplant und ich habe noch Zeit für einen weiteren Sprung in den See. Zum Abendessen gibt es dann Tomatensuppe, Gemüsewähe und noch mehr Reste, ich drohe ihnen an, dass alles, was sie nicht aufessen, solange wiederkommt, bis es gegessen ist, und diese Drohung mache ich auch wahr :) Der an sich eher ruhige Tag bekommt dann am Abend noch eine deutlich abenteuerlichere Facette, als einer der Teilnehmer meinem Vater sagt, er habe gerade ein Schaf sterben gesehen. Ich bin skeptisch, doch als wir der Sache nach dem Abendessen nachgehen, stellt sich heraus, dass eines der Schafe tatsächlich nicht gut aussieht, es liegt am Boden und zuckt mit den Beinen. Nach einem Anruf beim Bauern sind wir dann noch erstaunter: offenbar kommt es immer wieder vor, dass Schafe auf den Rücken rollen und dann aufgrund von Dellen im Untergrund nicht mehr auf die Beine kommen. Wenn sie längere Zeit auf dem Rücken liegen, blähen sich ihre Eingeweide auf und schliesslich ersticken sie.
Wir können die Geschichte fast nicht glauben ,doch als Papa das Schaf wieder aufstellt, schliesst es sich tatsächlich sofort wieder der Herde an. Dann kommt der Bauer auch persönlich und wir lernen noch ein paar neue Dinge zum Thema Schafe. An dieses Abenteuer schliessen wir noch einen kleinen Abendspaziergang an, dann ruft das Bett mit der viel zu kurzen Bettdecke :)

 

28.08. Samstag

Heute ist das Programm noch abenteuerlicher, einige bleiben über Mittag hier, andere gehen wandern, sodass wir sowohl Picknick als auch ein warmes Mittagessen vorbereiten müssen. Ich nutze den Vormittag, um unsere Vorräte aufzuräumen und mir einen Überblick zu verschaffen, was wir noch haben. Meine Planung ist ziemlich gut aufgegangen, fast alles dürfte am letzten Tag so gut wie aufgegessen werden, wir haben kaum Reste. Es ist ein schönes Gefühl, wenn die Planung auch halbwegs aufgeht! Und wir richten die Lasagne schon, sodass wir am Abend dann nicht mehr so viel zu tun haben. Diejenigen, die zum Mittagessen hier bleiben, bekommen wieder ein wildes Potpourri aus Resten, dazu noch ein paar der Dinge, welche die Teilnehmer als Präsent aus ihrer Heimat mitgebracht haben. Papa und ich servieren das Essen, überlassen es dann aber den Teilnehmern und Maripaz, aufzuräumen und machen uns stattdessen auf zu einer weiteren kleinen Wanderung. Wir folgen dem Stockalperweg ein ganzes Stück talabwärts und bewundern die abwechslungsreiche Landschaft. Die Gegend rund um den Pass hat wirklich einiges zu bieten! Wir laufen ein ganzes Stück Richtung Simplon Dorf, nehmen dann aber irgendwo unterwegs das Postauto wieder zurück nach oben. So bleibt noch ein Moment, um sich zu duschen und auf das grosse Finale vorzubereiten. Während die Lasagne im Ofen keine weitere Betreuung mehr braucht, öffnen wir eine Flasche Wein und beginnen damit, die Küche zu putzen. Papa ist dabei so eifrig am Werk, dass er sicherlich auch Dreck putzt, der schon weit länger hier ist als wir. Dann servieren wir die Lasagne und ich freue mich über die glücklichen Gesichter und das Gelächter, als ich mit meinem Chefkoch-Hut aufkreuze. Nach dem Essen darf endlich das Schweigen gebrochen werden, aber schon beim Essen und vor allem beim Abwasch danach bricht es aus vielen regelrecht heraus. Gerade die Süditaliener tun sich wahnsinnig schwer mit der Schweigerei und wir sind alle etwas übermütig und treiben Schabernack in der Küche. Ich lache wieder, bis mir der Bauch wehtut. Die abschliessende Besprechung dauert dann noch ewig, aber schliesslich dürfen endlich alle reden und ich geniesse es, dieses Jahr auch einmal mit einigen der Teilnehmer plaudern zu dürfen. Es ist schön zu hören, dass es ihnen geschmeckt hat, und mit vielen führe ich durchaus unterhaltsame Gespräche. Allerdings ist es schon gut Mitternacht, bis ich dann ins Bett komme und um 1 herrscht immer noch Radau im Haus. Aber sie haben sich die Gespräche nun wirklich verdient. :)

 

29.08. Sonntag.

Ich stehe etwas früher als sonst auf, um noch mein Gepäck zusammen zu packen und einen Moment durchatmen zu können. Dann stürzen wir uns ein letztes Mal ins Frühstückschaos. Gleichzeitig stellen wir auch die Zutaten für ein potentielles Picknick bereit, denn viele haben eine lange Heimreise vor sich. Nach dem Essen verteilen wir die verbliebenen Dinge an die Teilnehmer und nehmen etwas davon auch selbst mit, dann bleibt nur das Putzen. Es ist schön, dass man dabei auch plaudern kann und ich freue mich über die vielen lieben Worte und die Komplimente. Wir putzen die Küche fertig, geben unsere Zimmer ab und verabschieden uns dann schliesslich. Der Wetterbericht sieht nicht so rosig aus und wir möchten gerne über die Pässe, bevor dort Schnee liegt. Also heisst es Tschüss und wir machen uns zurück auf den Heimweg. Das Wetter ist, vor allem in der Höhe, tatsächlich wenig einladend und so fahren wir den ganzen Weg nach Hause in einem Stück. Um kurz vor 2 sind wir da und können dem Rest der Familie von unseren Abenteuern berichten.

 

Es war eine schöne Woche, die ich in vielerlei Hinsicht genossen habe. Es war sehr viel entspannter als letztes Jahr, zum einen, weil der Einkauf viel übersichtlicher war und auch die Besorgungen unter der Woche durch den Zugang zu einem Auto sehr viel einfacher waren. Aber auch, weil ich das Timing mittlerweile noch besser im Griff habe und zwei äusserst fleissige, motivierte Helfer hatte, die meine Anweisungen immer sofort umgesetzt haben. Stressige Schlussspurts, wie wir sie letztes Jahr einige Male hatten, blieben uns daher erspart.
Aber ich habe es auch sehr genossen, mit meinem Papa Zeit zu verbringen, draussen zu sein, die Sonne auf der Haut und den Wind in den Haaren zu haben, die zufriedenen Gesichter nach dem Essen zu sehen, Gipfel zu erklimmen und neue Orte zu entdecken. Der diesjährige Sommer war aus meiner Perspektive etwas durchzogen gewesen, aber die 9 Tage auf dem Pass, weitgehend ohne Kontakt zum Rest der Welt, haben mir trotz der vielen Arbeit richtig gut getan! 

 

 

 

Tagebuch Frontenay

 

Sechs Tage in Frankreich in einem Schloss. Zwanzig Musiker, die dreimal täglich mit Essen versorgt werden wollen. Eine alte Schlossküche und ein Gasherd.

 

19.07.2021.

So viel zu den Fakten zu meinem kleinen Frankreich-Ausflug diesen Juli. Ich muss zugeben, ich bin bei der Losfahrt etwas nervös. Den negativen Coronatest habe ich ebenso im Gepäck wie meine Kochschürzen und Rezepte und damit bin ich eigentlich gut gewappnet. Die Reise nach Besançon ist dennoch bereits ein kleines Abenteuer. Zuerst geht es mit dem Zug nach Mulhouse, dann weiter nach Besançon, wo ich noch einen kleinen Regionalzug von einem Bahnhof der Stadt zum anderen nehme. Dort werde ich von einem Freund der Organisatoren abgeholt, jedenfalls, nachdem wir uns endlich gefunden haben. Er spricht zum Glück ein bisschen Englisch und Deutsch, denn mit meinem Französisch kommen wir leider nicht allzu weit. Da es dennoch eine ziemlich lange Fahrt bis ins kleine Dörfchen Frontenay ist, bleibt das Plaudern eher schwierig.
Schon die Einfahrt zum Schloss ist beeindruckend. Hinter einem Nebengebäude, in welchem die Besitzer des Schlosses wohnen, erstreckt sich eine grosse Wiese mit alten Bäumen, die schliesslich in eine Terrasse mit beeindruckendem Blick mündet. Gegenüber zur Einfahrt steht dann das Schloss selbst. Nicht wahnsinnig gross, aber dennoch sehr imposant! Und die Küche ist nicht weniger eindrücklich. Der Gasherd schüchtert mich ein bisschen ein, aber die Woche wird mich lehren, ihn zu benutzen. Während der Rest der Gruppe im Verlauf des Nachmittags langsam eintrudelt, versorge ich meine Vorräte, versuche mir einen Überblick über die Küche zu verschaffen und beginne damit, das Abendessen vorzubereiten. Dann wird mir mein Zimmer zugeteilt und ich staune nicht schlecht. Auch die Zimmer sind richtig alt, mit quietschenden Türen, klappernden Armaturen und knarrenden Holzböden. Jede Tür hat einen eigenen Schliessmechanismus, es gibt mehrere Treppenhäuser, die an verschiedene Orte führen, hinter scheinbaren Schranktüren verbergen sich manchmal tatsächlich Schränke, manchmal aber auch Toiletten, Zimmer oder eine weitere Treppe. Ich verbringe dementsprechend den Tag in erster Linie damit, anzukommen und mein Staunen zu überwinden. Als wir dann vollständig sind, geben die beiden Organisatoren ein Konzert mit Klavier und Kontrabass, sehr beeindruckend! Im Anschluss daran gibt es Wein und eine Vorstellungsrunde, bei der mein Französisch-Defizit wunderbar zur Geltung kommt… Aber danach essen wir zu Abend (Couscous und Ratatouille) und ich stelle fest, dass es doch einige Menschen gibt, die etwas Deutsch oder Englisch sprechen. Anschliessend wird die Woche organisiert, wir räumen die Küche auf und ich falle fix und fertig ins Bett.$

 

20.07.2021.

Marie, eine Spanischlehrerin, mit der ich das Zimmer teile, weckt mich kurz vor sieben. Gemeinsam mit anderen Frühaufstehern richten wir das Frühstück her, dann gehen einige von ihnen zur Meditation. Ich entscheide mich stattdessen dafür, mich mit einem Kaffee auf die Mauer der Terrasse zu setzen und zuzusehen, wie die Sonnenstrahlen langsam über die Landschaft vor mir wandern. Danach verbringe ich fast den gesamten Vormittag in der Küche und kümmere mich um die Verpflegung. Zum Mittagessen gibt es Gerstensuppe, für den Znacht ist Spinatlasagne geplant und auch Kuchenbacken steht noch auf meinem Programm. Als die meisten mit dem Frühstück in der Schlossküche fertig sind, räume ich das Essen weg und frühstücke dann selbst noch draussen in der Sonne. Anschliessend werkle ich weiter, bis es Zeit fürs Mittagessen ist. Nach dem Essen muss natürlich erst einmal aufgeräumt werden, dann gibt es auch für mich eine kleine Pause. Ich geniesse etwas draussen das schöne Wetter und lese, dann geht es um 3 zur «Expression Corporelle», einer Art Bewegungskurs, den alle mindestens einmal ausprobieren sollen. Wir machen teilweise ziemlich abstruse Übungen mit imaginären Linien am Boden und Punkten in der Luft, aber es macht auch Spass und ist mal was anderes. Ich mache den Kurs daher die ganze Woche mit, zumindest am Nachmittag. Der Grossteil der Teilnehmer der Woche spielen Klavier oder Kontrabass und belegen jeweils eine Stunde Privatunterricht bei den beiden Organisatoren. Den Rest des Tages sollen sie üben und natürlich sich auch etwas entspannen. Es gibt aber auch ein paar, die explizit wegen der Expression Corporelle hergekommen sind und dann jeweils drei Stunden am Tag solche Übungen machen. Nach dem Bewegungskurs bummle ich noch etwas herum, sehe mir die Kirche nebenan an, die zwar ziemlich schlicht, dafür aber wahnsinnig schön gelegen ist. Vor allem der Friedhof im Wald beeindruckt mich. Und natürlich gibt auch das Schloss selbst mit seiner ganzen Umgebung viel her zum Erkunden. Um 5 geht es dann wieder in die Küche, ich backe Kuchen, richte die Lasagne her und um 8 ist dann alles bereit zum Essen. Während wir essen, geht langsam zwischen den Bäumen die Sonne unter und taucht die ganze Umgebung in ein wunderschön warmes Licht, bevor wir einen wunderschönen Sonnenuntergang und eine atemberaubende Abendstimmung bewundern können. Für die Spinatlasagne ernte ich zudem viel Lob, was mich natürlich sehr freut. Und so bleibt schliesslich wieder nur das Aufräumen, ich mache dann nach dem Abwasch noch einen kurzen Abendspaziergang, bevor ich ins Bett falle.

 

21.07.2021.

Es ist lustig, wie schnell man sich an neue Lebensumstände gewöhnt. Mein Tagesablauf hat sich mittlerweile schon fast zu einer Routine entwickelt. Ich stehe auf, mache mich bereit und richte das Frühstück her. Danach trinke ich draussen auf der Mauer einen Kaffee und staune eine Weile in die Welt hinaus. Während des grossen Frühstückansturms stehe ich dann wieder in der Küche, schaue, dass es von allem genug hat, und beginne nebenher schon mit den Vorbereitungen für die folgenden Mahlzeiten. Gegen halb 10, wenn dann alle gefrühstückt haben, räume ich die Lebensmittel weg und gönne mir selbst eine kurze Pause, um draussen etwas zu essen und in die Sonne zu blinzeln.
Ich habe mich aber auch schon daran gewöhnt, dass die Toilette und Dusche in unserem Zimmer in Wandschränken untergebracht sind und man ständig Gefahr läuft, dass die Tür abfällt. Ich habe mich an die knarrenden Holzböden, die enormen Fenster, die verwinkelten Treppenhäuser und die gefährlichen Türklinken gewöhnt, an denen ich mir anfangs ständig die Finger einklemmte. Ich bin immer noch beeindruckt von dem Gebäude, aber es wird schon allmählich zur Normalität, durch düstere Schlossgänge zu irren, über ausgetretene Wendeltreppen in mein Turmzimmer zu steigen und ich habe mich an die grellbunte Vogel-Tapete unseres Zimmers ebenso gewöhnt wie an die Tatsache, dass von 8 Uhr morgens bis 11 Uhr abends, mit kurzen Esspausen, ständig irgendwo ein Klavier klimpert. Bachs «Goldberg Variationen» werden fast so etwas wie mein «Soundtrack» der Woche.
Nach dem Mittagessen um halb 1 räume ich mit ein paar fleissigen Helfern die Küche auf, richte den Kuchen und die Früchte für den Nachmittag her und fülle das Teewasser auf. Irgendwann nach 2 beginnt dann meine «Freizeit», meistens lege ich mich mit meinem Buch irgendwo unter einen Baum. Dann heisst es umziehen, denn um 3 beginnt mein Bewegungskurs. Dieser dauert eine Stunde und ist immer wieder ein Erlebnis :) Heute nehme ich mir danach noch etwas mehr Freizeit und mache einen ausgedehnten Spaziergang unten durchs Dorf, das aussieht wie aus einem Frankreich-Prospekt. Nach einem Abstecher in die «Grotte» in der Nähe des Schlosses geht es dann wieder zurück in die Küche, zum Abendessen gibt es Ebly, Gemüse, natürlich wie immer Käse und Brot und zum Dessert Kuchen und Fruchtsalat. Da das Wetter es diese Woche ausnahmsweise sehr gut mit uns meint, scheint eigentlich jeden Tag durchgehend die Sonne, es ist schön warm und wir können jeden Abend einen wunderschönen Sonnenuntergang bestaunen. Nach dem Essen wird dann wieder abgewaschen und aufgeräumt, wobei ich weniger mithelfe, als das ich die Arbeiten beaufsichtige. Danach mache ich einen kurzen Abendspaziergang, bewundere den Mondaufgang und dann wird es schon bald Zeit fürs Bett. Wir sind mittlerweile zu dritt im Zimmer und auch wenn ich dann meistens noch etwas lese, bemühe ich mich beizeiten ins Bett zu kommen, erstens weil ich müde bin, aber eben auch, um die anderen nicht zu stören, die schon schlafen gehen wollen.

 

22.07.2021.

Die Woche fliegt bei den vielen Erlebnissen, den Gesprächen mit Händen und Füssen und den zahllosen Eindrücken nur so an mir vorbei. Beinahe hätte ich das Frühstück heute verschlafen, denn mein Bett ist trotz der Zwergengrösse und dem fehlenden Duvet (stattdessen habe ich einen ganzen Berg von Wolldecken) sehr bequem. Aber die Begeisterung der anderen, schon vor 7 damit zu beginnen, Kaffee zu kochen, hat auch nachgelassen, sodass es nicht allzu sehr auffällt, dass ich erst um halb acht anfange :) Danach folgt das übliche Spiel, ich beginne Kuchen zu backen und richte die Zutaten für die übrigen Mahlzeiten des Tages her. Da mir mittendrin das Gas für den Herd und Backofen ausgeht, verläuft der Morgen dann doch turbulenter als gedacht. Aber zum Glück lässt sich das Problem lösen, sodass es zum Mittagessen doch noch heisse Tomatensuppe und Salat gibt. Der Beerenkuchen wird allerdings etwas flach, die Unterbrechung mittendrin im Backen war eher kontraproduktiv. Schmecken tut er trotzdem. Auch heute kann ich mir dann nach dem Mittagessen eine grössere Pause gönnen und die nutze ich, neben etwas Zeit zum Lesen und im Schatten der Bäume dösen, natürlich für den Bewegungskurs, vor allem aber für einen ausgedehnten Spaziergang in die andere Richtung. Ich bestaune die zweite Hälfte des Dorfes, dann spaziere ich über die Landstrasse bis fast zum nächsten Dorf und geniesse den Blick in die Ferne. So viel Spass die Kocherei auch macht, sie ist eben doch auch ziemlich anstrengend, vor allem die ständige Abwägerei, wie viel es braucht, wie lange es dauert, ob jetzt wohl auch alle satt werden etc. Dementsprechend schön ist es jeweils, eine längere Pause am Nachmittag machen zu können und etwas Zeit für mich zu haben. Zurück beim Schloss bin ich zwar verschwitzt, aber auch sehr glücklich, das Herumstrolchen unter der warmen Sommersonne hat mir wirklich gutgetan! Ich hüpfe kurz unter die Dusche, dann geht es wieder in die Küche. Weil sich die Woche schon dem Ende entgegenneigt, beginnen wir heute Abend mit ersten Aufführungen und Konzerten und ich werde überredet, bei der Aufführung der Expression Corporelle mitzumachen. Die Videos davon sind minimal verstörend… :) Da es zum Abendessen Älplermaggeronen gibt, habe ich dann auch noch etwas Zeit, zwischendurch bei den anderen Konzerten reinzuschauen. Auch dieses Abendessen sorgt durchaus für Begeisterung, zumindest nachdem sich die erste Skepsis bezüglich Teigwaren mit Apfelmus gelegt hat.

 

23.07.2021.

Und schon ist es Freitag. Meine grösste Aufgabe der nächsten 24 Stunden wird es sein, möglichst viele Lebensmittel aufzubrauchen, damit wir nicht so viele Reste haben. Daher gibt es zum Mittagessen eine ganze Parade von Resten, ergänzt durch Gemüsewähen. Ich räume schon einmal etwas die Vorratskammer auf und verschaffe mir einen möglichst guten Überblick über die Lage. Das Wetter ist heute nicht mehr ganz so schön, zwischendurch hängen Wolken vor der Sonne, aber dafür ist es wahnsinnig warm. Ich öffne die Fenster der Küche und lausche den Kontrabassen draussen im Garten, während ich Gemüse rüste. Nach dem Mittagessen muss der Abwasch erst einmal warten, da unsere letzte Bewegungsübung heute schon früher stattfindet, dafür haben wir danach etwas Zeit zum Aufräumen und Entspannen. Ich mache ein paar Zeichnungen, lese und döse. Später bastle ich dann aus einem anderen missglückten Kuchenprojekt einen spontanen Geburtstagskuchen, mit tatkräftiger Unterstützung eines der Kinder, was aufgrund der Sprachbarriere gar nicht so einfach ist. Aber wir kriegen es irgendwie hin :) Zum Abendessen gibt es Gemüsegratin, was den Vorteil hat, dass es nicht so heikel ist, was den Zeitplan angeht. Denn nach den täglichen Lektionen finden auch heute Abend wieder Konzerte statt, die bereits länger dauern als geplant. Anschliessend stossen wir dann auf einen Geburtstag an, es gibt Prosecco und ich präsentiere das Kuchenprojekt, dann gibt es Geburtstagsständchen. (Der improvisierte Kuchen stösst auf überraschend viel Anklang!) Bis wir zum Essen kommen, geht die Sonne bereits hinter den Wolken unter, sodass wir Kerzen brauchen, um etwas zu sehen. Als Abschluss dieses letzten Abends spielen zwei Kontrabassisten dann noch ein beeindruckend düsteres Stück, das in dem alten Gemäuer, in einem Raum voller Kerzen und dem Wetterleuchten in der Ferne, einen ganz eigenen Charme entfaltet. Heute braucht man auch abends keine Jacke und nachdem ich noch etwas den Mond angeheult habe, falle ich müde ins Bett.

 

24.07.2021.

 

Die Nacht ist dann allerdings etwas abenteuerlich, das Gewitter bricht nun nämlich doch noch aus und macht aus dem Schloss ein echtes Gespensterschloss. Es ist so warm, dass ich immer noch keine Decke brauche, als ich mitten in der Nacht erwache. Der Sturm pfeift um die Türme des Schlosses und bringt unser Fenster zum Klappern. Der Donner hallt von den dicken Mauern wider und der Blitz wirft spannende Schatten auf die hohen Wände unseres Zimmers. Ich setze mich eine Weile ans Fenster und beobachte das Naturschauspiel, bevor ich zurück ins Bett krieche.
Trotzdem schaffe ich es am Morgen rechtzeitig aus dem Bett, um noch an der Meditation teilzunehmen. Es nieselt noch etwas, ein Kaffee auf der Schlossmauer kommt also nicht in Frage, dafür lerne ich ein paar neue Meditationsmethoden. Danach frühstücke ich mit den anderen zusammen und räume dann weiter auf. Zum Mittagessen gibt es wiederum alle möglichen Reste und bis wir essen habe ich die Küche komplett aus- und aufgeräumt. Auch die Konzerte werden heute noch von fernem Donnergrollen begleitet, aber zumindest der Regen legt sich bald wieder. Nach dem Mittagessen packen wir fertig zusammen und dann heisst es Abschied nehmen. Da ich ja wieder zurück nach Besançon muss und mein Zug erst abends fährt, helfe ich noch fertig aufräumen, dann darf ich mitfahren. Die Rückfahrt verläuft ähnlich schweigend wie die Hinfahrt, aber ich versuche trotz meines schlechten Französisch etwas Konversation zu machen, um uns beide wach zu halten. In Besançon angekommen räumen wir die Vorräte wieder um, ich bekomme noch einen Kaffee und dann machen wir einen Spaziergang durch die Altstadt Besançons, inklusive einer kleinen Stadtführung. Schliesslich werde ich zum Bahnhof begleitet und mache mich um kurz nach 6 auf den Weg zurück nach Basel. Ich bin müde, aber auch sehr zufrieden und vor allem dankbar für all die verrückten Erlebnisse dieser Woche! Für die nächsten paar Tage werde ich mich davor hüten, einem Kochherd zu nahe zu kommen :)

 

 

 

 

Hallo? Ist da noch jemand?

Lange ist es her, seit mein letzter Beitrag hier online gekommen ist. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen war ich mit meinem Bachelorabschluss ziemlich beschäftigt und der Sommer ist natürlich mal wieder nicht so entspannt wie gedacht. Aber auch die gegenwärtige Situation, in der wir ja alle immer noch stecken, hat es mir schwer gemacht, die Motivation zum Schreiben zu finden. Denn worüber berichten, wenn sich kaum etwas ereignet?

Wobei ich eigentlich doch viele kleine schöne Momente erleben durfte. Aber die ständige Monotonie der Tage, die sich wiederholen, wie in diesem Film «Täglich grüsst das Murmeltier», ist nicht unbedingt kreativitätsfördernd, zumindest für mich. Aus dem Gespräch mit meinen Mitbewohnern und anderen Menschen in meinem Umfeld habe ich festgestellt, dass es nicht nur mir so geht. Alles läuft irgendwie weiter und natürlich gibt es viele kleine Erlebnisse und Augenblicke, die durchaus schön sind und uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Aber die ganze Situation mit ihrem ungewissen Ende und ihrem starken Eingreifen in unser Leben ist auf Dauer doch einigermassen belastend. Ich beispielsweise war seit dem Sommer 2019 vielleicht ein knappes Dutzendmal an der Uni, den ganzen Rest, inklusive meiner Bachelorprüfungen, habe ich vom heimischen Schreibtisch aus gemacht. Das hatte durchaus auch seine Vorteile, das will ich gar nicht abstreiten, aber es ist auch belastend. Und langweilig. Und auch wenn ich mich persönlich wirklich nicht beklagen kann, immerhin habe ich meinen Bachelorabschluss gemacht und ganz wundervolle Menschen in meinem Leben, bin ich dennoch unzufrieden mit der Situation, in der ich mich befinde. So sehr ich ein bisschen Struktur in meinem Leben schätze und im Wissen um bestimmte Dinge, die einfach gemacht werden müssen, wie beispielsweise Geld verdienen, so sehr sehne ich mich auch nach etwas Abwechslung, ein bisschen Sonne in diesen trüben Tagen, einem kleinen Abenteuer.

 

Doch genug der Klagen. Im Juni und Juli gab es zwei solcher kleinen Abenteuer, die es durchaus wert sind, erzählt zu werden, und genau das werde ich in den nächsten Tagen hier tun. Und auch im August wird es hoffentlich ein paar Dinge geben, die eine Notiz hier wert sind. So beende ich diesen Beitrag mit einem hoffnungsvollen Ausblick, dass sich in den nächsten Monaten doch kleine und grosse Augenblicke finden werden, die einen Bericht und vor allem eine schöne Erinnerung wert sind.

 

 

Post aus der Monotonie

Es ist lange schon nichts mehr erschienen auf meinem Blog. Das liegt nicht zuletzt daran, dass mein Leben unglaublich langweilig geworden ist. Ich pendle zwischen Basel und zuhause hin und her und wenn wegen des Schnees nicht gerade alles durcheinandergewirbelt wird, ist auch das erstaunlich unspektakulär. Ich arbeite an drei Baustellen gleichzeitig, die mich alle etwa gleich stressen und versuche trotz der Aussicht auf ein weiteres Online-Semester nicht den Verstand zu verlieren.

Worüber könnte ich also berichten? Über das, was halt eben so passiert. Ein Einblick in einen ganz normalen Tag und eine etwas andere Nacht.

 

9.00 Uhr     Der Wecker klingelt heute nicht so früh, da ich bis um 23.00 Uhr gestern gearbeitet habe. Ich schlüpfe in meinen Morgenmantel und schaue, was das Wetter macht. Es ist trüb, nass und grau, wie so oft. Genau das Wetter, dass mich noch müder macht, als ich im Winter ohnehin bin.

9.30 Uhr     Zeit fürs Frühstück. Ich esse normalerweise Haferflocken, entweder mit Früchten oder manchmal mit Schokoladenpulver, so auch heute. Dazu gibt es heisses Wasser mit Zitronensaft, auch so wie jeden Tag.

10.00 Uhr    Ich mache meine erste Pomodoro-Runde, also 25 Minuten konzentriertes Arbeiten, dann fünf Minuten Pause

10.30 Uhr    Kaffee-Zeit. Seit meinem Semester in Neapel mache ich mir gerne morgens einen leckeren Cappuccino und träume mich an wärmere Orte mit weniger Verpflichtungen.

10.45 Uhr    Meine Mitbewohnerin antwortet auf meine Frage, ob sie auch Kaffee möchte, also geht es zurück in die Küche. Sie ist nach ihrer Rückkehr aus dem Ausland in Quarantäne und nachdem ich selbst erleben durfte, wie wertvoll es ist, wenn jemand sich kümmert und man nicht vergessen wird, will ich dieses Gefühl gerne weitergeben.

11.00 Uhr    Eigentlich meine Zeit, um für 20 Minuten an meiner Geschichte zu schreiben, aber stattdessen plaudere ich mit meiner Mitbewohnerin und auch wenn es meinen Zeitplan durcheinanderbringt, geniesse ich das Gespräch sehr.

11.30 Uhr    Zeit für meine Yoga-Übungen. Immerhin etwas, dass ich halbwegs konsequent jeden Tag mache…

12.00 Uhr    Ich räume das ständig wieder auftauchende Chaos in meinem Zimmer auf und organisiere den Rest des Tages.

12.30 Uhr    Da ich den wenigen im Moment anwesenden Mitbewohnern ein Abendessen versprochen habe, geht es jetzt zum Einkauf, zudem muss ich noch ein Buch in der Buchhandlung meines Vertrauens abholen.

13.00 Uhr    Mittagessen und Pause. Ich esse etwas, plaudere mit meinen Mitmenschen und lüfte den Kopf durch.

14.00 Uhr   Jetzt heisst es aber wirklich an meiner Arbeit arbeiten, sonst wird das heute nichts mehr!

15.30 Uhr    Irgendwann im Verlauf des Nachmittags verlässt mich jeweils meine Motivation, dann wird es Zeit für eine Pause. Ich mache einen Powernap, dann gibt es Zvieri und Kaffee, um wieder wach zu werden.

16.30 Uhr    Die Arbeit ruft, zurück zu meiner heutigen Lese-Aufgabe, es stehen mehrere angefangene Bücher auf meiner Liste, die heute noch abgehackt werden wollen…

17.30 Uhr    Ich beginne, mit der fleissigen Unterstützung eines Mitbewohners, damit, zum ersten Mal in meinem Leben eine Bündner Gerstensuppe zu kochen. Ich finde es sehr entspannend, zwischendurch grössere Kochprojekte anzugehen, das lüftet den Kopf. Also schnippeln wir Gemüse wie verrückt und danach heisst es warten und rühren.

19.00 Uhr    Endlich ist es soweit und wir können essen. Natürlich bekommen auch die Mitbewohner in Quarantäne ihr Abendessen :)

21.00 Uhr    Ein bisschen Freizeit muss sein, wir sehen uns nach dem Abendessen den Film „Asterix bei den Römern“ an, eine sehr vergnügliche Angelegenheit und die Füllung einer weiteren Bildungslücke bei mir.

23.00 Uhr   Ich entschliesse mich dazu, mir meine Abwechslung eben selber zu basteln, wenn schon nichts passiert und mache mich bereit für die lange Nacht der Schufterei und vergrabe mich wieder in meinen Büchern.

24.00 Uhr   Mir fällt ein, dass ich von einem Semesterstart-Geschenk noch einen Energydrink mit Cola-Geschmack herumliegen habe. Wenn schon, denn schon, denke ich mir und richte mich damit auf eine lange Nacht ein. Nach den zwei Kaffee, die ich heute schon getrunken habe, verfehlt er seine Wirkung nicht

01.00 Uhr    Ich lüfte meinen Kopf nach der ganzen Leserei und räume meinen Schrank auf, putze das Lavabo und bestelle Fotos für die Dekoration meines Zimmers. Zum Glück sind die meisten meiner Mitbewohner im Moment nicht hier, so muss ich nicht ganz so leise sein, während ich herumwurstle.

01.45 Uhr    Weiter geht es mit dem Lesen. Ich beende zwei weitere angefangene Bücher und erstelle eine erste Literaturliste. Die Stille der Nacht ist tatsächlich hilfreich dabei, konzentriert zu arbeiten! Ich wechsle jetzt immer mit Lese- und anderen Aufgaben ab, räume ein bisschen herum, lese dann wieder und schreibe zwischendurch.

03.00 Uhr   Mein Magen knurrt und ich mache eine kleine Pause. Irgendwo in meinem Kühlschrank müsste doch noch ein Joghurt stehen und eine halbe Gurke liegt da auch noch herum.

04.00 Uhr   Die Konzentration lässt langsam nach. Ich putze schon einmal die Zähne, eine willkommene kleine Unterbrechung meiner Arbeit

04.15 Uhr    Draussen fällt ein wunderbarer sanfter, warmer Regen. Ich schlüpfe in meinen Mantel und stelle mich für ein paar Minuten auf die Dachterrasse. Um diese Uhrzeit ist Basel fast vollkommen still und ich geniesse die ganz spezielle Stimmung. Nächte sind für mich etwas ganz Besonderes!

04.30 Uhr   Ich lege mich mit meinem Buch ins Bett. Im Moment bin ich noch zu wach, um direkt zu schlafen, aber ein bisschen Freizeit-Lektüre sollte das problemlos beheben.

05.00 Uhr   Zeit fürs Lichterlöschen. Ich hätte theoretisch noch weiterarbeiten können, aber dann wäre der morgige/heutige Tag wohl komplett den Bach runter gegangen, also siegte doch noch die Vernunft (so halbwegs zumindest :))

 

Die Nacht war durchaus auch produktiv, aber vor allem hat sie sich wenigstens ein kleines bisschen wie ein Abenteuer angefühlt und das war genau das, was ich für meine Motivation gebraucht habe. 

 

 

Jahresrückblick 2020

2020 war wahrscheinlich das seltsamste Jahr meines Lebens. Dass vieles nicht so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben und dass es definitiv viele „Lowlights“ gab, müssen wir wohl nicht mehr besprechen. Ich habe auch überlegt, den Jahresrückblick heuer ganz weg zu lassen, aber wenn ich jetzt so zurückschaue, dann war das Jahr zwar sicher nicht das Beste aller Zeiten, aber es gibt dennoch viele schöne Kleinigkeiten, die ich sehr gerne noch einmal Revue passieren lassen würde. Es waren kleine Augenblicke des Glücks und der Zufriedenheit, manchmal versteckt in dem ganzen Chaos dieses Jahres, aber dafür umso kostbarer. Sie zu ignorieren, wäre eine verschwendete Gelegenheit für Dankbarkeit.
Das Ende des Jahres ist schliesslich auch eine Gelegenheit, um auf das Jahr zurückzublicken, zu schauen, was gut lief, was weniger, was ich ändern möchte und was ich gelernt habe. Eine der grössten Erkenntnisse dieses, und auch der zweiten Hälfte des letzten Jahres war sicherlich, dass ich gemerkt habe, dass es okay ist, nicht dazuzugehören, etwas anders zu sein. Ich habe so viel Zeit meines Lebens damit verbracht, zu versuchen, mich an meine Mitmenschen anzupassen. Es gab unzählige Situationen, in denen ich das Gefühl hatte, nicht dazu zu gehören und versucht habe, dass zu verbergen. In diesem Jahr und während meines Auslandsemesters habe ich gemerkt, dass ich auch Freunde habe und neue finde, die mich mögen, genauso wie ich bin, selbst wenn sie mich täglich aushalten müssen :) Ich habe gelernt, dass es okay ist, wenn man nicht genauso ist wie die andere und dass ich eine Menge Energie spare, wenn ich nicht auf Biegen und Brechen versuche etwas zu sein, was ich nicht bin. Und dass es vermutlich uns allen ein bisschen so geht und wir vielleicht alle lernen müssen, unsere Fassaden herunter zu nehmen und uns zu akzeptieren, so vielseitig, wie wir sind.

 

Ich habe mir lange überlegt, was für ein Wort ich dem Jahr 2020 zuordnen könnte (eine kleine Spielerei meinerseits) und habe beschlossen, dass ein Wort einfach nicht reicht. Zum einen ist es ein Jahr der Geduld, natürlich für die ganze Corona-Situation, aber für mich privat auch im Hinblick auf meine Uni-Ausbildung.
Es war aber gleichzeitig auch ein Jahr der Freundschaft, denn auch wenn man die Freunde nicht immer persönlich treffen konnte, habe ich viele Menschen in meinem Leben durch die ganzen schwierigen Umstände noch viel mehr schätzen gelernt. Und schliesslich war 2020 auch ein Jahr der Dankbarkeit. Ich bin unfassbar dankbar, mein Auslandsemester noch so kurz vor Corona problemlos über die Bühne gebracht habe und für all die faszinierenden Begegnungen und Erlebnisse, welche die ersten zwei Monate des Jahres für mich bereitgehalten haben. Und ich bin sehr, sehr dankbar für all die kleinen Begegnungen, die sich danach ergeben haben. Für Partys im kleinen Rahmen, Alternativveranstaltungen für abgesagte Events, für all die lieben Menschen, die diese Zeit etwas leichter machten.

 

Januar:

 

Schwer zu glauben, in was für einer ganz anderen Welt wir vor elf Monaten noch gelebt haben! Ich selbst habe mit lieben Freunden ins neue Jahr reingefeiert und dann war ich ja auch noch mitten in meinem Auslandsemester. Ich habe mir am 5. Januar in der Opera San Carlo, der "ersten Oper Italiens“ den Nussknacker angesehen, ein sehr eindrückliches Erlebnis! Ich habe mir Sonnenauf- und Untergänge angeschaut, gut gegessen, meine Bekanntschaften gepflegt und mich von der ersten zarten Frühlingswärme begeistern lassen. Ich war sogar kurz im Meer! Ende Januar habe ich dann einen Ausflug ins zwar signifikant kältere, aber dennoch wunderschöne Florenz gemacht und mich durch all die beeindruckenden Museen geschlagen. Und ich muss zugeben, dass ich die Zeit ganz allein sehr genossen habe, auf niemanden Rücksicht nehmen zu müssen, niemand, der gejammert hat, niemand, der eigene Pläne hatte. In guter Erinnerung wird mir sicherlich auch das Abendessen mit einem Peruaner bleiben, den ich wenige Stunden vorher auf einer Stadtführung getroffen habe. Wir haben bis um 2 Uhr morgens geplaudert und ich habe viel über Peru gelernt! 

 

Februar: 

Im Februar hat mich das chaotische Prüfungswesen in Neapel vor die vielleicht bisher herausforderndsten (schulischen) Prüfungen gestellt. Es waren mündliche Prüfungen, die ich ja in einer Fremdsprache absolvieren musste, mit sehr wenigen Informationen im Vorfeld und im Fall der zweiten Prüfung auch mit miserablen Organisation. So musste ich 26 Stunden warten, bis ich endlich dran war und an diesem Punkt war ich bereits so sauer, dass ich mir von der Prüferin nicht mehr alles gefallen liess. Rückblickend betrachtet war das zwar ein Glücksfall, denn wenn ich nicht wütend genug gewesen wäre, um mich zu beschweren, hätte ich die Prüfung wahrscheinlich nicht bestanden, da die Schwerpunkte sehr sonderbar gelegt wurden. Doch auch wenn ich die Prüfung schliesslich bestanden habe, war es doch auch sehr nervenaufreibend. 

Ein kleiner Trost war in diesem ganzen Tohuwabohu der Austausch mit meinen Napoli-Gefährten. Gerade diejenigen, die auch an meiner Uni gelandet waren, erlebten ganz ähnlich chaotische Zustände und wir haben uns in dieser Zeit auch oft in der Bibliothek zum Lernen oder auch nur zum Aufwärmen getroffen. Der milde neapolitanische Winter hat es uns zudem erlaubt, auch im Februar unter freiem Himmel zu Abend zu essen und ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Muscheln probiert, ein echtes Abenteuer :)
Bevor es dann Mitte Februar zurück in die Schweiz ging, wo mein nächstes Semester startete, besuchte ich schliesslich noch Capri, was zwar auch eine eher raue Überfahrt bedeutete, aber dafür ein umso schönerer Ausflug war. Es gab neben mir kaum Touristen, die meisten Lokale waren geschlossen und ich habe bei meinem Spaziergang über die Insel höchstens hin und wieder ein paar (aussergewöhnlich freundliche) Bauarbeiter getroffen. 

 

März:

 

Auch wenn dich den Trubel und das Abenteuer in Italien geliebt habe, hatte ich mich auch darauf gefreut, wieder einen etwas normaleren Alltag zu haben und einfach „normal zu studieren“. Doch Corona hat diesem Plan einen Strich durch die Rechnung gemacht und so fand ich mich im März plötzlich zuhause wieder, mit unzähligen Online-Vorlesungen und plötzlich sehr viel Zeit! Neben dem eher ratlos in die Weltgeschichte schauen habe ich diese genutzt, um halbwegs regelmässig Yoga zu machen, ein Neapel-Fotobuch zu gestalten und für Wanderungen mit meiner Familie. Die Einschränkungen durch den Lockdown haben irgendwann gar so skurrile Blüten getrieben, dass wir als Familie ein paar hundert Meter von zuhause entfernt Picknicken gingen, damit überhaupt irgendetwas passiert. Aber auch wenn ich hoffe, dass wir nicht so schnell wieder in eine solche Situation geraten, muss ich doch zugeben, dass ich diese Familienzeit, gerade nach meinem Auslandsemester, sehr genossen habe. Meistens zumindest. 

 

April:

 

Ähnlich wie der März war dann auch der April mehrheitlich von skurrilen „Alternativ-Veranstaltungen“ geprägt. Wir haben uns Notlösungen für ausgefallene Feste ausgedacht, meine Schwester und ich sind uns gehörig auf die Nerven gegangen, indem wir ständig in das Zimmer des jeweils anderen geplatzt sind, wir haben ein Teesieb und einen Gymnastikball in die Familie aufgenommen und sind natürlich weiter wandern gegangen. Es war aber auch ein Monat, in dem zahlreiche kreative Alternativen aufgestellt wurden, um soziale Kontakte oder ein Mindestmass an Bewegung zu gewährleisten. Wir haben Turnverein-Trainings über Zoom abgehalten (und dafür sogar einen Scheinwerfer in der Küche montiert) und ich habe zahlreiche Video-Telefonate mit Freunden aus der Schweiz und aller Welt abgehalten. 

 

Mai:

 

Der Mai brachte endlich ein erstes Versprechen für eine gewisse Normalisierung mit sich. Ich bin wieder vermehrt nach Basel gefahren, auch weil ich trotz den erschwerten Umständen Zugang zu einer Bibliothek haben musste und erlebte dabei ein richtiges Zug-Abenteuer. Mein neuer Bombardier-Zug blieb in einem Tunnel zwischen Zürich und Basel stecken, nachdem er die Fahrleitung heruntergerissen hatte, und so kam ich in den Genuss einer richtigen Evakuierung mitten im Tunnel, inklusive Mitfahrenden mit Platzangst, einer sehr unterhaltsamen älteren Dame die sich von gar nichts aus der Ruhe bringen liess und dem Zusammengepfercht-Werden in einem Rettungszug, der auf jeden Fall kein Corona-Konformes-Abstandhalten erlaubte. Auch wenn ich mit fast vier Stunden Verspätung in Basel ankam, habe ich mich während dieser Zeit immerhin gute Unterhaltung :)
Da ich nun wieder öfter in Basel war, konnte ich auch an einer wunderschönen Wanderung auf die Rigi teilnehmen. Wir sind von Küssnacht bis auf den Berg hinaufgelaufen, haben dort zu Mittag gegessen und haben uns nach dem Abstieg am Vierwaldstättersee ein Bier gegönnt. Besonders schön war nach diesem ohnehin tollen Tag, dass unsere Mitbewohnerinnen für uns gekocht haben, sodass wir nach unserer Rückkehr und einem Sprung unter die Dusche direkt an den Tisch sitzen konnten. Zudem gingen wir im Mai auch das erste Mal Rheinschwimmen, es war zwar noch ziemlich frisch, aber wir hatten auch eine Menge Spass daran.
Am Geburtstag meiner Schwester gab es dann noch ein Rheinabenteuer der etwas anderen Art, wir haben bei uns zuhause am Rhein grilliert und übernachtet, ein weiteres kleines Abenteuer. 

 

Juni:

Der Juni und die wärmeren Temperaturen brachten Lockerungen der Corona-Massnahmen und ein bisschen Normalität zurück. Ich habe im Laden gearbeitet, versucht mein Studium zusammen zu halten und bin immer wieder für ein paar Tage nach Basel gefahren. Ich habe einen sehr schönen Geburtstag verbracht, ging mit einer guten Freundin essen, war im Turnverein und habe danach noch mit meiner Familie angestossen. 

Am anderen Tag bin ich dann zu einer Mitbewohnerin gefahren, deren Familie eine Ferienwohnung im Wallis hat. Auch wenn es eine ziemlich lange Reise war und mein Laptop auf dem Weg dorthin den Geist aufgab, hat es sich auf jeden Fall gelohnt! Das Wetter war nicht allzu gut, aber wir haben trotzdem ein sehr gemütliches Wochenende verbracht, Tee getrunken und geredet.
Das Highlight des Junis war dann schliesslich die knappe Woche Ferien, die ich zusammen mit meiner Schwester verbringen durfte. Wir sind ins Tessin gefahren und weil es so absurd heiss war, waren wir fast jeden Tag irgendwo in den Bergen, haben Gipfel erklommen, wie gefühlt alle anderen auch die Brücken im Valle Verzasca besichtigt, in kalten Gebirgsbächen und im Lago Maggiore gebadet. Wir haben Pizza gegessen, auf dem kleinen Gaskocher Kaffee gemacht, Sonnenuntergänge und einen Sturm bestaunt. Auch wenn es natürlich ein paar kleinere Einschränkungen gab, habe ich diese Woche unglaublich genossen! 

 

Juli:

 

Der Juli, traditionellerweise unser Openair-Monat, hatte dieses Jahr natürlich keine solchen Grossereignisse zu bitten, aber dafür zahlreiche kleine Perlen. Ich war beispielsweise mit zwei Mitbewohnern im Jura wandern und auch wenn es keine herausfordernde Tour war, hatte sie landschaftlich doch einiges zu bieten. Dann fand auf dem Bauernhof einer guten Freundin eine „Pool-Party“ statt, dieses Jahr in etwas grösseren Dimensionen und ich habe mich neben dem auch wunderschön gestalteten Fest vor allem darüber gefreut, manche Freunde wiederzusehen, die ich zuletzt getroffen habe, bevor ich letztes Jahr nach Neapel gefahren bin!
Es folgte eine weitere Berghüttenparty, im kleinen Rahmen, die ich ebenfalls sehr genossen habe und dann gleich am darauffolgenden Tag eine Art „Ersatzopenair“, bei welchem wir, die normalerweise das Fest auf die Beine stellen, uns auf dem Gelände getroffen haben und immerhin miteinander ein bisschen feiern konnten. Es war natürlich nicht das Gleiche, aber besser als nichts!
Ein besonderes Highlight war für mich dann sicherlich die Gartenparty bei mir zuhause, zu der ich meine Mitbewohner eingeladen hatte. Ich habe ihnen meine Heimat gezeigt, wir haben grilliert, geplaudert und viel gelacht. Am nächsten Morgen gab es dann ein ausgiebiges Frühstück und wir durften wunderbares Wetter geniessen.
Den Abschluss machten schliesslich ein paar Tage in Murg, die ich irgendwo zwischen meinen beruflichen Verpflichtungen noch einschieben konnte. 

 

August:

 

Der Höhepunkt des Augusts war auf jeden Fall die Turnfahrt nach Nauders, die wir gleich ganz am Anfang des Monats angetreten haben. Wir waren vier Tage unterwegs, haben die verschiedensten Sportarten ausprobiert (mein Favorit war sicherlich das Raften), haben herumgealbert und es genossen, für ein paar Tage dem Corona-Wahnsinn etwas zu entfliehen. Das Wochenende war natürlich anstrengend und wir haben alle nicht allzu viel geschlafen, aber es hat auch sehr viel Spass gemacht! Ansonsten war mein August vor allem voller kleiner Augenblicke der Freude in Basel. Wir haben kleine Partys veranstaltet, waren im Rhein schwimmen und haben sehr viel geredet und gelacht. Eine Woche war ich dann auch noch auf dem Simplonpass als Lagerköchin im Einsatz, eine ziemlich verrückte Erfahrung, die ich ganz spontan gewagt habe und die wesentlich mehr Spass gemacht hat, als ich gedacht hätte. Es war natürlich auch ein bisschen stressig, eine ganze Woche lang für alle Mahlzeiten einer Gruppe von 25 Leuten verantwortlich zu sein, aber auch eine grossartige Erfahrung! Und der Simplonpass hat auch landschaftlich sehr viel zu bieten. Ausklingen lassen habe ich den Monat dann wieder in Basel, wir feierten eine Auszugsparty für diejenigen Mitbewohner, die uns aufs nächste Semester verliessen. Es war eine ziemlich intensive Party, aber wir haben auch sehr viel gelacht und ich werde diesen Abend bestimmt nicht so schnell vergessen! 

 

September:

 

Im September begann das nächste Semester und ich habe es sehr genossen, immerhin ein paar wenige Veranstaltungen in echt zu haben, also wirklich zur Uni zu gehen. Das hat zwar nicht allzu lange angehalten, aber immerhin für ein paar Wochen war es doch schön!
Vorher hatte ich aber noch Besuch von einer lieben Freundin aus Deutschland. Sie war ein paar Tage bei mir zu Gast und wir haben die Umgebung erwandert, sind durch einen stockdunklen stillgelegten Tunnel gewandert und haben viel geredet. Ich habe diesen Besuch sehr genossen!
Auch war ich im September bei einer meiner Mitbewohnerin in Zug zu Besuch (zusammen mit einigen anderen Mitbewohnern), wir haben im See geschwommen, grilliert und sehr viel geplaudert. Es war ein sehr gemütlicher Abend, der dann am nächsten Morgen mit einem wunderbaren Frühstück abgerundet wurde.
In meiner Familie fanden schliesslich auch noch ein paar Ersatz-Veranstaltungen für abgesagte Events statt, die zwar alle ein bisschen skurril waren, aber auch sehr viel Spass gemacht haben!

 

Oktober:

Die Wohnungseinweihnungsparty einer guten Freundin war eine wunderbare Gelegenheit im Oktober ein paar Freunde wieder zu treffen, die ich schon lange Zeit nicht mehr gesehen habe. Das war sehr schön und wir hatten erst noch einen sehr lustigen Abend, an dem es zwar sehr spät wurde, aber der umso mehr Freude machte.
Auch die Geburtstagsparty einer Mitbewohnerin war einer der Höhepunkte des Monats, es war zwar nur ein ganz kleines Fest, aber wir haben viel gelacht und das ist schliesslich die Heimat :)
Das grösste Highlight waren aber sicherlich die Herbstferien. Wir waren eine gute Woche in Süditalien unterwegs und auch wenn es mit Corona natürlich etwas anders war, waren die Einschränkungen doch nicht gravierend und wir konnten die Zeit sehr geniessen. Wir haben vor dem Winter nochmal die Gesichter in die Sonne gehalten, wir haben Wein am Strand getrunken, Sonnenuntergänge bewundert, Orte besichtigt und im Meer geschwommen. Ich habe dieses Stücken Sommer vor dem richtigen Winter sehr genossen und ebenso die Zeit mit meiner Familie. 

 

November:

Der November stand bei mir ganz im Zeichen von Aktivitäten in Basel. Das begann gleich anfangs mit den Wahlen in den USA, den wir im Studentenhaus sehr intensiv verfolgt haben. Die Nächte waren ziemlich kurz in dieser Zeit, aber es war wahnsinnig spannend diesen Wahlkrimi zu verfolgen und es hat auch Spass gemacht, das gemeinsam durchzustehen :)
In diese Zeit fiel zudem der «Fremde Töpfe Graubünden» Abend, ein ziemlich grosses Kochprojekt. Ich habe (zusammen mit fleissigen Helfern) Bündnerfleischschnecken, Chrutkapuna und Röteli-Mousse für 15 Leute gemacht und wir haben (mit Corona-Massnahmen natürlich) einen sehr gemütlichen Abend zusammen verbracht. CNN mit dem Wahlen natürlich immer im Hintergrund.  
Da das Wetter im November zudem sehr schön war, gab es auch einige Wanderausflüge, mit meiner Familie in Graubünden und mit meinen Mitbewohnern in Basel, die ich sehr genossen habe.
Und natürlich begannen für mich als grosse Weihnachtsliebhaberin auch die ersten Vorbereitungen für den Advent, ich habe Adventskalender gebastelt, wir haben die Küche mit einer riesigen Lichterkette geschmückt und den Adventskranz montiert.  

 

 

Dezember:

Ich habe mich extrem auf den Advent und die Weihnachtszeit gefreut. Und die ersten zwei Wochen habe ich es auch richtig, richtig genossen! Wir haben in Basel zusammen gekocht, Weihnachtskekse gebacken (das war sehr lustig!), Weihnachtslieder gehört, Ukulele gespielt und gesungen, Spaziergänge gemacht und Museen besucht. Ich habe diese Zeit extrem genossen! Die letzte Semesterwoche lief dann etwas anders geplant, denn ich wurde in Quarantäne geschickt. Das war zwar natürlich auch für mich eher ungemütlich, vor allem hat es mir aber für meine Mitmenschen leidgetan. Denn ich habe nicht nur all unsere Vorweihnachtspläne gecrasht, sondern man musste mich auch noch zehn Tage lang bekochen. Umso schöner war es zu sehen, dass ich wunderbar versorgt wurde, kulinarisch und zwischenmenschlich, und meine Mitbewohner sogar extra wegen mir ihre Treffen auf Zoom verlagert haben. Danke!
Auch Weihnachten selbst war dann ziemlich turbulent, aber schlussendlich ist doch alles irgendwie gut herausgekommen (mehr dazu im Weihnachtsblog) und ich schaue voller Vorfreude aufs nächste Jahr.

 

Diese Quarantäne-Erfahrung passt aber schliesslich ganz gut zu dem, was am Ende dieses Jahres bleibt. Ich habe gerade in meinen Jahresrückblick 2019 reingeschaut und musste schmunzeln über meine Vorfreude auf das neue Jahr. Little did I know… Ich schaue aber auch dieses Jahr zuversichtlich nach vorn und freue mich darauf, dass wieder andere Zeiten kommen werden. Was am Ende dieses abenteuerlichen Jahres bleibt, ist vor allem eine grosse Dankbarkeit für die Menschen in meinem Leben. Ohne meine Familie, meine Freunde und vor allem meine Mitbewohner wäre dieses Jahr so viel deprimierender und härter gewesen. Dank euch hab ich dieses Jahr so viel gelacht, spannende Gespräche geführt und kleine Feste gefeiert, dass ich meine Dankbarkeit dafür gar nicht in Worte fassen kann.
Schön, dass es euch alle gibt! <3 

 

 

Corona, Semesterende, Weihnachten

Um ehrlich zu sein, sind Dezember und Weihnachten dieses Jahr nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Der Anfang des Monats war schön, sehr schön sogar, wir haben die Weihnachtsstimmung voll ausgekostet, Gueztli gebacken und viel gelacht.
Aber dann wurde ich in Quarantäne geschickt. Und auch wenn das in einem Jahr wie 2020 zu erwarten war, hat es doch meine, und die Pläne meines ganzen Stockwerkes, ordentlich durcheinandergeschüttelt.
Sich wirklich selbst 10 Tage lang zu quarantieren ist eine ziemlich abenteuerliche Erfahrung, all diese Zeit auf 11m2 und weitgehend ohne sozialen Austausch. Der einzige Grund, warum ich nicht den Verstand verloren habe, waren meine Mitbewohner, die sich unfassbar nett um mich gekümmert haben, die für mich gekocht, mich abgelenkt und beschäftigt haben.
Ihr seid die Grössten!
Es war aber doch einigermassen anstrengend und obwohl ich wohl selten so viel Zeit für irgendwas gehabt hätte, habe ich gar nichts gebacken bekommen. Dafür waren mein Kopf und meine Gedanken absolut nicht am richtigen Ort.
So habe ich denn auch das Semesterende gar nicht richtig mitbekommen, wie ja auch das ganze Semester irgendwie gar nicht richtig stattgefunden hat. Ich fürchte, ich habe nicht allzu viel davon mitgenommen und muss auch ehrlich zugeben, dass ich mich nicht wirklich auf das Studium konzentrieren konnte.
Aber ich werde dem nächsten Semester gerne eine Chance geben :)
Weihnachten selbst war dann auch eher aussergewöhnlich, ich konnte wegen den Quarantäne-Bestimmungen an Weihnachten noch nicht nach Hause, sodass ich von der Familie eines ganz besonderen Mitbewohners „adoptiert“ wurde. Wir haben ein paar sehr gemütliche Tage verbracht, viel geredet, lange Spaziergänge gemacht und ein bisschen die Seele baumeln gelassen. Es war natürlich ziemlich aussergewöhnlich, aber doch auch schön.
Und schliesslich konnte ich dann am 28.12 doch noch nach Hause fahren, wo wir unsere Familien-Weihnachten nachgeholt haben und eine sehr schöne Zeit hatten.

Der Dezember war für mich eine Achterbahnfahrt der Gefühle und, das gebe ich gerne zu, auch längst nicht immer einfach. Er hat das Jahr2020 aber auch nochmal ganz gut zusammengefasst. Die Trauer um Feste und Events, die nicht stattfinden konnten, um Freunde, die man nicht treffen konnte, die Wut, wenn Dinge nicht nach Plan liefen, die Freude über kleine Augenblicke des Glücks, die stattfinden durften und die Dankbarkeit für die grossartigen Menschen in meinem Leben.

Und jetzt lasst uns nach vorne blicken :)

 

 

 

Weihnachtsvorbereitungen überall

Man soll ja bekanntlich schon im Dezember damit anfangen, seine Vorsätze fürs nächste Jahr umzusetzen, damit es dann im Januar leichter ist, also bemühe ich mich jetzt schon darum, wieder regelmässig Blogs hochzuladen.
Die letzte Woche war hier in Basel sehr weihnachtlich. Ich bin übers Wochenende in Basel geblieben und wir haben unsere gemeinsame Begeisterung für Weihnachten voll ausgelebt. Aber von Anfang an.
Ich bin wie üblich am Sonntagabend nach Basel gefahren und dann haben wir uns den ersten Teil der Tatort-Jubiläumsreihe angesehen, ein zwar sehr bitterer, aber auch guter Film.
Am Montag habe ich mich dann wie so oft mit Latein-Hausaufgaben herumgeschlagen und ein paar andere Uni-Aufgaben erledigt. Ein Highlight war an diesem Tag ein Besuch meiner Tante, der ich mein Zuhause hier gezeigt habe und die uns einen wunderschönen Ess-Adventskalender gebastelt hat, an dem wir alle grosse Freude haben! Am Abend habe ich mit einem Mitbewohner Znacht gekocht und wir haben uns noch lange unterhalten.
Am Dienstag habe ich mich durch das übliche Mittagstischchaos gekämpft, es hat aber wie üblich auch Spass gemacht, nicht zuletzt, weil ich auch sehr dankbare Esser habe. Den Nachmittag verbrachte ich dann wie so oft mit verschiedenen Seminaren und einer kurzen Atempause.
Am Mittwoch war das Wetter genauso trübe wie an all den vorherigen Tagen (am Dienstag hat es tatsächlich geschneit!), trotzdem beschliessen mein Mitbewohner und ich, einen Spaziergang zu machen, bevor uns die Decke auf den Kopf fällt. Wir sind danach zwar gut durchgefroren, aber es hat auch Spass gemacht und war vor allem dringend nötig. Anschliessend haben wir uns durch unsere gemeinsame Vorlesung gequält, die diese Woche nicht so interessant war wie auch schon. Dafür haben wir uns danach beim Abendessen sehr gut unterhalten. Anschliessend haben wir noch eine Bildungslücke gefüllt und uns die neuste Jane Austen Verfilmung von „Emma“ angeschaut, ein Film, der mich mehr beeindruckt hat, als ich erwartet hätte.
Am Donnerstag stand dann wieder in erster Linie lernen auf dem Programm und am Nachmittag dann wieder der obligatorische Museumsbesuch. Wir sind noch einmal ins Kunstmuseum gegangen, dieses Mal jedoch in die Dauerausstellung und auch wenn es ewig gedauert hat und wir danach beide Rückenschmerzen hatten, war es den Besuch auf jeden Fall wert! Am Abend gab es dann die nächste kulturelle Erweiterung, wir haben uns „Anna Karenina“ angesehen.
Am Freitag stand dann wieder mein Lieblingsseminar auf dem Programm und danach ging ich einkaufen. Den Nachmittag verbrachte ich dann damit, Keksteige für morgen vorzubereiten und Znacht zu kochen. Einige meiner Mitbewohner sind im Moment prüfungstechnisch stark eingespannt, also sorge ich dafür, dass sie zumindest hin und wieder etwas anderes als nur Teigwaren und Fertiggerichte zu essen bekommen :) Mein Mitbewohner hat mir geholfen und so haben wir Kartoffelgratin und eine bunte Gemüsepfanne gemacht. Anschliessend haben wir unseren Sherlock-Holmes Abend nachgeholt und uns wie üblich gut amüsiert. Den Vormittag des Samstags habe ich noch für allerlei Uni-Aufgaben genutzt, bevor es am Nachmittag dann an die Backvorbereitungen ging. Ich bin mit einer Mitbewohnerin einkaufen gegangen, danach habe ich den Glühwein aufgesetzt und wir haben angefangen, Guetzli zu backen und Teig zu machen. Es wurde ziemlich chaotisch und wir sind uns nicht immer einer Meinung, aber ich fühle mich in dem Trubel aus Weihnachtsmusik, Glühwein, Mehl, Lichterschein und der molligen Wärme des Backofens sehr wohl! Nachdem dann der grösste Teil der Backerei geschafft ist, belohnen wir uns mit einer superleckeren Tomatensuppe und einem weihnachtlichen Tiramisu. Ich falle anschliessend müde und mit Mehl in den Haaren, aber sehr zufrieden ins Bett.
Ganz beendet ist die Backerei aber auch am Sonntag noch nicht. Wir füllen am Morgen nämlich als erstes noch die Spitzbuben von gestern. Den Rest des Tages nutze ich für ein paar weihnachtliche Aktivitäten wie Weihnachtskarten basteln, aber auch für ein paar Uni-Aufgaben und etwas Zeit für mich. Am Abend haben wir uns den zweiten Jubiläumstatort angeschaut (wieder unschön, aber gut) und anschliessend gab es noch eine gemütliche Plauderei bei einem Feierabendbier. 

 

 

Ein chaotischer November

Der letzte Blog ist schon wieder eine ganze Weile her. Ich kann gar nicht so genau sagen, woran es liegt, dass ich im Moment einfach nicht dazu komme. Ich bin zwar im Augenblick nicht unfassbar gestresst, es gab schon intensivere Herbstsemester, aber ich habe im Moment grosse Mühe, mich zu konzentrieren. Das liegt sicherlich auch daran, dass ich eigentlich nur von meinem Bett zu meinem Schreibtisch und vielleicht manchmal noch in die Küche pendle. Ich höre immer mal wieder, dass jemand mir sagt «das sind doch optimale Lernbedingungen, du musst dich ja dann um nichts anderes kümmern», aber mir persönlich fällt es gar nicht so leicht.
Am Anfang habe ich mich darüber sehr geärgert, aber mittlerweile nehme ich das etwas entspannter. Ich glaube es ist auch okay sich einzugestehen, wenn man in dieser turbulenten Zeit nicht perfekt funktioniert und dass das auch in Ordnung ist.

 

Nun aber genug der langen Vorrede. Ich bin das letzte Wochenende in Basel geblieben und hatte daher die Gelegenheit, endlich auch einmal die Umgebung meiner zweiten Heimat etwas kennenzulernen. Ich bin mit einem Mitbewohner auf die St. Grischona „gewandert“, den Stadtberg von Basel. Das Wetter war traumhaft und davon abgesehen, dass wir uns am Einstieg der Route mehrmals fast im Wald verlaufen hatten, war es auch ein hübscher Spaziergang, der in guter Gesellschaft gleich doppelt Freude gemacht hat. Das ewig schöne Wetter in diesem November bringt mich mittlerweile schon fast ein bisschen in ein Dilemma, ich kann ja schliesslich nicht jeden Tag stundenlang am Rhein in der Sonne sitzen, aber wenn es so schön ist, tut es schon fast weh, dauernd drinnen zu sein. Umso mehr habe ich diesen Ausflug genossen. Am Abend haben wir uns den Film „Die Schweizermacher“ angesehen, eine Bildungslücke meinerseits, der mich allerdings mit einem schalen Gefühl bezüglich meiner Heimat zurückgelassen hat. Den Sonntag habe ich dann genutzt, um endlich meine Latein-Hausaufgaben einigermassen auf den neusten Stand zu bringen und einige der vielen Dinge, die mir im Unterricht zu schnell gingen, zu repetieren. Es gab aber auch eine einigermassen ausgedehnte Cappuccino-Pause am Vormittag und einen Nachmittagsspaziergang mit einigen Mitbewohnern, die für verschiedene grosse Prüfungen lernen und daher auch ein bisschen frische Luft brauchten. Am Abend habe ich dann mit fleissiger Unterstützung die Weihnachtsbeleuchtung in der Küche aufgehängt (zumindest ich bin immer noch begeistert!), einen Auflauf gemacht und Glühwein vorbereitet. Den Abschluss bildete dann wie üblich der Tatort.
Eigentlich hatte ich für den Montag jede Menge Programm gehabt, aber es war einfach einer dieser Tage, an denen man gar nichts gebacken kriegt und nachdem ich fast zwei Stunden auf ein Essay gestarrt hatte, ohne mehr als einen Satz zusammenzubekommen, habe ich aufgeben. Stattdessen habe ich dann den Adventskalender für meine Mitbewohner montiert, mich doch eine ganze Weile am Rhein in die Sonne gesetzt und einfach den Möwen zugeschaut und ein ausgedehntes Nickerchen gemacht. Auf Englisch gibt es denn Ausdruck „to be under the weather“, also unter dem Wetter zu sein, wenn man sich einfach nicht gut fühlt. Genau so ein Tag war das für mich, aber nachdem ich akzeptiert hatte, dass aus dem Tag nichts mehr wird und nach unserer üblichen Kaffeepause ging es mir schon wieder besser.
Der Dienstag war dann recht produktiv, gezwungenermassen, denn dienstags ist bei mir immer viel los. Ich koche für den Mittagstisch, habe zwei Seminare und dazwischen habe ich noch den Wocheneinkauf erledigt.
Am Mittwoch musste ich dann immer recht beizeiten aufstehen, weil ich um 8.15 schon meinen Latein-Kurs habe, ein Ereignis, dass mich nicht besonders freut, aber eben nötig ist… Dafür war ich danach schon wach und konnte den Tag noch halbwegs sinnvoll nutzen. Für Hausaufgaben aller Art, organisatorische Aufgaben (ja ich schaffe es irgendwie immer wieder, mir trotz Corona noch Zusatzaufgaben anzulachen) aber auch für einen kurzen Spaziergang und die obligatorische Kaffeepause um 15.30. Anschliessend gab es eine Vorlesung, die wir zu dritt aus meinem Stock besuchen und uns daher in der Küche auf dem Fernseher anschauen, eines der Highlights meiner Woche. Danach habe ich mit besagtem Mitbewohner Älplermaggeronen gekocht (genau genommen habe ich mich eher bekochen lassen) und wir haben uns noch lange unterhalten.
Donnerstage sind unsere Museumstage, zumindest, solange man in Basel noch Museen besuchen kann. Wir waren schon in den zwei Häusern des jüdischen Museums, zweimal im historischen Museum, dass so umfassend ist, dass man es unmöglich in einmal machen kann und heute stand dann das Kunstmuseum, genau genommen die Rembrandt-Sonderausstellung auf dem Programm. Doch vorher hiess es erst einmal früh aufstehen. Zweimal im Advent gibt es bei uns im Haus Rorate-Feiern, also ökumenische Lichterfeste, die schon um 6.45 Uhr anfangen. Das ist für mich zwar recht früh, aber ich finde es eigentlich ganz schön, noch im Halbschlaf in die Kapelle voller Kerzen zu purzeln und dann so langsam aufzuwachen. Danach gibt es normalerweise Frühstück, wenn auch dieses Jahr unter etwas schwierigen Umständen, aus den bekannten Gründen. Anschliessend hatte ich zwei Uni-Veranstaltungen und nach dem Mittagessen besuchten wir dann die Rembrandt-Ausstellung, was ich persönlich sehr genossen habe. Ich bin sonst eher eine Solo-Museumsgängerin, weil ich mich nicht gerne hetzen lasse, aber mit jemandem eine Ausstellung zu besuchen, der noch einmal eine ganz andere Perspektive und Wissen mitbringt, finde ich sehr spannend! Am Abend stand dann schliesslich unsere Fachgruppen-Veranstaltung „HistorikerIn Quo Vadis“ auf dem Programm, zu welcher wir immer Alumni des Faches Geschichte einladen, die aus ihrem heutigen Berufsalltag erzählen und uns Studierenden Tipps für die Zukunft geben. Dieses Semester stand die Veranstaltung unter dem Motto „Kultur“ und wir hatten wirklich spannende Gäste! Da ich überredet wurde, zu moderieren, war der Abend für mich zwar ein bisschen stressig (ich war doch ein bisschen aufgeregt), aber es war auch eine gute Erfahrung und hat tatsächlich Spass gemacht!
Nun sitze ich am Freitagvormittag im Zug nach Hause (die Uni ist heute geschlossen) und freue mich auch auf meine Familie.
Und um schliesslich den Bogen zum Anfang des Textes zu schliessen. Ich bin mir bewusst, dass ich da auf sehr hohem Niveau jammere. In meinem Umfeld sind alle gesund, niemand ist existenziell bedroht und dank meinen Mitbewohnern habe ich doch noch jeden Tag etwas zu lachen, gute Gespräche und den zumindest für mich dringend nötigen sozialen Austausch. Es könnte wesentlich schlimmer sein und meistens bin ich dafür auch einfach nur dankbar, aber ich glaube man darf sich zwischendurch trotzdem auch einmal eingestehen, dass man die ganze Situation vielleicht doch nicht einfach so wegsteckt und dass auch völlig in Ordnung ist.
In diesem Sinne hoffe ich, dass es dir, geschätzter Leser gut geht und wünsche dir einen schönen Tag!

 

 

Die Wahl-Woche

Hinter mir liegt eine abenteuerliche Woche. Und vermutlich ging das nicht nur mir so.
Ich habe zu wenig geschlafen, mitgefiebert, gekocht wie eine Wahnsinnige, gelernt und viel gelacht. Aber der Reihe nach.

Am Sonntagnachmittag fuhr ich einmal mehr nach Basel, wo ich dann pünktlich zum Tatort ankam. Am Montag stand dann neben der Uni bereits das erste grosse Koch-Projekt auf dem Programm, ich musste das Dessert für Mittwoch ausprobieren und das für Dienstag vorbereiten. Also schon einmal fast drei Stunden Dessert-Zubereitung am Montag. Nach einer Kaffeepause arbeite ich noch einmal fleissig weiter, bis es Zeit für Znacht ist. Danach sassen wir dann noch in der Küche zusammen und sprachen über unsere Schulzeiten und Gott und die Welt. Am Dienstag stand dann das Kochprojekt für den Mittagstisch auf dem Programm, dass doch auch ein gutes Stück Arbeit war. Es gab Salat, Lasagne und die vorbereitete Orangencreme und zumindest in meinen Augen war es ein voller Erfolg. Nach dem Mittagstisch riefen dann ein Seminar, Vorbereitungen für Mittwoch und ein Abendessen mit dem Jesuiten. Alles hat Spass gemacht, war aber auch einigermassen anstrengend. Am Abend habe ich dann noch ein bisschen in den Start der US-Wahlen reingeschaut, um dann möglichst beizeiten ins Bett zu gehen. Hätte ich gewusst, wie lange das Thema mich verfolgen würde, dann hätte ich mir zumindest diese erste Nacht erspart…. :)
Aber weil ich nicht hellsehen kann, stand ich dann um 3 Uhr nachts wieder auf, um mir den Wahlkrimi anzusehen. Das Aufstehen fiel mir erstaunlich leicht und ich habe in dieser Nacht allerlei Dinge erledigt, die schon lange auf meiner Liste standen. Allerdings zogen sich die Resultate sehr und zwischen halb sieben und acht habe ich dann noch einmal ein Nickerchen eingelegt. Denn es lag ein sehr, sehr langer Tag vor mir!
Am Mittwoch fanden nämlich die fremden Töpfe statt, ein Event in unserem Wohnheim, dass jedes Semester stattfindet und während dem jemand ein Gericht aus seinem Land, oder in meinem Fall seiner Region kocht. Die Vorspeise, Bündnerfleisch-Schnecken, hatte ich am Abend schon vorbereitet. Nach einem belebenden Kaffee stand dann also als erstes das Röteli-Mousse auf dem Programm. Kein Vergnügen, schon so früh am Morgen diese Likör-Dämpfe einzuatmen… Dann habe ich den Teig für die Chrutkapuna (Capuns) angerührt und ab Mittag erhielt ich dann fleissige Hilfe von einem Mitbewohner. Immer mit dabei: CNN mit den aktuellen Updates zu den Wahlen. Auch wenn die Vorbereitungen durchaus anstrengend waren und auch der Schlafmangel natürlich zu spüren war, hatte ich an diesem Tag so viel Spass wie schon lange nicht mehr. Die kribbelige Stimmung aus eifrigen Vorbereitungen, Wahldiskussionen und dem Brummen in der Küche mit Leuten, die ein und aus gingen, einem Mitbewohner, der für uns Live-Ticker spielte und hoffnungsvollen Spekulationen fand ich faszinierend. Selbst bei der Vorlesung und dann beim Essen selbst lief immer irgendwo ein Laptop mit der US-Wahl im Hintergrund. Das Essen war dann ein voller Erfolg und hat zumindest mir sehr viel Freude gemacht!
Eigentlich hatte ich dann vor, relativ beizeiten ins Bett zu gehen, um den Schlafmangel aufzuholen. Aber weil die Auszählungen so spannend waren, setzten wir uns stattdessen mit einem Bier vor den Fernseher und haben die Entwicklungen bis nach 2:00 Uhr morgens verfolgt. Und das hat sich am Abend darauf wiederholt, das Rennen ums Weisse Haus hat mich richtig angefixt :)
Natürlich einfach, weil es spannend war, aber auch weil ich es interessant (und auch ein bisschen schockierend) fand, wie demokratische Werte vom gegenwärtigen Präsident einfach zur Verhandlung freigegeben und in Frage gestellt wurden und ich bin sehr gespannt, wie darauf reagiert wird. Ich fand es aber auch von einem journalistischen Standpunkt aus sehr faszinierend, ich habe nun für mehrere Tage CNN verfolgt, ihren Umgang mit Daten, Spekulationen und auch ihren unermüdlichen Einsatz. Viele der Experten und Moderatoren waren fast ununterbrochen im Einsatz, sodass man schon fast den Eindruck bekam, die Leute alle persönlich zu kennen, weil sie rund um die Uhr über den eigenen Bildschirm geflackert sind. Und es hat mir gleichzeitig aufgezeigt, wie wichtig neutrale Medien und der unermüdliche Einsatz von Reportern in dieser schnelllebigen Zeit sind.
Nach der anstrengenden Woche hatte ich geglaubt, zumindest am Samstagmorgen ausschlafen zu können, aber stattdessen rief eine Wanderung. Ich hatte zwar etwas Mühe, mich dafür zu motivieren, sie war dann aber umso schöner und ich gebe zu, dass sich das beizeiten aufstehen gelohnt hat. Das auf dem Rückweg dann endlich die erlösende Nachricht kam, dass Joe Biden die Wahlen gewonnen hat, hat dem Tag die Krone aufgesetzt.

 

Mir ist natürlich bewusst, dass damit noch lange nicht alle Probleme vom Tisch sind. Aber diese Entscheidung der Amerikaner hat mir doch auch etwas Hoffnung gegeben. Denn ob die USA zum Beispiel den Umweltschutz ernst nimmt oder nicht, macht für die ganze Welt einen Unterschied. Ich habe mich in den letzten Jahren schon so daran gewöhnt, dass Fakten auch von anerkannten Demokratien einfach verbogen wurden, dass mächtige Präsidenten einfach machen können, was sie wollen und dass wir als ganze Gesellschaft die Preisgabe von Werten mit einem Schulterzucken hinnehmen. Und jetzt gibt es doch immerhin einen Hoffnungsschimmer, dass die Zukunft da vielleicht doch wieder etwas anders aussehen wird. Bevor diese nicht durch Gegenbeweise zunichte gemacht werden, glaube ich fest daran, dass das Schlimmste überstanden ist.
In dem Sinne starte ich zwar von der vergangenen Woche etwas geschlaucht, aber doch zuversichtlich in die nächste Woche. Vielleicht nutze ich die Zugfahrt, auf der ich mich im Moment befinde, auch dazu, noch ein Nickerchen einzulegen. Irgendwie fehlen mir immer noch ein paar Stunden Schlaf… 

 

 

Von Wut und Frustration 

Ich sitze im Zug und blicke über den Rand meiner Maske hinaus auf die herbstbunten Bäume am Walensee. Ich bin müde. Damit bin ich wahrscheinlich nicht die Einzige. In den letzten Wochen und Monaten hatte ich das Gefühl, ganz gut mit der ständigen Bedrohung durch Corona umgegangen zu sein. Ich bin ein Sommerkind und der warme Frühling hat trotz den Einschränkungen mir zuhause im Garten viel Freude bereitet. Und über den Sommer, als die Massnahmen etwas lockerer waren, konnten trotz dem Wegfall aller grossen Events viele kleine Begegnungen stattfinden, die mich auch sehr glücklich gemacht haben. Die Gartenpartys und Ersatzfestivals im kleinen Rahmen werden mir auf jeden Fall in sehr guter Erinnerung bleiben.

Als Sommerfan bringt der Herbst für mich immer einen Stimmungsdämpfer mit sich, dass ist völlig normal. Durch das heftige Ansteigen der Corona-Zahlen und plötzlichen, sehr einschneidenden Massnahmen hat sich die Situation für mich nun massiv verändert. Plötzlich ist daraus eine sehr reelle Bedrohung geworden und ich kann gar nicht einmal genau benennen, was genau es ist, dass mich so beschäftigt. Bis vor wenigen Tagen war ich in der gegenwärtigen Situation einigermassen entspannt, ich wusste, dass es weitere Einschränkungen geben würde und dass uns wohl ein langer Winter bevorsteht. Aber die Maskenpflicht in unseren vier Wänden hat plötzlich eine Welle an Ängsten ausgelöst, die vorher so nicht da waren. Und das hat wenig mit der Maske allein zu tun, sondern sehr viel mit Kontrollverlust, Einsamkeit und der Befürchtung, was als nächstes kommt.

Genauso schwingt in der ganzen Debatte natürlich auch viel Frust mit. Ich denke wir können es alle nicht mehr hören und nicht mehr sehen und ich gebe mir alle Mühe, vernünftig zu sein. Es gibt natürlich immer Menschen, die es härter trifft, ich bin gesund, meine Liebsten sind gesund, ich kann weiter studieren und niemand in meinem näheren Umfeld ist durch Corona in Existenznot geraten. Aber ich glaube man darf trotzdem auch einfach einmal frustriert und wütend sein für alles, was wir wegen dieses Virus verpasst und verloren haben. Das kann natürlich kein Dauerzustand sein, aus Wut entsteht eigentlich nie Gutes, aber ich versuche manchmal so krampfhaft das Gute zu sehen, dass ich vergesse, dass es auch okay ist, manchmal für einen Moment auch einfach unkonstruktiv wütend zu sein.

Ich habe in dieser Woche kaum etwas für die Uni hinbekommen und stehe nun vor einem riesigen Haufen Dinge, die dieses Wochenende erledigt werden müssten. Meine erste Reaktion war, mich selbst für meine fehlende Disziplin zu tadeln. Aber ich finde, man darf auch einmal darauf hinweisen, dass auch studieren unter diesen Umständen nicht so einfach ist, wie es scheinen mag. Fast alles findet online statt und auch wenn das besser als gar nicht ist, ist der Lerneffekt doch nicht der Gleiche. Zugang zu Forschungsliteratur ist eine Mammutaufgabe für sich, die immer viel Zeit in Anspruch nimmt und, zumindest für mich, im Moment kaum zu bewältigen ist. Und schliesslich habe ich ehrlich gesagt grosse Mühe, mich mit einem dreihundert Jahre alten Stifter-Text auseinandersetzen, wenn in meinem sehr engen Umfeld Dinge auseinanderfallen, die ich noch vor wenigen Tagen als Selbstverständlich angeschaut habe.

 

Was ich also mit diesem Blog aussagen wollte? Keine Ahnung. Vielleicht einfach, dass es zwar wichtig und richtig ist, vernünftig und vor allem rücksichtlos zu handeln, aber dass man auch zwischendurch wütend und frustriert sein darf.

 

 

Zankapfel Maske

Eigentlich hätte heute ein Ferien-Blog online kommen sollen. Der erste Blog seit langer Zeit, ich weiss… Aber hier in Basel überschlagen sich im Augenblick die Dinge und ich habe das Bedürfnis, darüber zu schreiben. Angefangen hat alles mit einer neu befohlenen Maskenpflicht auf unseren Stockwerken. Das klingt im ersten Moment nicht sonderlich tragisch (und ist es auch nicht) aber für uns war es doch ein ziemlich unerwarteter Stoss. Das Studentenwohnheim war im Frühling über Wochen komplett geschlossen, es gab strenge Gästeregelungen und zumindest jede Menge Ermahnungen, sich rücksichtsvoll zu verhalten. Einen so heftigen Eingriff in unser tägliches Leben gab es während dieser Zeit jedoch nie und er brachte natürlich die Angst vor noch verschärfteren Massnahmen mit sich. Die Vorstellung, von nun an Sonntagabends den Tatort mit Maske zu schauen oder mit Maske miteinander zu kochen, um dann zusammen zu essen (ohne Maske natürlich) ist zwar skurril, aber sicherlich noch kein Grund, die Nerven zu verlieren.

Das Problem liegt nicht bei der Maske. Aber das Studentenwohnheim ist für mich (und ich glaube ich spreche auch für viele andere) in den letzten Monaten zu einem sicheren Hafen geworden. Vor meinem Austauschsemester in Neapel und Corona hatte ich ein Zimmer in Basel und war in Graubünden zuhause. Das bin ich immer noch, aber das Studentenwohnheim und in erster Linie mein Stockwerk sind mittlerweile auch ein Zuhause geworden und meine Mitbewohner sind, zumindest viele von ihnen, längst nicht mehr nur Menschen, mit denen ich meine Küche teile, sondern gute Freunde geworden. Wir haben in diesen schwierigen Zeiten viel gelacht, uns gegenseitig Mut gemacht, kleine Feste gefeiert und uns gegenseitig Halt gegeben. Ich habe mich in einer Gruppe Menschen noch selten so akzeptiert und wertgeschätzt gefühlt wie hier.
Die neuen Regelungen bedrohen für mich diesen Zusammenhalt. Nicht mit der Maske, aber mit der Gefahr, dass wir vielleicht bald nicht einmal mehr in der Küche zusammensitzen dürfen und auch ein bisschen, weil ich befürchte, dass das ganze Gekabbel rund um Maske, Vorschriften und Einschränken unsere Gemeinschaft gefährden könnte. Ich fände es unglaublich schade, wenn unser Frieden hier durch eine vielleicht nicht ganz fertig überlegte Massnahme zerstört würde.  
Die ganze Debatte hier beschreibt natürlich im Kleinen die Probleme, denen wir uns als Gesellschaft auch im Grossen stellen müssen. Wie weit darf man persönliche Freiheiten einschränken? Wer hat wie viel Macht etwas zu entscheiden und bis zu welchem Punkt muss man das hinnehmen? Dürfen ökonomische über andere Bedürfnisse gestellt werden? 
Man könnte uns vermutlich auch eine Überreaktion vorwerfen. Aber was diesen Fall für uns so schwer hinzunehmen macht, ist, dass damit auch die Allerletzte Ecke Freiheit eingeschränkt wird. Wir alle machen in unserem Alltag schon viele Kompromisse, geben uns Mühe, verzichten auf vieles, was wir vor einem Jahr noch als völlig selbstverständlich betrachtet haben. Immerhin ein kleines bisschen Spass blieb uns so erhalten. Die Aussicht, dass wir auch das noch verlieren könnten, macht zumindest mir Angst. 

 

Aber wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen. Corona stellt uns alle immer wieder vor Herausforderungen und Diskussionsbereitschaft ist wohl das wichtigste Werkzeug, dass uns bleibt. Aber zwischendurch auch einfach einmal wütend sein zu können, auf die Welt, dieses Virus, die Einschränkungen, ist, denke ich, auch ganz okay.

 

 

Zwischen Laden, Uni und Alltag

Das neue Semester hat begonnen und damit auch ein weiteres halbes Jahr voller neuer Herausforderungen, Termine und dem einen oder anderen Referat. Wie so oft habe ich noch einige Altlasten aus dem Sommer mitgebracht, sodass ich die neuen Veranstaltungen nicht ganz entspannt angehen kann, aber ich freue mich doch darauf, dass vielleicht bald wieder so etwas wie Routine einkehren könnte. Vorerst gibt es aber noch ein paar Termine die abgehakt werden wollen, die es nötig machen, dass ich mehrmals pro Woche von Zuhause nach Basel und wieder zurück fahre. So sitze ich gerade wieder einmal in einem Zug, es ist kurz nach zehn Uhr abends, ich höre Ed Sheeran und schaue hinaus auf den dunkeln Walensee, in dem sich gelegentlich Lichter spiegeln. Die Reiserei ist zwar anstrengend, es gibt aber auch immer wieder Momente wie diesen, die mir Freude bereiten.

Ansonsten liegt eine nur mässig interessante Woche hinter mir, die ich genutzt habe, um ein paar organisatorische Aufgaben in Basel zu erledigen und mich allmählich an den neuen Stundenplan zu gewöhnen. Ich war einige Male im Rhein schwimmen, solange wir noch so sommerliche Temperaturen hatten, wir haben auf dem Stockwerk zusammen gekocht und ich habe seit langer Zeit wieder einmal für den Mittagstisch gearbeitet. Es ist schön, wieder regelmässig mehr Zeit in Basel verbringen zu können und wenigstens so halbwegs etwas wie Routine zu entwickeln. Und es ist superschön zu sehen, wie wir auf unserem Stockwerk tatsächlich zu einer kleinen Familie zusammengewachsen sind, in der man sich auch umeinander kümmert. So wurde ich Anfang Woche auch einmal bekocht, als mir wegen zahlreichen anderen Terminen absolut keine Zeit zum Kochen und vor allem zum Einkaufen blieb. Dass man sich so aufeinander verlassen kann und dass einem auch einmal etwas Gutes getan wird, wenn man vielleicht einen schlechten oder einfach nur hektischen Tag hatte, schätze ich an dieser Gemeinschaft sehr.

 

Seit ich diesen Blog begonnen habe, ist schon eine weitere Woche ins Land gezogen und wir sind schon längst mitten im Semester. Ich hoffe schwer, dass mein Leben in den nächsten Wochen ruhiger wird, ansonsten wird es wohl auch mit regelmässigen Blogbeiträgen schwierig werden. Versuchen werde ich es auf jeden Fall. Im Augenblick sitze ich wieder einmal im Zug nach Basel, nachdem ich an einer sehr unterhaltsamen Wohnungseinweihungsparty war. Es ist spannend zu sehen, wie mein Freundeskreis «erwachsen» wird, wie die ersten mit ihren Freunden zusammenziehen, eigene Wohnungen haben und voll im Berufsleben zu stehen, während die anderen von uns noch voll das Studentenleben leben. Wir wohnen in verschiedenen Städten, studieren verschiedene Sachen, haben unterschiedliche Lebensrealitäten und man sieht sich nicht mehr so oft, trotzdem trifft man sich immer mal wieder und ich geniesse es jedes Mal extrem sehr! Wir haben geredet bis um fünf Uhr morgens, gelacht und gesungen und ich bin wieder einmal extrem dankbar für all die grossartigen Menschen in meinem Leben. Jetzt bin ich ziemlich erschlagen und freue mich auf mein Bett in Basel, aber vor allem bin ich super happy. 

 

 

Neues Semester, neues Ich?

 

Wieder einmal ist seit dem letzten Blog viel Zeit vergangen, und wieder einmal war so viel los, dass ich einfach nicht zum Schreiben gekommen bin. Dementsprechend ist in der Zwischenzeit auch einiges passiert, aber ich werde uns alle nicht damit aufhalten, noch gross in der Vergangenheit herum zu graben. Immerhin ist der Start eines neuen Semesters auch immer ein bisschen ein Neubeginn, ein Moment in dem man (oder zumindest ich) sich immer wieder vornimmt, dieses oder jenes anders zu machen und bestimmt nicht auf den letzten Drücker alles zu erledigen. Aber das ist noch einmal eine ganz andere Geschichte. Dennoch möchte ich noch ein paar Worte über die nun zu Ende gehende Woche verlieren, bevor wir uns der Zukunft zuwenden, denn das ist schliesslich erst jüngste Vergangenheit. Anfang Woche hatte ich eine Freundin aus Deutschland zu Besuch, die ich damals auf der Reise nach Marokko kennen gelernt habe. Wir hatten uns schon lange nicht mehr gesehen, und dennoch war ihr Besuch herrlich unkompliziert und voller schöner Gespräche, die ich sehr genossen habe. Ich musste zwar auch immer mal wieder arbeiten, aber dazwischen waren wir viel Wandern und ich hatte das Vergnügen, ihr meine wunderschöne Heimat zu zeigen. Wir haben einen Pass und einen Gipfel bestiegen, sind durch einen stillgelegten Tunnel gewandert und uns bei all dem auch noch wunderbar unterhalten. Es gibt Menschen, mit denen es unglaublich unkompliziert und angenehm ist, Zeit zu verbringen. Schön, dass du warst!
Am Wochenende war ich nun noch bei einer weiteren Freundin aus dem Studentenhaus zu Gast, die uns Mitbewohner zu sich nach Hause eingeladen hatte. Wir haben am See gesessen, gebadet, spaziert, wurden sehr lecker gekocht und haben natürlich auch sehr viel geredet. Diese gemeinsame Zeit war eine wunderbar entspannte Möglichkeit, sich allmählich auf das kommende Semester einzustimmen und noch etwas Motivation zu tanken, bevor es wieder losgeht. Ich habe diesen Ausflug auf jeden Fall genossen und meinem Puzzle der Schweizer Geographie erst noch ein weiteres Teilchen hinzugefügt. Danke, dass wir kommen durften!
Morgen aber beginnt das neue Semester. Ich lasse es ausnahmsweise sehr ruhig angehen und bin schon seit dem Nachmittag in Basel, statt erst spätabends anzureisen. Ob ich mich auf das neue Semester freue, dass weiss ich noch nicht genau. Irgendwie aber schon.
Das ich vor einem Jahr nach Neapel gefahren bin, dass kann ich mir schon fast gar nicht mehr vorstellen. Dieses Abenteuer fühlt sich ebenso weit weg wie nahe an und wird mich sicher noch lange begleiten. Und das letzte Semester war irgendwie nur eine Randnotiz in meinem Studium, eine Kuriosität oder eine etwas ausführlicherer Fussnote. Ich war zwar dabei, hab auch einiges gemacht, aber von zuhause aus dem Garten habe ich doch das Gefühl, nicht wirklich dabei gewesen zu sein. Jetzt aber sind zumindest ein Teil der Veranstaltungen wieder physisch und ich bin auch wieder regelmässig in Basel, worüber ich mich sehr freue. Was die nächsten Wochen und Monate bringen werden, dass bleibt jedoch eine andere Frage. Ich bin gespannt auf die Erlebnisse, die Herausforderungen, die Zeit mit Freunden, das Lernen und die Überraschungen, die sicherlich auf uns warten. Für mich ist es aber auch eine Zeit, um darüber nachzudenken, wohin mich die Reise nach dem Verlassen der Uni bringen soll und wie ich vielleicht jetzt schon etwas dazu beitragen kann, dass diese Reise nicht ganz so holprig verlaufen wird. Langweilig wird es daher ganz bestimmt nicht werden!

 

Allen, die ebenfalls wieder anfangen, oder vielleicht auch schon gestartet sind, wünsche ich ein gutes Semester und hoffe, dass es für uns alle ein bisschen einfacher wird als im Vergangenen. 

 

 

Simplon-Tagebuch

Eine Woche als Lagerköchin auf dem Simplonpass mit einer Gruppe junger Menschen, die über Meditation und Wandern ihre Beziehung zu Gott verbessern wollen. Wie ich da hingeraten bin, was ich alles erlebe und was für Gedanken ich mir dazu mache, findest du in den nächsten paar Tagen hier in diesem Mini-Tagebuch.

 

Tag I

Mein Zimmer ist eingerichtet, das Haus liegt ganz still da und über uns funkeln die Sterne. Ein guter Zeitpunkt also, um ein paar Worte darüber zu verlieren, wie ich eigentlich hier gelandet bin. Angefangen hat alles damit, dass ich im Studentenheim in Basel, wo ich wohne, einmal die Woche für den Mittagstisch koche, ein Angebot für Studierende aus dem Haus, aber auch von ausserhalb. Als also unserem Hausleiter (das katholische Studentenheim wird von Jesuiten geleitet) die Köchin für seine Exerzitien auf dem Simplonpass wegen Corona abhanden gekommen ist, bin ich spontan eingesprungen, ohne gross darüber nachzudenken, was ich mir da wieder eingebrocht habe. Auf der Fahrt über den Oberalp und durch den Furka habe ich mir natürlich nun doch ein paar mehr Gedanken gemacht. Kann ich das überhaupt, eine ganze Woche für so viele Menschen kochen? Komme ich mit meinen beiden Helferinnen klar? Immerhin ist eine von ihnen eine ältere Italienerin mit einigem Temperament, wie ich ihren Whatsapp-Nachrichten entnehme. Und dann die Exerzitien. Ich hatte bis vor wenigen Tagen keine Ahnung, was das überhaupt ist, und dass die Teilnehmer den grössten Teil der Woche schweigen werden. Was also habe ich mir hier eingebrockt?
Ob es uns gelingen wird, die Gruppe die ganze Woche zufrieden und satt zu bekommen, dass wird sich erst zeigen müssen. Und natürlich fühle ich mich in einer Gruppe, die extra hierhergekommen ist, um ihre Verbindung mit Gott zu suchen, ein bisschen fehl am Platz. Ich bin nicht besonders religiös, habe keine Ahnung von katholischen Gottesdiensten, habe auch meine Bibel nicht mitgebracht und bin nicht sicher, ob mir ein Psalm wirklich in allen Lebenslagen helfen kann. Natürlich bin ich hier vor allem Köchin und kann meine Zeit davon abgesehen relativ frei gestalten, ich muss also auch nicht jedes Gebet oder jede Messe mitmachen. Fasziniert bin ich davon aber trotzdem ein bisschen. Zum einen, weil es eine Welt ist, die ich selbst nicht kenne und über die ich in den letzten Jahren durch das katholische Studentenheim zwar einiges gelernt habe, aber immer noch vieles nicht weiss. Es ist faszinierend, wie studierte Menschen trotz all ihrem säkularen Wissen so stark an Gott glauben können. Spannend finde ich es aber auch, wie sich die unterschiedlichen Religionen und sogar nicht-religiöse Lebenshilfen wie Meditation in ihren Botschaften etc. überschneiden, zumindest bei den Bereichen, die mir bekannt sind.
Nun aber genug der Theorie. Für heute sind alle satt, ich schlafe heute Nacht in einem Zimmer, dass einen eigenen Topf Weihwasser neben der Tür hat und bin sehr gespannt, was der morgige Tag bringen wird. Ich habe bei den Gesprächen heute Abend aber auch festgestellt, dass diese eher schweigsame Auszeit für mich nicht nur eine Gelegenheit sein kann, an meinen Uni-Projekten zu arbeiten und meine Koch-Fähigkeiten auf ein ganz neues Level zu heben, sondern auch um selbst ein bisschen Zeit zum Nachdenken zu haben. Seit letztem August haben sich die Ereignisse in meinem Leben ziemlich überschlagen und vielleicht ist es da ja gar nicht verkehrt, einmal ein bisschen Zeit mit den eigenen Gedanken zu verbringen.
So oder so möchte ich dich, geschätzten Leser, auf die Abenteuer dieser Woche mitnehmen und dich an meinen Lernerfolgen, Erkenntnissen und Überraschungen teilhaben lassen.
Bis Morgen.

 

Tag II

Der erste ganze Tag mit mir als Lagerköchin ist überstanden. Ich muss zugeben, dass es zwischenzeitlich auch ganz schön stressig war und auch wir als Team noch einiges zu lernen haben, immerhin sind wir alle zum ersten Mal zusammen und sogar alle das erste Mal überhaupt als Lagerköchinnen im Einsatz. Aber auch wenn noch nicht alles ganz nach Plan läuft, ist die Stimmung doch gut und es musste heute ganz bestimmt niemand hungrig ins Bett!
Der Tag war ziemlich abenteuerlich und begann auch sehr früh. Mein Bett ist sehr, sehr durchgelegen und dementsprechend so mässig bequem und das frühe Herumwerkeln von anderen Bewohnern hat mich geweckt, noch bevor mein Wecker kurz vor sieben geklingelt hätte. Aber gut, dafür haben wir mehr Zeit für gemeinsame Vorbereitungen fürs Frühstück und das anschliessende Picknick. Ich habe zwar selbst kaum Zeit fürs Essen, weil ständig irgendwo Nachschub gefordert wird, aber schliesslich haben dann alle Proviant für den Tag. Während die anderen dann den einführenden Worten der Betreuer lauschen, bereite ich schon einmal das Gemüse fürs Abendessen, soweit möglich, vor und stelle sicher, dass alles passt, wenn wir zwischendurch auch ein paar Stunden mit auf die Wanderung gehen. Schliesslich geht es kurz nach elf hinauf zu einem kleinen See, der um diese Zeit noch relativ ruhig daliegt, im Verlauf des Tages aber zu einer richtigen Strandpromenade wird. Hier wird Gottesdienst gefeiert, ein Erlebnis, dass ich bestimmt nicht so schnell wieder vergessen werde. Auch wenn ich mir sehr grosse Mühe gegeben habe, dem Anlass die nötige Würde zu geben und ohne irgendjemandem zu Nahe treten zu wollen, hatte ich doch einige Mühe, mir zwischendurch das Lachen zu verkneifen. Die Szenen waren aber auch zu absurd. Aus den kirchlichen Gewändern blitzen überall Sportkleider und Regenjacken hervor, der Bischof (ja, wir hatten auch einen Bischof zu Besuch) trägt Sonnenbrille, der leitende Priester ein Stirnband gegen die Kälte und hinter ihnen laufen immer wieder leicht verwirrte Touristen herum. Ich mache so gut es geht mit und bemühe mich nicht aufzufallen, von der Predigt in gebrochenem Englisch habe ich aber so gut wie gar nichts mitbekommen, weil ich so damit beschäftigt war, all die skurrilen Details dieses Anlasses in mich aufzunehmen. Danach machen wir eine kleine Wanderung, wobei wir richtiggehend auf den Berg geschlendert sind (zumindest in meiner Wahrnehmung). Oben angekommen werden wir dann aber mit einem wunderschönen Panorama und warmen Sonnenstrahlen belohnt. Den Abstieg haben ich und meine Kochgefährtin vor den anderen angetreten, damit wir schon einmal Vorbereitungen treffen können. Wegen ein paar Missverständnissen bezüglich des Schlüssels laufe ich dann aber noch einmal den halben Berg hinauf, und das schliesslich für nichts, der Schlüssel war beim Haus versteckt. Prima. Aber gut, immerhin habe ich Sport gemacht :) So kommen wir dann doch noch in die Küche und wir bereiten das Gersotto mit Feta vor. Das Essen wird dann schliesslich tip top, ich zumindest bin zufrieden, und weil es danach auch noch Dessert gibt, sind hoffentlich alle Wünsche befriedigt. Während die anderen sich dann zu Gebet und Meditation zurückziehen, mache ich einen Abendspaziergang zum Adler auf der Passhöhe und bestaune die letzten Sonnenstrahlen auf den Gipfeln. Zurück im Haus gibt es ein weiteres lustiges Zusammentreffen mit dem Bischof, der in der Küche noch ein Geschenk für die erwiesene Gastfreundschaft hinterlässt und dann wegfährt. Wie oft unterhält man sich schon flüsternd mit einem Bischof in einer altmodischen Lagerhausküche? So oder so war es ein ereignisreicher Tag mit tollen Ausblicken und das erste gelungene Abendessen stärkt meine Zuversicht für den Rest der Woche.

 

Tag III

 

Es ist kurz vor zehn und ich liege fix und fertig im Bett, während ich diese Zeilen schreibe. Der Tag war wieder voller Ereignisse und meine Nächte immer etwas kurz, obwohl ich eigentlich immer einigermassen beizeiten im Bett war.
Aber wer das Frühstück vorbereiten will, der muss eben auch beizeiten aufstehen und damit ist an Ausschlafen nicht zu denken. Nach dem Essen gibt es immer Inputs, sodass ich etwas Zeit habe, um Essen für den Tag vorzubereiten. Um kurz nach 10 gehen wir dann los und schlendern wieder ein Stück den Berg hinauf, über einen kurzen Rundweg bis hin zum Hospiz. Dort wird schon wieder ein Gottesdienst gefeiert und ich muss bei allem Respekt für die meditative Einkehr der anderen Teilnehmer doch eingestehen, dass ich mich ein bisschen gelangweilt habe. Und auch wenn wir nun in einer richtigen Kapelle feiern, ist die Szene für mich auch heute etwas skurril. Die beiden Jesuiten, wieder mit Funktionskleidung unter ihren weissen Überwürfen (keine Ahnung, wie der Fachbegriff dafür lautet), das ständige Singen und Antworten und die Verneigerei vor einem Stück staubtrockenen Brotes machen es mir heute schwer, ernst zu bleiben. Aber natürlich passe ich mich brav an und lasse meine Gedanken schweifen. Von der Kirche geht es weiter zu einem anderen kleinen See, wo wir Mittagspause machen und Zeit zum Meditieren haben. Ich wäre dabei fast kopfüber ins Wasser gestürzt, weil ich während des Meditierens immer wieder einnicke. Ich und eine meiner Kochgehilfinnen machen uns danach auf den Rückweg, während die anderen weiterziehen. Wir laufen zum Haus zurück und sie legt sich etwas hin, ich backe in der Zwischenzeit einen Kuchen und dann mache ich Hummus. Wir bereiten ein kleines Rückkehr-Büffet für die Wandernden vor und beginnen dann mit der Lasagne. Drei verschiedene Lasagne-Varianten (vegetarisch, normal und gluten/laktosefrei) für fünfundzwanzig Menschen zu kochen, ist echt eine Aufgabe. Auch wenn ich zwei fleissige Helfer habe, schaffen wir es zeitlich gerade so und ich bin danach fix und fertig. Aber es wurden alle satt, wir haben noch ein paar Reste für allfällige Zwischenfälle und ich werde sogar von meiner italienischen Kochgefährtin gelobt. Schön, dass das Essen zumindest geschätzt wird, wenn man schon so viel Zeit hineinsteckt. Nachdem die Küche wieder einigermassen anständig aussieht, mache ich noch einen Mini-Abenspaziergang, geniesse die Abendstimmung und atme durch.  Eigentlich wollte ich heute noch ein paar Worte über die Schweigerei und tiefere Einsichten verlieren, aber ich bin zu müde dafür. Stattdessen werde ich meine dekorative Brandblase versorgen und mich dann schlafen legen.
Bis morgen.

 

Tag IV

 

Auch heute werde ich wohl vor elf schon schlafen, obwohl wir heute kaum gelaufen sind. Aber es gab dennoch jede Menge zu tun. Da ich auch noch nie zuvor für die Verpflegung einer so grossen Gruppe über eine ganze Woche zuständig war, gibt es bereits ein paar Dinge, die allmählich ausgehen. Zudem wurden von gewissen Dingen auch einfach gar nicht so viel besorgt, wie ich aufgeschrieben hatte. So oder so ist heute ein Einkauf unumgänglich. Von einem Pass aus ist das aber gar nicht so einfach, zumindest dann nicht, wenn man kein Auto hat. Also machen wir uns direkt nach dem Frühstück zu zweit auf den Weg zur Posthaltestelle, um den Bus Richtung Brig zu nehmen. Wenige Minuten vor der Abreise gibt auch unsere Brotschneidemaschine noch den Geist auf, also nehmen wir diese auch mit nach unten, um sie bei den Nonnen, die für das Haus auf dem Pass zuständig sind, reparieren zu lassen. Die Busfahrt gibt mir die Gelegenheit, etwas durchzuatmen und mich für den Einkauf zu wappnen, denn das ist eine ziemlich aufwändige Angelegenheit. Zum Glück liess sich für die Rückfahrt eine Mitfahrgelegenheit auftreiben, sodass wir nicht auch noch alles zurück aufs Postauto und dann zum Haus schleppen müssen. Und auch die Brotschneidemaschine konnte rasch repariert werden, sodass wir sie gleich wieder mit nach oben nehmen können, zusammen mit einer Unmenge an Äpfeln und Zwetschgen, welche die Nonnen uns schenken. Nach drei Stunden sind wir also wieder zurück im Haus und vollkommen zufrieden mit unseren Leistungen. Da das Frühstück im allgemeinen Chaos rund um die Brotschneidemaschine so gut wie ausfiel, wird es jetzt dringend Zeit fürs Mittagessen, dass wir ganz friedlich zu zweit in der warmen Sonne mit Blick auf die Berge essen können. Danach bleibt auch noch etwas Zeit für Müssiggang, ich lese ein paar Seiten, aber dann ruft um halb zwei schon wieder die Küche. Als Stärkung gibt es noch etwas Süsses und einen Kaffee und dann legen wir los mit den Vorbereitungen für den Zvieri und vor allem für den Znacht. Für 25 Leute zu kochen ist Extremsport und auch wenn ich das ja nicht zum ersten Mal mache, bin ich immer wieder erstaunt darüber, wie viel Zeit es in Anspruch nimmt, Gemüse für so viele Menschen zu rüsten und dann auch zu kochen. Aber die Stimmung in der Küche ist sehr gut und wir kommen wunderbar vorwärts, sodass wir um sechs bereit sind, falls tatsächlich um halb sieben wie sonst immer gegessen werden sollte. Aber die Gruppe ist immer noch unterwegs und schliesslich bekommen wir die Information, dass Abendessen erst um halb acht gewünscht ist. Zum Glück lässt sich das Gulasch gut halten, aber eine gewisse chaotische Neigung der Organisatoren fordert von uns doch einiges an Flexibilität. Also versorgen wir das Zvieri-Buffet wieder und machen stattdessen den Salat und alles andere bereit. Mein Gulasch kommt zum Glück gut an, aber ich muss zugeben, ich bin wieder fix und fertig. Immerhin haben wir fast 18 Liter davon gemacht!
So langsam habe ich das Gefühl, dass wir alle als Gruppe angekommen sind. Mit meinen beiden Helferinnen in der Küche komme ich sehr gut zurecht und während die anderen schweigen, lachen wir viel. Die Landschaft auf dem Pass beeindruckt auch mich Bergkind immer wieder und auch wenn es (bitte entschuldige den Ausdruck) einen Arsch voll Arbeit ist, die Gruppe satt zu bekommen, ist es doch auch schön zu sehen, wie alle danach zufrieden sind. An Wertschätzung mangelt es auf jeden Fall nicht, heute haben wir sogar Bergblumen bekommen, weil wir wegen des Einkaufes nicht selbst in die Berge hatten mitkommen können, kämen die Berge eben zu uns. Es mag eine kleine Geste sein, aber sie hat uns in der Küche auf jeden Fall alle gerührt.
Mir schwirren noch viele andere Dinge im Kopf herum, die ich gerne festhalten würde, aber da der Wecker um sechs schon wieder klingelt und mein Arm vom Rühren ganz schwer ist, werde ich mich stattdessen wohl schlafen legen.
Bis Morgen. 

 

Tag V

 

Die Nächte sind kurz hier, und die Tage lang. Was aber auch damit zu tun hat, dass ich neben dem Kochen und Wandern auch noch ein paar andere Dinge auf der Uhr hab. Ich muss aber auch zugeben, dass ich weit weniger Freizeit habe, als ich mir gedacht habe und daher auch zu so gut wie nichts komme. Daher nehme ich mir diese Woche wohl als Urlaub, bevor ich mich dann kopfüber ins nächste Semester stürze.
Nun aber zum heutigen Tag. Ich bin noch früher aufgestanden als sonst, um etwas Yoga zu machen und zu duschen, bevor wir um halb sieben mit dem Vorbereiten des Frühstücks beginnen. Da die Gruppe heute nicht wandern geht, müssen wir aber nicht so viel vorbereiten wie sonst und können es etwas ruhiger angehen lassen. Während die anderen danach die innere Einkehr im und ums Haus suchen, bereiten wir das Ratatouille vor, denn das viele Gemüse-Schneiden braucht Zeit. Dennoch bleibt uns auch am Vormittag etwa eine Stunde Pause, die ich zum Lesen und Aufräumen nutze. Danach koche ich im Alleingang zwei Kilo Polenta und eine Unmenge Ratatouille, während meine Helferinnen am Gottesdienst teilnehmen. Nach dem Essen gibt es noch Merengue mit Doppelrahm, eine Spezialität, die jemand von den Teilnehmern aus Fribourg mitgebracht hat. Während die anderen danach schon aufräumen und abwaschen, bleiben wir fleissige Küchenleute noch einen Moment am Tisch sitzen, essen die Reste des Desserts auf und trinken Kaffee. Danach wenden wir uns allerdings dem Chaos in der Küche zu, eine Arbeit, die einiges an Zeit in Anspruch nimmt. Im Ausgleich für meinen Morgeneinsatz darf ich dann aber etwas früher los und mache allein eine kleine Wanderung über den Pass. Das Wetter ist wunderschön, es ist warm und die Landschaft ist eindrücklich, was will man mehr! Ich spaziere den Rundweg über den Pass und beende meine Wanderung mit einem erfrischenden Sprung in den überraschend unkalten Bergsee. Danach ruft das Abendessen, wir wärmen die Reste das Gulasch von Gestern, dazu gibt es Salat, Brot, Zaziki, die Reste des Hummus und ein paar gekochte Kartoffeln. Auch wenn es eigentlich nur eine «kleine Mahlzeit» ist, dauert die Vorbereitung doch ziemlich lange und wir sind nach dem Aufräumen der Küche wieder einmal ziemlich fertig. Ausnahmsweise verschwinde ich danach aber nicht sofort auf mein Zimmer, sondern nehme am Abendgebet teil. Und muss zugeben, davon abgesehen, dass für mich das ganze Knien, Bekreuzigen und Mitsprechen nach wie vor leicht skurriles Fremdland sind, ist die ruhige Stimmung so am Abend doch ganz schön. Während dann aber noch viele zum Meditieren und Beten sitzen bleiben, ziehe ich mich dann aber doch zurück, um noch dieses Tagebuch zu schreiben und dann vielleicht sogar vor zehn schon schlafen zu können. Vielleicht reicht die Energie sogar ja auch noch für ein paar Seiten Schweizer Geschichte, wir werden sehen.  

Bis Morgen 

 

Tag VI
Vor mir liegt die letzte Nacht auf dem Simplonpass und eigentlich sollte ich schon lange schlafen. Es ist nämlich schon nach 11, also weit nach meiner üblichen Schlafenszeit. Ich bin auch eigentlich durchaus schon müde, aber dieses Tagebuch will eben noch geschrieben werden, solange es noch warm ist :)

Während die Exerzitien eigentlich noch bis Samstag dauern, mache ich mich aus Arbeitsgründen bereits morgen auf den Heimweg. Das hat den Vorteil, dass mir ein Grossteil der Putzerei erspart bleibt, ich finde es aber irgendwie auch schade, dass die Woche schon fast vorüber ist. Klar war es zwischendurch auch manchmal ganz schön stressig, aber ich habe das Gefühl, mittlerweile haben wir alle einen guten Rhythmus gefunden, die Stimmung in der Küche ist gut und die Landschaft wirklich einmalig. Allerdings soll das Wetter morgen wohl umschlagen, dann fällt der Abschied vielleicht auch nicht mehr so schwer. Aber nun zum heutigen Tag. Weil wir wieder Sandwich-Zutaten für die ganze Meute vorbereiten müssen, stehe ich erneut um sechs auf und wir schnibbeln und rüsten, was das Zeug hält. Zum Essen kommen wir selbst dabei kaum, ständig muss entweder noch Brot oder noch Käse oder sonst etwas geschnitten werden, egal wie viel wir vorbereiten. Ich nutze daher die kurze Pause des Morgengebetes, um mich kurz mit ein paar Bissen Müesli nach draussen zu setzen, wo es schon überraschend warm ist. Nach der Sandwichschlacht rüsten wir uns selbst mit den Resten für die Wanderung aus und dann geht es auch schon los. Erst ein ganzes Stück bergab, und dann noch mehr wieder hinauf. Natürlich wird weiterhin geschwiegen und auch das Tempo ist nach wie vor bescheiden, aber es gibt landschaftlich so viel zu sehen, dass ich trotzdem gut beschäftigt bin. Zwischendurch gibt es immer wieder Halte, während denen wir eine Bibelstelle präsentiert bekommen und dann Zeit haben, um darüber zu meditieren. Ich nutze diese Pausen vor allem, um die Landschaft zu geniessen, zu essen oder an meinem Tagebuch zu schreiben. Es ist wirklich eine schöne Wanderung und mit der Weitsicht, die wir haben, auch sehr eindrücklich, sie dauert aber auch ziemlcih lange. Meine beiden fleissigen Helferinnen nehmen beide Abkürzungen, wenn auch zwei verschiedene, und sind daher weit vor mir wieder zurück. Ich aber mache die ganze Tour mit und übernehme danach die Küche wieder. Ein bisschen können wir noch zusammen vorbereiten, dann gehen die beiden zur Messe und ich versuche die Älplermaggeronen im Alleingang fertig zu kriegen. Zusammen mit dem Dessert ist das zwar ein bisschen stressig, aber es klappt alles und die meisten wagen sich sogar daran, das Apfelmuss mit den Teigwaren zu probieren. Während des Kochens habe ich allerdings wieder einmal die Küche verwüstet und so haben wir jede Menge zu tun, als das Essen fertig ist. Daher leider kein Nachtgebet für meine fleissigen Helferinnen, erst muss die Küche renoviert werden. Ich nutze zudem den Abend und den noch warmen Ofen gleich, um noch einen Kuchen zu backen. Wir haben zwar noch jede Menge Süssigkeiten, aber irgendwo müssen wir ja mit all den verbliebenen Zutaten hin. So ist es genau zehn, als wir die Küche endlich verlassen können, und ich bin zugegebenermassen schon ziemlich müde. Immerhin habe ich die ganze Wanderung und das Kochen geschmissen heute. Aber weil es mein letzter Abend ist, und weil der Mond so hell leuchtet und es noch nicht kalt ist, entschliesse ich mich spontan dazu, noch einen Abendschwumm im nahen Bergsee zu machen. Dieser ist weit weniger kalt, als man vielleicht annehmen würde und die Stimmung nur im Mondlicht ist wunderschön! Der See ist so ruhig, dass wenn ich mich nicht bewege, sich sogar die Sterne darin spiegeln und es ist warm genug, dass ich danach nicht gleich erfriere, während ich zum Haus zurücklaufe. Dort geht es dann rasch unter die warme Dusche und dann packe ich schon einmal so gut es geht zusammen, denn wir haben morgen noch allerhand zu tun, bevor ich guten Gewissens abreisen kann.
Aber das soll die Sorge von heute nicht mehr sein, mittlerweile ist es halb zwölf, ich muss morgen wieder um sechs aus den Federn und sollte daher wirklich schlafen!
Bis morgen. 

 

 

Tag VII

Schwer zu glauben, dass die Woche schon vorbei ist. Den Vormittag haben wir heute noch genutzt, um so viel Essen wie möglich vorzubereiten und aufzuräumen, aber nach dem Mittagessen muss ich los, denn morgen ruft meine Arbeit im Laden wieder. Die übrigen Teilnehmer blieben noch bis morgen, das letzte Abendessen müssen sie also ohne mich hinbekommen. Nachdem ich mich von allen verabschiedet habe und loslaufe, fängt es an zu nieseln. Es ist Zeit, nach Hause zu gehen.

Was für eine intensive Woche, was für ein Erlebnis! Ich war zugegeben durchaus nervös, als ich letzten Samstag ins Wallis gefahren bin. So eine Lagerküche sollte nicht unterschätzt werden und auch wenn ich durchaus Erfahrung mit vielen Essern habe, musste ich doch noch nie drei Mahlzeiten pro Tag, zwei Zwischenmahlzeiten und Wanderproviant für eine ganze Woche auf dem Schirm behalten. Zum Glück hatte ich zwei ganz fantastische Helferinnen, die mir mit ihrer Lebenserfahrung ebenso wie mit ihrem Zuspruch zur Seite gestanden sind. Der religiöse Rahmen der Woche war weniger seltsam als ich befürchtet habe, es war gar kein Problem, dass ich manchmal mitgemacht habe und manchmal nicht, niemand hat es in Frage gestellt, dass ich mich nicht dauernd bekreuzigt habe und die Stimmung war allgemein trotz Schweigen sehr gut. Alle meine Kleider haben nun Tomatenflecken, ich bin ziemlich müde und ich freue mich darauf, bald wieder eine ausreichend lange Bettdecke haben zu können. Und dennoch bin ich sehr froh, dieses Abenteuer trotz gewissen Bedenken gewagt zu haben! Aus meinen vielen Plänen für die Freizeit ist nicht gerade viel geworden, ich habe den Zeitaufwand für die Küche trotz allem unterschätzt und wann immer es unsere Beschäftigung zugelassen hat, habe ich doch am Programm teilgenommen, in erster Linie aus Neugierde. Für eine meditative Einkehr und tiefgründige Erkenntnisse war im hektischen Küchenalltag zudem nur wenig Zeit, aber dafür hatten wir umso mehr Spass. Mehr als einmal habe ich mir Tränen gelacht und immer wieder wurden wir ermahnt, in der Küche doch bitte nicht so einen Krach zu veranstalten. In diesem Sinne war die Woche nicht besonders produktiv, aber ich sehe sie vielmehr als eine Art Erholung, bevor ich jetzt wieder voll in den Uni-Alltag eintauchen werde.
So oder so habe ich die Zeit auf dem Pass trotz der Arbeit sehr genossen und nehme auch die eine oder andere Erkenntnis mit:

·        Ein heisser Ofen hinterlässt auch unter göttlicher Aufsicht unschöne Brandblasen

·        Es lohnt sich, hin und wieder etwas zu wagen und sich selbst herauszufordern

·        Offenbar koche ich nicht allzu schlecht, da ich sogar von einer italienischen Nonna Komplimente für meine Lasagne bekommen habe

·        Wenn man in der Küche arbeitet, hat man zwar während den Mahlzeiten kaum Zeit zum Essen, dafür ist man dazwischen ständig am Probieren und Naschen, zu kurz kommt man also auf keinen Fall

·        Mit etwas Offenheit und Neugierde kann man sich fast überall irgendwie einfügen, selbst wenn man mit den Anderen eher wenig gemeinsam hat

·        Am Ende des Tages bin und bleibe ich ein Bergkind

 

Und schliesslich bin ich auch ein bisschen stolz auf mich, immerhin habe ich noch nie so etwas gemacht und finde, das habe ich dennoch ganz gut hinbekommen. Hin und wieder sich selbst auf die Schulter zu klopfen, ist auch wichtig! 

 

 

 

Viele Gedanken

Ich sitze wieder einmal im Zug Richtung Basel, es regnet und es ist richtig gemütlich. Ich bin seit langem wieder einmal so richtig in Schreibstimmung. Im Moment denke ich oft darüber nach, dass es tatsächlich fast ein Jahr her ist, seit ich das verrückteste Abenteuer meines Lebens gestartet habe, und für fünf Monate nach Italien gegangen bin. Auch wenn ich schon eine ganze Weile zurück bin, stolpere ich doch andauernd über Dinge, die mich an Neapel erinnern. Ein Foto des Vesuvs auf der Pasta-Verpackung, ein Artikel in einem Reisemagazin, Pizza, ein Lied im Radio oder eine Erinnerung, die völlig ohne Zusammenhang plötzlich aus den Tiefen meines Gedächtnisses auftaucht. So schnell wird mich dieses Abenteuer wohl nicht mehr loslassen. Was ich davon mitgenommen habe, was ich vermisse und warum ich für diesen Lebensabschnitt so unfassbar dankbar bin, findest du in meinem neuesten Beitrag auf «Dies und Das».

 

Nun aber zurück zum Blog. Meine Wochen scheinen, je näher der Herbst kommt, noch schneller zu vergehen. Ich versuche mein (hoffentlich letztes) Bachelorsemester auf die Reihe zu bekommen, meine Arbeiten zu schreiben, Geld zu verdienen und Spass zu haben. Schön ist es natürlich, wenn ich diese Dinge kombinieren kann, wie momentan donnerstags, wenn ich zwar arbeite, aber zusammen mit einer langjährigen Freundin, sodass die Abende immer sehr harmonisch, aber auch schnell vorübergehen und ich mich immer fröhlich auf den Heimweg mache. Auch Besuche in Basel gehören nach wie vor zu den Dingen, die mich glücklich machen, meine Mitbewohner mit all ihren Eigenheiten sorgen dafür, dass es nie langweilig wird und wir immer viel zu lachen haben. Ich fühle mich dort immer gut aufgehoben und finde immer ein offenes Ohr, sei es für meine Uni-Probleme, andere Sorgen oder einfach nur für Schabernack.
Ein besonderes Highlight der vergangenen Woche war zudem auf jeden Fall eine Wanderung, die ich mit meinen Eltern unternommen habe (meine Schwester war an einem Fest im Unterland). Wir sind abends noch auf die Dutjer Alp gelaufen und haben dort unsere Zelte aufgestellt und zugesehen, wie es langsam Nacht (und damit kalt) wurde. Dank meines super warmen Schlafsackes war die Nacht zwar kuschelig, aber ich habe so viel Unsinn geträumt, dass für Erholung nicht allzu viel Zeit blieb. Am Morgen standen wir dann pünktlich zum Sonnenaufgang auf (wunderschön wie immer!) und haben uns dann nach einem kleinen Frühstück an den Aufstieg zum Gipfel gemacht. Dort hat mein Vater meine ziemlich bescheidenen geographischen Kenntnisse aufgefrischt, wir haben den zweiten Teil des Frühstücks gegessen und waren dann bereits am späteren Vormittag wieder zuhause (und konnten dann noch etwas Schlaf nachholen :))

Kleiner Moment, ich muss kurz den atemberaubenden Regenbogen vor dem Zugfenster bestaunen.

 

So, da bin ich wieder. Mittlerweile sind wir am Walensee, ich bestaune die wunderschöne Abendsonne und habe in der Zwischenzeit noch einen anderen Beitrag geschrieben. So viel zu meiner Konzentration… Ich beende daher den Blog besser an dieser Stelle, bevor ich noch mehr vom Thema abkomme :) 

 

Im Strudel der Zeit

Schon wieder ist eine Woche des ohnehin viel zu kurzen Sommers an mir vorbeigerauscht. Ich habe in den warmen Monaten immer sehr viel auf der Uhr und die Zeit vergeht immer viel zu schnell. Auch wenn es in dieser Zeit manchmal etwas gar heiss sein kann, liebe ich die warme Jahreszeit über alles, das Lebensgefühl vom Sommer kann man meiner Meinung nach nicht toppen. Allerdings muss hier auch erwähnt werden, dass ich meistens friere, dafür aber sehr hitzeunempfindlich bin, dementsprechend geniesse ich vor allem die Vorteile des Sommers, während mich die Nachteile kaum tangieren.

 

Aber eigentlich soll es jetzt nicht schon wieder um meine Liebe für den Sommer gehen, sondern darum, was sich in den letzten sieben Tagen ereignet hat. Der Anfang der Woche war ziemlich ruhig, meine Schwester und ich mussten uns erst noch vom Wochenende erholen, auspacken und (zumindest mich), mir wieder einen groben Überblick über mein Leben zu verschaffen. Am Dienstag habe ich einen kurzen Abstecher nach Basel gemacht, ohne dass es dafür einen konkreten Grund gab, aber es war doch schön, die Leute dort zu sehen und ein paar andere Menschen in meinem Umfeld zu haben. Am Mittwochabend haben wir Turnverein-Leute uns nämlich schon wieder getroffen, wenn auch nur ein paar wenige, um am Caumasee Beachvolleyball zu spielen. Trotz der intensiv zusammenverbrachten Zeit vom Wochenende hat dieses Training sehr viel Spass gemacht und das anschliessende Pizzaessen hat dem Abend noch die Krone aufgesetzt. Der Donnerstag war dann mein «fleissig» Tag, ich habe am Vormittag im Laden gearbeitet, war dann zwei Stunden zuhause und habe geputzt, damit Mutter keinen Herzinfarkt kriegt, wenn sie aus den Ferien zurückkommt und am Abend war ich dann auf der Hirschfarm servieren. Auch wenn es ein ziemlich langer Tag war, war ich irgendwie gut im «flow» und so viel Produktives geleistet zu haben, gab mir ein gutes Gefühl. Nach einer wunderschönen, sternklaren Nacht auf dem Balkon war der Freitag dann auch eher ein ruhiger Tag, ich bin noch einmal zu meiner Mutter an den Walensee gefahren, wir haben die Wärme genossen, ich habe geschwommen, gelesen und mein nächstes Semester geplant. Am Abend musste ich dann aber schon wieder nach Hause, meine Schwester und ich haben unsere Grossmutter besucht und dann ging es natürlich in den Turnverein. Am Samstagvormittag war ich dann wieder im Laden im Einsatz, auch bei uns im Safiental sind die grossen Touristenströme dieses Sommers zu spüren. Am Abend besuchten meine Mutter, meine Schwester und ich dann die Pop-Up-Bühne Safiental, eine Art «Mini-Openair» vor wunderschöner Kulisse. Übernachtet haben wir danach wieder unter freiem Himmel und davon abgesehen, dass der Mond so hell war, dass man fast eine Sonnenbrille gebraucht hätte, war es eine wunderschöne Nacht! Der Sonntag stand schliesslich ganz im Zeichen der Familie, wir haben nach der Rückfahrt nach Hause ausgiebig zusammen gefrühstückt, später gab es dann einen Apero mit frischem Gemüse etc. unter dem Apfelbaum, eine leckere Grillade und ausklingen liessen wir den Tag im Hotpot. Da wir nun alle wieder ziemlich vielbeschäftigt sind und an den verschiedensten Orten unterwegs sind, war es sehr schön, wieder einmal einfach etwas Zeit alle zusammen zu verbringen. 

 

 

Jubiläumsreise

Den Umständen des Jahres 2020 ist es geschuldet, dass heuer bislang kaum Turnverein-Blogs erschienen sind. Auch wir haben uns natürlich an die Auflagen gehalten, haben monatelang unsere Turnstunden ins Internet verlegt und zuhause im Garten trainiert, damit wir nicht völlig aus der Form kommen. Letztes Wochenende konnten wir dann aber doch noch unsere diesjährige Jubiläumsreise antreten, immerhin wird der Turnverein stolze 50 Jahre alt!

Dieser Ausflug war für mich und meine Schwester am Donnerstagmorgen mit einigem Stress verbunden, da wir noch unsere Mutter am Walensee besucht haben. Nach einem erfrischenden Morgenschwumm hüpften wir bereits recht früh in den Zug nach Hause, inklusive eines Abstechers nach Ilanz, um das Auto abzuholen, sodass wir nur knappe 80 Minuten Zeit hatten, um alles zu packen, uns bereit zu machen und das Haus in einigermassen passablem Zustand zu hinterlassen. Da wir dann unterwegs noch den Auftrag hatten, Bier zu besorgen, kamen wir schliesslich eine Minute zu spät, die Reise konnte dann aber trotzdem einigermassen pünktlich angetreten werden. Über Landquart, wo noch ein paar Turner einstiegen, ging die Fahrt über den Flüela-Pass nach Nauders. Auf dem Pass gab es eine Pause und einen leckeren Apero, wir hatten Zeit zum Plaudern und alles in allem war es eine sehr unterhaltsame Reise. An unserem Zielort angekommen, wurden wir mit einem Getränk begrüsst und anschliessend bezogen wir rasch unsere Zimmer, bevor es zum Orientierungslauf ging. Dieser war eigentlich dazu gedacht, uns einen ersten Überblick über das Dorf zu verschaffen, in dem wir die nächsten Tage verbringen würden, leider waren mein Lauf-Gspännli und ich aber so schlecht im Karte lesen, dass wir nicht nur die wenigsten Posten fanden, sondern uns auch im Dorf nicht wirklich zurecht fanden… Spass gemacht hat es trotzdem und ein bisschen Bewegung war so auch noch mit dabei. Als Abschluss sprangen (oder wurden geworfen) wir dann noch in einen Brunnen, ein sehr erfrischendes Erlebnis. Nach dieser sportlichen Betätigung richteten wir uns fürs Galadinner her, wo wir lecker assen und uns von den Strapazen des Tages erholen konnten. Anschliessend machten wir dann noch die Lokalitäten des Ortes unsicher, mit dem Resultat, dass wir feststellten, dass Nauders ein ziemlich ruhiges Pflaster ist. So war ich schliesslich einigermassen beizeiten im Bett.

Der Freitag stand im Zeichen des Wassersportes. Frühstück war (wie immer) recht früh, um halb 8, damit wir auch etwas vom Tag haben. Nachdem wir uns am Buffet gestärkt hatten, ging es mit unserem Reisecar nach Ried, wo wir mit einer Gondel und einem Sessellift hinauf auf den Berg fuhren, um dann von dort mit den Mountain-Carts wieder hinunter zu düsen. War die Hochreise eine sehr gemütliche Angelegenheit und bot Zeit zum Plaudern, ging es hinunter dann sehr rassig und vor allem staubig, da wir einen langen Tatzelwurm aus Carts bildeten. Spass gemacht hat es aber auf jeden Fall! Den Rest des Abstiegs zurück ins Tal bewältigten wir zu Fuss, eine schöne, aber zwischendurch auch mal etwas anspruchsvollere Wanderung über staubige, steile Wege, eine Hängebrücke und mehrere lange Treppen. Unten angekommen, hatten wir uns dann die Mittagspause am See redlich verdient. Auf der Packliste stand ein aufblasbares Ding, was dazu führte, dass auf dem kleinen Badesee nun zwei Krokodile, ein Lama, ein Einhorn, ein Minion und ein Schwimmreifen mit Luftproblemen unterwegs waren. Es wurden Kunststücke ausprobiert (schliesslich sind wir ein Turnverein), die Schwimmtiere kenterten unentwegt, man spritzte sich gegenseitig an und warf sich von den Tieren. Nachdem wir uns ein bisschen ausgetobt und viel gelacht haben, gab es dann endlich Zmittag auf der Liegewiese und danach blieb sogar noch etwas Zeit, um auszuruhen. Nach der Mittagspause ging es mit dem Bus wieder ein Stück das Tal hinauf, nach Pfunds, wo wir uns für eine Raftingfahrt auf dem Inn ausrüsteten. In vier Gruppen ging es so, unter der Führung von sehr humorvollen Guides, wieder bachab, dank einem recht hohen Wasserstand eine lustige Unternehmung. Wir schipperten durch ein paar kleine Stromschnellen, durften zwischendurch auch mal rausspringen, haben versucht im Stehen zu paddeln (nicht sehr erfolgreich…), haben die andere Boote gerammt und uns gegenseitig angespritzt. Für mich war es einer der lustigsten Programmpunkte der Reise und hat jede Menge Spass gemacht! Als wir wieder unsere trockenen Sachen anhatten, gab es eine kurze Glacepause, während wir auf unseren Bus gewartet haben, und dann ging es schliesslich zurück ins Hotel. Die Zeit bis zum Abendessen nutzten die meisten, um den Pool und die Wellnessanlagen des Hotels auszuprobieren, sich wieder frisch zu machen und in meinem Fall auch für ein kurzes Nickerchen. Der Abend stand dann unter dem Volksfest-Motto, der Dresscode waren Lederhosen oder Dirndl. Davon abgesehen, dass ich ein riesen Theater hatte, bis ich endlich ein Dirndl besass, sah das doch ganz schick aus und wir machten ein paar lustige Bilder vor dem Abendessen. Nach dem Znacht durften im Garten des Hotels unser eigenes Volksfest veranstalten, eine Party, die bis tief in die Nacht dauerte, wo dann zu später Stunde noch einmal der Pool geentert wurde. Dementsprechend spät war es schliesslich, bis die letzten ins Bett kamen.

Zeit zum Ausschlafen blieb allerdings nicht, denn auch am Nationalfeiertag rief das Frühstück einigermassen beizeiten. Dafür durften wir uns an einer hübschen Schweiz-Dekoration erfreuen. Nach dem Essen und Rüsten ging dann das grosse Velo-Roulette los, das einige Zeit in Anspruch nahm, bis jeder einen mehr oder weniger brauchbaren Drahtesel unter dem Hintern hatte. Die Ambitionierten unter uns nahmen 700 Höhenmeter und einen Pass in Angriff, die übrigen, darunter auch ich, liessen es etwas ruhiger angehen. In Anbetracht des Zustands einiger Fahrzeuge war das eine gute Entscheidung, denn mit nur eingeschränkter Gangschaltung, sehr mangelhaften Bremsen und Löchern im Radmantel wäre die längere Tour wohl sehr unangenehm geworden. Für unsere etwas ruhigere Runde ging es aber geradeso und wir hatten eine Menge Spass, während wir um den Reschensee geradelt sind. Das Mittagessen gab es dann in einem lichten Wald, in dem wir uns danach mit Pfeil und Bogen bewaffnet auf die Suche nach Gummitieren machten. Das sogenannte 3D-Bogenschies

sen mitten in einem wirklich hübschen Wald hat eine Menge Spass gemacht, wobei nach etwa der Hälfte der 28 Posten doch allmählich die Erschöpfung einsetzte, nicht zuletzt wegen der Hitze. Trotzdem war es einmal eine etwas andere sportliche Betätigung und davon abgesehen, dass ich es geschafft habe, mir mit der Sehne des Bogens den halben Arm blau zu schlagen, hat es sehr viel Spass gemacht! Im Verlauf des Nachmittages haben wir uns dann wieder auf den Rückweg gemacht, in kleineren Gruppen, einige mit Radpannen, andere mit einem Abstecher in den ziemlich kalten See. Schlussendlich kamen aber alle wohlbehalten wieder im Hotel an und das ist ja schliesslich die Hauptsache. Ich persönlich bin gar kein Velo-Fan, muss aber zugeben, dass diese Tour durchaus Spass gemacht hat. Danach blieb wieder etwas Zeit vor dem Abendessen, um sich etwas zu erholen, frisch zu machen, den Pool zu nutzen oder sich mit einem Bier oder Panasch für die Strapazen belohnen. Vor dem Abendessen stand dann noch der Fototermin auf dem Programm, immerhin haben wir dieses Jahr ein ganz neues Outfit bekommen, dass festgehalten werden musste. Bis die Fotos im Kasten waren, erforderte es allerdings von verschiedenen Seiten einiges an Nerven. Gelungen sind sie meines Wissens trotzdem. Das Abendessen hatten wir uns nun verdient und wurden wieder sehr lecker bekocht, sodass wir beim anschliessenden Filmtermin alle etwas im Food-Komma waren. Trotzdem war es sehr lustig, die Videos aus den vergangenen Jahrzehnten anzuschauen. Ausklingen liessen wir den Abend dann schliesslich im Garten, haben uns Geschichten erzählt, gelacht, gesungen und den Mond bestaunt.

 

Während ich einigermassen beizeiten ins Bett kam, war die Nacht für ein paar andere wohl doch eher kurz. Trotzdem waren nach dem Frühstück um halb 10 alle pünktlich bereit für die Abfahrt. Unser Weg führte einmal mehr nach Pfunds, wo wir uns wahlweise für den Waldklettergarten oder den Adventurepark ausrüsteten. Ich wagte mich in die Schlucht und auch wenn es an gewissen Stellen ein bisschen eine Kraxelte war, war der Park doch sehr gut zu machen. Ein besonderer Moment war sicherlich, als wir uns danach von einer 35m hohen Brücke abseilen lassen konnten. Ich war mir anfangs nicht sicher, ob ich es wagen sollte, es hat aber doch Spass gemacht! Nachdem wir das Material dann wieder zurückgebracht hatten, ging es auf einen Sportplatz, wo wir Mittagessen machen konnten, danach spielten einige noch Fussball, andere Volleyball (wenn auch ohne Netz ziemlich improvisiert) und wieder andere Wikingerschach. Schliesslich blieb uns nur noch die Rückreise, die dank guter Musik, einem Bier und Albereien sehr unterhaltsam war. Einige von uns machten danach noch eine kleine «Afterparty» (sehr lecker!) mit Spaghetti, bevor auch ich dann fix und fertig ins Bett fiel. 

 

 

H7 on Tour

Nachdem ich im letzten Beitrag all die Lücken im Juli geschlossen habe, die im allgemeinen Trubel verloren gegangen sind, kommt heute schon wieder ein Party-Bericht. (Keine Panik, es sind immer wieder die gleichen Personen und kleine Gruppen, die in diesen Geschichten vorkommen, ich feiere also nicht jedes Wochenende mit hunderten Fremden!)
Ich hatte für das Wochenende meine Mitbewohner eingeladen, damit sie auch einmal sehen konnten, wo ich wohne und sich nicht immer nur die Fotos ansehen müssen. Das erforderte etwas Organisation, damit am Samstagmittag dann auch alles bereits war, vor allem, weil ich am Donnerstag, Freitag und Samstagmorgen noch gearbeitet habe. Aber dank der Hilfe meiner Eltern war am Nachmittag alles bereit und ich konnte ganz entspannt auf meine Gäste warten. Einige kamen mit dem Auto, andere mit dem ÖV und so dauerte es einen Moment, bis alle angekommen und begrüsst waren. Anschliessend habe ich meine armen Gäste dazu verdonnert, mit mir einen kleinen Spaziergang zu unternehmen, um ihnen die Aussicht auf Chur und meine Umgebung zu zeigen. Ich glaube aber, dass es ihnen auch Spass gemacht hat :) Nach diesem Ausflug kamen dann auch noch die letzten Gäste, die wandern waren, an und wir richteten uns für das Abendessen ein. Da wir grillierten, war das Essen ein bisschen chaotisch, aber auf seine Art dann auch sehr gemütlich, es gab ein kleines Büffet mit Knoblauchbrot, verschiedenen Salaten, Teigwarensalat und Gemüse, danach Bier am Lagerfeuer. Wir haben Gruselgeschichten erzählt, wir haben gesungen, auf den Bänken getanzt, geschunkelt, den Sternenhimmel bestaunt, gelacht und herumgealbert. Das Wetter hat zum Glück auch mitgespielt, es blieb warm genug, um die Nacht draussen geniessen zu können. Nach und nach gingen die ersten dann schlafen und als wir schliesslich nur noch zu fünft waren, gab es wieder eher ruhigere Gespräche am Feuer. Bis wir dann ins Bett kamen, war es dementsprechend schon halb fünf. Da einige am Sonntag noch wandern gingen, hatten diese die etwas ruhigeren Zimmer bekommen, während der Rest von uns im Wohnzimmer ein Massenlager einrichtete. Das Chaos aus Bettdecken, Schlafsäcken, Rucksäcken und Schlafenden war wirklich ein lustiger Anblick! Die Nacht war nicht besonders erholsam, aber wir waren ja schliesslich auch nicht zum Schlafen da :)

Dementsprechend war ich auch beizeiten wieder wach und stand dann irgendwann auf um aufzuräumen und das Frühstück vorzubereiten. Dank ein paar helfenden Händen, die schon bald ebenfalls aufstanden, ging das ziemlich schnell. Der Sonntagmorgen präsentierte sich wettertechnisch von der schönsten Seite, sodass wir in der warmen Sonne den selbstgebackenen Zopf meiner Schwester geniessen konnten. Nach dem Frühstück liessen wir alle noch etwas die Seele baumeln, bevor die ersten sich dann auf den Rückweg machten. Ein paar andere blieben aber noch und halfen mit dem Aufräumen, sodass das Haus und der Garten um vier wieder tip top aussahen. Ich habe es dann vor allem auch genossen, nicht alleine nach Basel zurückfahren zu müssen, die Reise macht in guter Gesellschaft doch viel mehr Spass! Dort angekommen bastelten wir alle noch rasch ein Abendessen zusammen und dann wurde natürlich, wie es ich gehörte, auch noch der Tatort geschaut, der uns mit seiner Albernheit immer wieder zum Lachen brachte.

 

Auch wenn ich dann am Sonntagabend wieder einmal gut geschafft war, fiel ich schliesslich sehr glücklich und dankbar ins Bett. Ich kenne die goldene Regel der Hauspartys (sei nie der Gastgeber!) sehr wohl, aber mit so netten Gästen kann man das auf jeden Fall machen. Vor allem war es aber sehr schön, mit diesen Menschen, welche die Corona-Zeit um einiges lebendiger, fröhlicher und erträglicher gemacht haben (und hoffentlich auch weiter machen) so ein schönes Wochenende verbringen zu können.
Schön, dass ihr da wart! 

 

 

Juli in Kurzform :)

Und schon wieder liegen zwischen diesem und dem letzten Blog mehr als nur ein paar Tage. Aber mein Leben ist im Moment wieder einmal eine bunte Achterbahnfahrt, auf der das Schreiben leider öfter als ich es mir wünschen würde auf der Strecke bleibt. Und der Teil mit der Bahnfahrt ist durchaus wörtlich zu nehmen, ich sitze im Augenblick mehr im Zug denn je. Und bin trotzdem ganz zufrieden damit. Denn im Augenblick führe ich ein regelrechtes Nomadenleben, dass dazu führt, dass ich eigentlich nie länger als ein paar Nächte am Stück am selben Ort schlafe. In den letzten Wochen habe ich gearbeitet (an zwei verschiedenen Orten), war in Basel, zuhause und an einigen Partys. Die Mischung aus Turntrainings, Arbeitsverpflichtungen, meinem Wunsch meine Mitbewohner zu sehen, Zeit mit meiner Familie zu verbringen oder an einem Fest teilzunehmen ist zwar zugegebenermassen etwas anstrengend, weil es bedeutet, dass ich ständig auf Achse bin. Ich bin spätestens jeden vierten Tag damit beschäftigt zu einzupacken, auszupacken, umzupacken. Meistens muss ich dabei auf dem Schirm haben, wo ich die nächsten Nächte verbringe, was ich in der Zwischenzeit alles brauche und was ich möglicherweise von A nach B transportieren muss, damit ich es in einer Woche dann an Punkt C habe. Das erfordert viel Mitdenken, das damit Leben, wenn man etwas vergessen hat und Nerven,  aber da ich im Moment so ungebunden wie noch nie bin, geniesse ich diese Freiheit auch sehr, meine Woche ganz nach eigenem Gutdünken mit den Dingen zu füllen, die mir Spass machen. (Und natürlich zwischendurch auch Dinge für die Uni zu machen, wie es sich gehört)

 

Zu den Highlights der vergangenen Wochen gehörte auf jeden Fall ein kleines Openair auf dem Bauernhof einer guten Freundin, dass ihm kleinen Rahmen wirklich ein bisschen Festival-Stimmung aufkommen liess. Es gab Live-Musik, wir haben im Garten gezeltet und ich habe Freunde gesehen, die ich teilweise seit meiner Abreise nach Italien nicht mehr getroffen habe. Ein ähnliches Fest stand am Wochenende danach an, als wir vom Openair-Verein unser eigenes Openair trotz Ausfall im kleinen Rahmen zelebriert haben. Es war eine wunderschöne Nacht voller Sterne, wir haben geplaudert, gelacht und auch dort habe ich liebe Menschen getroffen, die ich schon ewig nicht mehr gesehen hatte. Auf dem Maiensäss eines Freundes fand schliesslich noch ein drittes Fest im ganz kleinen Rahmen statt, was es umso schöner machte. Wir haben über Vergangenes gelacht, geplaudert und philosophiert und mir wurde wieder einmal bewusst, was für ein Glückskind ich bin, mit all diesen tollen Menschen befreundet zu sein!
Unsere kleine Tatort-Tradition im Studentenhaus hat dazu geführt, dass ich mittlerweile gerne Sonntags auch etwas früher schon nach Basel fahre, wir haben noch mehr Geburtstage gefeiert, gemeinsam gekocht, sind im Rhein geschwommen, haben tiefgründige Gespräche geführt, gelacht, Bier getrunken und herumgealbert. Dieser Sommer ist ganz anders, als alle vorhergegangenen, aus verschiedenen Gründen, aber auch wenn es schade ist, dass einiges nicht stattfindet, kann ich mich doch eigentlich nicht beklagen, denn es haben sich aus den Umständen auch so viele kleine neue Dinge entwickelt, für die ich sehr dankbar bin! 

 

Ein Doppelblog

Seit dem letzten Blog ist einige Zeit vergangen, in der zwar einiges passiert ist, ich mir aber doch nicht wirklich erklären kann, warum ich nicht dazu gekommen bin, einen Blogbeitrag zu schreiben. Ich habe gearbeitet, für die Uni gelernt, bin viel Zug gefahren und mich mit administrativen Aufgaben herumgeschlagen. Trotzdem haben meine Schwester und ich einen Kurzausflug ins Tessin gemacht, ein paar Tage mit dem Zelt an den See.
Am Samstag beginnt das grosse Abenteuer nachdem ich zurück vom Arbeiten bin, wir packen fertig zusammen und fahren dann schliesslich los. Über den San Bernadino und dann schliesslich nach Tenero. So kommen wir rechtzeitig an, um erst noch entspannt am See Apero zu machen und dann das Zelt aufzustellen und Znacht zu kochen.
Das Wetter ist super schön (und wird auch so bleiben) und daher machen wir am Sonntag einen Ausflug ins Centovalli, wo wir erst in einem uralten Gondelbähnchen fahren und dann durch den Wald wandern. Davon abgesehen, dass die Aussicht etwas enttäuschend ist (sehr, sehr viel Wald), ist es eine durchaus schöne Wanderung und wir füllen unsere geografischen Wissenslücken in dieser Region.
Am Montag steht dann der schon lange geplante Ausflug ins Verzascatal auf dem Programm, ein Plan, mit dem wir absolut nicht allein sind. Wir fahren mit dem ziemlich vollen Postauto nach Brione und spazieren dann auf den breiten Wegen talauswärts. Auch wenn es recht viele Leute in der Gegend hat, ist es ein schöner Ausflug und wir finden durchaus immer wieder Abschnitte, auf denen wir allein unterwegs sind. Nur das letzte Stück der Wanderung erweist sich als kleiner Flop, aber wir überstehen auch das J
Den Dienstag wollen wir nun nutzen, um uns etwas zu entspannen, etwas am See zu liegen, zu baden und auch einmal ein bisschen die Füsse hochzulegen. Am Nachmittag fahren wir zudem mit dem Schiff nach Locarno und bummeln ein bisschen durch die Stadt, auch wenn es dafür fast zu heiss ist. Später gibt es dann Apero, eine Pizza und schliesslich auch noch einen leckeren Mojito.
Unseren letzten vollen Ferientag nutzen wir für die längste Wanderung unseres Urlaubs, vom Monte Tamaro auf den Monte Lema. Auch wenn die Fernsicht alles andere als optimal ist und die Wanderung doch ein ganzes Stückchen weit geht, macht auch dieser Ausflug Spass. Am Abend sorgt dann ein Gewitter noch für etwas Unterhaltung auf dem Camping und wir amüsieren uns gut, während um uns herum das Chaos ausbricht.
Am Donnerstag müssen wir dann unser Zelt schliesslich wieder abbrechen, vorher gönnen wir uns aber noch einen leckeren Brunch im Campingrestaurant. Auf dem Heimweg machen wir noch einen Abstecher ins Monte Tamaro Spa und Splash, wo wir unsere müden Wanderknochen ins warme Wasser halten und Rutschbahn fahren, bis mir von all den Kurven schlecht wird. Der Abwechslung zuliebe fahren wir dann schliesslich über den Lukmanierpass nach Hause und unterhalten uns dabei mit guter Musik.

Zurück aus unserem Kurzurlaub bleibt nur das Auspacken, bevor ich am Samstag dann schon wieder arbeiten gehen muss. Auch wenn wir wegen der Wärme, den Kindern und der harten Unterlage nur bedingt gut geschlafen haben, waren es ein paar wirklich schöne Tage und es war sehr entspannend, mit jemandem unterwegs zu sein, mit dem man sich fast ohne Worte verständigen kann. Am Samstagnachmittag mache ich mich direkt auf den Weg nach Basel, da ich am Sonntag einen Ausflug mit dem archäologischen Club Basel auf der Agenda habe. Es sind viele Leute übers Wochenende verreist und so ist es sehr ruhig, als ich auf unserem Stockwerk ankomme. Ich nutze den Abend daher für einen Spaziergang beim Sonnenuntergang und ein bisschen Zeit für mich.

Zudem muss ich einigermassen früh ins Bett, denn am Sonntag muss ich beizeiten aufstehen, die Fahrt von Basel nach Arbon nimmt einiges an Zeit in Anspruch. Ich war etwas besorgt, als einzige Nicht-Archäologin auf diese Exkursion zu gehen, aber ich habe mich zum Glück mit den Leuten sehr gut verstanden und so gross ist der Unterschied zur Geschichte dann doch auch wieder nicht J Nach der langen Fahrt ins Thurgau machen wir einen kleinen Spaziergang durch die Stadt, sehen uns um und lernen etwas von den Infotafeln. Nach einem Rundgang über den Schlosshügel setzen wir uns dann an den See und picknicken mit fantastischem Ausblick. So gestärkt haben wir dann eine Führung im Stadtmuseum, wo wir einiges lernen, von den Pfahlbauern über die Römer bis hin zur Industrialisierung. Nachdem wir unseren Lern-Soll für den Sonntag erfüllt haben, genehmigen wir uns noch Glace am See und treten dann die Heimreise an. Dank unterhaltsamen Gesprächen fühlt sich diese wesentlich kürzer an, als sie ist. In Basel angekommen koche ich mit zwei lieben Mitbewohnerinnen Znacht und dann gibt es den obligaten Tatort und ein Bier. So geht eine sehr spannende Woche ausgesprochen gemütlich zu Ende.

 

Die darauffolgende Woche enthält auch ein paar kleine Highlights, auch wenn Arbeiten und Zugfahren wieder sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Am meisten nerve ich mich allerdings über meinen Laptop, der nach noch nicht einmal zwei Jahren den Geist aufgegeben hat und eingeschickt werden musste. Ich kann zwar in der Zwischenzeit den alten Laptop meiner Mutter nutzen, aber es ist doch einfach sehr mühsam….
Spass gemacht hat dafür das Schwimmen im Rhein (immer wieder unglaublich schön!) und eine entspannte kleine Wanderung im Jura, wo wir uns das „natürlich Amphitheater“ beim La Soliat anschauen. Keine anspruchsvolle Tour, aber landschaftlich doch sehr interessant.

Geburtstagsgrüsse

In die 24. Kalenderwoche des turbulenten Jahres 2020 fällt mein 23. Geburtstag. Es war eine schöne Woche mit mehr als nur einem Höhepunkt. Den Anfang der Woche habe ich genutzt, um noch einige Dinge zu erledigen (beispielsweise den ungeliebten Jahrestermine beim Zahnartz...), damit ich dann die zweite Hälfte umso mehr geniessen konnte. So habe ich am Donnerstagnachmittag länger mit meiner Grossmutter Kaffee getrunken und geplaudert, etwas das wir seit Corona häufiger tun konnten, da ich jetzt viel mehr zuhause bin. Am Freitag, meinem Geburtstag, habe ich etwas länger geschlafen und mir dann ein ausgiebiges Spa-Programm mit Gesichtsmaske etc. gegönnt. Am Mittag bin ich dann nach Chur gefahren und habe mich mit einer lieben Freundin zum Zmittag getroffen. Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen und es war so schön, ausgiebig mit ihr plaudern zu können! So verging der Nachmittag wie im Flug! Am Abend war ich dann noch bei meinen Grosseltern zu Gast und habe ganz liebe Geschenke bekommen. Das Training war dann schliesslich anstregend, hat aber auch sehr viel Spass machte und dann liessen wir den Tag noch bei einem leckeren Gin Tonic ausklingen. Ich war sehr gerührt, wie viele Menschen an mich gedacht haben und mir liebe Nachrichten, persönlich, digital oder analog, geschickt haben! Ihr seid die Besten! 
Am Samstag bin ich dann zu einer längeren Zugfahrt aufgebrochen, denn statt nach Basel zog es mich dieses Mal ins Lötschental, wo eine liebe Mitbewohnerin eine Ferienwohnung hat. Auch wenn ich von zuhause aus fünf Stunden gebraucht habe, um dahin zu kommen, hat es sich auf jeden Fall gelohnt! Schon die Landschaft auf der Hinfahrt war eindrücklich, die Wohnung wunderschön und die Gastgeberin unglaublich nett! (Die übrige Gesellschaft aber auch :)) Kaum war ich angekommen, wurde ich auch schon vom Postauto abgeholt und durfte mich dann gleich an einen schon gedeckten Tisch setzten. Was für ein Luxus! Danach machten wir uns einen entspannten Abend bei etwas Weisswein und ausgiebigen Gesprächen, sodass die Zeit im Nu verging. 
Ich habe wunderbar geschlafen und so startete ich ausgeruht in einen gemütlichen Sonntag. Das Wetter war zwar leider ziemlich trüb, aber immerhin trocken, sodass wir nach einer kurzen Leserunde am Morgen einen kleinen Spaziergang übers Nachbarsdorf machen konnten, bei welchem wir auch gleich noch Einkäufe erledigten. Nach dem Mittagessen verbrachten wir den Nachmittag mit Rummy spielen, weiteren Gesprächen über einer heissen Tasse Tee und einem etwas längeren Spaziergang. Hört sich vielleicht im ersten Moment langweilig an, war aber einer der angenehmsten Sonntage seit langem und sehr unterhaltsam! Schliesslich kochten wir Znacht und packten zusammen, sodass wir dann, nach einer weiteren längeren Zugfahrt mit spannenden Unterhaltungen, Sonntagabends wieder in Basel waren. Und wo wir gleich mit frischem Glace empfangen wurden! Alles in allem also eine sehr schöne Woche :)  

Ein Telefonat, dass die Woche rettete

 

Hinter mir liegt eine nicht besonders ereignisreiche Woche. Jetzt wo die vorlesungsfreie Zeit begonnen hat, habe ich keine fixen Seminarzeiten mehr und auch wenn ich nicht unglücklich bin, nicht mehr stundenlange vor den Livechatprogrammen zu sitzen, fehlt damit auch das letzte bisschen Struktur. Da ich nicht gerade durch enorme Selbstbeherrschung gesegnet bin, ist diese Situation für mich eine zusätzliche Herausforderung, es bietet aber natürlich auch ganz neue Möglichkeiten. So kann ich meine Tage nun ganz nach Lust und Laune gestalten, von gelegentlichem Arbeiten im Dorfladen einmal abgesehen. Als es Anfang Woche noch so schön Wetter war, habe ich die Zeit in erster Linie genutzt, um draussen zu sein und habe am Mittwoch sogar eine kleine Bergtour unternommen. Die Wanderung über unseren Hausberg dauert nur ein paar Stunden, aber ich habe es genossen draussen an der frischen Luft zu sein, mir die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen und mich zu bewegen. Zudem müssen meine neuen Wanderschuhe immer noch eingelaufen werden. Da ich allein unterwegs war, habe ich unterwegs das Harry Potter Hörbuch gehört, in Italienisch natürlich, und war dadurch sehr gut unterhalten. Das Buch ist nicht so komplex geschrieben und so kostet es mich eigentlich nicht mehr Mühe das Buch auf Italienisch zu hören als auf Englisch.
Da ich jetzt auch keine super späten Seminare mehr habe, konnte ich am Mittwochabend auch endlich wieder einmal in den Turnverein gehen, wo wir, unter den momentanen Auflagen natürlich, wieder mit dem Training angefangen haben. Unsere Wettkämpfe wurden zwar alle abgesagt, aber Sport treiben kann man ja zum Glück trotzdem. Ich habe es auf jeden Fall sehr genossen, all diese Leute wieder zu sehen!
Als das Wetter sich dann gegen Ende Woche stark verschlechterte, habe ich mich mehr meinen Uni-Verpflichtungen zugewandt, habe die letzte Prüfung geschrieben und für meine Bachelorarbeit recherchiert. Am Samstag haben wir zudem ein ausgiebiges Bad in unserem Hotpot genommen, haben geredet, gelacht und gesungen (Zum Glück wohnt niemand so nahe als das wir gross Rücksicht nehmen müssten…). Da das Wetter am Sonntag richtig schlecht war, haben wir ausgeschlafen, ausgiebig gemeinsam gefrühstückt und dann einen richtigen Chill-Tag gemacht. Das Wetter hat den Wetterbericht sogar noch getoppt und zwischendurch hat es sogar geschneit, für mich ein absolutes Argument, nicht vor die Tür zu gehen.
Das Highlight dieser Woche war aber das ausgiebige Telefonat mit einer Freundin aus Österreich, die ich in Neapel kennen gelernt habe. Auch wenn wir natürlich schriftlich in Kontakt geblieben waren, hatten wir uns eine Menge zu erzählen und ich habe es extrem genossen, wieder einmal mit jemandem zu reden, der meine Begeisterung für Neapel versteht und teilt. Überhaupt verstehen wir uns sehr gut, haben gelacht und ebenso ernste Themen diskutiert. Es war ein richtig schöner Abend, trotz der vielen Kilometer, die bei diesem Gespräch zwischen uns lagen. 

 

Wenn die Gipfel rufen

Seit wir uns in diesem verrückten Ausnahmezustand befinden, habe ich keine Blogs im eigentlichen Sinne, sondern nur noch meine Gedanken zu allen möglichen Dingen in loser Folge hochgeladen. Der Beitrag heute ist nun aber wieder einmal ein ganz traditioneller Blog, da endlich wieder einmal genug passiert ist, dass es sich auch lohnt darüber zu schreiben.

Ich bin diese Woche wieder viel unterwegs gewesen. Am Montag vor allem Treppe hoch und Treppe runter bei uns zuhause, da das Wetter ja nicht besonders einladend war und ich mein Home-Office im ganzen Haus verstreut habe. Am Dienstag und Mittwoch dann vormittags in den Dorfladen, was vor allem am Dienstag bei leichtem Schneefall auf meinem Fahrrad nicht gerade allzu viel Spass gemacht hat… Aber ich habe auch das zum Glück unbeschadet überstanden. Mittwochnachmittag habe ich dann noch, selbstverständlich mit dem entsprechenden Abstand, meine Grossmutter besucht und ihr ein paar Wiesenblumen vorbeigebracht, da ihr so ganz ohne Besuch auch allmählich die Decke auf den Kopf fällt. Am Abend gab es dann wieder ein virtuelles Training mit dem Turnverein, auch etwas dass mir psychologisch fast mehr nützt als es das sportlich wohl tut.

Der spannende Teil der Woche begann für mich dann aber eigentlich erst am Donnerstagmorgen, als ich mich in einem weitgehend leeren Zug auf den Weg nach Basel machte. Ich hatte zwar am Nachmittag noch das eine oder andere Seminar zu erledigen, doch danach hatte ich endlich Zeit, um mich dem Lernen für die Prüfung am Montag zuzuwenden. Wobei der Donnerstagabend dann noch nicht besonders produktiv war, weil ich wieder sehr viel Zeit in der Küche bei einem Bier und sehr unterhaltsamen Gesprächen verbracht habe. Wir haben viel gelacht und so hatte ich am Freitag dann genügend Motivation, um wirklich produktiv zu sein. Den Samstag verbrachte ich ebenfalls mit meinen geliebten Sprachtheorien, bevor es dann am Abend Pizza und eine Einführung in das Arbeitsfeld der Archäologie gab. Eine Mitbewohnerin von mir studiert klassische Archäologie und nachdem sie uns Indiana Jones gezeigt hat, sind wir doch einigermassen erstaunt, dass sie immer unbeschadet von ihren Ausgrabungen zurückgekommen ist!

Nach dem Film hiess es dann für die meisten von uns ab ins Bett, denn der Wecker klingelte schon früh wieder. In meinem Fall um 5.55 Uhr, was ich an einem Sonntag doch einigermassen unhöflich finde. Aber wir hatten ein grösseres Wanderprojekt vor uns und spätestens nachdem ich in der Küche dann den anderen, hochmotivierten Expeditionsteilnehmern begegnet war, war auch ich wach und voller Vorfreude. Am Bahnhof stärkten wir uns sicherheitshalber noch mit Kaffee oder Tee und traten dann die Zugfahrt nach Küssnacht an. Dank der schönen Aussicht und abenteuerlichen Reiseberichten verging die Reise wie im Flug und um 9 konnten wir unsere Wanderung beginnen. Das Ziel war der Rigi, der vom Bahnhof aus in fast unerreichbarer Weite zu liegen schien. Da im Moment keine Seilbahn fährt und auch die ausländischen Touristen fehlen, begegneten uns unterwegs zwar durchaus einige Leute, aber es ist vermutlich kein Vergleich zu dem, was dort sonst noch alles so los ist. Der Aufstieg war durchaus anstrengend, hat aber dank kurzen Gesprächen (wenn der Atem es zugelassen hat), einem abwechslungsreichen Weg und vor allem dem atemberaubenden Ausblick jede Menge Spass gemacht. Und als wir dann endlich oben waren, haben wir uns extrem aufs Mittagessen gefreut. Dafür haben wir uns einen Fleck mit unfassbarem Ausblick gesucht, mussten dann aber fürs Dessert doch noch einmal umziehen, weil uns allen die Finger eingefroren waren. Es wehte doch ein ziemlich aggressiver Wind auf diesem Grat! Dafür wärmten wir uns dann eine ganze Weile in der Sonne auf, liessen uns von den Experten die Umgebung erklären und ich musste mir eingestehen, dass meine geografischen Fähigkeiten mehr als nur bescheiden waren.
Schliesslich machten wir uns dann wieder auf den Rückweg, auf dem nun natürlich auch viel mehr geredet werden konnte. Ich führte ein paar wirklich spannende Unterhaltungen und so konnte ich kaum glauben, wie schnell wir von dem Berg wieder unten am See waren. Um halb fünf nahmen wir die S-Bahn zurück nach Luzern und setzten uns dann dort mit einem wohlverdienten Bier noch etwas an den See (mit Abstand selbstverständlich!).
Es ist durchaus eine anstrengende Wanderung gewesen, aber bis auf ein paar kleinere Leiden hatten wir sie alle gut gemeistert und schwelgten am Wasser noch etwas in diesem Glücksgefühl, dass nach körperlicher Aktivität an der Sonne und einer erbrachten Leistung einsetzt. Oder wie es einer meiner Mitbewohner so treffend formulierte: «Es ist einer dieser Momente, in denen die Welt völlig in Ordnung ist».
Und da ahnten wir noch nicht einmal, dass der Tag noch besser werden würde. Aber unsere Mitbewohnerin hat uns dann sogar noch bekocht!  Für das sehr leckere Risotto gab es daher von uns wohlverdienten Applaus. Ausklingen liessen wir den Tag dann schliesslich noch mit selbstgemachtem Nektarinen-Eis und dem Tatort.

 

Mittlerweile ist es Montag und die Prüfung liegt schon hinter mir. Dafür, dass es die erste Onlineprüfung meines Lebens war, ist sie glaube ich ganz gut gelaufen und ich bin zufrieden. Ich habe noch ein kleines bisschen Muskelkater von gestern und sollte wohl meine leicht rote Nase eincremen gehen, statt sie schon wieder in die Sonne zu halten, aber wenn ich auf die letzte Woche zurückblicke, bin ich sehr zufrieden! 

Immer diese Studenten

Wenn alles ganz nach Plan gelaufen wäre, würde ich in ein paar Wochen mein Bachelorstudium abschliessen. Dieser Plan ist aufgrund einiger Zwischenfälle nicht ganz aufgegangen, aber in Anbetracht der Umstände bin ich darüber alles andere als böse.
Aber ich möchte diesen Moment gerne nutzen, um einen kleinen Rückblick über die letzten sechs Semester zu geben. Es ist in der Zwischenzeit einiges passiert!

Ich habe gute Entscheidungen getroffen, andere, die sich als nicht so grossartig herausgestellt haben, und habe viel über mich selbst und die Welt im Allgemeinen gelernt. Als ich vor drei Jahren im September mein Studium begann, war ich eine ziemlich verlorene Seele. Ich hatte keine Ahnung vom Universitätsbetrieb, ich kannte keinen Menschen in Basel und war dann im Laufe des Semesters auch zunehmend unglücklich mit meiner Fächerwahl. Ich habe mit Italienisch angefangen, aber ich fühlte mich sowohl von meinen Kommilitonen ebenso wie von einigen Professoren ausgegrenzt und habe irgendwann angefangen, mein Studium im Ganzen in Frage zu stellen. Ich hatte keine Ahnung, worauf es im Studium wirklich ankommt und kannte niemanden, der dieses Abenteuer vor mir gewagt hat und den ich hätte um Rat fragen können. Während dieses ersten Semesters hatte ich den einen oder anderen kleinen Nervenzusammenbruch, habe viel geweint und meine Entscheidungen hinterfragt.

Heute sieht die Welt zum Glück für mich ganz anders aus. Dank meinem Engagement in der Fachgruppe Geschichte konnte ich etwas hinter die Kulissen des Universitätsbetriebs schauen und habe vor allem Freunde gefunden, die sehr gut wissen, wie das so läuft in dieser Uni-Welt. Einer der wichtigsten Gründe, warum ich das Abenteuer Bachelor nicht nach dem ersten Semester hingeworfen habe, waren aber meine Mitbewohner im Studentenheim. Ich wurde (und werde) immer wieder mit dem Vorurteil konfrontiert, dass Studenten faul wären und man doch lieber etwas «Richtiges» machen sollte. (Ich weiss, dass es in anderen Regionen genau anders herum ist und ich persönlich finde es ohnehin unsinnig, den Bildungsweg anderer zu verurteilen, aber das ist ein Thema für einen anderen Beitrag…) So ging ich mit der Einstellung an die Uni heran, das alles möglichst schnell hinter mich zu bringen, damit ich dann endlich auch ins richtige Arbeitsleben einsteigen kann. Im Studentenheim habe ich dann aber Menschen kennen gelernt, die mich erstens auch in diesen ersten turbulenten Wochen zum Lachen gebracht haben, aber vor allem für ihre Studienfächer gebrannt haben. Diese Begeisterung hat mir die Motivation gegeben, es mit einem anderen Fach noch einmal zu probieren, dass mir heute auch wirklich ziemlich viel Spass macht.

Es gibt durchaus immer noch Momente, in denen ich mich in dieser akademischen Welt fremd fühle, aber an den meisten Tagen macht Studieren wirklich Spass. Ich mag meine Fächer (meistens) und geniesse es, dass ich mich mit Themen auseinandersetzten kann, die mich auch interessieren. Ich bin sehr gerne in Basel und mag die Stadt (und natürlich auch die Bewohner :P). Und ich vor allem dankbar für all die Möglichkeiten, die mir das Studium schon eröffnet hat.

 

Und natürlich wäre es trotzdem das Ziel, meinen Abschluss in näherer Zukunft hinzukriegen :P

 

 

Wohn(träume)

In meinen nun fast 23 Jahren habe ich mittlerweile schon in verschiedenen Ländern und unter sehr unterschiedlichen Bedingungen gewohnt. In einem grossen alten Haus mit riesigem Umschwung, in einem Hotelzimmer in einem verschlafenen norwegischen Dorf, wochenlang mit der ganzen Familie auf etwa 14m2 im Wohnmobil, in einem Hostelzimmer im italienischen Chaos Neapels, auf meinen 11m2  und der Küche für 18 Mitbewohner in Basel. Jede dieser Wohnformen hat/hatte ihre Vor- und Nachteile, aber rückblickend bin/war ich in all diesen Variationen ziemlich zufrieden.

Meine Familie lebt in einem wunderschönen etwa 300 Jahre alten Bauernhausen am Ende der Welt. Meine Eltern haben das Haus schrittweise liebevoll renoviert, wir haben einen grossen Garten, meine Mutter pflanzt allerlei Gemüse an, wir haben eine Sauna und einen Hoptpot. Es ist ein kleines Paradies, wo man wirklich seinen Frieden hat und sich keine Sorgen machen muss, die Nachbarn zu stören. Ich bin sehr gerne zuhause, ich mag es im Sommer meine Mahlzeiten weitgehend draussen zu essen und wie nahe wir der Natur sind. Aber auch das hat natürlich auch seine Nachteile. Freunde besuchen, Einkaufen oder gar Ausgang sind Dinge, die gut geplant werden wollen, man kann nicht einfach spontan etwas unternehmen. Ein Auto oder ziemlich viel Geduld mit ÖV (wegen dem Zweitstunden-Takt, nicht wegen der Unpünktlichkeit!) sind von Vorteil. Und im Winter macht zumindest mir das Schnee schaufeln absolut keine Freude, von der ständigen Gefahr für Tage von der Aussenwelt abgeschnitten zu sein gar nicht zu reden.

Vor einigen Jahren sind unsere Eltern mit uns den ganzen langen Weg von der Schweiz ans Nordkap und wieder zurückgefahren. Die Reise hat etwa sieben Wochen gedauert und es uns damit erlaubt, zwar jeden Tag zu fahren, aber eben überschaubare Strecken, sodass wir auch etwas vom Land sehen konnten. Wir haben sehr viel gesehen, die wilde Natur bestaunt und sind uns erstaunlicherweise nur selten in die Haare geraten. (Wir sind zwar sicherlich eine sehr friedliche Familie, aber selbstverständlich ist das mit zwei Teenagern auf so engem Raum keineswegs). Gerade während Regentagen kann es auch in unserem grossen Wohnmobil zwischendurch ganz schön beengt werden, aber das wird durch die Freiheit, die ein solches Gefährt bietet (und in diesem Fall natürlich auch von der Schönheit des Landes, das wir bereisten) in jedem Fall aufgewogen.

Geprägt von den Eindrücken dieser Reise habe ich mich in meinem Zwischenjahr dazu entschieden, einige Monate in Norwegen zu arbeiten. Zugegebenerweise ist Norwegen kein optimales Land dafür, im Winter sind die Jobmöglichkeiten doch sehr begrenzt und die Lebenserhaltungskosten sind einigermassen einschüchternd. Aber ich wollte nun einmal den Winter in Norwegen sehen und ich kann bei solchen Dingen ganz schön stur sein :) Ich habe mich also über eine Plattform beworben und bin in einem kleinen Hotel im verschlafenen Örtchen Noresund gelandet, wo ich für die nächsten Monate Hotelzimmer geputzt und Frühstück gemacht habe. Klingt irgendwie deprimierender als es war, ich habe mich gut mit meinen Kollegen verstanden, war oft in der verschneiten Landschaft spazieren und erste Erfahrungen mit dem Weg-von-Zuhause-Wohnen gemacht. Untergebracht war ich in einem Hotelzimmer, das zwar ganz nett war, aber eben auch sehr hellhörig, ich konnte mich mit meinen Arbeitskollegen unterhalten, ohne dass jemand von uns aus dem Bett hätte aufstehen müssen. Und trotzdem habe ich auch diese Erfahrung sehr genossen!

Zwei Jahre und ein paar Monate später startete ich dann in mein nächstes Ausland-Abenteuer, ein Auslandsemester in Neapel (ja ich weiss ich habe schon viel davon gesprochen…) Aus finanziellen Gründen und einem Mangel an anderen, halbwegs überzeugenden Alternativen habe ich dort vier Monate in einem Fünfbett-Hostelzimmer gewohnt. Das Chaos von ständig wechselnden Mitbewohnern, die manchmal etwas fragwürdige Sauberkeit, das permanente Wohnen aus dem Koffer, dass alles wurde durch die vielen, faszinierenden Begegnungen, Gespräche und natürlich die Umgebung durch das lebendige Napoli aufgewogen. Heute weiss ich, dass ich mit etwas mehr Geduld und etwas wenige Panik vermutlich hätte ein Zimmer finden können, dass zumindest ein Bad und keinen Schimmel (wie die ersten Angebote) hatte, aber ich bereue meine Entscheidung kein bisschen. Ich muss diese Erfahrung nicht wiederholen, aber ich habe bestimmt viel davon mitgenommen.

Und schliesslich noch mein «Zweitwohnsitz» (wie ich es gerne scherzhaft nenne) in Basel. Ich wohne im Studentenheim, habe also ein Zimmer von etwa 11m2 und teile mir Küche und Bad mit 18 Mitbewohnern. Und ich liebe es. Ja manchmal hätte ich ganz gerne etwas mehr Raum für mich, aber vielmehr schätze ich unsere gemeinsamen Aktivitäten, die spontanen Gespräche und den Rückhalt, den ich von meinen Mitbewohnern bekomme. Ohne sie hätte ich nach meinem ersten Semester, von dem ich fast jeden Tag gehasst habe, vielleicht nicht weiter studiert. Die Begeisterung, die meine Mitbewohner für ihre Studienfächer und ihre Fachgebiete aufbrachten haben in mir dann aber die Hoffnung geweckt, dass es vermutlich nicht am Studieren als solches, sondern an meiner Fächerwahl lag. Und in diesem speziellen Semester mehr denn je sind sie meine einzige Verbindung zur Studentenwelt und so sehr ich meine Heimat liebe so schön ist es manchmal auch, mich mit Menschen auszutauschen, die in Basel eine ähnliche Lebensrealität haben wie ich. Und von der Lage des Hauses und der Schönheit von Basel fange ich erst gar nicht an, sonst kommt dieser Beitrag hier nie zu einem Ende.

Dieser Beitrag ist ganz schön lang geworden. Manchmal bin ich selbst überrascht, wie viel mir offenbar zu einem Thema einfällt. Wenn du bis hier drangeblieben bist, geschätzter Leser, dann bedanke ich mich für die Aufmerksamkeit und das Interesse! Bis zum nächsten Mal :)

Corona und die Freiheit

Corona, was für ein leidiges Thema. Wir stecken immer noch mittendrin, ein Ende ist nicht in Sicht und trotzdem habe wir es langsam, aber sicher alle satt. Und es werden Fragen aufgeworfen, die unsere Gesellschaft sich so vorher nicht stellen musste. Wie sehr wollen wir uns von unserer Regierung etwas vorschreiben lassen, wo überschreiten wir in unserem Rechtssystem vielleicht kritische Grenzen? Wie hoch kann das Leben einer Risikogruppe im Vergleich zur Wirtschaft, unserer persönlichen Freiheit eingeschätzt werden? Welche Risiken ist jeder für sich bereit einzugehen? Und so weiter, der Katalog liesse sich beliebig weiterführen und ich habe darauf keinerlei Antworten.

Ich bin im Moment in Basel und stelle mir dabei natürlich auch jede Menge Fragen. Können wir dann alle acht zusammen zu Abend essen? Ist es in Ordnung, wenn wir am Rhein sitzen, auch wenn es dort noch viel mehr andere Leute hat? Ist es überhaupt zu verantworten, dass ich manchmal nach Basel komme, auch wenn es dafür keinen ganz dringenden Grund gibt?
Es sind Erwägungen, deren Ausschlag manchmal unterschiedlich ausfällt, je nachdem was ich gerade lese, höre oder mir überlege. Die paar Tage in Basel haben meiner Psyche extrem gutgetan, endlich wieder einmal ein paar andere Gesichter, andere Studenten, ein paar lustige Gespräche. Ich bin seit Mitte März fast ausschliesslich zuhause gesessen und ausser ein paar Kunden im Laden so gut wie nur meine Familie gesehen. Und auch wenn ich diese Menschen liebe, geht mir unser wunderschönes Zuhause ebenso wie sie langsam mächtig auf die Nerven. Die Erwägung, ob die Sicherstellung meiner psychischen Gesundheit und meiner Studienmotivation es wert ist, dieses Risiko einzugehen, kann ich nicht beantworten. Ich weiss für mich, dass es mir extrem gutgetan hat und die Wahrscheinlichkeit, dass ich die Prüfungen Ende Semester bestehe, massiv erhöhte, weil ich wieder Lust habe zu lernen.

 

Es sind Fragen, die wir uns alle persönlich stellen müssen und auf die es keine richtige Antwort gibt, zumindest wenn man den wirren Medienmeldungen glauben will. Die Situation ist eine Gratwanderung und ich würde es mir niemals anmassen, andere zu verurteilen oder zu behaupten, meine Handlungen wären über alle Zweifel erhaben. Abschliessend lässt sich daher nur sagen, dass ich mich auch selbst in einem Dilemma befinde und diesen Text wohl auch nur deshalb schreibe, weil ich versuche in meinen Gedanken etwas Ordnung zu bringen. 

Ein SBB-Abenteuer

Im letzten Beitrag habe ich ja davon berichtet, dass mein Zug wegen einer Fahrleitungsstörung hängen geblieben ist, eine schöne Metapher für die festgefahrene Lage im Allgemeinen. Zehn Minuten später sind wir dann zwar weitergefahren, allerdings nicht allzu weit, nach ein paar Metern gab es einen grossen Knall, einen Ruck und Funkenregen vom Feinsten. Ich muss zugeben, dass war ein bisschen unheimlich, so mitten in einem schwarzen Tunnel und einem fast leeren Wagen und wurde noch unheimlicher, als der Zug auf Notbeleuchtung umschaltete. Und dann hiess es warten.

Zuallererst möchte ich gerne den Mitarbeitern im Zug ein Kränzchen winden. Obwohl es ein paar echt unangenehme Gestalten an Bord hatte, waren sie sehr freundlich, haben nach Lösungen gesucht und ich habe mich Allgemein gut aufgehoben gefühlt. Das soll also kein «rant» gegen die SBB werden oder zumindest nicht gegen den Teil dieses Konzerns, der anwesend war.

Die erste grosse Herausforderung, der ich mich nach dem Knall gegenübersah, war eine Mitfahrerin die unter Platzangst litt und nach dem Abschalten des Zuges etwas in Panik geriet. Wir waren nur zu dritt im Wagen und dem anderen Mitreisenden und mir gelang es dann zum Glück, sie soweit zu beruhigen. Nach etwa einer halben Stunde hiess es dann, der Zug hätte die Fahrleitung heruntergerissen und würde nun evakuiert. Also fand erst einmal eine kleine Völkerwanderung in die ersten beiden Wägen statt. 2m-Corona-Abstand ade… Da hiess es dann wieder warten, wahrscheinlich an eine Stunde, in der ich mich zwischendurch etwas mit meinen durchaus netten und unterhaltsamen Mitgefangenen unterhielt, ein Zückerli von einem Mitreisenden und eine Maske vom Zugpersonal bekam und versuchte, etwas für die Uni zu lesen. Wir haben auch zusammen über die typische Film-Mischung der Passagiere geschmunzelt: eine Mutter mit Kleinkind, eine nette alte Frau, die sich durch gar nichts aus der Ruhe bringen liess, der nette junge Mann der der alten Frau half, der Alte, der stundenlang herumstänkert und allen auf die Nerven geht, derjenige, der alles besser weiss als die Mitarbeiter von Ort und schon alles gesehen und erlebt hat. Im Grossen und Ganzen war die Warterei durch unsere kleinen Gespräche ganz unterhaltsam. Schliesslich wurde der Zug dann evakuiert und da habe ich zum ersten Mal festgestellt, wie hoch über dem Boden so eine SBB-Zugtür ist, wenn es da kein Perron hat! Also haben wir die ältere Dame zusammen aus dem Zug gehievt, sind ein paar Schritte durch den Tunnel gelaufen und dann in einen Rettungszug geklettert. Die Mitarbeitenden der Krisenintervention waren wiederum sehr nett und hilfsbereit. Da der Zug nur sehr schwach belegt war, wurden wir alle in den Mannschaftswagen des Löschzuges gestopft, wo es dann, zumindest für Corona-Massstäbe, doch ziemlich eng wurde. Wir haben uns aber weiterhin gut unterhalten und uns darüber amüsiert, wie alle Fotos der Situation gemacht haben. Nach einer weiteren fast halbstündigen Wartezeit setzte sich der Rettungszug dann schliesslich in Bewegung und brachte uns zurück ans Tageslicht. Mit meiner neuen Bekannten, der Dame mit Platzangst, bin ich dann noch plaudern bis nach Basel weitergefahren, wo wir dann mit über drei Stunden Verspätung wohlbehalten angekommen sind.

 

Ich habe durch diesen Zwischenfall zwar ein Seminar verpasst und mein Tagesprogramm wurde ordentlich durcheinander geworfen, allerdings war es zumindest einmal eine ganz interessante Erfahrung, statt einfach immer nur in den Folgezügen zu sitzen, die zwar ebenfalls nicht vorwärtskommen, in denen dann aber auch gar nichts passiert. Da bei dem Zwischenfall ja auch nichts Schlimmeres passiert ist, konnten wir in Ruhe und mit einer gewissen Prise Humor schauen was so passiert, wenn man wirklich steckenbleibt. 

Corona-Blues

Es ist eine ganze Weile her, dass ich mich hier gemeldet habe. Ausnahmsweise lag es aber nicht daran, dass ich so viel zu tun gehabt hätte, sondern vielmehr damit, dass eben genau gar nichts passierte. Ich bin jemand, der sehr gerne Zeit mit sich allein verbringt und auch zwischendurch Allein-Zeit braucht, um die Batterien wieder aufzuladen. Aber ich bin auch jemand, der sich schnell in Geschichten reinsteigert oder in endlosen Gedankenschleifen verliert, wenn ich gar keinen Austausch mit anderen Menschen mehr habe. Es tut mir gut, wenn mein eigenes Kopfkarussell hin und wieder von jemandem wieder geradegerückt wird. Dieser Austausch fehlt mir im Moment ziemlich und so habe ich während dieser Distancing-Zeit auch einfach oft mit mir selbst zu tun. Dank meiner Familie und den vielen medialen Möglichkeiten, die wir ja haben, um mit anderen in Kontakt zu treten, habe ich aber zum Glück den Verstand noch nicht ganz verloren ;)

Ich verbringe im Moment sehr viel Zeit damit in Erinnerungen zu schwelgen. An vergangene Openairs, die diesen Sommer leider alle nicht stattfinden werden, an Turnfeste, die normalerweise mein Highlight des Sommers waren, insbesondere natürlich das Eidgenössische von letztem Jahr und an Reisen aller Art. An mehr oder weniger anstrengende Städtereisen nach London, Amsterdam, Prag und Wien, an die ich mich trotz all den Schwierigkeiten gerne erinnere, an Zeltferien im Südtirol, an Familienferien am Mittelmeer mit menschenleeren Stränden im Oktober, an meine Zeit in Norwegen und die abenteuerliche Heimreise und natürlich an Napoli. Ich vermisse diese umtriebige Stadt trotz all dem Chaos… Natürlich das Essen, aber auch das Meer, die wunderschönen Orte in der Umgebung und all die neuen Freunde, die ich kennen gelernt habe. Wir treffen uns zwar manchmal zu einem virtuellen Kaffee über Facebook, aber es ist eben nicht das Gleiche…

Nun gut, auf die eine oder andere Art fällt wahrscheinlich den meisten von uns irgendwie die Decke auf den Kopf. Die momentanen Einschränkungen sind das eine, die Ungewissheit über die Zukunft und die Perspektivenlosigkeit für den Sommer das Andere, aber ändern können wir es ohnehin nicht.

 

Passend zu den Zeilen, die ich gerade schreibe, ist mein Zug nun irgendwo in einem Tunnel wegen einer Fahrleitungsstörung hängen geblieben, was für eine schöne Metapher…
Falls wir aus diesem Tunnel aber jemals wieder herauskommen, bin ich auf dem Weg nach Basel in der Hoffnung, dass die Ortsveränderung und ein paar Freunde meine Motivation für den Rest des Semesters wiederherstellen können. 

19.4.2020

 

Das hier ist kein normaler Quaratäneblog. Es ist ein Nachruf auf unsere geliebte Katze Wilma. Sie wurde gestern überfahren. Wer selbst Haustiere hat, wird wissen, dass es sich ein bisschen so anfühlt, als hätte man ein Familienmitglied verloren. 

Wilma war eine Diva, eine Bestie, wer sie am Bauch streicheln wollte, kassierte tiefe Kratzer. Aber sie war auch wunderschön, elegant und verspielt. Sie wird hier schmerzlich fehlen. 

Ich will diesen Blog aber auch nutzen, um einen kleinen Hinweis zu verbreiten. Auf der Strasse neben unserem Haus wird von Einheimischen und Fremden immer wieder gefahren wie die Bescheuerten. Einige von euch kenne ich auch. Das hier soll also auch ein Plädoyer für vernünftiges Fahren sein. Schlimm genug dass ihr meine geliebte Katze, meinen Lernbuddy, die Katze mit dem flauschigsten Fell und den schönsten Augen getötet habt. Aber es könnte gerade so gut auch ein Kind der Nachbarn gewesen sein. 

Bitte denkt daran! 

Der Link zum Deo: https://nuudcare.com/

Corona, Corona, Corona

Wir alle können es vermutlich nicht mehr hören und gerade deswegen kann auch ich es nicht vermeiden, darüber zu schreiben. Inspiriert wurde dieser Blog-Beitrag von dem einer guten Freundin (Link unten). In ihrem Blog «Fransenblicke» schreibt sie darüber, wie diese Krise ihr Zeit geschenkt hat, die sie sehr geniesst (Von all den schlimmen Aspekten dieser Pandemie abgesehen, versteht sich). Das freut mich ausserordentlich für sie, ich kann dem aber leider nicht ganz zustimmen.
Ich bin der Meinung, mich ziemlich gut selbst beschäftigen zu können, aber ich muss dennoch zugeben, dass ich bereits anfange, mich etwas zu langweilen. Grund dafür ist sicherlich, dass ich während den fünf Monate in Napoli und mit der Trennung von meinem Ex-Freund mein Leben schon ziemlich auf den Kopf gestellt habe und während dieser Zeit auch sehr viel Raum für Müssiggang und Selbsterkenntnis hatte. Umso mehr habe ich mich daher darauf gefreut, diesen Frühling wieder einmal ein normales Studentenleben zu führen und Zeit mit all meinen Freunden und Kommilitoninnen zu verbringen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Aber gut, seis drum, immerhin kann ich so die Zeit mit meiner Familie ausserordentlich intensiv «nachholen».
Und auch für mich hat Corona nicht nur Nachteile. Ich schaffe es vielleicht endlich, mit meinen Uni- und Vereinsverpflichtungen ganz a jour zu werden und hoffentlich auch meine Geschichte zu Ende zu schreiben. Vor allem aber sehe ich in dieser Krise mehr denn je Grund für Dankbarkeit.
Ich bin extrem dankbar, so eine verrückte und liebevolle Familie zu haben, mit der ich auch längere Zeiträume problemlos aushalten kann. Wir haben vermutlich alle einen an der Waffel, wie gemeinsame Wein-Orgien in unserem Hot-Pot sicherlich beweisen, aber immerhin auf eine gute Art und Weise. Ich habe Freunde, die unter diesen «Zwangsfamilienferien» viel mehr leiden als ich und lasst euch gesagt sein, ich denke an euch!
Ich bin dankbar, dass in meinem Umfeld alle wohlauf sind und den Verstand noch nicht verloren haben, dass ich in einem Umfeld lebe, in dem man aufeinander acht gibt.
Ich bin dankbar für den technischen Fortschritt, der einigermassen sinnvolles Lernen von zuhause aus überhaupt möglich macht. (Und ein kleiner Bonus beim Lernen von Zuhause, man kann sich gleichzeitig über historischen Determinismus unterhalten und die Katze auf dem Schoss streicheln. Grosses Plus!)
Und ich bin dankbar für die verrückten Wege, die Freunde sich ausdenken, um in Kontakt zu bleiben. Heute Abend hatten wir zum Beispiel ein virtuelles Turnverein-Training und auch wenn das aus sportlicher Sicht vielleicht nicht allzu produktiv war, war es doch ein grosser Gemütsaufheller! 

 

Der Blog meiner Freundin: fransenblicke.ch

Da meine eigenen Erlebnisse im Moment in puncto Abwechslung nicht allzu viel zu bieten haben, möchte ich an dieser Stelle für einen andere Bloggerin Werbung machen. Bella aus England beschreibt darin ihre Erfahrungen in Napoli unter dem Corona-Lockdown. Bitter, ironisch, gut geschrieben und mit einer grossen Prise Humor. Wer Englisch spricht, sollte unbedingt einmal reinschauen. 
https://mancunion.com/2020/03/11/living-in-lockdown-coronavirus-and-my-year-abroad/?fbclid=IwAR1XbSlhWFKYXDUQZad2cmQ2CikRZp1fWGoz8QcoEr-n2KjQ5mzsiCYCHdE

 

Wenig Neuigkeiten

 

Auch die vergangene Woche hatte nicht allzu viel Aufregendes zu bieten. Ich war den grössten Teil der Zeit zuhause und habe gelernt und mich mit anderen liegen gebliebenen Projekten beschäftigt. So bin ich jetzt zumindest up to date mit meinen Aufgaben, ein Vorteil der gegenwärtigen Situation. Ansonsten hatte ich ein sehr vergnügliches Wochenende mit meiner Familie. Freitagabend geht es nach dem Turnverein so noch in die Dorfbar, deren Öffnungszeiten zwar etwas unberechenbar sind, die aber dafür, wenn sie offen ist, sehr gut besucht ist. So verbringen wir den Abend mit Gesprächen und Karaoke und ich freue mich vor allem, wieder einmal ein paar Worte mit einer lieben Freundin zu wechseln, die ich leider nicht allzu oft sehe. Am Samstag bringe ich dann alle angefangenen Projekte zu Ende, die diese Woche noch anstanden und am Abend geht es dann gleich weiter zur nächsten «Dorf-Party». Das Motto der Party ist der mittlerweile auch etwas in die Jahre gekommene Sänger Peter Maffay, es geht aber den meisten der Gäste darum, alte Freunde wiederzusehen. Da es Freunde meiner Eltern sind, senken meine Schwester und ich gewaltig den Altersdurchschnitt, aber die Party ist dennoch sehr unterhaltsam und irgendwie vergeht die Nacht unerklärlicherweise wie im Flug.
Dementsprechend wenig produktiv ist der Sonntag, aber darauf hatte ich mich bereits eingestellt und nachdem ich alle Aufgaben, die ich vor mitgenommen hatte, am Samstag zu Ende gebracht habe, habe ich diesen entspannten Tag auch sehr genossen. Am Abend ging es dann, Bombardier-Zug sei Dank, mit ziemlich viel Verspätung nach Basel, aber ich bin immerhin angekommen.
Die Uni, ebenso wie das Studentenhaus, sind seit Anfang Woche komplett im Corona-Fieber. Täglich mindestens 10 Update-Emails, bei jedem Gespräch gibt es kein anderes Thema mehr, das Studentenheim droht unter Quarantäne gestellt zu werden und Veranstaltungen werden dauernd abgesagt oder verschoben. Bis vor Kurzem hatte ich mir wegen der ganzen Geschichte wenig Gedanken gemacht, aber wenn man permanent mit Horrorversionen und überspitzen Schlagzeilen konfrontiert wird, fällt es mir schwer, halbwegs rational zu bleiben.
Nun aber genug des Gejammers. Wir werden sehen, wohin die Reise geht, bis dahin wasche ich mir brav die Hände und hoffe, nicht auf unabsehbare Zeit mit all meinen Mitbewohnern eingesperrt zu werden. (Wobei dann immerhin die Gesellschaft gut wäre. Wir sorgen so oder so schon einmal ein bisschen vor, die Spieleauswahl wird erweitert, Bücher werden besorgt und der Weinvorrat aufgestockt) 

Ein kurzer Blog…

 

Corona-Virus sei Dank wird dieser Blog hier sehr viel kürzer als ursprünglich geplant… (Das soll nicht unfreundlich klingen, ich verstehe die Massnahmen durchaus, aber es gingen mir nun einmal eine ganze Menge toller Veranstaltungen durch die Lappen…)
Am Dienstag habe ich mit meinem neuen Gspännli für den Mittagstisch gekocht und zum ersten Mal in meiner Koch-Karriere ist uns etwas wirklich abverreckt. Man konnte das vegetarische Gulasch zwar essen, aber ein Genuss war es wahrlich nicht… Immerhin war das Dessert ein voller Erfolg. Am Mittwoch besuche ich dann neben meinen Seminaren auch die Sitzung der Fachgruppe und wir haben das nächste Semester geplant. (Mittlerweile habe ich bald mehr Sitzungen als Vorlesungen oder Seminare in meinem Leben…) Ansonsten bin ich aber schon ganz gut wieder im Uni-Betrieb angekommen. Am Donnerstagabend bin ich dann direkt nach der Uni nach Hause gefahren, um mir das Theater in Valendas anzuschauen. Davon abgesehen, dass ich auf dem Weg vom Bahnhof ins Dorf fast zugeschneit wurde, war dies aber ein sehr amüsanter Abend, auch wenn beim Theater nicht ganz alles nach Plan lief. Immerhin konnten wir es überhaupt noch sehen, denn die Vorstellungen am Freitag und Samstag mussten dann wegen des Corona-Virus abgesagt werden…
Und damit zum Wochenende. Meine Schwester und ich hatten vorgehabt, am Freitagabend an das Konzert der deutschen Band AnnenMayKantereit zu gehen, aber natürlich wurde auch dieses abgesagt. Ebenso wie der Survivalrun am Sonntag, für den ich seit Wochen trainiert habe (um mit meiner Schwester hingehen zu können, die das schon lange einmal machen wollte) und wie die Basler Fasnacht, an welche ich ebenfalls mit meiner Schwester gehen wollte. Verständlicherweise war die Stimmung am Freitag, nachdem sich abzeichnete, dass wir das ganze Wochenende zuhause bleiben würde, nicht allzu gut…
Dafür haben wir es uns danach so gemütlich wie möglich gemacht. Wir haben lange gebadet, gut gegessen, geplaudert und uns entspannt. Am Sonntag haben wir noch einmal eine Schneeschuhtour in die Sonne gemacht und am Abend gemeinsam den Tatort geschaut.
Da sich meine Schwester extra Montag und Dienstag für die Fasnacht freigenommen hatte, haben wir auch Zeit, um endlich wieder einmal Fluch der Karibik zu schauen und am Dienstag ein paar Verwandtschaftsbesuche zu machen. Immerhin ein kleiner Ersatz für unser abgesagtes Programm… 

Die erste Semesterwoche

 

Die erste Semesterwoche ist vorbei und ich weiss nicht so recht, was ich davon halten sollte. Ich habe ja am Sonntag auf «Dies und Das» schon darüber gesprochen, dass ich in meinem Geschichtsstudium glücklicher bin als in meinem Deutschstudium und nachdem ich heute ein paar extrem verwirrende Seminarstunden hinter mich gebracht habe, kann ich das nur unterstreichen. Vom Semesterbeginn abgesehen war diese Woche jedoch nicht allzu spektakulär. Ich bin am Freitag nach Hause gefahren und konnte endlich wieder einmal an einem ganz regulären Training teilnehmen und habe dann ein sehr entspanntes Wochenende zuhause verbracht. Es war auch ganz schön, einfach einmal nichts zu müssen. Ich habe mit meinen Eltern eine kleine Schneeschuhtour unternommen, mit meiner Schwester herumgealbert, wir haben Wein getrunken und geplaudert. Es war im Prinzip nichts Besonderes, aber ein solches Wochenende ganz ohne weitere Verpflichtungen war doch auf seine Art unfassbar schön.
Was die vergangenen Tage nach Semesterbeginn jedoch am meisten geprägt hat, war mein Wiedereinzug ins Studentenheim. Wenn ich nach meinem sozialen Leben in Basel gefragt wurde, habe ich immer gesagt, ich hätte trotz zweieinhalb Jahren in dieser Stadt noch keine Freunde gefunden. Nun ist mir aber bewusst geworden, dass das so nicht stimmt. Ich wurde so freundlich begrüsst und habe seit meinem Wiedereinzug so viele tolle Gespräche geführt, dass mir klar geworden ist, dass ich hier durchaus Freunde habe. Es war so schön all die vertrauten, etwas verrückten Menschen wieder zu treffen und auch wenn ich auch meine eigenen vier Wände hier sehr schätze sind es doch meine Mitbewohner, die aus dem Studentenheim mein Zuhause machen. Dass ich mich hin und wieder mit schimmligen Essensresten herumschlagen muss, ist mir (relativ) gleichgültig, wenn ich mit so coolen Menschen zusammenwohnen kann. (Und ich habe mittlerweile glaube ich auch einfach eine extrem hohe Toleranz gegen mich umgebendes Chaos und Schmutz entwickelt…) Ganz besonders mit Remo, Andrina, David und Michele, die schon da waren, als ich eingezogen bin und dank denen es sich wirklich wie nach Hause kommen angefühlt hat. Aber auch dank den vielen neuen spannenden Menschen, die eingezogen sind, die meinen Horizont erweitern und mit denen ich unfassbar spannende Gespräche führen kann. Ich bin super froh, mit allen von euch zusammen zu wohnen und ich freue mich auf ein Semester voller lustiger, spannender Abende und guten Gesprächen! 

 

Zurück zur Normalität

 

Ich muss ehrlich zugeben, auch wenn ich mich auf etwas Alltag und Ordnung freue, vermisse ich Napoli doch jetzt schon! Das Wissen, die mediterrane Sonne Italiens gegen das Grau Nass Basels, das Meer gegen den Rhein und bezahlbaren Kaffee gegen enorme Preise eingetauscht zu haben, nagt doch etwas an mir.
Aber gut, es nützt ja nichts.
Und ein Zimmer für mich allein und einen Schreibtisch zu haben ist etwas, worauf ich mich doch extrem freue!

 

Bevor es mit den Lektionen in Basel wieder losgeht, stehen aber noch ein paar erfreuliche Punkte auf dem Programm: Direkt am Freitag hatten wir die Generalversammlung des Turnvereins, was weniger lange gedauert hat als gedacht und aufgrund von mehreren Rücktritten und den damit verbundenen Rückblicken auch eine ziemlich unterhaltsame Angelegenheit ist. Den Samstag verbringe ich dann ganz entspannt zuhause. Ich räume auf, packe aus und wieder ein, versuche mein Leben zu organisieren und mich mental auf mein nächstes Semester vorzubereiten. Was allerdings ziemlich schwierig ist, weil ich noch mit einem Bein im letzten Semester hänge. Den Abend verbringen wir dann auf sehr vergnügliche Art und Weise im Hotpot mit Kerzenlicht, leckerem Essen und gutem Wein. Ein Familienabend von der schönsten Art und Weise.
Am Sonntagabend besuchen meine Schwester, meine Mutter und ich dann ein Konzert von Patent Ochsner, ein Weihnachtsgeschenk für uns. Da das Konzert in einem relativ kleinen Raum stattfindet, kann man gut nahe an der Bühne stehen, ohne in ein zu enges Gedrängel zu geraten. Das Konzert war fantastisch, nicht nur wegen der Musik, sondern weil die Band mit grosser Leidenschaft und Freude an ihrem Beruf auftritt. Es macht Spass ihnen dabei zuzusehen, wie sie offensichtlich auch Spass haben. In jedem Fall wird es ein wunderschöner Abend. Wenn auch mit dem fahlen Beigeschmack eines Sonntagabends vor dem Montag des neuen Semesters…

 

Beim Wiedereinzug in Basel erwarten mich immerhin gleich ein paar schöne Überraschungen. Jemand hat das Whiteboard in der Küche mit dem riesengrossen Schriftzug «Welcome Back Carina» verziert, ich werde mehrmals umarmt, selbst die Leute, die ich nicht kenne, kennen mich offenbar schon und ich wurde auch gleich schon wieder als Stockwerkchef erkoren. Egal wir sehr ich Napoli vermisse, es ist doch auch wieder sehr, sehr schön zurück zu sein und zu sehen, dass man sich offenbar über meine Rückkehr freut. Ansonsten war mein Wochenstart allerdings nicht allzu produktiv, ich habe in der Nacht vom Sonntag auf Montag nicht allzu viel geschlafen und es fehlt mir noch die Energie (oder die Panik…) um mich voll ins neue Semester zu stürzen. Ich habe ein paar Einkäufe erledigt, mein Zimmer grob eingerichtet, eine erste Vorlesung besucht und mich dann für den ersten Mittagstisch des Semesters vorbereitet.
Und damit machen wir am Dienstag gleich direkt einen Kaltstart, denn es haben sich 26 Leute angemeldet, was für mich und meine neue Partnerin (dieses Mal aus Portugal) eine ordentliche Herausforderung ist. Die wir aber problemlos meistern. Danach besuche ich eine ganze Reihe von Veranstaltungen, die alle versprechen mehr oder weniger anstrengend zu werden, aber immerhin auch ziemlich spannend. Am Abend bin ich dann zu einem echt holländischen Abendessen eingeladen, was nicht nur lecker schmeckt, sondern auch ganz viele tolle Gespräche mit sich bringt. Eigentlich ist der Wiedereinzug ins Studentenheim auch das, was mir diese Woche am meisten Freude machte. Die Wärme, mit der ich hier wieder empfangen wurde, die vielen lieben Worte und die Vertrautheit mit vielen Bewohnern macht den Semesterstart nicht nur erträglicher, sondern auch erfreulich! Es ist schön zu hören, dass ich in den vergangenen Monaten nicht vergessen wurde und es macht richtig viel Spass, dass auch noch mehr Leute als gedacht immer noch hier sind, die ich gut kenne. Damit fühlt es sich wirklich wie nach Hause kommen an.
Und damit genug der schnulzigen Worte und zurück zum Alltag. Mein Studium ruft…

 

 

 

Jahresrückblick 2019

Was bitte war 2019 für ein verrücktes Jahr? Ich würde soweit gehen, es eines der besten Jahres meines Lebens zu nennen, denn es ist wirklich viel passiert, ich habe viel gelernt, erlebt und sehr viele neue, inspirierende Menschen kennengelernt. All diese vielen Erlebnisse sind es definitiv wert, sie in einem Jahresrückblick noch einmal Revue passieren zu lassen. Deshalb wird hier, bis Ende des Jahres, jeden Tag ein Rückblick kommen. Ich freue mich darauf!

 

Dezember

 

Und zum Schluss noch ein paar Worte zu meinen Weihnachten. Ich habe mich, glaube ich, noch nie so sehr auf Weihnachten gefreut. Nicht so sehr, wegen dem Fest als solches, sondern weil es noch einmal etwas ganz anderes ist, sich aus der Ferne auf ein Wiedersehen mit der Familie zu freuen. Ich verstehe jetzt auch, weshalb das Nachhause fahren an Weihnachten in so vielen Weihnachtsliedern ein Thema ist. Es ist wirklich etwas besonders für dieses Fest nach Hause zu fahren und an unseren letzten Tagen in Napoli haben alle nur noch davon geredet, wie sehr sie sich auf die Heimat freuen, obwohl sie diese Stadt durchaus zu lieben gelernt haben.
Und nun ist 2019 schon so gut wie vorüber. Für mich war es ein gutes Jahr, dass natürlich auch seine Tiefen hatte, aber wenn ich zurückblicke, überwiegt das positive Gefühl deutlich. Ich bin sehr dankbar für all die verrückten Dinge, die ich erleben durfte, für die grossartigen Menschen, die ich kennengelernt habe und für all die lieben Freunde und Familie, die mich schon lange kennen und in meinen Plänen unterstützen.
Ich bin gespannt, was 2020 bringen wird. Wenn alles nach Plan läuft, werde ich meinen Bachelor endlich weitgehend zu einem Ende bringen, einige Konzerte besuchen, sicherlich viele verrückte Stunden mit dem Turnverein und hoffentlich auch ein paar mit lieben Freunden verbringen. Was das Jahr sonst noch alles bringen wird? Wir werden sehen, ich freue mich darauf!
Und wie es mit diesem Blog weitergehen wird? Wir werden sehen. Fürs Erste habe ich keine grossen Änderungen geplant. Das Bloggen macht mir sehr viel Spass, Madara und Flora sind immer noch voller Entdeckerdrang und es gibt sicherlich auch in Zukunft immer wieder Themen, zu denen ich meinen Senf dazugeben will. Aber wer weiss, vielleicht wird es irgendwann doch wieder eine neue Unterseite, ein neues Thema geben. Wir werden sehen.

 

Mitte September-Mitte Dezember

 

Die Zeit von Mitte September bis Mitte Dezember war so verrückt, dass ein detaillierter Rückblick den Rahmen hier definitiv sprengen würde. Aber auf Napoli findest du meine Blog-Berichte, die ausführlich von meinen Erlebnissen im Süden berichten.
Natürlich werde ich am Schluss meiner Erfahrung «Auslandsemester» auch ausführlich Bilanz ziehen, aber das muss warten bis im Januar, denn ich habe ja noch ein paar Tage in Napoli vor mir. Darum hier an dieser Stelle nur einige der unzähligen Erlebnisse aus diesen drei Monaten.
Ich habe drei Monate in einem Hostel gewohnt, mich nach fast fünf Jahren von meinem Freund getrennt, mit meiner Familie Matera besichtigt, mit dem Bus Sizilien erkundet (ein Abenteuer sondergleichen!) mit neuen Freunden ein Weihnachtsessen veranstaltet, die Weihnachtslichter in Salerno besucht, Sorrento besichtigt, im Dezember gebadet, den Vesuv bestiegen, den höchsten Berg Ischias erklommen, mich bei hoher See nach Procida geschaukelt, italienische Kellner schockiert, weil ich alleine unterwegs war, trotzdem viele neue Freunde gefunden, Wein getrunken, sehr viel Pizza gegessen, den Sonnenuntergang vom Parco Virgiliano aus bewundert, in Catania gefeiert, in Palermo einen Pizzakarton als Schirm benutzt, an der Scala dei Turchi ein Bad genommen, die Tempel im Valle dei Templi bewundert, bin durch die Ruinen von Ercolano gewandert, habe das beste Tiramisu meines Lebens gegessen und den atemberaubendsten Sonnenuntergang bestaunt, ein zweites Mal Rom besucht, fast eine Stunde in der sixtinischen Kapelle verbracht, weil ich meine Freunde auf dem Weg dorthin verloren hatte, auf der Engelsburg gegen den Wind gekämpft, in der Galleria Umberto kurzärmlig in den Dezember getanzt und so scharf chinesisch gegessen, dass in der Runde allen die Tränen kamen und trotzdem weiter assen, weil es doch irgendwie lecker war. 

September:

Der September war wiederum ein Monat, der aus mehreren ganz unterschiedlichen Abschnitten bestand. Ich habe einen Laden geführt, da meine Chefin in den Ferien war, versucht meine Proseminararbeiten zu Ende zu bringen (mässig erfolgreich) und mich auf meine Zeit in Neapel vorbereitet. Ein Highlight war sicherlich die Turnfahrt Mitte September. Unser Ausflug auf die Alp Falsch war sehr, sehr lustig, wenn auch wenig sinnvoll. Wir sind freitagabends hingewandert und haben uns danach einen sehr unterhaltsamen Abend gemacht. Am Samstag stand dann eine Berg-Olympiade an, die weniger durch ihre sportliche Herausforderung als vielmehr durch Komik überzeugte. Wir haben sehr, sehr viel gelacht. Am Abend stand dann ein Spagettiplausch und der Test, wie viele Menschen in ein Auto passen auf dem Programm.
Am Sonntag blieb schliesslich nur noch das Aufräumen und dann habe ich mich einigen Wandervögeln angeschlossen, die auch den Rückweg zu Fuss in Angriff genommen haben. Da das Wetter wunderschön war, war dies wirklich die beste Entscheidung.
Es war sicherlich kein Wochenende mit besonders sinnhaftem Inhalt, aber es enthielt alles, was man sich von einem entspannten Wochenende wünschen würde. Viel zu lachen, ein paar spannende Gespräche, gutes Essen und auch genug Freizeit, um einfach in der Sonne zu liegen.
Und genau das ist es, was ich am Turnverein so schätze. Egal was wir unternehmen, ob wir zu einem Wettkampf aufbrechen, einen Arbeitseinsatz leisten oder ein Fest feiern, es gibt garantiert immer viel zu lachen und ich komme eigentlich immer mit einem guten Gefühl nach Hause. Das macht in jedem Fall das bisschen Muskelkater wett!
Und kaum zurück zuhause, galt es schon ernst, mein Auslandsemester rief! 

 

 

August:
Der August begann bereits mit einem Knall, da wir den Nationalfeiertag auf sehr lustige Art und Weise in der Imschlacht verbracht haben. Ich habe auch viel gearbeitet und obwohl ich es mir (wie jedes Jahr) vorgenommen hatte, diesen Sommer nicht ganz so viel zu arbeiten, war es doch ziemlich intensiv. Anfangs August fand dann auch die jährliche Sportstafette in Arosa statt, bei welche wir nicht nur wunderbares Wetter hatten, sondern als Frauenteam auch siegten. Die Männer, bei denen ich ebenfalls als Schützin im Einsatz war, schlugen sich ebenfalls ganz gut.
Wenig später wurde es dann Zeit für die Ferien, denn wir arbeitet, soll sich auch erholen.
Ich bin mit meinem (jetzt Ex-)Freund nach Prag und Wien gefahren, ein ziemlich intensives Programm für gerade einmal fünf Tage.
Wir sind mit dem Nachtzug von Sargans aus bis Wien gefahren und haben uns die Übernachtung im vollen Schlafwagen mit einer Flasche Wein versüsst. Nach einem kurzen Halt in Wien, wo wir uns Frühstück besorgt haben, ging es dann direkt weiter nach Prag. Dort bezogen wir unser sehr hübsches Hotel und machten eine erste Erkundungsrunde, besuchten einen Kirchturm von dem aus man einen tollen Blick über die Stadt hat und spazierten der Moldau entlang. Den zweiten Tag nutzten wir für einen Ausflug auf den Stadthügel mit der Standseilbahn, für einen Besuch im Spiegellabyrinth, der Hofburg, zahlreichen Kirchen, der Karlsbrücke und schliesslich sogar noch etwas der Altstadt, sodass wir dann ziemlich erschöpft waren. So liessen wir den Tag bei einem Drink und einem atemberaubenden Sonnenuntergang an der Moldau ausklingen.
Am dritten Tag blieb dann nach dem üppigen Frühstück nur noch Zeit für einen kleinen Spaziergang am Wasser, bevor wir unser Gepäck zurück zum Bahnhof schleppten, was gar nicht einmal so einfach war. Aber wir hatten ja eine vierstündige Zugfahrt zurück nach Wien, um uns zu erholen. Dort angekommen bezogen wir das ebenfalls ganz nette Hotel, assen Znacht und machten dann noch einen kleinen Ausflug auf die Donauinsel.
Der Samstag begrüsste uns dann mit sehr schönem Wetter und so machten wir uns nach einem Bummel auf dem Naschmarkt und dem dazugehörenden Flohmarkt auf zur Donau, um zu baden. Und es war wirklich schön, bei diesen Temperaturen ins kühle Nass springen zu können und auch etwas die Füsse hochlegen zu können. Am Abend stand dann ein Besuch in der Wiener Staatsoper auf dem Programm, was jedoch wegen der vielen anderen Touristen ein zweifelhaftes Vergnügen war.
Unseren letzten Tag verbrachten wir dann (wieder bei ziemlich hohen Temperaturen) auf den historischen Spuren der Stadt und besuchten zahlreiche Touristen-Hotspots, vieles allerdings nur von aussen, denn allzu viel Zeit hatten wir ja nicht. Nach einem Besuch auf dem Prater war es denn auch höchste Zeit für ein Abendessen und anschliessend vertrieben wir uns die Wartezeit bis zur Zugabfahrt noch Gin Tonic und Gesprächen.
Die Rückfahrt war dann noch unangenehmer als die Hinfahrt, weil der Zug wirklich zum Bersten voll war. Aber wir haben es wohlbehalten zurück geschafft, und dass ist ja die Hauptsache.

 

 

Juli:
Nachdem der Juni so ereignisreich war, war es im Juli wieder einmal Zeit, mich mehr aufs Arbeiten im Dorfladen und aufs Schreiben meiner Arbeiten konzentrieren. Aber es gab auch durchaus ein paar Feste, die sehr viel Spass gemacht haben. Zum einen natürlich das Openair Safiental, aber vorher auch noch das Openair Rheinwald. Leider war es heuer etwas gar kalt, sodass wir uns dazu entschieden haben, nur eine Nacht, statt zwei Nächte dort zu verbringen, aber es hat trotzdem Spass gemacht.
Unser eigenes Openair war dafür umso intensiver. Am Freitagnachmittag habe ich beim Aufstellen geholfen und danach galt es auch schon ernst. Da ich als Fahrerin im Einsatz war, gab es für mich ein ziemlich abstinentes Wochenende, aber da wir gutes Wetter hatten, war es trotzdem ein paar sehr schöne Tage. Zwischendurch war es sogar so warm, dass wir in der Rabiusa baden konnten! Es war auf jeden Fall ein anstrengendes, aber sehr unterhaltsames Wochenende, dass wir am Sonntag dann gebührend ausklingen liessen. Der Montag war dann etwas anstrengender….
Darüber hinaus gab es noch ein sehr unterhaltsames Fest bei einer lieben Freundin und am Tag danach ein Familienfest, beides eher wilde Veranstaltungen, bei denen wir aber sehr, sehr viel zu lachen hatten.
Am Ende des Monats habe ich es dann, trotz eher turbulenten Arbeitsbedingungen, geschafft, ein paar ruhige Stunden mit meiner Familie am Walensee zu verbringen. Diese Landschaft beeindruckt mich immer wieder aufs Neue!

 

Juni:  
Der Juni war wieder einmal ein verrückter Monat! Am meisten Zeit hat dabei natürlich der Turnverein ein Beschlag genommen, immerhin fand dieses Jahr ein eidgenössisches Turnfest statt. Ein durchaus wichtiges Event in unserem Jahr und ein ziemlich intensives dazu. Wir haben insgesamt sieben Tage in Aarau verbracht, haben viel geplaudert, die Nacht zum Tag gemacht, geturnt, in einigen Disziplinen sogar gewonnen, dem Regen getrotzt, in der Aare gebadet, eine ganze Nacht lang Volleyball gespielt, den Sonnenaufgang bewundert, uns gegenseitig angefeuert, in der Sonne gelegen, uns unzählige Male das Graubünden-Lied angehört, unzählige Fotos gemacht und sehr, sehr viel gelacht. Auch wenn dieses zwei Wochenenden extrem anstrengend waren, hat das Turnfest doch so viel Spass gemacht, dass es sich fast ein bisschen wie Ferien angefühlt hat.
Damit waren die schönen Feste im Juni aber noch nicht abgeschlossen. Ich war in Basel, um mich noch einmal mit einigen der Leute, mit denen ich in Rom war, zu treffen. Wir haben uns in einem Schrebergarten getroffen, haben grilliert und uns sehr gut unterhalten.
Wenig später war ich dann auch noch bei Freunden auf dem Maiensäss und das bei wirklich traumhaftem Wetter. Auch hier haben wir grilliert, geplaudert und sehr, sehr viel gelacht. Ich habe diesen Abend in bester Erinnerung!
Ein grosses Highlight des Sommers war dann schliesslich das Summerstage-Openair in Basel, zu welchem ich meine Schwester eingeladen habe. Zum einen, weil der Park im Grünen eine wirklich wunderschöne Umgebung ist, vor allem aber weil Patent Ochsner und Johannes Oerding gespielt haben. Es war für uns Bergkinder zwar ein bisschen gar heiss, aber die Musik war extrem gut und wir haben einen super schönen Abend verbracht.
Kurz bevor der Juni sich dann verabschiedet hat, gab es für uns noch einmal ein Turnverein-Event, bei welchem unsere Sieger in der Kategorie 35+ und 55+ von der Gemeinde geehrt wurden. Es war ein sehr witziger Abend, den wir alle genossen haben.
Und auch wenn man es kaum glauben kann, neben all diesen verrückten Erlebnissen habe ich im Juni durchaus auch gearbeitet.

 

Mai:
Mai ist jedes Jahr ein Prüfungsmonat und so war ich auch heuer wieder brav fleissig.
Aber nicht nur das, es gab durchaus auch ein paar Ereignisse, die sehr viel Spass gemacht haben. Gleich Anfang Monat stand zum Beispiel unser allsemestriges Stockwerkessen auf dem Programm, ein Anlass, der zwar für mich ziemlich aufwändig war, weil ich für 18 Leute gekocht habe, aber eben auch sehr viel Spass gemacht hat. Wir haben gegessen, geplaudert und viel gelacht! Ich freue mich, ab Februar wieder ins Studentenheim einziehen zu können!
Auch habe ich mich im Mai noch einmal mit meinen Leuten von der Wüstentour in Bern getroffen. Obwohl es draussen geschneit hat, hatten wir einen sehr schönen Tag, an welchem wir in erster Linie gegessen haben. Erst Kuchen, dann Eis und schliesslich haben wir uns in ein äthiopisches Restaurant gesetzt, eine absolut neue Erfahrung für mich, die aber sehr viel Spass gemacht hat. Es war ein wunderbarer Tag, den ich sehr genossen habe!
Ansonsten gab es natürlich auch den einen oder anderen Anlass vom Turnverein, zum Beispiel einen Jugitag und natürlich auch einen Vereinsturntag, unsere Hauptprobe vor dem Eidgenössischen oder auch der Berglauf.

 

 

April:
Das grosse Highlight des Aprils war sicherlich das Fest Schnulz im Schulz, dass zwar keineswegs eine besonders niveauvolle Angelegenheit ist, aber dafür umso mehr Spass gemacht hat. (An diesem Punkt auch Danke an die Freunde meiner Schwester, die mich in ihre Gruppe aufgenommen haben!)
Ansonsten hätte ich mir an Ostern wegen den herumliegenden Sachen meiner Schwester fast meinen Zehen gebrochen :P
Auch in Basel gab es ein paar kleinere Events, so habe ich an einem Kleidertauschabend mitgemacht, was ein sehr unterhaltsames Event war. Auch vom Chor des Studentenheims, Unisono, gab es einen durchaus wichtigen Termin, nämlich unser kleines Konzert mit Vivaldis Gloria, was sehr viel Spass gemacht hat! Zudem habe ich mich mit den Leuten von unserer Rom-Exkursion getroffen und wir haben einen sehr unterhaltsamen Abend mit leckerem Essen gehabt.
Und natürlich habe ich auch fleissig studiert, für den Mittagstisch gekocht und mit der Fachgruppe Sitzungen abgehalten.

 

 

März:
Nach einem so abenteuerlichen Start ins Jahr wurde es im März dann Zeit, etwas kürzer zu treten und mich meinen Verantwortungen zu stellen
😊

Ich habe meine Arbeiten zu Ende geschrieben, Vorlesungen besucht und über die anderen verrückten Zugpassagiere gelacht.
Ein Highlight war auf jeden Fall die Basler Fasnacht, zu welcher mich dieses Jahr auch zwei Freundinnen besucht haben. Wir haben zu wenig geschlafen, vom Morgenstraich fast einen Hörschaden bekommen und natürlich auch gefroren, aber es war trotzdem wieder ein sehr schöner Morgen und danach habe ich am Nachmittag natürlich auch noch den Umzug genossen.

 

Februar:
Gerade einmal vier Tage, nachdem aus Marokko zurückgekommen bin, ging es für mich schon wieder auf die nächste Reise. Ich bin mit meiner Uni nach Rom geflogen, um mir frühchristliche Kirchen in der ewigen Stadt anzusehen. Wir hatten eine ganze Woche Zeit, um richtig tief in die Entstehungsphase der ersten Kirchen in Rom einzutauchen, Pizza, Pasta und Gelato zu essen und der winterlichen Kälte in der Schweiz etwas zu entfliehen. Es war zwar auch in Rom nicht gerade sommerlich warm, aber doch wesentlich wärmer als zuhause. Davon abgesehen, dass wir etwas gar viele sehr ähnliche Kirchen angeschaut haben und etwas zu viel Zeit mit Anstehen verbracht haben, war auch diese Reise richtig spannend! Die Organisation war nicht ganz überzeugend, weshalb wir zum Beispiel für die vatikanischen Museen über zweieinhalb Stunden angestanden sind, nur um uns dann zwei Sarkophage anzusehen und durch die sixtinische Kapelle geschubst zu werden, aber wir hatten zum Glück auch ziemlich viel Freizeit, über die wir selbst bestimmen durften. Ich habe sehr nette Menschen kennengelernt und durfte schon im Februar dieses Jahres das erste Mal das Meer sehen! Aber auch der Besuch des vorchristlichen Friedhofs, der unter der Petersbasilika liegt und den man nur mit einer Führung besuchen kann, war sehr eindrücklich und da der Eingang zu diesem innerhalb des Vatikans liegt, hatten wir auch die Möglichkeit uns kurz mit einigen Schweizergardisten zu unterhalten. Aber auch die Kirche selbst hat mich sehr beindruckt und der Ausblick von der Kuppel war atemberaubend!
Da ich wegen dieser Exkursion die erste Woche Uni verpasst habe, galt es danach erst einmal das Studium wieder auf halbwegs geordnete Bahnen zu bringen und leider lag auch immer noch die eine oder andere unfertige Arbeit bei mir herum…

 

 

Januar:
2019 hat schon gut gestartet, da ich mit lieben Freunden hineingerutscht bin. Wir haben wieder im Maiensäss eines Freundes gefeiert, gegessen, getrunken und viel gelacht.
Ansonsten habe ich den Januar in erster Linie dazu genutzt, jede Menge Arbeiten zu schreiben, denn nach meinem Sommer, in dem ich viel mehr gearbeitet habe als geplant, hatte ich einiges nachzuholen. Spannend war aber vor allem das Ende meines Januars, wo ich zu meinem ersten grossen Abenteuer in diesem Jahr gestartet bin: zwei Wochen in Marokko.
Und Gott war ich nervös! Ich habe zum ersten Mal Europa verlassen und das auch noch mit Menschen die ich kaum, oder eigentlich gar nicht gekannt habe! Aber die Reise nach Marrakesch und in die Wüste Marokkos war eines der faszinierendsten Dinge, die ich in meinem Leben gemacht habe! Wir sind von Basel, aus dem tiefsten Schneegestöber, nach Marrakesch geflogen, wo das Wetter wesentlich besser war. Da die Reise von meinem Studentenhaus aus organisiert wurde, musste ich mich um nichts kümmern und konnte einfach geniessen, was die zwei Wochen sehr entspannt gemacht hat. Wir haben uns zwei Tage lang die Stadt angesehen und hatten etwas Zeit, um uns als Gruppe besser kennenzulernen. Ich bin nach wie vor fasziniert von Marrakesch als Stadt, die so viel vielseitiger war, als ich gedacht hätte. Wir haben natürlich die berühmten Souks besucht, die verwinkelten, labyrinthartigen Märkte, aber auch eine weitläufige Palastanlage, einen faszinierenden Garten und die Aussenbezirke, die schon sehr viel mehr an unsere europäischen Städte erinnert haben. Danach sind wir mit dem Bus zwei Tage lang über den grossen Atlas und den Antiatlas gefahren, haben in einem hübschen kleinen Hotel in Ouarzazate übernachtet und uns die Wüstenstadt Eid Ben Hadou angesehen. Und dann lag sie vor uns, die Sahara. Wir haben all unsere technischen Geräte, also Uhren, Telefon etc., im Camp zurückgelassen und sind sechs Tage lang durch den Sand gewandert. Eine faszinierende Erfahrung! Wir haben sehr spannende Gespräche geführt, unfassbar gut gegessen, tausende von Sternen gesehen, gelacht, Sonnenaufgänge gesehen, geschwitzt, gefroren und so viel erlebt!
Nach einem Erholungstag im Basiscamp (während dem wir allerdings unabsichtlich die wohl anstrengendste Wanderung dieser Reise gemacht haben…) fuhren wir dann wieder zurück, inklusive Zwischenstopps in lokalen Märkten für Keramik, Kosmetik und Tee. Schliesslich blieb uns noch ein Tag in Marrakesch für ein paar weitere Streifzüge, bevor es wieder zurück nach Hause ging.

 

 

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen

Die Zeit ist diesen Sommer (wieder einmal…) nur so verflogen und vor lauter Arbeit, Anlässen etc. habe ich auch den einen oder anderen Blog vernachlässigt, ich weiss… Aber das wird sich nächste Woche ändern, denn ich breche auf in ein neues Abenteuer und davon wird es natürlich allerhand zu berichten geben (mehr erfährst du auf der Unterseite Napoli)
Nun aber zurück zu letzter Woche. Ich habe natürlich viel gearbeitet, sowohl im Laden als auch für die Uni, aber es gab auch ein paar andere Ereignisse. Am Freitagabend habe ich ein kleines Fest mit ein paar Freunden organisiert, sodass ich diese wunderbaren Menschen noch einmal treffen konnte, bevor ich mich für gute drei Monate aus dem Staub mache. Es war sehr gemütlich, wir haben gut gegessen (vor allem das Schoggimousse war fantastisch!), haben Wein getrunken und geredet. Ich habe diesen Abend auf jeden Fall sehr genossen und mich auch gefreut, dass zumindest jemand den langen Weg von Basel bis zu mir auf sich genommen hat. Nach einem gemütlichen Frühstück am Samstag habe ich dann noch allerlei Anderes erledigt, bevor es am Abend weiter zum nächsten Event ging: Der Hirschparty auf der Hirschfarm meines Onkels. Ich habe dort zwar auch in der Küche gearbeitet, trotzdem blieb noch genug Zeit um ein paar Gespräche, nach Feierabend ein paar Drinks und viele Albereien. Alles in allem war auch das ein sehr schöner Abend (oder eher Nacht, ich war erst kurz vor 7 im Bett…)
Dementsprechend haben wir am Sonntag dann sehr lange geschlafen und mein Freund und ich haben erst kurz vor 4 gefrühstückt. Danach war ich aber sogar noch einigermassen produktiv bis spät in die Nacht, da ich natürlich nicht schlafen konnte. Zwischendurch habe ich noch ein heisses Bad genossen und mit meiner Schwester eine Episode Sherlock geschaut (nicht, dass wir sie schon tausend Mal gesehen hätten, aber es ist eben einfach immer wieder eine brillante Serie!)
Es folgten zwei weitere, ganz normale Arbeitstage und dann schliesslich mein letzter Tag im Laden für diese Saison! Auch wenn mir die Arbeit eine Menge Spass gemacht hat, bin ich trotzdem auch froh, wieder etwas Anderes machen zu können. Die Abwechslung macht den Mix, denke ich. Der Donnerstag stand dann schliesslich im Zeichen der Verwandtschaft, denn bevor ich aufbreche wollte ich natürlich auch noch meine Grosseltern und meine Gotta besuchen.

 

 

Donau, Kirchen und Oper

 

Die vier Stunden Zugfahrt zwischen Wien und Prag waren genug Zeit, um uns etwas zu erholen. Bis wir angekommen waren, war es bereits Zeit fürs Abendessen, sodass wir nur unser Hotelzimmer bezogen (nicht ganz so komfortabel wie in Prag, aber auch tip top) und uns dann sofort auf die Suche nach einem passenden Restaurant (natürlich ein Italiener) machten. Wir assen ganz gut und machten danach noch einen kleinen Ausflug mit der U-Bahn auf die Donauinseln, wo wir eine wunderschöne Abendstimmung genossen. Nachdem es völlig dunkel geworden war, kehrten wir dann ins Hotel zurück.
Auch hier gab es zum Glück ein fabelhaftes Frühstück, sodass wir gestärkt in den Tag starten konnten. Der Tipp, am Samstag den ganz in unserer Nähe liegenden Naschmarkt zu besuchen, erwies sich als sehr gute Idee. Wir schlenderten eine ganze Weile zwischen den permanenten Marktständen herum, aus denen Gerüche strömten, die mich teilweise sofort nach Marrakesch zurückversetzten. Am Samstag fand aber zudem auch noch ein Flohmarkt statt, auf dem wir trotz brütend heissen Temperaturen eine ganze Weile herumstöberten und wo ich schliesslich einige Bücher und ein paar sehr alte Postkarten kaufte. Wegen der Hitze und wegen der Erschöpfung fuhren wir danach zur alten Donau, wo wir uns für den Nachmittag in einer Badi niederliessen. Während mein Freund vor allem schlief, habe ich viel gebadet und geschrieben und natürlich stand auch ein Picknick auf dem Programm. Am späteren Nachmittag fuhren wir dann ins Hotel zurück, um uns für den Opernbesuch am Abend vorzubereiten. Bevor wir uns dann aber die klassische Musik zu Gemüte führten, bekam auch der Magen noch etwas, nämlich eine unglaublich leckere Pizza in einem sehr gemütlichen Restaurant. Vom Opernbesuch selbst habe ich ja bereits berichtet, oder vielmehr von dem verstörenden Erlebnis mit dem Publikum. Das Verhalten zahlreicher (vor allem asiatischer Touristen) war sehr unanständig und störend, trotzdem haben wir den Besuch des Mozartkonzerts sehr genossen! Danach gönnten wir uns noch ein Glas Wein in einer Gartenbeiz und machten uns dann auf den Weg zurück ins Hotel.
Nach dem eher gemütlichen Programm am Vortag stand der Sonntag dann noch einmal ganz im Zeichen der Stadterkundung. Am Morgen, nach einem leckeren Frühstück, besuchten wir erst ein sehr informatives und überraschend grosses Strassenbahnmuseum, dann fuhren wir für ein Picknick wieder zurück ins Herzen der Stadt. Ich sah mir eine wunderschöne, riesige Barockkirche an, in welcher man mit einem Lift sogar hinauf in die Kuppel fahren konnte. Danach besuchten wir natürlich auch die Hofburg (wenn auch nur von Aussen), den Stephansdom und tranken ein Bier an der Donau. Nachdem ich noch eine hübsche, romanische Kirche besichtigt hatte, spazierten wir noch ein Stück über den Wiener Prater, bevor wir zurück ins Stadtzentrum fuhren, um zu Abend zu essen. Weil unser Nachtzug erst um 23.30 fuhr, hatten wir danach noch ordentlich Zeit, um in einer Bar etwas zu trinken, bevor wir im Hotel unser Gepäck abholten und zum Bahnhof fuhren. Der Nachtzug war dieses Mal viel kürzer (und voller!) sodass wir nach dem Beziehen unserer Betten draussen auf dem Gang sitzen mussten, um noch etwas zu plaudern. Danach stand eine weitere mässig erholsame Nacht auf dem Programm, bevor wir zurück nach Hause kamen.

 

Moldau, Burg und Golem

 

Hier kommt er nun, der versprochene Ferien-Blog. Mein Freund und ich haben diesen Sommer beide viel gearbeitet, also blieb uns nicht allzu viel Zeit, um wegzufahren. Eine Woche musste genügen. Wir blieben unserem üblichen Ferien-Muster treu und dementsprechend stand eine Städtereise auf dem Programm, wobei wir dieses Jahr sogar zwei grosse Städte auf dem Plan hatten. Ich hatte zum Glück vor unseren Ferien noch zwei Tage frei, sodass mir etwas Zeit blieb, um mich auf die Ferien vorzubereiten, noch für die Uni zu arbeiten und mich auch etwas zu erholen.
Am Dienstagabend ging es dann los, wir fuhren mit dem Nachtzug nach Wien. Da wir unser «Zimmer» mit einem älteren Pärchen teilten, richteten wir uns nur kurz ein und verzogen uns dann zu den Sitzplätzen, wo wir noch ziemlich lange sassen, Wein tranken und uns sehr angeregt unterhielten. Dementsprechend unausgeruht erreichten wir am anderen Morgen die Hauptstadt Österreichs, da wir dort aber nur umstiegen und noch weitere vier Stunden Zugfahrt vor uns hatten, war das nicht allzu schlimm. Schliesslich erreichten wir am späten Vormittag Prag, wo wir uns erst einmal etwas umsahen, etwas assen und unser Hotel bezogen. Von dem wir positiv überrascht waren. Auch ein Nickerchen stand noch auf dem Programm, ansonsten hätten wir die Strapazen des Nachmittags nicht überstanden :) E
inigermassen erholt sahen wir uns dann die Moldauufer genauer an und bestiegen einen Kirchturm, von dem aus wir einen tollen Blick über die Stadt hatten. Unsere Suche nach einem Abendessen führte noch einmal zu einem längeren Spaziergang, immerhin wurden wir an dessen Ende wenigstens satt. Den Abschluss des Abends machte schliesslich ein Mojito direkt am Flussufer, was will man mehr?
Am nächsten Morgen stand dann die intensive Stadttour auf dem Plan. Nach einem leckeren Frühstück fuhren wir mit einer über 100 Jahre alten Standseilbahn auf den nahen Hügel, besuchten dort ein Spiegellabyrinth und spazierten dann durch Obstgärten wieder hinunter in Richtung Stadt. Natürlich durfte auch ein Besuch im Burgenviertel nicht fehlen, wo ich mir auch mehrere imposante Kirchen und das berühmte «Goldene Gässchen» angesehen haben, während mein Freund eine Pause brauchte. Um danach die müden Beine etwas zu entspannen, unternahmen wir eine Pedalofahrt auf der Moldau, eines der Highlights unseres Pragaufenthalts! Weil ich danach vom Herumlaufen noch nicht genug hatte, wanderten wir noch eine ganze Weile in den (ziemlich touristischen) Gässchen rund um den Altstädterring herum, und assen dann schliesslich in einer sehr netten Pizzeria lecker zu Abend. Schliesslich reichte die Energie gerade noch für einen weiteren Drink am Fluss, inklusive atemberaubendem Sonnenuntergang, bevor wir erschöpft in unsere Betten fielen.
Während ich am nächsten Tag immer noch voller Tatendran steckte, war mein Freund ziemlich erschöpft, was bezüglich der Tagesplanung zu einigen Reibereien führte. Trotzdem machten wir einen (in meinen Augen zumindest) wunderschönen Spaziergang am Wasser und rüsteten uns dann mit Proviant für die nächste Etappe aus. Nun waren wir auch sehr froh, unseren Sitzplatz reserviert zu haben, denn der Zug zurück nach Wien war brechend voll. Wir hatten so aber wieder vier Stunden Zeit, um zu essen, zu lesen und uns auf die nächste Stadt vorzubereiten. Davon werde ich dann allerdings am Sonntag berichten.

 

 

Safien, Basel, Arosa

 

Dieser Blog kommt etwas später online als üblich, aber er deckt dafür auch diese Woche ab, denn von heute Abend an bin ich in den Ferien und es wird daher diese Woche keine Beiträge geben. Doch bevor es um meine Ferien geht, jetzt zuerst der Rückblick auf die vergangenen Tage.
Nachdem mit der TV-Sitzung die nächste Saison offiziell begonnen hat, stand als nächstes die Sportstafette in Arosa auf dem Programm. Meine Schwester machte bei den Frauen den Berglauf und bei den Männern den Schlusslauf, ich habe bei beiden Teams geschossen. Die Konkurrenz war zwar dieses Jahr nicht allzu stark, aber wir freuten uns trotzdem über den Sieg bei den Frauen und den vierten Platz bei den Männern. Wir waren aber nicht nur erfolgreich, sondern verbrachten auch einen schönen Tag bei super Wetter und gemütlichem Beisammensein. Allerdings kostete mich diese Turnverein-Beschäftigung den einzigen freien Tag in der Woche und damit auch Zeit, um an meiner Arbeit zu schreiben. Spass gemacht hat es trotzdem!
Die Arbeitswoche verlief relativ ruhig, am Mittwoch machte ich aber einen etwas anstrengenden Ausflug nach Basel um meine Ideen für die Proseminararbeit zu besprechen und weiter mein Zimmer zu räumen. Da mein Zug auf dem Heimweg jedoch in Zürich hängen blieb, dauerte die Reise um einiges länger als erwartet und hielt nicht nur mich, sondern auch meinen Vater, der mich in Versam abholte, vom Schlafen ab.
Am Freitagabend stand dann für mich das erste reguläre Training dieser Saison an und wir hatten eine Menge Spass dabei. Am Samstag musste ich dann zwar wieder arbeiten, aber am Abend fuhr ich mit meinem Freund nach Basel. Wir machten uns aber nicht nur einen gemütlichen Abend und sprangen am Sonntag dann in den erfrischenden Rhein, sondern räumten dabei auch mein Zimmer. Und bei dieser Aufgabe war ich besonders froh, meinen Freund dabei zu haben, denn es gab doch ordentlich etwas zu tragen. Dafür ist diese Aufgabe jetzt aber auch erledigt und ich kann ganz entspannt in meine Ferien fahren.

 

 

Arbeiten, Abendessen und Sitzungen

 

Es liegt eine weitere arbeitsreiche Woche hinter mir. Mein Freitag begann nämlich mit einigen unschönen Überraschungen, meine Arbeitskollegin fühlte sich gar nicht gut und ich übernahm den Nachmittag für sie. Gar keine Frage, dass sie sich ausruhen sollte, wenn es ihr nicht gut geht, aber die Geschichte warf natürlich meine Pläne völlig über den Haufen. Mein Plan, die Party einer Studienkollegin zu besuchen scheitere so nämlich kläglich und deshalb fuhr ich am Freitagabend zwar noch nach Basel, aber nur um dann möglichst schnell in mein Bett zu kommen. Am Samstagmorgen habe ich dann aber nicht nur die Bibliothek besucht und weitere Teile meines Zimmers nach Hause genommen, sondern hatte auch Zeit, um einige wichtigen Einkäufe zu tätigen. Den Nachmittag konnte ich dann trotz all des Stresses vorher gemütlich mit meiner Familie am Walensee verbringen. Wir haben gebadet, gelesen, gegessen, getrunken und geredet, ein wunderbarer Abschluss für eine turbulente Woche. Der Sonntag verlief dann grösstenteils ähnlich, nur fuhren mein Vater, meine Schwester und ich am Abend wieder nach Hause, weil wir alle am Montag wieder arbeiten mussten. Dementsprechend verbrachte ich die Woche danach zumindest grösstenteils zwischen den Regalen der Läden, immerhin blieb ich dafür während den heftigen Sommergewittern trocken :)
Vom Arbeiten einmal abgesehen schlug ich mich vor allem mit meiner Proseminararbeit herum, die mir zunehmend Kopfzerbrechen bereitet, vor allem weil ich immer noch nicht einmal eine vernünftige Fragestellung beisammen habe. Dementsprechend gestresst fühlte ich mich auch für einen Grossteil der Woche, aber genützt hat es natürlich gar nichts…
Ein paar Lichtblicke zwischen all diesen Aufgaben waren schliesslich ein paar sehr entspannte Abende, die ich mit meinem Freund verbracht habe, ein leckeres Abendessen bei meiner Tante inklusive guten Gesprächen und schliesslich eine sehr unterhaltsame Sitzung mit dem Turnverein. Eine bunte Mischung aus allem also.

 

 

Zum Geburtstag der Schweiz

 

Der Freitag brachte endlich ein bisschen Ordnung in meine chaotische Woche, obwohl ich am Mittag noch meinen Arbeitsplatz gewechselt habe. Am Abend habe ich mit meiner Schwester meiner Mutter und ein paar anderen Frauen den Friedhof gejätet, eine Aufgabe, die jeden Sommer anfällt. Die Belohnung dafür war ein Feierabendbier, bzw. ein Most und nach dieser chaotischen Woche hatte ich mir das auch wirklich verdient! Am Samstag musste ich dann wieder arbeiten, aber nur am Vormittag und den Nachmittag nahm ich mir, um mich zu erholen, den Stress der Woche abzulegen und Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Am Sonntag musste ich mich dann dafür um all die Dinge kümmern, die in der Zwischenzeit wegen OpenAir und Arbeit liegen geblieben waren.
Von der leichten Verwirrung, die ein Feiertag mitten in der Woche notgedrungen mitbringt, verlief die nächste Woche in recht geordneten Bahnen. Ich habe endlich mit meiner zweiten Proseminararbeit begonnen, mich um die Pflanzen und Katzen von Mama gekümmert und zugesehen, dass der Haushalt nicht völlig vor die Hunde ging.  Am Mittwoch weckte mich dann strömender Regen, was so gar nicht mit meinen Plänen für den Tag konform ging. Am Vormittag habe ich zwar ganz normal gearbeitet und dann war das Wetter auch völlig zweitranging, aber am Mittag machte ich mich mit dem Zug auf den Weg Richtung Walensee. Statt einem Bad im erfrischenden Nass gab es dann aber erst einmal einen Einkaufsbummel in Sargans und einen gemütlichen Apero mit meiner Schwester und meiner Mutter, immerhin am Seeufer. Wenigstens am Donnerstag war mir/uns Petrus dann wieder hold und ich konnte den Nationalfeiertag mit einem Sprung in den doch empfindlich kalten See beginnen. Am Abend musste ich zwar wieder zurück nach Hause, weil ich am Donnerstag arbeiten musste, aber immerhin konnte ich einen Tag mit richtigem Ferienfeeling verbringen, definitiv besser als Nichts! Am Abend war ich dann noch mit meinem Freund in der Imschlacht, wo es ein sehr gemütliches Beisammensein mit Weisswein, richtig cooler Livemusik und einem grossen Feuer gab. Wir sind nicht allzu lang geblieben, aber es war sehr lustig und auch gemütlich. Am Freitag ruft dann aber schon wieder die Arbeit…

 

 

OpenAir Nr. III

 

Kaum hatte ich mich von meiner Erkältung und dem letzten OpenAir erholt, wurde es auch schon Zeit für das Nächste. Und dieses ist eigentlich auch das wichtigste der ganzen Saison, denn es war das OpenAir Safiental! Ich war ziemlich nervös vor diesem Festival, denn ich hatte mich bereit erklärt als Fahrerin im Einsatz zu sein, und dass mit einem Jeep, der etwa doppelt so gross war, wie die Fahrzeuge die ich bisher gefahren bin. Aber zum Glück lief alles soweit ganz gut, ich habe das Auto ein paar Mal abgewürgt aber davon abgesehen gibt es nichts zu klagen. Ich musste für diesen Job natürlich nüchtern blieben, aber trotzdem hatte ich Zeit das Fest zu geniessen, vor allem, weil ich am Abend nicht arbeiten musste und Zeit hatte, um mit ein paar guten Freudinnen zu plaudern, die ich zum Teil schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte! Ansonsten blieb natürlich vor allem Zeit, um Musik zu hören und Zeit mit meiner Schwester, meinem Freund und meiner Mutter zu verbringen. Weil das Wetter fantastisch war, gingen wir sogar in der eiskalten Rabiusa baden! Es war ein anstrengendes, aber wunderschönes Wochenende, dass ich trotz Arbeit sehr genossen habe. Vor allem die Musik am Sonntag hat mich begeistert! Das OpenAir Safiental ist auf jeden Fall ein Geheimtipp für Fans von kleinen, feinen Festen in der Natur und natürlich auch für Familien. Nette Leute, schöne Natur und gute Musik, was will man mehr?
Am Montag blieb dann nur noch das Aufräumen, bei welchem ich aber erst ab dem Mittag mithelfen konnte, weil ich vorher noch im Laden arbeiten musste. Zum Glück ist dieser ganz in der Nähe des Festivalgeländes!
Der Rest der Woche verlief dann ziemlich chaotisch, vor allem, weil von meinen Arbeitskolleginnen ziemlich viele in den Ferien waren und von den verbliebenen auch noch eine angeschlagen und die andere ganz ausgefallen ist. Ich wechselte also von einem Laden zum anderen, schlug mich mit einem ausgefallenen Postmodul herum und gemeinsam gelang es uns, alles irgendwie zusammen zu halten. Es war allerdings ziemlich anstrengend und ich habe viel mehr gearbeitet, als ich das eigentlich geplant hatte. Trotzdem schafften meine Schwester und ich es, die warmen Temperaturen zu nutzen und einen kleinen Besuch in der Badi einzulegen. Immerhin ein kleines Highlight in dieser chaotischen Woche. Der andere positive Punkt war mein Freund, der sich an meine ständig wechselnden Arbeitsorte angepasst hat und mein entnervtes Ich ertragen hat.

 

 

OpenAir Nr. II

 

Passend zum Beginn des Wochenendes habe ich mich natürlich erkältet. Daher haben wir uns dagegen entschieden, schon am Freitag ans Rheinwald Openair zu gehen, das wäre wohl wirklich keine gute Entscheidung gewesen. Dafür machten wir uns am Samstag schon am Vormittag auf den langen Weg nach Nufenen. Die Zug- und Postautofahrt versüssten wir uns mit einem Wegbier und amüsierten uns bei lustigen Gesprächen. Einmal angekommen hiess es dann Zelt aufstellen und danach genossen wir einen sehr entspannten Nachmittag, plauderten mit all denen, die schon länger da waren und assen leckeres Essen. Am Abend tanzten wir gegen die Kälte an und verbrachten alles in allem eine sehr lustige Nacht. Zum Glück war es auch wesentlich weniger kalt, als ich das anfangs befürchtet hatte.
Am Sonntag liessen wir es dann ruhig angehen, genossen den üppigen Brunch, die warme Sonne und das Schauspiel der Überreste der letzten Nacht. Nachdem alle wieder einigermassen lebendig und die Zelte abgebaut waren, haben wir uns dann wieder mit dem Postauto auf den langen Weg zurück gemacht. Der übliche Abschluss für ein solches Wochenende habe ich dann auch sehr genossen: ein schönes, heisses Bad.
Ansonsten verbrachte ich aber eine ziemlich uninteressante Woche mit viel Arbeiten. Ein kleines Highlight war immerhin die Tatsache, dass ich meine erste Proseminararbeit für diesen Sommer abgegeben habe. Leider wird es dann aber sofort wieder Zeit für die Nächste…

 

 

Viel zu tun und eine Party nach der anderen

 

Ich geniesse es im Moment sehr, Zuhause zu sein und die Annehmlichkeiten einer Familie zu geniessen. Eine Mama, die meine Wäsche wascht und Essen beschafft, eine Schwester mit der ich herumalbern kann und die manchmal sogar kocht 😊 Es gibt durchaus Dinge, die ich am Alleine wohnen vermisse, aber es ist eben auch schön zuhause zu sein.
Die letzte Woche war geprägt von Arbeiten an diversen Stellen, zum einen in den drei verschiedenen Dorfläden, zum anderen aber auch weil ich ja immer noch Arbeiten für die Uni schreiben muss. Immerhin geht das aber einigermassen vorwärts. Am Freitagabend hat uns eine sehr liebe Freundin dann spontan zu einem Grill und Chill bei sich zuhause eingeladen und es war ein sehr gemütlicher Abend! Ich bin mit meiner Schwester und meinem Freund über den Berg dahin gelaufen und dann waren wir auch bereit für den Pool. Danach wurde grilliert und es gab Mojitos, wir unterhielten uns und amüsierten uns bis spät in die Nacht. Es war ein sehr lustiger Abend!
Am Samstag war ich dann allerdings etwas erledigt davon und so war der Tag nicht allzu produktiv, von amüsanten Stunden mit meiner Familie einmal abgesehen. Am Abend kamen dann noch zwei der drei Brüder meiner Mutter mit Familie vorbei und wir verbrachten einige sehr lustige Stunden mit Grillieren und danach mit Sitzen am Feuer. Auch wenn ich es nicht bis am Morgen ausgehalten habe wie meine Schwester und meine Mutter war es doch ein sehr lustiger Abend. Am Sonntag musste ich dann noch ein paar der Dinge nachholen, die ich ursprünglich am Samstag hatten machen wollen…
Die Woche verlief dann relativ unspektakulär, davon abgesehen, dass ich mir eine Erkältung eingefangen habe und am Donnerstag mit meiner Familie sehr lecker auf der Hirschfarm meines Onkels essen ging.

 

 

Schweizer Illustrierte, Apero und Openair in Basel

 

Seit den Turnfesten und dem endlos langen Blog vom Turnfest ist schon wieder einige Zeit vergangen. Mit dem Ende vom Monat Juni ist nun zudem auch meine Schonfrist vorbei und ich muss definitiv anfangen, mich wieder mit der Uni auseinander zu setzen. Aber erst einmal alles der Reihe nach. Der Montag direkt nach dem Turnfest war noch ganz passabel, aber danach wurde die Woche von Tag zu Tag anstrengende. Geholfen hat natürlich auch nicht, dass ich am Donnerstagabend von einigen guten Freunden ins Maiensäss eingeladen wurde. Wir hatten einen super lustigen Abend, haben geplaudert und Gin Tonic getrunken. Mit Ausschlafen war es aber sogar auf dieser Höhe wegen der Wärme schwierig… Dafür machten wir uns danach einen gemütlichen Morgen mit Frühstück und dann einem entspannten Vormittag ohne weitere Ambitionen. Ich habe dieses Nichtstun total genossen und auch das schlechte Gewissen einigermassen erfolgreich ignoriert. Am Freitagabend gab es danach noch einen Willkommens-Apero der Gemeinde für unseren erfolgreichen Turnverein. Unser Gemeindepräsident hielt eine kurze Ansprache, die Musikgesellschaft hat ein paar Stücke gespielt und danach hatten wir noch einen sehr gemütlichen Abend. Ein besonderes Highlight war zudem die Publikation der aktuellen Schweizer Illustrierten, in welcher ein Artikel über unseren Turnverein am Eidgenössischen Turnfest erschien und auf den wir alle sehr gespannt waren.
Am Samstag machte ich mich dann mit meiner Schwester auf den Weg nach Basel, bei diesen Temperaturen nicht unbedingt eine schlaue Idee, aber wir wollten das Summerstage Openair in Basel besuchen. Und davor blieb noch genug Zeit, um kurz in den Rhein zu springen, was uns immerhin kurzzeitig etwas erfrischt hat. Die Konzerte am Abend waren dann fantastisch! Die Band, auf die wir uns am Meisten gefreut haben war Patent Ochsner und das allein hätte sich schon gelohnt. Vorher spielte aber auch noch Johannes Oerding, den zumindest ich auch fantastisch fand! Wir genossen die Wärme und die schöne Stimmung und machten uns danach gemütlich auf den Heimweg. Am Sonntag blieb dann noch einmal Zeit um sich gemütlich im Rhein trieben zu lassen, bevor es wieder zurück in die (wenigstens etwas) kühleren Berge ging.

 

 

Eidgenössisches Turnfest 2019

 

Hinter mir liegen zwei verrückte Wochenenden. Und die Zeit dazwischen war so kurz, dass ich es nicht einmal geschafft habe, einen Blog über das erste Wochenende zu schreiben! Wer mich kennt, weiss es längst: Ich war am Eidgenössischen Turnfest in Aarau.
Am ersten Wochenende reisten wir am Freitagmorgen an, da meine Schwester und weitere Turnerinnen und Turner am Turnwettkampf teilgenommen haben. Obwohl wir früh losmussten, war die Stimmung im Zug schon wunderbar, wir waren allerdings auch schon gut verschwitzt und müde, als wir endlich nach einem kleinen Umweg auf dem Zeltplatz ankamen. Den Rest des Tages verbrachten unsere Einzelkämpfer in den jeweiligen Disziplinen, ich dafür in erster Linie mit anfeuern. Nachdem alle Wettkämpfe beendet waren, gab es natürlich das Belohnungsbier, bevor wir aufgrund der heissen Temperaturen noch einen Abstecher in die Badi machten. Die Abkühlung hatten wir dringend nötig und dann blieb auch noch genügend Zeit, um herumzualbern und um die Rutschbahn und das Sprungbrett zu testen. Am ersten Wochenende war auch der Ausgang danach noch sehr entspannt, da das grosse Gelände für wesentlich mehr Besucher ausgelegt war und es dementsprechend genug Platz gab. Wir feierten die beiden erreichten Auszeichnungen und selbstverständlich auch den Einsatz der anderen und übten uns schliesslich in der Disziplin, alle Vereinsmitglieder wieder in die Schlafsäcke zu kriegen.
Am Samstag traten dann weitere Turnerinnen und Turner von uns in der Kategorie Sie & Er und im Sechskampf an, zudem reiste auch unsere Jugi an. Dementsprechend verbrachte ich auch diesen Tag mit Anfeuern und mit auf dem Gelände hin- und herreisen, denn wie es sich für ein Eidgenössisches Turnfest gehört, waren die Distanzen teils ziemlich lange. Gegen Abend gab es ein ziemlich heftiges Gewitter, in welchem unsere beiden 2km Läufer komplett durchnässt wurden, uns als Fanclub erging es aber nicht anders. Wegen des Windes wurde schliesslich auch noch der Zeltplatz evakuiert, wenn auch nur kurz, aber die Jugikinder waren danach ebenfalls ziemlich nass. Wir gönnten uns in den ziemlich komfortablen Duschlastwagen eine heisse Dusche und während die anderen danach wieder loszogen, um das Festgelände unsicher zu machen, blieb ich zurück, um auf die Jugi aufzupassen.
Obwohl ich so eigentlich eine lange Nacht gehabt hätte, schlief ich sehr wenig, auch weil die Kinder sehr früh wieder aufgestanden sind und Nachtruhe auf einem solchen Zeltplatz ein Fremdwort ist. Das Wetter blieb am Sonntag zwar trüb, aber immerhin trocken und so konnten wir, als die anderen schliesslich auch aufgestanden waren, unsere Zelte wieder abbrechen und noch ein paar gemütliche Stunden auf dem Festgelände verbringen. Die Jugikinder waren dabei super brav und machten es uns einfach, sie alle wieder wohlbehalten nach Hause zu bringen. Die Heimfahrt gestalteten wir uns zudem noch möglichst unterhaltsam, sodass wir zwar müde, aber super zufrieden zuhause ankamen.

Das zweite Turnfestwochenende begann sogar schon am Donnerstagmorgen, wieder mit einer langen Fahrt nach Aarau. Die Reise zum Zeltplatz und dann zu den Wettkampfanlagen war dafür nun um einiges effizienter, da wir uns mittlerweile in Aarau fast zu Hause fühlten. Sowohl der Wettkampf der Aktiven als auch der der 35+ begann mit Fachtest, danach trennten sich aber unsere Wege. Die zweite Disziplin des Fachtests lief bei uns Aktiven so gut, dass wir sie nach dem Abpfeifen mit einem Jubelschrei beendeten! In diesem einteiligen Wettkampf erreichten wir mit der Note 9.32 und dem 11. Rang einen Erfolg, denn wir kaum für möglich gehalten hätten! Danach folgten die Leichtathletik-Disziplinen, in denen ich mangels Talent auch wieder alle Hände mit Anfeuern zu tun hatte. Bei der Pendelstafette wurde mit 9.48 auch eine super Note erzielt, beim 800m Lauf und dem Weitsprung blieben wir mit 8.34 bzw. 8.94 etwas unter den Erwartungen. Unser letzter Einsatz stand schliesslich erst um halb neun Uhr abends mit der Gerätekombination an. Allein die Erfahrung in einem riesigen Gerätezelt vor Publikum turnen zu können, hat eine Menge Spass gemacht und die Note, 8.43, liess sich auch sehen. Bei unseren Turnern in der Kategorie 35+ wurde mit 30.00 sogar die Bestnote und damit ein Sieg erreicht! Auch die Leistungen dieses Tages haben wir am Abend schliesslich gebührend gefeiert. Mehr muss zu dieser Nacht nicht gesagt werden ;)

Am Freitagmorgen hiess es für uns erst einmal etwas erholen, denn immerhin lagen noch ganze drei Tage vor uns! Nach einer kleinen Stärkung und einem Sprung in die Badi machten sich einige von uns auf den Weg, um unsere Ältesten anzufeuern, die erst heute Einsatz hatten. Auch sie machten in der Kategorie 55+ die Bestnote 30.00 und bescherten dem Turnverein Tenna damit den zweiten Sieg. Zum Glück blieb zwischen dem Anfeuern auch etwas Zeit für ein paar Power-Naps, denn vor uns lag eine weitere sehr anstrengende Nacht. Die wir aber nicht im Festzelt sondern in der Turnhalle bei einem Unihockey- bzw. in meinem Fall bei einem Volleyballturnier verbrachten, das um 20.00 Uhr anfing und um 5.00 endete. Dementsprechend hat sich die Nacht etwas gezogen, auch wenn wir trotzdem eine Menge Spass hatten. Nach unserem letzten Spiel waren wir schliesslich dermassen übermüdet, dass wir uns von der Überdrehtheit nicht von den übrigen Spätheimkehrern unterschieden.
Nach einer kleinen (sehr kleinen) Mütze Schlaf machten wir ein paar Exkursionen über das Festgelände, stärkten uns und besahen uns die Konkurrenz im Gerätezelt. Der einzige fixe Programmpunkt des Samstags war schliesslich ein gemeinsames Abendessen im Verpflegungszelt, davor musste aber noch das obligate Gruppenfoto gemacht werden. Das Essen war mittelmässig, aber immerhin verbreiteten wir mit einer kleinen Polonaise etwas gute Stimmung. Für mich gab es danach noch einen Purzelbaumcontest und ich habe mit meiner Schwester auf meinen Schnappszahl-Geburtstag angestossen, dann rockten wir wieder das Festzelt. Weil an diesem Abend wohl an die 70'000 Leute gefeiert haben, verlor man sich relativ rasch aus den Augen, weshalb wir uns alle zwei Stunden bei den grossen Holzbuchstaben getroffen haben, zumindest wer Lust hatte. Auch diese Nacht war ziemlich ereignisreich, auch wenn wir Bergkinder von der Massen an Menschen nicht gerade begeistert waren…
Der Schlaf kam schliesslich noch mehr zu kurz als in den früheren Nächten, da wir um halb neun für die Rangverkündigung bereit stehen mussten und der Weg an den Bahnhof einige Zeit in Anspruch nahm. Aber einen ersten Platz in der Kategorie der 35+ und einen ersten Platz in der Kategorie 55+ wollen schliesslich gefeiert werden. Und auch wir Aktive hatten mit dem 88. Platz von 441 Vereinen allen Grund zur Freude. Bevor wir die Heimreise angetreten haben, blieb nur noch das Aufräumen des Zeltplatzes und ein bisschen herumlungern. Nach einem langen, verwirrenden Weg zum Bahnhof sassen wir dann schliesslich endlich im richtigen Zug und machten uns die Heimreise so unterhaltsam wie es nach vier Tagen Sport und Feiern eben noch ging. Alles in allem war es ein sehr erfolgreiches Wochenende, während welchem wir erst noch riesiges Wetterglück hatten! Trotz nassem Wetterbericht gab es schliesslich nur wenige Tropfen Regen und mehr Sonne als erwartet.
Die insgesamt sieben Tage waren anstrengend, aber sie haben mir auch unfassbar viel Spass gemacht und dass wir dabei ziemlich erfolgreich waren, hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Wenn man so viel Zeit miteinander verbringt, geht man sich natürlich zwischendurch auch auf die Nerven, aber ich bin trotzdem sehr glücklich mit all diesen coolen, manchmal gestörten Menschen in einem Verein zu sein!

 

 

Ein Lebensupdate

 

Vieles ist passiert in den letzten Wochen. Hinter mir liegt eine anstrengende Prüfungswoche, ein abenteuerliches Bierfest, zwei intensive Arbeitswoche und das erste Turnfestwochenende. Von Letzterem werde ich am Mittwoch (am Donnerstag bin ich nämlich schon wieder weg) als regulärer Blog online kommen. Überhaupt wird ab dieser Woche mein Upload-Kalender wieder normal verlaufen, zumindest hoffe ich das!
Nachdem ich die Prüfung nun endlich hinter mir habe, gibt es immer noch viel zu tun:
Anfang Juni fand im Rössli in Versam das grosse Bierfest statt, bei welchem wir mit dem Turnverein sowohl beim Aufstellen als auch beim Fest selbst mithalfen. Es war ein unterhaltsamer Tag, sowohl während unseres Arbeitseinsatzes als auch danach. Nur der Heimweg zu Fuss war dann etwas lang.
Danach begann meine Arbeit im Dorfladen, direkt mit der vollen Dosis, weil meine Chefin im Urlaub ist. Dafür bin ich dieses Jahr nicht alleine im Laden im Einsatz und wir ergänzen uns prima, was das Arbeiten zu einer erfreulichen Sache macht. Zum Glück läuft auch alles nach Plan und wir haben keine Krisen zu bewältigen.
Auch das Pfingstwochenende habe ich genossen, von einem intensiven Samstag im Laden einmal abgesehen. Mit meinem Freund bin ich am Samstagabend dann hoch zu den Alphütten gefahren und wir haben dort einen sehr gemütlichen Abend verbracht. Das grösste Abenteuer war dabei das Backen eines Zopfes im Holzofen, was von etwas schwarzen Stellen einmal abgesehen sehr gut funktioniert hat. Den Rest des Wochenendes habe ich etwa zu gleichen Teilen auch mit meinem Freund und mit meiner Familie verbracht, was ich sehr genossen habe.
Letzte Woche war dann schliesslich auch noch mein Geburtstag, der vom Wetter abgesehen sehr schön war. Ich war mit meinem Freund im Kunstmuseum, wir haben gemütlich zu Mittag gegessen, waren noch ein bisschen einkaufen und am Abend war ich selbstverständlich im Training, schliesslich rückt das Turnfest immer näher! Am Donnerstagabend hatte ich dann auch noch die Möglichkeit, mit meiner Familie anzustossen, denn am Mittwoch hatten wir dafür absolut keine Zeit.
Ich habe also viel erlebt und es werden auch noch spannende Wochen auf mich zukommen. Darauf freue ich mich sehr!

 

 

Prüfungswochen

 

Und hier sind sie, die Prüfungen…
Wenn dieser Blog online kommt, habe ich bereits die Hälfte meiner Prüfungen überstanden. Doch das Ziel dieses Blogs ist es ja nicht, in die Zukunft zu schauen, sondern zurück auf die letzte Woche. Ein Highlight davon war direkt am Donnerstagabend unser Filmabend mit einer Expertin, der Professorin Caroline Arni. Wir haben uns den Film Suffragette angeschaut und danach eine sehr spannende Diskussion. Mehr zum Thema gibt es auch in meinem Beitrag von letztem Sonntag unter Dies und Das. Am Freitag dann das übliche Zugfahrprozedere, wobei ich das Glück hatte, zwischen Zürich und Chur mit einer Freundin und ab Chur mit meiner Schwester unterwegs zu sein. Am Samstag stand dann der kantonale Vereinsturntag in Malans auf dem Programm. Trotz anderer Befürchtungen war uns das Wetter hold und die Temperaturen fürs Turnen optimal und trotzdem nicht so kalt, dass man zwischen den Einsätzen gefroren hätten. In unserer Nervendisziplin Fachtest haben wir noch Luft nach oben, soviel ist klar, aber ansonsten lief der Wettkampf ziemlich gut und so schafften wir es sogar auf den 7 von 17 Plätzen. Im Vergleich zum letzten Jahr eine grosse Steigerung! Nach dem sportlichen Teil gab es natürlich auch noch ein gemütliches Zusammensitzen bis zur Rangverkündigung und dann blieb uns nur die Heimreise. Zuhause angekommen erwartete uns dann noch eine Überraschung, unsere Eltern hatten den Hot Pot geheizt, sodass wir unsere müden Knochen noch etwas einweichen konnten. Am Sonntag musste ich danach dann fleissig sein und Lernen, am Nachmittag nahmen mein Freund und ich uns aber auch noch etwas Zeit, um unsere Ferien im Sommer zu planen. Dass ich am Sonntagabend dann wieder mit einigen Freunden nach Zürich fahren konnte, hat den Abend auf jeden Fall vergoldet! Der Rest der Woche bestand dann eigentlich nur noch aus Lernen und einer zunehmend gestressten Carina, die von einer Ecke in die andere spickt. Immerhin schien am Mittwoch und am Donnerstag endlich wieder einmal richtig die Sonne, was mich trotz Prüfungen super glücklich macht!

 

 

Dialektologie, patriarchale Erbfolgen und primitivistische Diskurse

 

Habe ich schon erwähnt, dass das Semester mit grossen Schritten dem Ende entgegeneilt? Vermutlich schon 😊 Je weniger Tage übrigbleiben, desto gestresster werde ich mit meinen Prüfungen und Arbeiten. Aber auch davon habe ich schon viel geschrieben. Vom Lernstress abgesehen hatte ich aber eine gute Woche mit spannenden Gesprächen mit meinen Mitbewohnern und unterhaltsamen Treffen ausserhalb. Die meiste Zeit habe ich allerdings an meinem Schreibtisch ganz allein verbracht und über Dialektologie, patriarchale Erbfolgen und primitivistischen Diskursen gebrütet. Immerhin das Wochenende war dafür wunderbar, am Freitag habe ich die Modellausstellung meiner Schwester besucht und danach gab es ein ganz passables Training. Am Samstag war ich dann fleissig, um mit meinem Lernplan nicht allzu sehr ins Hintertreffen zu geraten. Am Abend besuchte ich dann mit meinem Freund das Konzert der Musikgesellschaft Bonaduz, dass nicht nur gut gespielt, sondern auch überraschend unterhaltsam war. Ich habe viel gelacht, da neben der Musik auch noch etwas "Theater" gespielt wurde. Obwohl wir das nicht geplant haben, zog sich dann der Abend noch überraschend lange, bis wir wieder zuhause waren, war es schon nach 3. Bei den sehr musikalisch geprägten Gesprächen konnte ich herzlich wenig mitreden, aber es war trotzdem ein schöner Abend! Am Sonntag haben meine Eltern dann unsere Grosseltern zum Frühstück eingeladen und für mich war 10.00 nach der kurzen Nacht doch eher etwas zu früh… Aber für ein so leckeres Frühstück (meine Mutter hat wirklich gezaubert!) lohnte sich das Aufstehen auf jeden Fall! Und obwohl es seit langem wieder einmal ein Sonntag war, an dem ich erst um 6 Richtung Basel aufbrechen musste, verging der Tag schneller als geplant. Dafür hatte ich das Vergnügen, wieder einmal mit einer sehr guten Freundin Zug fahren zu können, was mir einen grossen Motivationsschub für den Beginn der Woche gab.

 

 

Ein äthiopisches Abendessen in Bern

 

Während wir mit grossen Schritten auf das Ende des Frühjahrsemesters zugehen, scheint der Mai nur so an mir vorüberzufliegen. So viele Dinge wollen für die Prüfungen Ende Monat noch gelernt werden, so viele Texte gelesen und so viele Arbeiten geschrieben.  So viele spannende Dinge werden gelernt, aber gegen Ende des Semesters bin ich doch immer wieder etwas überfordert. Ein Lichtblick in all der Lernerei war das letzte Wochenende.
Ich fahre am Freitag ganz normal nach Hause und habe etwas Zeit, um mit meiner Schwester zu plaudern und zu scherzen. Danach geht es in den TV, was ebenfalls wie immer sehr viel Spass macht, auch wenn das Wetter uns nicht allzu wohlgesonnen ist.
Den Samstag verbringe ich weitgehend mit Lernen aber am Abend setzten wir uns trotz gelegentlichem Regenfall und heftigen Windböen in unseren Hotpot und haben so endlich wieder einmal Zeit, um ausgiebig zu plaudern. Ich hatte ja am letzten Wochenende, als unseren Eltern aus den Sprachferien zurückgekommen sind, kaum Zeit mich mit ihnen zu unterhalten. Bevor wir uns dann ganz im Wasser aufgelöst haben, klettern wir dann schliesslich wieder aus dem warmen Wasser und den Rest des gemütlichen Abends verbringe ich dann mit meinem Freund. Am Sonntag wäre eigentlich ein weiterer Trainingstag mit dem Turnverein angestanden. Doch so sehr ich mich dem Verein verpflichtet fühle, heute muss ich anderswo hin. Mein Freund nimmt mich ein Stück weit mit, sodass wir beide etwas länger schlafen können, dann fahre ich wieder einige Stunden Zug. In Basel treffe ich mich dann erst mit einer Kollegin, um einen Vortrag vorzubereiten, bevor es weiter nach Bern geht. So lohnt sich das GA wenigstens richtig :
In unserer Hauptstadt treffe ich mich mit Lea, mit der ich in der Wüste war und wir trinken Kaffee und Tee, plaudern über die Wüste und alles Mögliche, bevor wir uns um 15.00 Uhr dann auch mit den anderen treffen. Von 10 Leuten sind immerhin 7 da und wir unterhalten uns wunderbar. Ich geniesse es extrem, mich mit diesen Menschen zu treffen, bei denen ich das Gefühl habe, dass wir uns schon viel länger kennen als nur zwei Wochen gemeinsame Reise. Wir trinken noch mehr Tee, essen Kuchen, gehen dann Glace essen und schliesslich auch noch Abendessen. Unser Programm besteht also eigentlich nur aus Reden und Essen und ein bisschen Entertainment, denn zum Znacht gibt es Äthiopisch, was zumindest für die meisten von uns ein neues Erlebnis ist. Bis ich schliesslich wieder in Basel bin, ist es schon nach 10.00, aber ich bin mit schönen Erinnerungen gestärkt für die Woche.

 

 

Ein gelungenes Konzert, kalte Tage und ein Wiedersehen

 

Hinter mir liegt eine turbulente Woche und das beginnt schon beim Wetter. Der Regen am Donnerstag in Basel hat mich nicht weiter überrascht und auch nicht weiter belastet. Ich hatte einen produktiven, wenn auch anstrengenden Tag und gönnte mir danach einen entspannten Abend. Am Freitag hatte ich noch Termine, aber danach machte ich mich guten Mutes auf den Heimweg, nur um in Chur einen richtigen Schreck zu bekommen. Ich hatte mit schlechtem Wetter, ja Niederschlag gerechnet, aber nicht schon mit Schnee ab Chur. Es gab sogar so viel davon, dass meine Schwester und ich nach einem ansonsten durchaus gelungenen Training fast nicht mehr nach Hause gekommen wären.
Mein Samstag war dann trotz leichter Wetterdepression überraschend produktiv, lange herumgeschleppte Projekte wenden sich nun allmählich einem Ende zu, was ein grossartiges Gefühl ist und mich antreibt. Am Abend besuchte ich dann als Abschluss das Konzert der Musikgesellschaft, in welcher mein Freund spielt. Auch in dieser Nacht schneit es, aber zum Glück nicht so viel, dass er auf der Strasse liegen geblieben wäre, ich musste danach nämlich noch nach Hause fahren. Die Nacht war eher kurz, aber das passiert, wenn man überall gleichzeitig sein wird. Nach einem kurzen Gespräch mit meinen Eltern, die Spätabends von ihrem Sprachaufenthalt nach Hause gekommen sind, muss ich schon wieder los nach Basel. Und auch dort bleibt keine Zeit zum Durchatmen, kaum angekommen beginnt unsere letzte Chorprobe und um 17.00 dann Schlag auf Schlag das Konzert. Unser Gloria macht sehr viel Spass, uns Sängern natürlich, aber auch das Publikum scheint zufrieden. Nach dem eher ziemlich kurzen Stück sitzen wir noch zusammen, trinken etwas Wein und plaudern.
Ab Montag beginnt das Wetter sich endlich zu bessern und damit auch meine Laune. Wir hatten eine interessante Sitzung der Fachgruppe und den Abend verbrachte ich mit einigen Leuten unserer Rom-Exkursion und diese kleine "Reunion" hat sehr viel Spass gemacht. Ich hatte schon vergessen, wie gut wir uns innerhalb von nur einer Woche kennen gelernt haben. Die restlichen Tage verliefen dann weniger spektakulär, ich habe immer noch viel zu tun. Am Mittwoch, an dem ich zumindest unifrei habe, gönne ich mir noch eine kurze Auszeit, um die Fondation Beyeler zu besuchen, ansonsten bin ich aber brav zuhause und lerne.

 

 

Kunterbunte Osterfeiertage

 

Die Zeit scheint zu fliegen, insbesondere weil ich jetzt immer mehr für die Uni zu tun habe. Über Ostern habe ich zwar einiges erledigt, aber längst nicht all das, was ich gerne gehabt hätte. Schöne Tage hatte ich aber trotzdem!
Am Gründonnerstag hatte ich keine Uni und war deshalb schon zuhause, wo ich einiges erledigt habe, auch etwas Haushalten stand auf dem Programm. Am Freitag steht dann unser zweiter Trainingstag auf dem Programm, der sich am Karfreitag schon fast zu einer Tradition entwickelt hat. Das Wetter ist uns an diesem Tag sehr hold und so habe ich ihn trotz Erkältung ziemlich gut überstanden. Wir sind gerannt, haben Fachtest trainiert und Stunden an unserer Gerätekombination gearbeitet. Währendem die anderen dann teils noch Leichtathletik machen, nehme ich mir die Freiheit heraus, stattdessen für die Uni zu arbeiten, hat ziemlich sicher mehr gebracht. Nach einem Volleyballspiel in strahlendem Sonnenschein und sehr anstrengenden Hügelläufen haben wir uns eine heisse Dusche mehr als verdient und danach gibt es noch ein gemütliches Spaghettiessen. Weil meine Schwester und ich nicht allzu spät zuhause sind, machen wir uns schliesslich noch einen sehr gemütlichen Abend mit Sherlock Holmes.
Am Samstag muss ich dann wieder beizeiten aus dem Bett, denn ich helfe für die Osterturbulenzen im Dorfladen in Safien aus. Vom Aufstehen einmal abgesehen macht die Arbeit aber sehr viel Spass und ich freue mich wieder da zu sein und natürlich auf den Sommer! Am Nachmittag bemühe ich mich noch einiges zu erledigen, bevor es am Abend dann an die Neueröffnung des Gasthaus Rathaus geht und man das halbe Tal trifft.
Den Sonntag nutze ich dann nach Möglichkeit wieder zu produktivem Arbeiten, schliesslich hängt es mir aber damit aus und ich setze mich zu meiner Schwester in den Wintergarten. Wir lesen beide im Moment Dan Brown Bücher und so sitzen wir in der Sonne und lesen uns gegenseitig die besten Passagen vor. Nicht unbedingt produktiv, aber sehr gemütlich. Am Abend sind wir dann schliesslich bei meiner Gotta zum Znacht eingeladen, es gibt leckeres Essen und gute Gespräche, was will man mehr?
Den Ostersonntag nutzen wir dann ebenfalls für Verwandtschaftsbesuche und sind bei unserer Grossmutter zum Frühstück eingeladen. Auch hier steht gutes Essen und plaudern auf dem Programm, später dann auch das obligate Wühlen durch alte Fotos. Den Rest des Tages nutze ich, um mich auf die kommende Woche vorzubereiten, bevor ich mir mit meiner Schwester einen gemütlichen Abend mache. Endlich gibt es Spaghetti Carbonara und dann schauen wir uns den Tatort an.
Am anderen Morgen heisst es dann früh aufstehen, denn schliesslich muss ich um 10.00 in Basel sein, aber zum Glück muss auch meine Schwester früh los und sie nimmt mich mit.

 

 

 Aqua Basilea, Tinguely und Vollversammlung

 

Und schon ist eine weitere Woche ins Land gezogen.
Ich habe einen ziemlich produktiven Freitag, da ich erst relativ spät auf den Zug muss. Davor habe ich Zeit einkaufen zu gehen, aufzuräumen, zu putzen und andere Kleinigkeiten zu erledigen. Schliesslich fahre ich nach Zürich und hole dort meinen Freund ab, der mich dieses Wochenende in Basel besucht. Wir machen uns einen gemütlichen Nachmittag mit Wein und Snacks, dann kochen wir Znacht und damit wir noch etwas Sinnvolles an diesem Abend machen, gibt es danach einen ausgedehnten Abendspaziergang in der wunderschönen Stadt am Rhein.
Die Nacht im kleinen Bett ist eher anstrengend, daher schlafen wir aus und nach einem leckeren Frühstück schleppe ich meinen Freund kurz in die Bibliothek, bevor wir aufbrechen. Ziel ist das Aqua Basilea, wo wir einen sehr unterhaltsamen Nachmittag im warmen Wasser verbringen. Danach wird es dringend Zeit für etwas zu essen, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Ich bin nach der Baderei so erschöpft, dass ich erst einmal ein längeres Nickerchen machen muss und schliesslich wird es schon bald Zeit für den Znacht. Wir gönnen uns ein ziemlich edles Abendessen mit Wein und allem Drum und Dran, inklusive Blick auf den Rhein.
Den Sonntag verbringen wir durchaus kulturell, nach dem Frühstück besuchen wir das Tinguely-Museum in Basel, ein durchaus interessanter Ausflug, auch wenn es für meinen Geschmack etwas viele Grosseltern mit ihren Enkeln da hat. Danach kochen wir uns aus den Resten ein leckeres Mittagessen und nachdem wir uns noch Gedanken über unsere Ferien im Sommer gemacht haben, ist es für meinen Freund auch schon wieder Zeit zu gehen. Ich bin danach noch fleissig und gönne mir dann schliesslich einen gemütlichen Fernsehabend.
Da der Rest der Woche dann sehr kurz ist, muss ich vor allem am Montag sehr fleissig sein, denn am Dienstagabend findet die Vollversammlung unserer Fachschaft statt, was zwar lustig ist, aber mich den ganzen Abend kostet.
Am Mittwoch treffe ich mich dann endlich wieder einmal mit einer guten Freundin, die ich zwar oft sehe, aber eben nie richtig. Ich geniesse unser Gespräch sehr und fahre danach gut gelaunt weiter Richtung nach Hause.

 

 

Schnulz im Sulz

 

Ich verbringe einen sehr entspannten Freitag mit aufräumen, putzen und arbeiten, bevor ich mich dann auf den Heimweg mache. Ich bin gerne in Basel, aber ich freue mich aber auch jede Woche wieder nach Hause fahren zu können. Nach einem kleinen Zwischenstopp zuhause geht es dann wie immer zu unserer Grossmutter zum Abendessen und selbstverständlich auch zum Spielen ;) Und danach geht es in den Turnverein, wobei wir heute
Das Wochenende war dann ziemlich turbulent, meine Schwester und ich brachen schon kurz nach zehn auf Richtung Ilanz, wo wir von Freunden von ihr aufgelesen wurden. Bei ihnen zuhause gab es dann gemütliches Zusammensitzen und wir stiessen mit einem ersten Glas Wein an. Ziel unserer Reise heute ist aber die Alp Nagens, wo das jährliche Event «Schnulz im Sulz» stattfindet. Also machen wir uns nach einigen Gläsern Wein mit dem Bus und dann mit der Gondel auf den Weg hinauf in die Berge. Oben gibt es vor allem viel zu trinken und Schlagermusik, mich beeindruckt aber auch das beachtliche Panorama! Das Wetter spielt dieses Jahr wieder mit (letztes Jahr war es so schlecht Wetter, dass ich schliesslich zuhause geblieben bin) und wir geniessen die Stunden im Sulz. Nach dem Fest auf dem Berg geht es dann mit der Gondel wieder hinunter ins Tal, wo die Party selbstverständlich weiter geht. Vor allem beginnt aber dann das grosse Gedränge. Meine Schwester bleibt noch länger, aber ich und mein Freund fahren schliesslich gegen elf nach Hause, das Fest hat für mich auch so lange genug gedauert und ich bin fix und fertig.
Den Sonntag gehen wir dann sehr gemütlich an, ausschlafen und erholen steht auf dem Programm. Bei dem Auto meiner Schwester werden noch die Räder gewechselt und ich erledige ein paar Kleinigkeiten für die Uni, ansonsten gibt es nicht allzu viel zu berichten. Da ich absolut keine Lust habe, an diesem Abend noch aufzubrechen, entschliesse ich mich erst am Montag zu gehen und mache mir einen sehr entspannten Sonntagabend mit meiner Schwester. Wir gönnen uns einen spannenden DVD, Glace und plaudern gemütlich.
Am Montag habe ich dann auch das Glück, mit einer Freundin zusammen Zug fahren zu können, sodass der Tag schon unterhaltsam beginnt. Danach wird es dann aber Zeit fleissig zu sein, schliesslich habe ich ein nicht besonders produktives Wochenende hinter mir. Am Dienstagabend hatten wir dann eine der letzten Chorproben vor dem Konzert und allmählich beginnt Vivaldis Gloria richtig Spass zu machen!
Am Mittwochabend habe ich dann schliesslich einen Ausflug nach Hause gemacht, was zwar ein ziemlicher Giro war, da ich am Donnerstagmorgen schon wieder abwärts muss, aber ich habe vor das Wochenende in Basel zu verbringen und daher nicht in den Turnverein gehen kann, wollte ich das Training unbedingt vor zu holen. Und es hat Spass gemacht.

 

 

Produktivität an allen Enden

 

Die vergangene Woche passt gut zu dem Wetter der letzten sieben Tage. Sehr abwechslungsreich.
Ich hatte einen wunderschönen Freitag mit einer guten Freundin, mit der ich zwar immer mal wieder geschrieben habe, mit der ich mich aber schon seit Ewigkeiten nicht mehr getroffen habe. Wir haben gut gegessen, die Sonne genossen und vor allem sehr viel geplaudert.
Am Samstag hatten wir unseren ersten Trainingstag mit dem Turnverein, was zwar Spass gemacht hat, aber auch sehr anstrengend war, vom Muskelkater gar nicht zu sprechen…  Dafür war das Wetter perfekt, besser könnte es gar nicht sein, und wir konnten viel draussen sein. Danach folgte ein sehr entspannter Abend und ein heisses Bad im Hotpot für die müden Muskeln.
Dann war es mit der Entspannung aber auch schon wieder vorbei, am Sonntag musste ich beizeiten wieder zurück nach Basel, da wir den ganzen Sonntagnachmittag Chorprobe hatten. Das viele Aufstehen und Absitzen war auch nicht so das Wahre für meinen Muskelkater. Anschliessend gab es ein gemeinsames Abendessen, für welches jeder eine Kleinigkeit mitbrachte, was zu einem ziemlich lustigen Sammelsurium von Esswaren führte. Als Abschluss sangen wir dann auch gleich noch im Gottesdienst und ich versuchte einmal mehr meine mangelnden Kenntnisse eines katholischen Gottesdienstes zu verbergen.
Nachdem mein Wochenende so turbulent gewesen war, musste ich mich dann anfangs Woche wieder auf die Uni und die aufgestauten Aufgaben konzentrieren. Das hiess in erster Linie viel Lesen und ein bisschen schreiben. Am Montag hatte ich darüber hinaus noch eine Sitzung unserer Fachgruppe und am Dienstagabend fand eine von uns organisierte Veranstaltung statt, in welcher zwei ehemalige Geschichtsstudenten von ihrem Werdegang und Berufsmöglichkeiten erzählt haben. Gerade in einem Fach wie Geschichte, dass ein sogenanntes «Neigungsfach» ist, welches man also nicht wegen der Berufsaussichten, sondern wegen Interessen wählt, ist es sehr spannend zu sehen, dass man mit einem abgeschlossenen Studium nicht nur Lehrer werden kann. Im Anschluss an das Podium gab es dann auch noch einen hübschen Apero und wir von der Fachgruppe sassen schliesslich auch noch einen Moment zusammen und plauderten. Das Highlight der Woche, zumindest im Hinblick auf die Produktivität war aber der Mittwoch. Ich war brav an der Uni, habe endlich, endlich meine letzte Proseminararbeit in Geschichte abgegeben und war dann schliesslich sogar noch Blut spenden. Was ich mir schon vor einer Ewigkeit vorgenommen hatte aber irgendwie doch nie umgesetzt habe. Den Rest des Nachmittags verbrachte ich dann noch mit Lesen, damit ich mir danach einen gemütlichen Abend ohne schlechtes Gewissen machen konnte und mir den aufgenommenen Tatort vom Sonntag angeschaut habe.  

 

 

Und es geht mal wieder ums Essen…

 

Die letzte Woche stand in erster Linie unter den Vorzeichen eines chaotischen Wochenendes, auf welches ich mich möglichst gut vorzubereiten versucht habe. Was ich da alles erleben werde, weiss aber erst der nächste Blog. Somit stand vor allem die Produktivität im Vordergrund, damit ich am Wochenende nicht auch noch allzu viel für die Uni machen muss. Ich habe viel gelesen, endlich meine zweite Proseminararbeit fertig gestellt und mir bereits einen Lernplan für das Ende des Semesters geschrieben. Vorbildlich, ich weiss.
Neben all dem Arbeiten habe ich aber auch darauf geachtet, ein paar schönere, unterhaltsamere Tätigkeiten einzubauen. Das Highlight war sicherlich das letzte Wochenende, dass mich sehr mit wunderbarem Sonnenschein beglückt hat. Ich hatte aber auch Zeit um mit meinem Freund einen kleinen Ausflug zu machen, mit meiner Familie zu grillieren und trotzdem auch Einiges zu erledigen. Am Dienstag hatten wir dann einmal mehr einen tollen Mittagstisch, das Kochen mit meinem neuen «Gspännli» macht eine Menge Spass, wir sind ein gutes Team und der Output ist auch nicht zu verachten. Besonders gefreut hat mich allerdings das Dessert, Brownies sind einfach immer eine Sünde wert! Am Abend hatten wir dann noch eine extra lange Chorprobe, was zwar anstrengend war, aber auch sehr viel Freude gemacht hat, einmal davon abgesehen das Vivaldis «Gloria» mich danach jeweils noch tagelang verfolgt…
Nach unseren Kochbemühungen am Dienstag genoss ich es dann am Mittwoch ganz besonders mich bekochen zu lassen, wir kamen in den Genuss von «fremden Töpfen» aus dem Tessin. Drei meiner Mitbewohner (wenn auch von teils anderen Stockwerken) haben für uns richtig leckeres Risotto und Torta della Nonna gemacht, dazu gab es guten Wein und tolle Gespräche. Ich habe den Abend genossen und Kraft gesammelt für den nächsten Tag. Diesen Blog schreibe ich nun nach acht Stunden Uni ohne Mittagspause und ich habe es sogar noch geschafft, einen Termin mit hinein zu quetschen, was aber wirklich ein Marathon war. Dementsprechend bin ich fix und fertig, aber die Veranstaltungen sind jeweils sehr spannend und definitiv der Mühe wert.

 

 

Schnee, Regen, Sonne

 

Nach der turbulenten Fasnacht letzte Woche habe ich nun wieder herzlich wenig Spannendes zu berichten. Es gab ein paar kleine (oder persönlich auch grössere, aber nicht so spannende) Highlights wie zum Beispiel das Abendessen mit meiner Familie und meinem Freund, bei welchem wir einen länger andauernden Pizzafluch aufheben konnten. Genossen habe ich auch die Zugfahrt am Sonntagabend, bei welcher wir wieder einmal richtig viele Leute waren und es dementsprechend sehr viel Spass gemacht hat.
Darüber hinaus hatte ich letzten Freitag einen ausgeprägten Wetterkoller, der sich dann gleich in eine kleinere allgemeine Krise ausgeweitet hat. Das lag zum einen am Schnee, zum anderen an meinem latenten Stress mit den Proseminararbeiten, die ich einfach nicht fertigbekomme und anderem. Wie auch immer, während ich einen sehr produktiven Montag hatte, versanken die übrigen Tage ein bisschen in einem Blues. Gebessert hat sich das zum Glück gestern Nachmittag ein wenig, ich habe meine Lernmotivation zwar noch nicht wiedergefunden, aber immerhin hatte ich die Möglichkeit, den Nachmittag in der warmen Sonne zu verbringen und habe ein sehr spannendes (wenn auch nicht unimässig wertvolles) Buch gelesen. Wie auch immer, es kann nicht alles nach Plan laufen…
Ich hoffe jetzt, dass nicht nur die gute Laune, sondern auch die Lernmotivation wieder zurückkommt, denn ich habe noch viel zu tun, was nach meiner unproduktiven Woche wohl aufs Wochenende fallen wird. An alle, die ebenfalls an Frühlingsmüdigkeit und Motivationslosigkeit leiden, ihr seid nicht allein, «I feel you» und hoffen wir, dass wir alle unsere Motivation so schnell als möglich zurückbekommen. Bis dahin schaue ich mir Motivationsvideos auf Youtube an. Vielleicht hilft es ja.

 

 

Morgestraich, Cortège, Räppli

 

Das Highlight und Zentrum meiner Woche war ohne Frage die Basler Fasnacht. Es war mein zweiter Besuch an dieser aussergewöhnlichen Veranstaltung und wieder liess sie mich staunend zurück. Ich hatte zwei liebe Freunde zu Besuch, was schon die Anreise zu einem sehr schönen Erlebnis machte. Nachdem wir dann die aufblasbare Matratze in mein Zimmer gequetscht haben, gibt es noch ein Glas Wein und wir plaudern über Gott und die Welt. Der Versuch, danach noch etwas Schlaf zu bekommen, ist eher schwierig. Im Haus wird geredet und draussen sind auch schon Menschen unterwegs, auch wenn es mich dieses Jahr nicht ganz so laut dünkt wie letztes Jahr.
Um kurz nach 3 schälen wir uns schlaftrunken aus den Betten, für die Frühstücksbedürftigen wie mich gibt es eine Banane oder einen Riegel und dann stolpern wir nach draussen. Es ist kalt, aber nicht ganz so kalt wie ich befürchtet habe. Trotzdem bin ich froh um meine Thermounterwäsche. Wir suchen uns einen Platz auf dem ziemlich vollen Marktplatz und warten, bis es 4 schlägt.
Als es dann plötzlich dunkel wird und die Musik anfängt, packt mich wie letztes Jahr auch die Gänsehaut. Es ist wirklich ein magischer Moment!
Danach sehen wir uns das Schauspiel noch eine ganze Weile von unserem Standort aus an, dann schiessen wir uns den Marschierenden an, in erster Linie um uns zu bewegen. Manchmal klappt das ganz gut, aber an vielen Stellen stecken wir auch sehr tief im Gedränge. Erst nach halb sechs bessert sich die Lage dann schliesslich, die ersten gehen nach Hause oder zur Arbeit und es gibt etwas Luft. Dadurch wird es aber auch wesentlich kälter und so beschliessen wir schliesslich frühstücken zu gehen. Es gibt Zopf, Tee, Müesli und weitere Gespräche. Schliesslich läuft uns jedoch die Zeit davon und ich begleite die beiden zum Bahnhof. Auch das ist allerdings ein interessantes Erlebnis, denn mittlerweile ist es hell geworden und inmitten des Abfalls der Nacht und all den abgelegten Masken sehen die noch herumwandernden Cliquen doch irgendwie deplatziert aus. Nachdem die beiden sich auf den Weg an ihre Unis sind, kehre ich, überglücklich, dass ich Ferien habe, in mein Zimmer zurück, räume auf und lege mich dann noch einmal schlafen. Kurz vor dem Mittag schäle ich mich dann wieder aus den Federn und nach einem Joghurt geht es wieder hinaus ins Fasnachtschaos.
Auch der Cortège fasziniert mich auch beim zweiten Mal und ich staune über die farbigen Wagen, die vielen Zuschauer und die Dinge, die aus den Wagen geworfen werden. So finde ich mich schliesslich plötzlich zwar sowohl mit Blumen als auch mit Süssigkeiten, aber auch mit Orangen, Bananen und Karotten wieder. Da ich mit niemandem abgemacht habe, ziehe ich den ganzen Nachmittag kreuz und quer durch die Strassen, hinüber nach Kleinbasel und durch alle möglichen Gassen. Auch wenn es zwischendurch tatsächlich kurz regnet/hagelt/schneit, ist das Wetter überraschend passabel und ich geniesse den Nachmittag sehr. Fürs Abendessen ziehe ich mich dann nach Hause zurück, zum Kochen aber vor allem zum Aufwärmen. Dann lege ich noch einmal kurz die Füsse hoch und ziehe wieder los. Im Dunkeln sind die Cliquen einfach noch faszinierender und ich muss vor allem grinsen, wenn ich irgendwo den angestellten Köpfen einer Gruppe begegne, deren Besitzer sich gerade gegenseitig Wein einschenken. Wer behauptet, die Schweiz sei so ein regelkonformes Land, soll sich bitte einmal die Basler Fasnacht ansehen. Wie so ein paar maskierte Verrückte einfach komplett die Stadt übernehmen können, über Strassenbeleuchtung und Tramverkehr entscheiden dürfen und wie alle Läden sich entweder verbarrikadieren oder dann eben mit den Wellen von Konfetti leben, die richtiggehend hineingeschwemmt werden. Mein Highlight für den Abend sind sicherlich die Laternen, die sich allmählich auf dem Münsterplatz versammeln und dem Ort ein richtig magisches Feeling geben. Es ist so wunderschön anzusehen und mit all den Musiken, die spielen, auch sehr atmosphärisch.
Ich schreibe diese Zeilen am Ende eines langen Tages mit wenig Schlaf und nach dem einen oder anderen Glas Wein. Daher kann es sein, dass ich etwas gar emotional regiere, aber gerade an solchen Abenden liebe ich meine zweite Heimat Basel. Und was für ein Glück es ist, tief in der Heimat verwurzelt zu sein und trotzdem an einem so ganz anderen Ort eine zweite Heimat haben zu dürfen. Ich geniesse diesen Zustand sehr, auch wenn das Hin und Her manchmal etwas anstrengend ist.

 

 

Back on Track

 

Langsam, ganz langsam nimmt mein neues Semester nach der ganzen Reiserei Form an. Ich habe meinen Stundenplan schon bald wieder im Kopf und muss nicht mehr so oft nachsehen, ich habe bereits eine riesige Menge Aufgaben angehäuft und immer noch Altlasten vom letzten Semester. Also alles so wie immer könnte man sagen. Auch der Mittagstisch läuft mittlerweile wieder tip top, da ich dieses Semester mit einer Mitbewohnerin kochen darf, die ich schon gut kenne und mir der ich mich auch wunderbar verstehe. Ich bin wieder brav in der Fachgruppe aktiv und habe bereits zwei Chorproben von Vivaldis Gloria hinter mir.

 

Soweit die Fakten zum neuen Semester. Ich schätze es sehr, dass vieles sich mittlerweile einfach ergeben hat und nach Basel zu fahren wirklich eine Form von Nachhause kommen geworden ist. Ich hatte während den letzten beiden Reisen die Gelegenheit neue Menschen kennen zu lernen und einige spannende Gespräche zu führen. Dabei ist mir klar geworden, dass ich definitiv meinen Lebensmittelpunkt immer noch in Graubünden habe. Das ist keine grosse Überraschung, aber nachdem es mir so klar geworden ist, habe ich festgestellt, dass es für mich auch ganz okay so ist. Wir Studenten, die aus der «Ferne» kommen, haben vermutlich alle zwei «Zuhause» und auch wenn das seine Nachteile hat, ist es doch auch eine Bereicherung.

 

In meinen knapp zwei ersten Wochen habe ich aber auch schon allerlei erlebt. Ich habe eine gute Freundin in Bern besucht und dort einen sehr amüsanten Abend verbracht. Wir hatten einige Veranstaltungen mit der Fachgruppe, zum Beispiel ein gemeinsames Abendessen, eine Sitzung und einen Infoabend für die Bachelorprüfungen, den wir mit einem gemütlichen Beizenabend krönten. All diese Veranstaltungen kosten mich zwar manchmal etwas Schlaf, machen dafür aber eine Menge Freude.

 

Zum Abschluss noch ein kleiner Videotipp von mir ;) Ich sehe mir im Moment sehr gerne Videos von Menschen an, die ihr Leben wieder in Ordnung bringen, Aufräumen, Putzen und Planen. Vorausgesetzt natürlich das Internet funktioniert, was im Moment auch keine Selbstverständlichkeit ist. Und ja, die Baustelle im Studentenheim, die im Juni angefangen hat, ist einfach immer noch nicht fertig…

 

 

 

 

Eine Woche in der ewigen Stadt

 

Gerade einmal vier Tage nachdem ich aus Marokko zurückgekommen bin, beginnt schon der nächste Trip. Auspacken, Einpacken und weiter geht die Reise. Ich versuche am Freitag noch so viel von unserer Generalversammlung vom Turnverein mitzunehmen, um 22.15 muss ich mich aber verabschieden. Meine Schwester bringt mich danach auf den Bahnhof und dann erwartet mich eine extrem kurze Nacht. Umso mehr freue ich mich, als ich schliesslich am Flughafen die anderen Exkursionsteilnehmer treffe und im Flugzeug dann auch noch etwas schlafen kann. In Rom angekommen fahren wir mit dem Zug und der Metro in die Stadt und staunen nicht schlecht, als wir direkt vor dem Kolosseum aus dem Untergrund kommen. Wir beziehen unsere Zimmer, essen eine Kleinigkeit und ich schlafe noch einmal ein bisschen, dann sind wir bereit für die erste Kirche.

 

Im Verlauf der Woche haben wir danach 26 Kirchen besichtig und standen vor einigen weiteren, die geschlossen waren, haben die vatikanischen Museen besucht, sind davor endlos lange angestanden, haben uns die Gräberstrasse unter Alt Sankt Peter angesehen, sind in extrem beengenden Katakomben herum gewandert, haben uns eine heilige Treppe und ganz viele Reliquien angesehen. Neben diesem dichten Programm hatten wir aber auch viel Zeit um gut zu Essen, günstige Gin Tonics zu trinken und die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.

 

So sind wir am Donnerstag nach vier Kirchen spontan nach Ostia gefahren, haben uns dort den riesigen archäologischen Park Ostia Antica angesehen, das schöne Wetter genossen und einen wunderschönen Sonnenuntergang im Meer beobachtet. Am Freitag hatten wir noch Zeit für etwas Turi-Sightseeing, wir haben uns nach dem Pflichtprogramm ein wunderbares Mittagessen gegönnt und sind dann zum Pantheon gelaufen. Das Bauwerk war wirklich eindrücklich, fast noch mehr beeindruckt hat mich aber die Gelateria dahinter, in welcher es 150 Glacesorten gibt! Dermassen gestärkt zogen wir weiter zum Trevi-Brunnen, besichtigen die Ara Pacis, spazierten über die Piazza del Popolo und bestaunten den Sonnenuntergang von der spanischen Treppe.

 

Es war eine anstrengende Woche mit zahllosen Kilometern zu Fuss (Grob gerechnet etwa 22'000 Schritte pro Tag), vielen teils tiefgründigen, teils absurden Gesprächen und sehr viel gutem Essen. Wir haben sogar so viel gegessen, dass wir das Abendessen am letzten Abend ausfallen liessen, wir hatten einfach keinen Hunger mehr…

 

Schliesslich blieb nur noch die Rückreise mit einem sehr windigen und deshalb ziemlich holprigen Start, einem traumhaften Blick auf die Alpen und einer langen Zugfahrt. Und dann einmal mehr auspacken, einpacken und weiter geht’s.

 

 

Marokko

 

Die Erlebnisse meiner Marokkoreise in einen Blog zu verwandeln, der nicht zehn Seiten lang ist, stellt eine gewisse Herausforderung dar, doch ich gebe mir Mühe.

 

Am 31. Januar bin ich mit einer bunt gemischten Gruppe aus Studenten und schon etwas reiferen Menschen nach Marrakesch geflogen. Für mich war es das erste Mal ausserhalb von Europa und ich freute mich wie ein Kind mit meinem neuen Pass unterwegs zu sein. Das Einreisen war ebenfalls ein Erlebnis, mit all seinen Formalitäten und kulturellen Unterschieden. Nach der Busfahrt zu unserem Riad hatten wir Zeit Marrakesch etwas zu erforschen und uns als Gruppe kennen zu lernen.
In den eineinhalb Tagen haben wir in einem super schönen Hotel gewohnt, gut gegessen und viel gesehen, ehe wir uns mit zwei kleinen Jeeps auf den Weg Richtung Süden gemacht haben. Die Fahrt ging über den Altas, inklusive kurzen Fotostops und einem Besuch in der oft als Filmkulisse verwendeten kleinen Stadt Aid Ben Haddou. Eine Nacht haben wir in Ouarzazate geschlafen, wo man schon deutlich weniger Touristen antraf, dann fuhren wir das Draa Tal hinunter bis zur letzten Oase, nach M’Hamid. Dort schlugen wir uns Lager in einem wirklich liebevoll hergerichteten Camp auf und bereiteten uns auf die Wanderung in der Wüste vor.

 

Die nächsten fünf Tage waren wir dann zu Fuss unterwegs, begleitet von unfassbar herzlichen Berbern und sehr unterhaltsamen Dromedaren. Die Telefone und Uhren hatten wir im Camp zurückgelassen, sodass wir ganz ohne Nachrichten von ausserhalb und vor allem ohne Uhr gelebt haben, was ich unglaublich genossen habe! Wir hatten Zeit die Sonne zu geniessen, spannende Gespräche zu führen, gut zu Essen, mit unserem Astrophysiker den Sternenhimmel zu bewundern. Am Feuer Lieder zu singen oder zu hören und Rätsel zu lösen und wunderschöne Sonnenauf- und Untergänge zu bewundern. Wir hatten vier Wandertage und dazu einen Ruhetag bei der grossen Düne und auch wenn es hier in dieser sandigen Umgebung kaum etwas zu tun gab, wurde es mir auch dort keine Minute langweilig.

 

Nach den Tagen in der Wüste legten wir auch noch einen Ruhetag im Camp ein, um uns wieder zu entsanden und das Erlebte noch nachwirken zu lassen. Für mich und die eine Hälfte unserer Gruppe war der Tag dann aber doch nicht ganz so erholsam wie gedacht, da wir einen ungeplant ausgedehnten Spaziergang ins nahegelegene Dorf machten. Schliesslich wurde es Zeit, uns wieder auf den Weg Richtung Norden zu machen, mit einer weiteren Übernachtung in Ouarzazate, dem Besuch einer Töpferei-Kooperative und eines verrückten Drogisten sowie einem super leckeren Picknick am Strassenrand. Das wohl spannendste Erlebnis der Rückreise war aber der Besuch eines Hamams in Ouarzazate, wo wir die einzigen Touristen waren, absolut keinen Plan von gar nichts hatten und trotzdem von allen sehr nett angeleitet wurden.
Schliesslich hatte ich noch einen Nachmittag in Marrakesch um die Souks zu erkunden, bevor ein Teil der Gruppe am Dienstag schliesslich mit mir nach Hause flog, während die übrigen noch einen Ausflug nach Essaouira machten.

Es war eine wirklich verrückte Reise, die ich angetreten habe, ohne die Teilnehmer kennen gelernt zu haben. Trotzdem habe ich mich mit allen super verstanden, wahnsinnig schöne Gespräche geführt, viel gelacht und viel gelernt. Was neben der eindrücklichen Landschaft und der schön warmen Sonne am meisten in Erinnerung bleibt, ist für mich in jedem Fall das Zwischenmenschliche. Sei es bei uns in der Gruppe, wo alle einander geholfen habe und man aufeinander schaute, aber auch mit den Berbern, bei welchen wir wirklich Gäste und nicht Touristen waren, die die Wüste lieben und die uns auch an ihrer Kultur und ihrer Lebensweise teilhaben liessen. Auf jeden Fall bin ich tief beeindruckt, vom Land, aber vor allem von den Leuten.
Indem Sinne möchte ich mich bei all den tollen Menschen bedanken, die ich auf dieser Reise kennen lernen durfte, die Teilnehmer der Reise ebenso wie die Einheimischen.

 

 

Lernen, Lesen, Schreiben

 

Auch diese Woche verlief mehrheitlich ohne grössere Aufregungen. Eines der Highlights war sicherlich der Besuch des Theaters in Tschappina, wo eine gute Freundin von mir mitspielt. Das Stück „Gsesch es?“ war an Dummheit wirklich kaum zu überbieten, aber wir haben uns köstlich amüsiert. Ansonsten habe ich sehr viel Zeit mit und bei meinem Freund verbracht, was nicht nur gemütlich sondern auch sonst sehr schön war. Ich habe mich durch unzählige Bücher gequält und natürlich geschrieben, geschrieben und geschrieben. Daneben blieb noch ein bisschen Zeit zum Plaudern mit meinem Freund und meiner Familie und zum Turnen. Denn wenn ich schon einmal nicht in Basel bin, versuche ich die Trainingszeit voll auszukosten ;)
Dann war ich in Basel kurz auf Stipvisite, in erster Linie um Bücher aus der Bibliothek zu holen und auch in Chur, um ein paar Einkäufe zu erledigen. Daneben bin ich in erster Linie damit beschäftigt, alles, was ich mir vorgenommen habe, vor Marokko fertig zu bekommen und mich auf die Reise vorzubereiten.
Ihr seht also, mein Leben ist im Moment unfassbar spannend ;)

 

 

Turnverein, Schnee und Uni

 

Hinter mir liegt eine ziemlich ruhige Woche. Ich habe viel gearbeitet und versucht, auch noch andere Dinge meiner Januar-To-Do-Liste zu erledigen. Was natürlich für Aufregung sorgte war der viele Schnee, der über das Wochenende gefallen ist. Am Samstag waren wir mit dem Turnverein unterwegs, unser alljährlicher Vereinsabend stand an. Wir machten uns, ausgerüstet mit Schlitten, auf den Weg zum Schlittelbeizli in Brün und genossen dort ein wunderbares Fondue. In der Hütte war es ziemlich kuschelig, sodass auch genug Zeit für Unterhaltungen blieb. Nachdem wir gut gegessen und getrunken hatten, machten wir uns schliesslich mit den Schlitten wieder auf den Weg talwärts, in der Zwischenzeit hatte es allerdings geschneit und so waren wir nicht wahnsinnig schnell unterwegs. Unten angekommen konnte wer wollte noch mit nach Valendas kommen, wo eine Kollegin und ich den weiteren Abend organisiert hatten. (Wobei Organisiert bedeutet, dass wir den Raum und genügend Getränke besorgt hatten) Nach dem Ortswechsel hatte die Stimmung ein bisschen Anlaufschwierigkeiten, doch schon bald nahm sie mächtig Fahrt auf und irgendwie verging die Zeit schliesslich wie im Flug und schon war es fünf Uhr morgens. Dann legten wir uns zwar noch ein bisschen hin, allzu erholsam war die Nacht schliesslich aber doch nicht. Dafür gab es danach ein super leckeres Sonntagsfrühstück und ganz viel Gemütlichkeit. Nachdem wir uns dann nach Hause durchgekämpft hatten, begrüsste uns dann das Schnee schaufeln, eine Tätigkeit, die ich nicht besonders schätze. Doch im Laufe von Montag und Dienstag würde ich noch einige Male in den Genuss kommen… Den Wochenstart verbrachte ein Grossteil der Familie immerhin zuhause, sodass wir dem Schnee mit vereinten Kräften entgegentreten konnten. Da sämtliche Strassen im Tal gesperrt worden waren, gingen meine Schwester und meine Mutter nicht zur Arbeit, nur mein Vater war unermüdlich für die Schneeräumung im Einsatz.
Wie bereits angetönt war der Rest der Woche ziemlich überschaubar, nachdem die Strassen endlich wieder einigermassen befahrbar waren, habe ich meinen Freund besucht, gelernt, gelesen und gebastelt.

 

 

Weihnachten, Silvester, Säntispark

 

Seit meinem letzten Blog ist doch einige Zeit vergangen und es wird Zeit dich, geschätzter Leser, wieder einmal auf den neusten Stand der Dinge zu bringen. Ich hoffe du hattest schöne Weihnachts- und Feiertage! Ich habe viel Zeit mit meiner Familie und anderen geliebten Menschen verbracht und sehr unterschiedliche Weihnachtsfeste gefeiert. Unkonventionell zuhause mit Mojito und Baden im Pot, bei meinen Grosseltern sehr konventionell und gemütlich, in der Dorfbeiz sehr unterhaltsam und bei meiner Grossmutter teils wild, teils auch sehr gemütlich.
Silvester wiederum habe ich wie letztes Jahr mit einigen Freunden im Maiensäss einer dieser Freunde verbracht. Wir haben gut gegessen, getrunken, herumgealbert, alte Geschichten wieder aufgewärmt, über frühere Fettnäpfchen gelacht und kurz vor Mitternacht noch einen Ausflug in eine Bar gemacht, wo wir getanzt und das Feuerwerk bestaunt haben.
Der erste Januar 2019 haben wir dann sehr gemütlich begangen, lange geschlafen, gemütlich gefrühstückt und weiter geplaudert, bevor wir uns dann mit Schlitten oder zu Fuss auf den Weg ins Tal gemacht. Für mich persönlich nahmen die Feiertage mit einem weiteren Bad im Pot und dem Anstossen aufs Neue Jahr ein sehr gemütliches Ende.
Dann wurde es langsam wieder Zeit, mich auch mit der Uni auseinander zu setzten, die Prüfungen habe ich zwar alle bestanden, aber vor mir liegen noch einige Arbeiten, die geschrieben werden wollen…
Ein Highlight war aber auf jeden Fall noch unser Familienwochenende im Säntispark. Wir sind am Freitagvormittag aufgebrochen und mit dem Zug nach St. Gallen gefahren. Da die Reise einen Moment dauert, hatten wir Zeit um sowohl Apero zu machen als auch zu Mittag zu essen. Nachdem wir dann unsere Zimmer bezogen hatten, bestand das Programm in erster Linie aus Baden und Saunieren. Dazwischen gönnten wir uns leckeres Essen, ausgiebige Gespräche und  im tiefsten Schneefall einen Einkaufsbummel in St. Gallen. Da aber bei all diesem Programm nicht allzu viel Zeit zum Schlafen blieb, waren wir trotz dem eigentlich erholsamen Wellnessen am Sonntag ziemlich erledigt ;)
Am Dienstag stand dann noch ein Ausflug nach Basel auf dem Programm, wie gesagt, die Uni wartete nicht und ich brauchte noch einige Bücher aus der Bibliothek. Immerhin habe ich unterwegs noch eine Freundin getroffen, sodass das viele Zugfahren doch ein bisschen Freude machte.

 

 

Marseille

 

Lange haben wir darauf gewartet, viel  Zeit haben wir in die Planung investiert, dieses Wochenende war es endlich so weit. Unsere Linguissimo-Reise nach Marseille fand statt. Und es war ein Abenteuer, soviel sei vorneweg schon einmal gesagt.
Für mich beginnt die Reise kurz nach elf und bedeutet erst einmal Zug fahren, andere haben sich aber bereits viel früher auf den Weg gemacht. Kurz nach zwei sind wir dann aber alle vollständig am Flughafen versammelt, auch wenn es einen Augenblick dauerte, bis wir uns gefunden hatten. Das Einchecken und die Security passieren wir ohne weitere Schwierigkeiten und sitzen schon bald voller Vorfreude im Flugzeug. Allzu lange sind wir allerdings nicht in der Luft, es bleibt gerade Zeit um sich kurz zu unterhalten. Wegen ziemlichen Turbulenzen wegen des schlechten Wetters ist auch der Bordservice ziemlich interessant, wir bekommen einen Chemie-Kuchen und Wasser in einer Art Joghurt-Becher mit Plastikdeckel, was beim Trinken einen ziemlich schrägen Anblick bietet. In Paris gelandet, sammeln wir erst einmal unsere Siebensachen zusammen und stolpern durch die wahrhaft riesigen Gates von Paris Charles de Gaulles. Die Architektur ist beeindruckend, aber auch hier bleibt uns nicht viel Zeit, die Reise geht weiter. Und von nun an geht es allerdings drunter und drüber. Wir sollten alle in Reihe 34 sitzen, doch schon bald stellt sich heraus, dass unser Flugzeug lediglich 32 Reihen hat. Nach einigem Nachfragen stellt sich heraus, dass wir alle andere Plätze bekommen haben, kreuz und quer im Flugzeug verteilt. Es wird also ein eher ruhiger Flug für uns, ich versuche ein bisschen für die Uni zu lesen, allerdings schüttelt es auch jetzt ziemlich. Irgendwann wird die Landung angekündigt und wir fliegen trotzdem immer weiter. Gute 20 Minuten nach unserer eigentlich geplanten Landung erfahren wir schliesslich, dass wir nun in Lyon landen werden, weil man in Marseille wegen des schlechten Wetters nicht landen konnte. Prima… Nach der Landung laufen im Flugzeug die Telefone heiss und auch wir versammeln uns, um unser Vorgehen zu überlegen. Selbst ein Bleiben in Lyon könnten wir uns nach dem ganzen Theater vorstellen, aber schliesslich geht die Reise doch weiter, das Flugzeug wird wieder getankt und wir fliegen weiter. Der Zwischenhalt hat uns allerdings gute drei Stunden gekostet und es ist bereits nach zehn, als wir endlich ziemlich gerädert in Marseille landen. Dank der guten Vorbereitung einiger meiner Mitreisenden holt uns ein sehr netter Taxifahrer ab und bringt uns direkt zum Hotel. Unser grosses Ziel ist jetzt Essen, die Ansprüche müssen wir allerdings kurz vor zwölf etwas herunterschrauben. Es gibt kein leckeres französisches Essen, wir müssen uns mit Burger King zufrieden geben. Aber immerhin etwas im Magen. Die ersten legen sich danach schlafen und der Rest versammelte sich im anderen Zimmer um noch eine Runde Karten zu spielen.
Entgegen der Befürchtungen ist das Wetter am Samstagmorgen ganz okay, sodass wir nach einem sehr leckeren Frühstück (und einer erholsamen Nacht in bequemen Betten) beginnen können, die Stadt zu erkunden. Dank den Tipps unseres Taxifahrers, der uns gestern noch einen groben Überblick über die Stadt verschafft hat, nehmen wir den Bus hinauf zur Kirche „Notre Dame de la Garde“, die über der Stadt thront und nicht nur mit ihrer Architektur und der üppigen Innenausstattung, sondern auch mit einer tollen Aussicht über die Stadt lockt. (Die lateinischen und griechischen Schriften führen zu einem längeren Aufenthalt, da unsere Philologen eine kleine Entzifferungsrunde einlegen) Anschliessend spazieren wir die steilen Strassen wieder hinunter und strolchen ein bisschen durch die hübschen Strassen und essen in einer sehr leckeren Brasserie mit ausgesprochen freundlicher Bedienung zu Mittag. Anschliessend besuchen wir das Seifenmuseum und prägen unsere eigenen Seifen, gratis dazu bekommen wir einmal mehr einen überschwänglichen Redeschwall zur Stadt und der Geschichte der Seifen. Die Leute hier sind auffallend freundlich und hilfsbereit, zudem wir übermässig viel Italienisch gesprochen! Als wir einmal auf den Strassen herumirrten, sprach uns sogar ein Mann auf Italienisch an, ob er uns helfen könne.
Nach dem Seifenerlebnis spazieren wir noch etwas am alten Hafen herum und besuchen ein Einkaufszentrum, bevor wir schliesslich für eine kurze Pause ins Hotel zurück kehren. Unser Versuch, danach ein hübsches Quartier mit weniger Touristen zu besuchen, weil man uns dort leckere Restaurants empfohlen hat, scheitert an Demonstrationen, weshalb wir in eine andere Region flüchten. In einem gemütlichen kleinen, aber eher teuren Lokal nehmen wir einen Aperò und ziehen dann weiter. Das Abendessen ist trotzdem ein Abenteuer, da wir ein bisschen Pech mit unserer Restaurantwahl hatten. Teuer, aber nicht besonders lecker… Erledigt vom Tag kehren wir danach ins Hotel zurück, um noch einmal ein bisschen Karte zu spielen und uns zu unterhalten.
Der Sonntag beginnt noch mit strahlend blauem Himmel, später wird sich das aber ändern… Wir frühstücken gemütlich, packen zusammen und spazieren dann noch einmal zum Hafen, wo uns der kleine Fischmarkt erwartet. Von einer alten Frau kaufen einige von uns sich ein kleines Souvenir, dann flanieren wir ein bisschen über den Weihnachtsmarkt und teilen uns schliesslich auf. Ein paar gehen sich noch ein anderes Quartier anschauen, der Rest gönnt sich eine Fahrt mit dem Riesenrad und dann einen ausgedehnten Bummel über den Markt, im Vordergrund steht die Beschaffung von Seifen, die es hier wirklich überall zu kaufen gibt. Nachdem wir uns auch noch Postkarten beschafft haben, geht es zurück in unser Stammquartier für ein ebenfalls sehr leckeres Mittagessen bei Simon. Der grosse Vorteil des Essens und der vielen Reiserei ist, das wir sehr viel Zeit haben, um uns zu unterhalten, was ich sehr geniesse. Und dank des hohen Tessin-Anteils kann ich erst noch mein Italienisch nutzen ;)Leider beginnt es während des Essens zu regnen und obwohl wir es nicht weit haben bis zum Hotel, sind wir völlig durchnässt, bis wir dort ankommen. Es folgt ein wilder Kleiderwechsel im Korridor des Hotels und dann holt uns unser Taxifahrer ab. Und organisiert uns während der Rückfahrt zum Flughafen erst noch den Transfer in Paris, der Mann war auf jeden Fall der Held unserer Reise! Nach dem Sicherheitscheck bleibt uns dieses Mal ein bisschen Zeit, die wir für die Beschaffung von Verpflegung, Kartenspiele und ich für mein Reisetagebuch nutzen. Und dann heisst es wieder ab in die Lüfte. Auch dieser Flug verläuft alles andere als ruhig, aber dafür  werden wir mit einem wunderschönen Sonnenuntergang beehrt. Dank der Organisation unseres Taxifahrers verläuft der Transfer von Paris Orly nach Charles de Gaulle auch problemlos, wir haben eine ganze Stunde lang Zeit uns die Autobahn rund um Paris anzusehen. Dann wieder Sicherheitskontrolle, Essen beschaffen und dann bleibt uns noch kurz Zeit um die Architektur des Flughafens zu bewundern, bevor wir ein letztes Mal ein Flugzeug besteigen. Und wieder schüttelt es, aber dafür bekommen wir einen leckeren Wrap und ich wärme mich an einem Tee. Und zu unserer Überraschung landen wir tatsächlich in Zürich und nicht in Genf oder sonst irgendwo ;) Hier bleibt uns nur noch das Verabschieden, bevor alle die  unterschiedlichen Heimwege antreten. Ich fahre noch mit meinem Tandem-Gspännli nach Zürich und kurz nach 1 bin ich dann auch endlich in Basel.
Es war ein sehr schönes Wochenende, Marseille hat mir sehr gut gefallen, das nächste Mal werde ich aber auf jeden Fall den Zug nehmen ;)

 

 

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen

 

Hinter mir liegt eine anstrengende Woche voller Turbulenzen. Wie bereits angekündigt war ich am Freitag in Zürich und habe mit meinen Freunden am Bündnerfest gefeiert. Nach ersten Orientierungsschwierigkeiten (ich habe mich tatsächlich am Hauptbahnhof verirrt!) habe ich es tatsächlich zu einer lieben Freundin geschafft, die ich schon von frühester Kindheit her kenne. Sie hat uns an diesem Abend mit Spaghetti bewirtet und die Gäste haben Wein oder ein formidables Dessert beigesteuert. So haben wir nicht nur lecker gegessen, sondern hatten auch Zeit um endlich wieder einmal ausgiebig zu plaudern, es war ein bisschen wie ein grosses Klassentreffen. Auch die Party danach war sehr unterhaltsam, wenn auch der Schlaf dabei viel zu kurz kam.
Am Freitag musste ich denn auch eher zu früh wieder aufstehen, aber man kann nun einmal nicht alles haben. Also setzte ich mich um acht bereit wieder in den Zug zurück nach Basel, um dann an einer von meiner Gotta organisierten Stadtführung teil zu nehmen. Es war sehr interessant und hat Spass gemacht, allerdings war es auch arschkalt! Umso schöner war es, sich danach in einem gemütlichen Restaurant aufzuwärmen und etwas Leckeres zu essen. Um 14.00 hiess es dann für mich zurück in den Zug, denn ich wollte natürlich rechtzeitig zum Turnen wieder zuhause sein. Was mir auch gelang, wobei ich im Training sicherlich nicht meine beste Leistung liefern konnte ;) Die Woche ausklingen liessen wir dann auf der Hirschfarm meines Onkels, allerdings musste ich früher als die anderen ins Bett.
Das Wochenende verlief dann eher unspektakulär, ich habe viel für die Uni gemacht und andere „To-Dos“ erledigt. Für die Woche gab es dann aber wieder ordentlich Programm, meine Koch-Kollegin und ich hatten diese Woche sage und schreibe 25 Leute zum Essen, was uns definitiv an den Rand der Möglichkeiten brachte. Es hat aber auch Spass gemacht!
Des weiteren habe ich eine liebe Freundin besucht, die in Zollikofen an der Fachhochschule studiert und wir habe einen sehr gemütlichen und unterhaltsamen Abend verbracht, der zudem durch das kulinarische Highlight einer Pizza und leckeren Wein gekrönt wurde. Der einzige Nachteil war, dass ich relativ früh wieder aufstehen musste, um rechtzeitig zurück in Basel zu sein.
Neben all der Feierei hatte ich auch sehr viel für die Uni zu erledigen. Am Donnerstag blüht mir das letzte Referat meines Semesters, zudem hatte ich jeden Tag Besprechungstermine, entweder um die bereits abgegebene Arbeit zu besprechen oder aber um den Grundstein für kommende Arbeiten zu legen. Man kann also sagen, ich war auch ziemlich fleissig ;)

 

 

Termine, Termine, Termine

 

Nach dem Einkaufsmarathon vom Mittwoch fand dann am Donnerstag endlich das Stockwerkessen statt, um welches wir uns so bemüht haben. Leider waren nicht alle Bewohner anwesend, dafür war es in der Küche dieses Jahr aber auch nicht ganz so brechend voll und auch eine ehemalige Bewohnerin beehrte uns. Wir haben Pizza gebacken, gegessen und geplaudert, das Stockwerkessen ist immer auch eine schöne Gelegenheit, um mit denen ins Gespräch zu kommen, die man sonst vielleicht nicht so oft sieht. Nach dem eigentlichen Essen haben sich dann ein paar von uns noch auf den Weg in die Stadt gemacht und haben ein Bier getrunken. Um kurz nach zwölf waren dann aber auch wir bereits im Bett. Am Freitag legte ich einen „GYST“ Tag ein, also einen „Get-Your-Shit-Together“-Tag. Ich habe mein Zimmer geputzt, aufgeräumt, gepackt, Dinge für die Uni erledigt, mich im Zug mit Freunden getroffen und da ich alleine zuhause war mir auch den Luxus eines heissen Bades gegönnt. Am Abend besuchte ich dann wie jeden Freitag meine Grosseltern, wir haben Znacht gegessen und Eile mit Weile gespielt. Im Turnverein wurden wir dann ziemlich herum gehetzt, sodass ich danach wunderbar geschlafen habe.
Am Wochenende war mein Freund ziemlich fleissig unterwegs, ich war das zwar auch, aber nur zuhause und habe mich durch viele Texte für die Uni gewühlt, habe mich auf die kommende Woche vorbereitet und natürlich auch Zeit mit meiner Schwester und meinen Eltern verbracht. Am Sonntagabend waren wir dann ein ordentliches Grüppchen im Zug, was die Reise um einiges unterhaltsamer macht, bevor ich dann in die neue Woche starte.
Zusätzlich zu der Uni und dem Lernen habe ich im Moment ordentlich viele Termine, ich muss Arbeiten vor- und nachbesprechen, habe Sitzungen und dann auch noch Organisatorisches zu klären, für mein potentielles Auslandsemester und so weiter. Gewisses habe ich mir auch selbst eingebrockt, indem ich zum Beispiel meinen Studentenausweis verloren habe und mir einen neuen organisieren musste… Und darüber hinaus auch viele soziale Veranstaltungen, was ich aber sehr schätze! So führten wir unsere Sherlock-Holmes-Abende weiter und ich gebe mir grosse Mühe hin und wieder das Angebot des Unisports zu nutzen. Die Highlights dieser Woche stehen aber noch an, heute Abend geht es für ein weiteres Bündnerfest nach Zürich und morgen komme ich dann meiner Gotta in den Genuss einer Stadtführung, worauf ich mich auch sehr freue. Aber mehr davon dann im nächsten Blog.

 

 

Ein Stadtwochenende

 

Zum Glück funktioniert meine Webseite wieder, die Uploads kommen also wieder regelmässig und zu den normalen Zeiten. Also ist es heute wieder Zeit für einen Blog. Die Highlights am Freitag waren die Heimreise mit meiner Mutter, was natürlich viel mehr Spass macht, als alleine unterwegs zu sein, und wenig überraschend natürlich das Turnverein-Training. Am Samstag habe ich dann brav gelernt und Uni-Sachen erledigt, dass war auch nötig, weil ich mich am Abend mit meiner Schwester bereits wieder auf den Weg nach Basel mache. Es fühlte sich deshalb fast ein bisschen an wie Sonntag, wir hatten ein gemütliches Familienessen und dann nahmen wir den langen Weg ans andere Ende der Schweiz auf uns. Während der Zugfahrt unterhielten uns die übrigen Passagiere aufs Beste, erst eine extrem aggressive Frau in der RhB und dann in der SBB zwei ältere Paare, die sich lauthals über Haushaltsgeräte, miserable Reperaturservice und Waldi, der zu viel im Internet rumgurkt, unterhalten haben. In Basel angekommen richteten wir rasch die Luftmatratze ein und setzten uns dann in eine kleine Bar ganz in der Nähe des Studentenheims. Dort trafen wir einen meiner Fachgruppekollegen, der wirklich überall zu sein scheint und auch die ganze Welt kennt. Er setzte sich mit seiner Gruppe eine Weile zu uns, dann hatte wir den Rest des Abends für uns. Wobei wir uns kurz nach zwölf ziemlich erledigt zurück zogen und nach einem Failvideo ins Bett fielen.
Am Sonntag machten wir dann, nach einem ausgiebigen Frühstück mit Müesli, Kaffee und Orangensaft, die Herbstmesse unsicher. Die meiste Zeit begnügten wir uns damit, den schwindligen Bahnen zuzusehen, einzig auf ein Schaukelkarussell und auf die Prater Geisterbahn wagten wir uns. Zudem ging es natürlich darum, die Leckereien der Herbstmesse auszuprobieren, Magenbrot, Glühwein, Crepé und so weiter. Alles in allem amüsierten wir uns sehr gut und ich bin extrem glücklich mit der Zeit, die wir einfach nur für uns verbringen konnten. Zeit mit Menschen zu verbringen, die mich so gut kennen wie meine Schwester, ist wahnsinnig angenehm und entspannend. Umso trauriger ist es natürlich, als sie sich schliesslich wieder auf den Heimweg machen musste, und vor mir wieder ein langer, einsamer Abend bevorstand. Nicht dass ich nicht jede Menge zu tun gehabt hätte, aber es fällt mir in solchen Situationen schwer, die Motivation zu finden und mich nicht einfach unter meine Decke zu verkriechen und mich ein bisschen in meiner Basler Einsamkeit zu suhlen.
Am Montag war es dann mit der Einsamkeit aber auch schon wieder  vorbei, nach einem einigermassen produktiven Tag und einem Referat machte ich mich auf zum Filmabend im jüdischen Institut, wo wir uns in einer kleinen Gruppe den Film „Ils sont partout“ ansehen, ein ziemlich irrer Film, wobei es zum Verständnis natürlich nicht beitrug, dass wir ihn auf Französisch gesehen haben und ich natürlich längst nicht alles verstanden habe. Am Dienstag holte mich dann der Uni-Stress ziemlich heftig ein und ich musste etwas zurück schalten mit meinen vielen Projekten. Am Mittwochabend half ich trotzdem Michele beim Einkauf für das Stockwerkessen, was fast ein bisschen wie Extremsport war, wir waren danach beide fix und fertig, haben uns aber noch mit einer Folge Sherlock belohnt.

 

Zwei Wochen, vier Präsentationen und technische Schwierigkeiten

 

Dieser Blog umfasst wegen technischer Schwierigkeiten ganze zwei Wochen, ich kann im Moment  vom Laptop  überhaupt nicht mehr auf meine Seite zugreifen, nur vom Handy aus geht es manchmal, sehr mühsam… Was aber auch kein Problem ist, denn es hat sich in dieser Zeit auch nicht allzu viel ereignet. Ich war fleissig an der Uni, ich muss im Moment eine Flut von Präsentationen vorbereiten und versuche dabei immer noch, meine zweite Proseminararbeit zusammen zu bekommen. Darüber hinaus genoss ich die Zugfahrten mit meinen Freunden sehr, im Gegensatz zu anderen Wochen habe ich nämlich überdurchschnittlich selten alleine reisen müssen.
Ich habe mit Marta für den Mittagstisch gekocht und kam dadurch in den Genuss von echt schwedischen Zimtschnecken, sogenannten „Kanelbullar“. Ich war zudem brav im Chor und habe mich um ein bisschen sportliche Aktivität bemüht, am Dienstag war ich auch noch in der mentalen Prüfungsvorbereitung, was zwar leicht esoterisch klingt und auch viel mit autogenem Training und Meditation zu tun hat, aber da ich ja bekanntlich nicht gerade die nervenstärkste Person in Stresssituationen bin, gebe ich der ganzen Geschichte definitiv einmal eine Chance. Am ersten Wochenende fand der Transruinaulta Trailmarathon statt, bei welchem meine Schwester und ich als Streckenposten beziehungsweise Schlussläuferin mitgeholfen haben und am Samstagnachmittag kamen auch meine Eltern wieder aus den Ferien zurück, sodass wir ordentlich Gesprächsstoff hatten.

 

Die folgende Woche verlief dann ebenfalls unspektakulär, ich war oft in Bibliotheken anzutreffen, um dies und das vorzubereiten, die vielen kommenden Präsentationen sitzen mir im Nacken… Am Wochenende hielt uns dann zum einen der erste richtige Schneefall dieses Herbstes auf Trab, zum Anderen stand ein Ausflug nach Feldis an unsere jährliche Generalversammlung des Openairvereins auf dem Programm. Dort, tief eingeschneit, hab es erst Apero, dann die Versammlung und anschliessend ein wahnsinnig leckeres Abendessen (es gab  Capuns, ich war überglücklich) Der Rest des Abends gehörte dem gemütlichen Beisammensein, dass dieses Jahr weit weniger ausser Kontrolle geriet als auch schon und ich ging für meine Verhältnisse auch relativ früh zu Bett, erholsam war die Nacht allerdings trotzdem nicht. Den Halloween-Abend verbrachte ich mit einigen Mitbewohnern vor dem Fernseh, wo wir einen wahren „Sherlock-Holmes-Marathon“ machten uns und die gesamte erste Staffel zu Gemüte führten. Ich habe die Serie von BBC bereits etliche Male gesehen, aber ich kriege davon nicht genug J Zusammen mit Keksen und Apfelchips war es ein noch grösserer Genuss, was will man also a einem solchen Abend mehr? Und da ich anschliessend noch in die Geheimnisse des Wii-Sports eingeführt wurde, war es doch einigermassen spät, bis ich ins Bett kam. Und an Ausschlafen am nächsten Morgen war natürlich auch nicht zu denken, denn pünktlich um halb acht legten einmal mehr die Bauarbeiter los, der heftige Regen hatte zu all dem Übel mit der Renovation auch noch einen Wasserschaden verursacht…
Und zu guter Letzt ist es jetzt auch in Basel Herbst geworden. Statt angenehm sommerlicher Wärme empfängt mich jetzt eine kalte Brise und Regen, die Bäume verlieren in Windeseile ihre Blätter und die Luft ist erfüllt mit dem Geruch nach karamellisiertem Zucker. Wobei letzteres der Herbstmesse zuzuschreiben ist, die wieder ihre Zelte direkt neben dem Studentenheim und der Uni aufgeschlagen hat. Und das mit dem Geruch meine ich durchaus wörtlich und nicht nur metaphorisch, wenn ich mein Fenster öffne, kann ich die gebrannten Mandeln und den Grill tatsächlich riechen. Eine ständige Gefahr für Figur und Portmonai liegt vor mir ;)

 

 

Wenn’s mal nicht so läuft…

 

Ich kann es nicht glauben, dass es schon wieder Mitte Oktober ist! Die Zeit geht so schnell, ich komme nicht hinterher. Okay, immer das Gleiche, weiter zum Blog.

 

Ich komme diese Woche auf keinen grünen Zweig. Ich habe keine Lust auf gar nichts und obwohl ich mit den (zum Glück noch nicht so grossen) Aufgaben der Uni hinterher komme, habe ich das Gefühl den ganzen Tag ins Blaue zu gucken (oder besser ins Internet) und überhaupt nichts gebacken zu kriegen. Ich kenne solche Phasen schon von mir, aber es macht mich jedes Mal  irgendwie kribbelig herumzusitzen aber ich bin gleichzeitig zu faul, um die kleinsten Aufgaben in Angriff zu nehmen. Hoffen wir, dass es nächste Woche besser ist…
letzten Herbst war das auch so, ich vermute eine leichte „Herbstdepression“, allerdings war es vor einem Jahr viel schlimmer und dauerte vor allem fast das ganze Semester, so heftig ist es nun, da ich mich eingelebt habe, definitiv nicht mehr. Ich versuche diese „unproduktive“ Woche aber auch gleich als Anlass zu nehmen, ein paar Dinge in meinem Leben zu verändern, so probiere ich früher ins Bett zu gehen (weil ich schlussendlich nach 21.00 sowieso nur noch am Laptop hänge und Serien schaue), damit ich morgens etwas früher (aber ganz bestimmt nicht früher als 7!) aufstehen kann und die wohl produktivsten Stunden vor der Uni auszunutzen. (Dafür brauche ich aber mindestens eine Stunde Aufwachzeit, denn ich bin nun einmal einfach kein Morgenmensch…)
Immerhin habe ich aber viel Positives vom Wochenende zu berichten, während welchem mein Freund mich in Basel besuchen kam. Davor fuhr ich aber schon am Donnerstagabend nach Hause, um mit meiner „Gotta“ zu Abend zu Essen, was ich sehr genoss! Der freie Tag zuhause war auch ganz schön, wobei ich bereits da nicht wirklich irgendwo hin kam. Am Abend besuchte ich noch ganz normal meine Grossmutter und machte mich dann mit meinem Freund auf den langen Weg nach Basel. Wir verbrachten unterhaltsame Stunden im Zoo und assen lecker, plauderten über Gott und die Welt und sassen oder lagen auch einfach nur herum, tranken Wein, sahen uns einen bescheuerten Trickfilm im Kino an und genossen die gemeinsame Zeit. Dieses Wochenende hat allerdings auch ein paar  Gedankengänge ins Rollen gebracht, die mich während der Woche immer wieder beschäftigt haben.

 

 

Eine ruhige Woche

 

Ausnahmsweise sprudle ich nicht schon im Vorhinein mit Ideen, was ich alles in dem Blog erzählen will, denn die letzte Woche war ziemlich überschaubar. Am Donnerstagabend hatten wir im zweiten Stock einen sehr unterhaltsamen Spieleabend, bei dem nicht nur UNO, Halligalli und Activity gespielt wurde, sondern wir stärkten auch die stokwerkübergreifenden Bekanntschaften. Ansonsten verbrachte ich eine ruhige Woche, die in erster Linie geprägt war von Lernen, Lesen und endlich meine Proseminararbeit fertig schreiben. Das bedeutete auch, dass meine Schwester sich ebenfalls ein paar Mal durch das Thema quälen musste, aber immerhin ist sie jetzt abgegeben.
Am Wochenende machten wir ebenfalls keine allzu grossen Sprünge, nach fünf eher verrückten Wochenenden  wurde es einfach einmal wieder Zeit, die Füsse hochzulegen. Meine Eltern sind im Moment in den Ferien, also hatten wir „sturmfrei“, wir machten es uns also richtig gemütlich. Mein Freund und ich machten einen kleinen Ausflug an den Rhein, um uns erstens das dortige Element der ArtSafiental anzusehen, aber auch um am Wasser zu picknicken und zu plaudern. Danach kehrten wir noch im sehr spirituellen Bahnhofsrestaurant ein und anschliessend ging es zurück nach Hause. Zum Znacht bekochte mein Freund meine Schwester und mich aufs Wunderbarste, während ich an meiner Arbeit schrieb und dabei einen Trick meiner Mutter ausprobierte, die Inspiration mit einem Glas  Wein hervorzulocken. Ich würde das Experiment als geglückt bezeichnen und selbst wenn es nur dazu geführt hat, dass das Schreiben etwas mehr Spass gemacht hat. Am Sonntag war ich dann noch richtig schön produktiv und erledigte dies und das, bevor ich in die nächste Woche startete. Auch in dieser gab es nichts aussergewöhnliches zu berichten, ich war im Volleyball und obwohl wir so viele Leute waren, dass man mehr wartete als spielte, hatte ich danach richtig Muskelkater in den Händen! Ich habe ein paar Vorstellungsrunden unserer Fachgruppe Geschichte bei den Einführungskursen hinter mich gebracht, ein bisschen gehaushaltet und meiner Arbeit den letzten Schliff gegeben.

 

 

Turnfahrt 2018

 

Es liegt wieder ein abenteuerliches Wochenende hinter mir. Wieder einmal waren wir mit dem Turnverein unterwegs, wie immer im Herbst stand unser Ausflug auf dem Programm, dieses Mal doch mit einem ordentlich ambitionierten Programm. Meine Schwester und ich konnten etwas länger schlafen als der Rest, denn das erste Etappenziel lag zuhinterst im Safiental, also quasi am Weg. Das Wetter war dabei noch etwas trübe und neblig und so stärkten wir uns erst einmal im Restaurant Turrahus, bevor wir den Aufstieg antraten. Und die Stärkung war auch bitter nötig, denn es ging erst einmal steil aufwärts. Das Gekraxel wurde uns immerhin von der Sonne versüsst, die allmählich den Nebel auffrass und uns so einen wunderbaren Blick auf das Tal und die aus dem Nebelmeer blitzenden Gipfel bot. Anstrengend war es trotzdem. Nachdem das Schlimmste endlich hinter uns lag, gab es erst einmal eine Pause, wobei wir uns nicht einigen konnten, ob es nun eine Mittagspause war oder nicht, was die Proviantlage natürlich völlig durcheinander brachte. Von da an ging es etwas weniger steil und wir hatten etwas mehr Zeit, um die Umgebung zu geniessen. Am höchsten Punkt unserer Wanderung gab es schliesslich ein ganz besonderes Highlight, der grossen Röteli Degustation. Insgesamt standen wohl ca. zehn verschiedene Sorten zur Auswahl, sowohl Hausgemachte als auch Gekaufte, und am Schluss gab es eine kleine Siegerehrung. Nun ging es nur noch abwärts ;) Und zwar zuerst zu einem See, an welchem wir eine weitere kleine Pause einlegten und dann zur Apl Nurdagn, wo wir ein Zvieriplättli und ein Glas Wein geniessen durften. Sowohl unterwegs als auch bei diesen Pausen durfte der Blödsinn natürlich nicht zu kurz kommen. Schliesslich lag dann doch noch ein ordentliches Stück Weg vor uns, wobei dieser nun etwas freundlicher war, sodass man auch einmal nebeneinander gehen und sich unterhalten konnte. Und dann erreichten wir schliesslich unser Ziel für heute, ein kleines Maiensäss oberhalb … Weil wir für die Grösse des Häuschens ein bisschen gar viele Leute waren, stellten wir unser eigenes kleines Festzelt auf, wo schliesslich ein wunderbares Abendessen stattfand. Es gab Raclette auf Rechaudkerzen, unfassbar gemütlich und sehr stimmungsvoll! Wir assen wunderbar, tranken Wein und feierten danach, wie es sich für einen Turnverein gehört, bis tief in die Nacht.
Übernachtet wurde entweder im Hüttchen, im Stall oder im Anhänger, denn 22 Leute wollen auch irgendwo untergebracht werden! Ich persönlich nächtigte im Stall, was von meinen Matratzennachbar einmal abgesehen eine sehr gemütliche Angelegenheit war. Nachdem alle dann allmählich aus ihren Schlafsäcken gekrochen waren, gab es eine kleinere Aufräumrunde und Abwasch, bevor wir herrlich im Sonnenschein frühstückten. Die Meisten von uns glaubten dann wohl wie ich, dass es jetzt heute einfach noch ein bisschen abwärts gehen würde und gut damit. Aber Irrtum, erst ging es aufwärts, dann zog sich die Etappe doch noch ganz ordentlich und vor allem ging es teilweise extrem abwärts. Auch machte sich die Erschöpfung langsam bemerkbar und gerade beim Abwärtsgehen herrschte immer häufiger Stille, für uns doch eher untypisch. Die einen meditierten, die zweiten wurden eins mit der Natur und der Rest schlief einfach mehr oder weniger im Gehen. Auch blieb nicht mehr viel Zeit um Pause zu machen, weil wir hatten in Thusis ja einen Zug zu erreichen. Was uns zwar gelang, allerdings nur messerscharf. Für ein paar kurze Zwischenhalte und heute auch eine klar definierte Mittagspause neben einem Hanffeld reichte die Zeit trotzdem. Mir taten meine Füsse mittlerweile so weh, dass ich gar nicht mehr richtig gehen konnte, mein Optimismus, meine alten Wanderschuhe würden es schon noch tun, war offensichtlich fehl am Platz. Zur moralischen und körperlichen Stärkung gab es im Zug dann Raketen-Glace für alle und das war auch bitter nötig, denn als wir nach wenigen Minuten wieder aussteigen mussten, glich unsere Wandertruppe plötzlich einem Hochbetagten-Ausflug. Trotzdem schafften wir es einigermassen unbeschädigt wieder an unseren Startpunkt zurück und dann ging es nach Hause die Wunden lecken ;) Ich zumindest hatte an diesem Abend Angst, dass man mich auf meinem Weg ins Studentenhaus, de am Unispital vorbeiführte, gleich stationär aufnehmen würde, so sehr humpelte ich…

 

 

Lernen, Feiern, Kochen

 

Und schon ist es Oktober. In den letzten zwei Wochen hat sich wiederum einiges ergeben, worüber ich heute gerne berichten würde. Ich habe natürlich vor allem gelernt und mich darum bemüht, im Studium wieder Fuss zu fassen. Aber ich war, wie schon ausführlich berichtet, auf der Turnfahrt, letztes Wochenende war zudem die Schlagerparade in Chur, immer wieder ein Fixpunkt in unserer Agenda. Am Freitagabend gab es eine Rollschuhdisco, die vor allem meinem Freund extrem viel Freude machte. Aber auch meine Schwester und ich hatten durchaus einen lustigen Abend, auch wenn meine Füsse mit den Blasen von der Wanderung höllisch schmerzten. Schön war auch, dass ich dabei Freunde treffen konnte, die man sonst halt oft nicht so häufig sieht. Vor dem Ausgang wollten meine Schwester und ich noch brav ins Training, doch da wir nur zu dritt in der Turnhalle standen, liessen wir den Sport ausfallen.
Am Samstag war dann für die ganze Familie Schlagerparade angesagt, wir parkierten unser Wohnmobil in Rhäzuns uns fuhren dann mit dem Zug nach Chur, natürlich auch alle passend angezogen und aufgebretzelt. Während meine Eltern sich dann den Umzug ansahen, besichtigte ich mit meinem Freund zusammen eine mögliche WG für ihn, durchaus ein spannendes Erlebnis. Anschliessend stürzten auch wir uns in den Schlager-Irrsinn der 60er und 70er Jahre, wobei am Anfang vor allem das Herumirren und Suchen nach Anschluss im Vordergrund standen. Meine Schwester feierte noch bis tief in die Nacht, mein Freund und ich kapitulierten um einiges früher, meine Füsse taten so weh, dass ich kaum noch normal gehen konnte.
Von den wilden Wochenenden abgesehen gab es natürlich auch das eine oder andere ruhigere Ereignis. Wegen Grippe fielen einige meiner Veranstaltungen aus, sodass ich Zeit hatte Basel weiter zu erforschen und machte einen Ausflug ans Dreiländereck. Auch besuchte ich einen Film mit Livemusik, Indiana Jones begleitet vom Symphonieorchester Basel. Sehr eindrücklich, auch wenn mein Platz in der ersten Reihe durchaus seine Nachteile hatte. Ich kochte ein Abendessen für mein Stockwerk und neben unterhaltsamen Gesprächen gab es viel Lob für mein Experiment die ausländischen und restschweizerischen Studenten mit Capuns zu beglücken. Auch eine FG (Fachgruppe) Sitzung hatten wir, bei welchem ich mir neue Ämtchen einhandelte. Darin bin ich wirklich super! Mittlerweile haben sich meine zerschrammten Füsse einigermassen von der Wanderung erholt, auch wenn die Blasen immer noch sichtbar sind.

 

 

Semesterstart

 

Mein Semesterstart war abenteuerlich. Nach der langen Gemeindeversammlung am Donnerstag hatte ich einen normalen Freitag mit viel Ausgepacke im Laden, einem unterhaltsamen Turnvereintraining und einer kurzen Nacht. Am Samstag habe ich dann fertig aufgeräumt, meiner Chefin einen Übergabebericht geschrieben und beim Putzen es tatsächlich fertig gebracht, einen Postkartenständer umgeworfen, was mich eine halbe Stunde gekostet hat! Jetzt hiess es also umso schneller nach Hause, schnell noch etwas Gesundes essen und mich zwanzig Minuten hinlegen, dann weiter zum nächsten Job. Denn auch die zweite Austragung der Hirschfarmparty forderte meine, und die Arbeitskraft aller anderen Beteiligten. In der Küche war es dieses Mal nicht besonders stressig, was zwischenzeitlich übel war, weil mich die Krise voll erwischte, aber davon abgesehen war es ein sehr angenehmer Abend, auch weil ich mit super Leuten zusammen arbeiten durfte. Um 1.00 war ich dann schliesslich entlassen und auch wenn ich das Gefühl hatte, ich müsste jetzt so bald wie möglich ins Bett, war die Nacht dann plötzlich extrem schnell rum. Bis ich dann nämlich in der Heia war, war es bereits nach 7.00 Uhr morgens! Dementsprechend wenig schaffte ich am Sonntag noch, die Zeit reichte neben dem Ausnüchtern gerade noch zum Packen, Duschen, Essen und dann auch schon gehen. Die Anreise war dann um einiges angenehmer als letztes Jahr, da ich zusammen mit Freunden unterwegs war und es auch kein Trip ins Ungewisse mehr war. Der Semesterstart verlief für mich dann ziemlich ruhig, viele Veranstaltungen fallen in der ersten Woche noch aus, weil die Dozierenden an irgendwelchen Begrüssungsanlässen beschäftigt sind, ich hatte also Zeit um in die Ikea zu fahren und auch sonst ein paar Dinge einzukaufen, mein Zimmer nach der Renovation fertig einzurichten, meine Vorräte aufzustocken, im Rhein zu baden und daneben doch langsam wieder ins Studium zu starten. Natürlich verbrachte ich auch einen Teil meiner Zeit damit, die kommenden Semester zu überdenken, denn mir wird schmerzlich bewusst, dass ich es wohl nicht schaffen werde, zwei Proseminararbeiten während des Semesters zu schreiben. Eine wird also wohl weichen müssen. Am Dienstagabend war ich dann in er Probe des Chors des Studentenheims und es hat mir sehr viel Spass gemacht! Mittwochmorgens stand dann noch eine Sitzung der Fachgruppe an, ich bin also bereits wieder gut verplant…
Auch dieser Semesterstart ist mit ein bisschen Panik verbunden, vor allem wegen meiner unfertigen Arbeiten und dem fehlenden Überblick über das Gesamtstudium, trotzdem würde ich behaupten, ganz gut gestartet zu sein.

 

 

Rück- und Ausblick

 

Meine Zeit im Dorfladen ist fast vorüber. Ich habe den Sommer sehr genossen, freue mich jetzt aber auch wieder aufs Studieren! Die letzten zwei Wochen war meine Chefin in den Ferien, sodass ich noch ein bisschen mehr zu tun hatte, ich weiss es aber auch sehr zu schätzen, dass man mir diese Aufgabe überhaupt zutraut. Es lief denn (bis jetzt) auch alles tip top und ich kann mich nicht beklagen. Die Woche stand den auch einmal mehr im Zeichen der Arbeit, neben dem Laden habe ich am Mittwoch auch noch auf der Hirschfarm ausgeholfen. Das Wochenende habe ich sehr friedlich mit meinem Freund und meiner Schwester verbracht, was ich einmal mehr sehr genossen habe. Wir haben Spiele gespielt und geplaudert. Des Weiteren war ich natürlich im Turnverein, wo wir am Freitag auch eine ziemlich lang dauernde Versammlung hatten, bei welcher insbesondere unser Jubiläum im 2020 für ausgeprägte Diskussionen gesorgt hat. Obwohl ich erst weit nach Mitternacht ins Bett kam und am Samstag wieder arbeiten musste, war es ein spannender Abend. Der Rest der Woche war ziemlich unspektakulär und bestand in erster Linie aus Arbeiten und in meiner Freizeit aus Haushalten, Lernen und anderen Vorbereitungen für die Uni.
Ich kann es kaum glauben, dass der Sommer schon wieder vorüber ist! Ich habe viel erlebt und auch schon das eine oder andere hier geschrieben, also werde ich hier nicht mehr viele Worte verlieren. Einige Kunden und vor allem die Gespräche mit ihnen werde ich vermissen, andere weniger und ich habe grössten Respekt vor Menschen, die das ganze Jahr über im Detailhandel oder im Service arbeiten. Es gab definitiv Tage, an welchen ich die gesamte Menschheit auf den Mond gewünscht hätte! Da ist mir der Frieden in meinem Studium regelrecht heilig ;) Ich freue mich auf das kommende Semester. Wegen des hektischen Sommers habe ich zwar noch ein paar Altlasten, die erst besetigt werden wollen, aber ich kann es kaum erwarten, ein zweites Mal in den Zauber der Herbstmesse und Weihnachtszeit in Basel einzutauchen. Und dieses Mal auch mehr Muse zum Geniessen zu haben, nachdem ich letztes Jahr in dieser Zeit doch mit vielen Zweifeln und Sorgen zu kämpfen hatte. So oder so werde ich dich hier weiterhin auf dem Laufenden halten und freue mich über jeden eifrigen Leser.

 

Übrigens werden natürlich auch Madara und Flora mit mir ins neue Semester starten und fürs erste wird auch Mittwochs weiterhin ein Beitrag erscheinen, wie lange ich die Zeit dafür finde, werden wir sehen.

 

 

Und noch mehr Arbeiten

 

Wie der Titel so sagt, war ich auch diese Woche sehr mit Arbeiten beschäftigt. Am Freitag hatten meine Chefin und ich den letzten gemeinsamen Arbeitstag, es blieb uns aber nicht viel Zeit, um das zu zelebrieren, denn es gab noch sehr viel zu tun. Nach dem Training am Freitagabend ging es am Samstag dann gleich mit Arbeiten weiter, dieses Mal allerdings auf der Hirschfarm, wo die erste Runde des Hirschfestes stattfand. Ich half am Vormittag noch bei den Vorbereitungen und den ersten Essen über Mittag, am Nachmittag hatte ich dann eine kurze Pause, bevor es am Abend dann ernst galt. Dank guter Stimmung in der Küche machte die Arbeit aber auch in den hektischen Phasen viel Spass. Nachdem ich dann Feierabend hatte, setzte ich mich zu meinem Freund und wir verbrachten einen amüsanten Abend. Als wir uns um kurz nach drei auf den Heimweg machten, waren wir die letzten „Gäste“, es wurde also endgültig Zeit fürs Bett. Dementsprechend schliefen wir dann auch bis mittags und um zwei wurden die hungerbedingten Aggressionen nach einigen Runden Ligretto so gross, dass wir Spaghetti kochten. Den Rest des Tages verbrachten wir dann einigermassen entspannt und ohne grössere Ambitionen. Der Rest der Woche verlief ebenfalls ohne grosse Allüren, ich kümmere mich im Alleingang um den Laden und bin natürlich zum einen ein bisschen stolz darauf, dass man mir diese Verantwortung überträgt, es führt aber auch dazu, dass ich mir jetzt vor dem Einschlafen immer noch überlege, was ich wohl vergessen haben könnte. Glücklicherweise lief bis jetzt alles wunderbar nach Plan, auch wenn ich heute wegen eines Stromausfalls kurzzeitig eine Runde in Panik verfiel. Doch meine Reaktion, erst einmal alle Kühlvorhänge herunterzumachen verhinderte die Abkühlung der Ware, zumal der Strom schon nach wenigen Minuten wieder kam. Dennoch brauchte es eine Weile, bis der Laden wieder vollständig einsatzbereit war, denn ich musste erst den Computer und die Kasse neu starten. Auch ein Schulklasse sorgte am Montag und Dienstag mit ihrer Bestellung für zusätzliche Aufregung, aber auch hier lief schliesslich alles nach Plan. Neben all der Arbeit versuche ich genügend Zeit für die Vorbereitungen für die Uni zu finden,  was allerdings auch daran ein bisschen scheitert, dass mir ein wenig die Motivation fehlt… Und ich versuche auch den Haushalt einigermassen unter Kontrolle zu behalten, denn neben meiner Chefin hat sich diese Woche auch noch meine Mutter nach Italien abgesetzt.

 

 

Noch mehr Sport und viel zu tun

 

Auch diese Woche ging es sportlich weiter. Am Freitag natürlich mit einem normalen Training, am Samstag dann mit dem Kreisspieltag in Grüsch. Was bedeutete, dass wir ziemlich früh aufstehen mussten und die Fahrt ins Prättigau unter die Räder nehmen mussten. Der Wetterbericht war nicht gerade rosig und bei unserer Ankunft in Grüsch war es denn auch kühl und neblig, aber immerhin trocken und das hielt sich auch bis zum Mittag. Wir traten mit drei Teams ein, einem Unihockeyteam und zwei Volleyballgruppen, einmal Frauen und einmal Mixed. So hatten wir stets ein Spiel zu spielen oder eines, bei welchem wir zusehen und mitfiebern konnten, meine Schwester spielte gar in beiden Volleyballteams mit. Am Ende des Turniers standen wir mit allen drei Teams im grossen Final, landeten dann aber dreimal auf Platz zwei. Über den Mittag gab es eine kurze Pause, bevor es in die Stafette ging, pünktlich zu Beginn des Regens. Wegen eines verletzungsbedingten Ausfalls fand ich mich plötzlich mit einem Trottinett in der Hand wieder und vor mir lagen 800m teils ansteigender Strasse. Das war zwar ziemlich anstrengend, machte aber auch eine Menge Spass. Wie nicht anders erwartete landete unser „gutes“ Team auf Platz zwei in der Staffette, das „schlechte“ Team, in welchem auch ich mitmachte, schaffte es nicht aufs Podest. Nach der Rangverkündigung und dem Verteilen des Inhalts aus den Siegerkörben setzten wir uns noch in ein warmes, trockenes Restaurant, bevor ich unser volles Auto wieder nach Hause pilotierte, da meine Schwester sich einen Kaffee Lutz gegönnt hatte. Ansonsten verlief die Woche sehr unspektakulär, ich arbeitete, kämpfte mich durch Fachliteratur und bemühte mich Zeit für meinen Freund und meine Familie zu finden. Am Donnerstag machte ich dann einen kleinen Ausflug nach Basel, weil ich am Mittwochabend aber noch in den TV wollte, konnte ich erst am Morgen früh aufbrechen. Immerhin nahm mich meine Schwester mit nach Landquart, sodass mir Velofahren im Regen erspart blieb. Von Landquart fuhr ich dann nach Basel, allerdings kamen wir erst einmal nur bis Maienfeld, wo der Zug bereits liegen blieb. Dennoch schafften wir es bis nach Basel, wo ich einen Termin bei „Mobility“ hatte, ein Angebot der Uni für Studenten, die sich für ein Auslandsemester interessieren. Auch nutzte ich die Gelegenheit, um schon ein paar Dinge wieder nach Basel zu bringen, damit mein Gepäck in zwei Wochen nicht noch grösser wird. Am Nachmittag ging es dann aber auch schon wieder nach Hause, denn am Abend musste ich bereits wieder arbeiten.

 

 

Viel Sport und viele Termine

 

Um direkt an den Blog von letzter Woche anzuschliessen geht es jetzt hier direkt mit dem Sonntag weiter. Denn kaum zurück in der Schweiz hiess es für meinen Freund und mich sofort wieder los, wir hatten beide Einsätze für unsere Vereine. Mein Freund spielte an der „Chilbi“ in Safien, ich fuhr mit dem Turnverein nach Arosa an die Sportstafette. Im Gegensatz zu letztem Jahr schien nun wieder die Sonne und wir hatten super Bedingungen für den Wettkampf. Ich bin als Schützin im Einsatz, sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern. Mit einer Tagesbilanz von 13 Schuss/12 Treffern war ich durchaus zufrieden und bei den Frauen reichte es damit auch erneut auf Platz eins. Nach dem Tag in der Sonne, den ich vorwiegend mit anfeuern verbracht hatte, war ich auch froh, am Montag einfach einen freien Tag zu haben, um mich wieder auf den Alltag einzustellen und auszupacken. Dann folgte wieder eine intensive Arbeitswoche, durchbrochen von diversen anderen Dingen, ein Ausflug mit dem Turnverein an den Caumasee zum Joggen, Beachvolleyball spielen und schwimmen, einem Ausflug nach Chur um Bücher aus der Bibliothek zu holen und einem regulären Training am Freitagabend. Dementsprechend fertig war ich Samstagnachmittag, das dichte Programm hatte mich doch ordentlich geschafft. Den Sonntag verbrachte ich dann wieder möglichst friedlich, schlug mich mit Uni-Dingen herum und genoss die Zeit mit meiner Schwester, die mittlerweile auch ihre Lehre begonnen hat.
Die nächste Woche begann dann wieder mit vollem Programm, ich erledigte nach der Arbeit eine ganze Reihe von Dingen, die schon lange auf meiner To-Do Liste standen, erledigte ein paar leidige Telefonanrufe, putze und räumte auf, ehe ich mich dann am Abend auf den Weg nach Basel machte. Dort bestaunte ich die Vorschritte der Baustelle, wobei für mein Laienauge sich kaum etwas verändert hatte. Was auf jeden Fall noch immer gleich war ist die Lärmkulisse, um spätestens halb acht ist an Schlaf definitiv nicht mehr zu denken. Also stehe ich auf, packe mir mein Frühstück ein und setzte mich damit an den Rhein, bevor ich ein morgendliches Bad im Fluss nehme. Wunderschön! Danach wird es für mich Zeit, mich meiner To-Do Liste zuzuwenden, ich muss Bücher ausleihen, habe einen Termin mit einer Dozentin, kaufe ein paar Vorräte ein und räume den Tiefkühler aus, der wegen der Baustelle stundenlang ohne Strom war, weshalb ich dem Inhalt nicht mehr traue. Nach einem Mittagessen verlasse ich mein ziemlich staubiges Zimmer wieder und mache noch einen Abstecher zum SBB-Schalter, wo ich endlich ein neues Foto für meinen Swisspass abgebe und dann heisst es schon wieder ab auf den Heimweg, am Mittwoch muss ich ja schliesslich wieder arbeiten. Nach einem normalen Arbeitstag und einem produktiven Nachmittag hatte ich dann am Abend noch eine Sitzung vom Turnverein und dann auch normales Training. Und auch der Donnerstag stand im Zeichen der Arbeit, am Vormittag im Laden, am Nachmittag zu Hause am Laptop und am Abend auf der Hirschfarm. Also fleissig wie immer ;)

 

 

Amsterdam 2018

 

Für den Leser, der es nicht mitbekommen haben sollte: ich war die letzte Woche in den Ferien und meine Erlebnisse und Abenteuer aus dieser Zeit möchte ich dir natürlich nicht vorenthalten. Damit wir uns nun weder die nächsten Wochen mit Amsterdamberichten herumschlangen müssen und ich auch keinen endlos langen Blog schreibe, werde ich den Text in drei Abschnitten veröffentlichen, heute, morgen und am Freitag. Viel Spass beim Lesen!

 

Teil I

 

Ich habe am Samstag noch gearbeitet und so blieb mir nicht allzu viel Vorbereitungszeit für unsere Ferien. Ich erledigte noch ein paar dringende Dinge und packte, dann versuchte ich nach der anstrengenden Woche noch eine Mütze Schlaf zu bekommen. Allzu früh brachen wir am Sonntag nämlich nicht auf, sondern machten uns gemütlich auf den Weg, erst nach Zürich, dann nach Basel und von dort, nach einer kurzen Mittagspause, weiter nach Frankfurt. Die Zugfahrt verlief nicht ganz so wie geplant, wegen eines Personenunfalls und dann auch noch technischen Problemen mit einer Tür hatten wir bei unserer Ankunft eine gute Stunde Verspätung. In unserem zwar schönen, aber backoffenheissen Hotelzimmer hielten wir es nicht lange aus, sondern machten uns auf eine Expedition durch die Stadt, natürlich auch mit dem Ziel eines Abendessens vor Augen. Dieses fanden wir, wenn auch nach einem ziemlich langen Bummel, und es stellte uns vollkommen zufrieden.
Auch die Nacht war ziemlich heiss, selbst für mich, und so beschlossen wir am Morgen beizeiten weiter zu fahren. Doch auch da war uns das Zug-Glück nicht holt, der angestrebte Zug fiel aus, sodass wir zwei sehr „unterhaltsame“ Stunden am Frankfurter Bahnhof totzuschlagen hatten, ehe wir die vierstündige Fahrt antreten konnten. Immerhin waren wir nach dieser Reise so ausgeruht, dass wir nach dem Bezug unseres durchaus lauschigen Hotels am äusseren Rand des Zentrums von Amsterdam genug Energie hatten, um uns einen Grossteil der Grachten und Gassen bereits anzusehen. Nach einer Stärkung sahen wir uns an diesem Abend auch gleich noch das berühmte Rotlichtviertel an, ehe wir totmüde ins Bett fielen.
Der folgende Tag, Dienstag, stand dann im Zeichen eines „Hop on, Hop off“ Bootes, mit welchem wir nicht nur einige der bekannteren Grachten und den Hafen befuhren, sondern dass uns auch zu Stationen wie dem Waterlooplein Markt, einem riesigen Flohmarkt, dem A’DAM-Aussichtsturm oder dem Anne Frank Haus brachte.  Auf dem Markt besorgten wir uns Schutz vor der brennenden Sonne, im Aussichtsturm liessen wir nicht nur eine Menge Geld liegen, sondern bestaunten auch einen abgefahrenen Lift und natürlich die tatsächlich atemberaubende Aussicht. Den Stop beim Anne Frank-Haus diente in unserem Fall vor allem der Nahrungsbeschaffung, denn die Schlange vor dem Museum schreckte uns augenblicklich ab. Am späteren Nachmittag besuchten wir dann die „Heineken Experience“, eine Mischung aus Museum und gigantischer Werbung für den Bierriesen, der hier inmitten der Stadt seine Wurzeln hat. Nach den in der Tour inbegriffenen Bieren wurde es dann Zeit für das Abendessen und einer weiteren kurzen Bootsfahrt.

 

 

Teil II
Da wir ein „Interrail-Ticket“ hatten, wollten wir uns auch etwas die Umgebung von Amsterdam ansehen und fuhren dazu am Mittwoch an den „Stadtstrand“, Zandvoort aan Zee, ein Örtchen dass sich offenbar während der Sommermonaten vor lauter Touristen kaum mehr retten kann. In unserem Fall war das Wetter allerdings nicht besonders gut, sodass die Menschenmassen ausblieben. Vor unserem Landausflug besuchte ich noch das Rijksmuseum, wo Werke von Rembrandt und Vermeer zu sehen sind, was mich ehemalige BG-Schülerin sehr glücklich machte, meinen Freund weniger, er genehmigte sich in der Zwischenzeit ein zweites Frühstück. Da mit Baden in Zandvoort nicht allzu viel los war, mieteten wir uns stattdessen ein Tandem und machten eine kleine Velotour. Was sich als echtes Abenteuer herausstellte, denn gerade das Auf- und Absteigen auf diesen „Doppeldrahtesel“ ist gar nicht einmal so einfach. Wir werden aber durchaus für unsere Mühen belohnt, denn die Landschaft reizt mit endlosen, kargen Hügelchen und weitläufigen Dünen, von denen man einen unglaublichen Blick über den kilometerlangen Sandstrand hat. Aufgrund immer wiederkehrendem Nieselregen und nicht gerade einladenden Temperaturen begnügten wir uns damit, unsere Füsse im Meer zu baden, sahen uns dann noch (unfreiwillig, weil wir den Weg nicht fanden) das Örtchen genauer an und fuhren eine Weile in die andere Richtung, ehe wir uns ziemlich geschafft auf den Heimweg machten.
Auch am Donnerstag machten wir einen kleinen „Landausflug“, wir sahen uns aber statt des Meeres ein kleines Dorf an, dass aussieht wie ein Freilichtmuseum, nach Aussage der Reiseführer aber immer noch bewohnt ist. „Zaanse Schans“ ist demnach auch ziemlich überlaufen, dennoch spazierten wir eine ganze Weile zwischen den eindrucksvollen alten Windmühlen herum, wo nicht nur Getreide, sondern auch Gewürze, Tabak und Pigmente gemahlen wurde. Des weiteren findet man im Örtchen eine „Schaukäserei“, die ihren Namen allerdings nicht unbedingt verdient, dafür aber einen umso eindrücklicheren Laden voller Holzschuhe. Nachdem uns die Touristenströme allzu sehr an den Nerven zehrten, fuhren wir zurück in die Stadt und mein Freund gönnte sich eine Erholungspause, während ich im Regen durch die grünen Gassen der Stadt strolchte. Den Abend brachten wir dann in unserem Hotelzimmer bei einem Picknick zu, weil unser ursprünglicher Plan, Picknick im Park, buchstäblich ins Wasser fiel.

 

 

Teil III
An unserem letzten Tag unternahmen wir noch einen Versuch, im Meer baden zu können und fuhren noch einmal nach Zandvoort, allerdings erwischte uns noch vor dem Bahnhof in Amsterdam der erste Platzregen. Am Meer angelangt war es dann zwar einigermassen trocken aber extrem stürmisch und so wurde es ein kurzer Besuch, ehe wir wieder zurück in die Stadt fuhren. Um im Trockenen zu sein und auch, weil wir es in London nicht geschafft hatten, besuchten wir danach den „Dungeon“; eine Mischung aus Horrorkabinett und Theatervorstellung, in welcher wir auf so viele Deutsche und Schweizer trafen, dass man sich schon fast heimisch fühlte. Nur die, hervorragend gespielten, Einlagen in Englisch verrieten das ferne Land. Viele der Horroreinlagen waren natürlich vorhersehbar, was aber nicht dazu führte, dass ich weniger erschrak, als mich eine Frau aus seinem Winkel plötzlich ansprach. Auch sonst gab es für mich den einen oder anderen Schockmoment, auch wenn mein Freund die meiste Zeit über nur gelacht hat. Danach gönnten wir uns noch einen kurzen Shoppingbummel, allerdings ohne gross Geld auszugeben, und dann hiess es einmal mehr, zurück zum Hotel. Nach einer Verschnaufpause und einem ersten kurzen Aufräumen unseres Gepäcks fuhren wir dann einmal mehr zu unserem „Stammquartier“ Jordan, um uns ein Lokal fürs Abendessen zu suchen. Und nachdem wir fündig geworden waren, liessen wir uns von unserem halbwegs geschützten Gartenbeiz-Plätzchen auch von ein bisschen Regen nicht verscheuchen. Da es aber auch heute nichts mit einem Parkbesuch wurde, fuhren wir danach nach einem kurzen Spaziergang eben wieder zum Hotel zurück und ich hatte Zeit, um an meinem Reisetagebuch zu arbeiten, während es draussen schüttete wie aus Kübeln. Für ein bisschen Unterhaltung sorgte dann auch noch eine wahrlich gigantische Pfütze, welche sich auf der Strasse vor dem Hotel bildete, und ein kleiner Unfall, der ebenfalls ziemlich direkt unterhalb unseres Fensters stattfand. Überhaupt wohnten wir in einer unfallreichen Gegend, an einem Morgen mussten wir einige Tramhaltestellen weit laufen, weil direkt vor unserer Station ein Tram und ein Lastwagen einen Unfall gebaut hatten.
Nachdem wir uns an unserem letzten Morgen am Frühstücksbüffet gestärkt hatten, gingen wir noch einmal einkaufen und machten uns dann schliesslich auf den Weg. Zeit für weitere Aktivitäten blieb keine, immerhin lagen circa 12 Stunden Zugfahrt vor uns. Mit etwas Vorsprung vor dem eigentlichen Plan ging es an den Bahnhof und von dort erst nach Utrecht und dann nach Venlo. In diesem Ort kurz vor der deutschen Grenze blieb uns etwas Zeit, um die Sonne zu geniessen und einen Kaffee zu trinken. Anschliessend wurde unser Glaube an die Menschheit einmal mehr in Frage gestellt, die Leute drängelten beim Einsteigen in den Zug dermassen, als ob es etwas zu gewinnen gäbe. Wir verstanden die Welt nicht mehr. Von Venlo ging es dann weiter nach Düsseldorf, wo wir ein weiteres Mal umstiegen und nun eine gemütliche Weiterfahrt mit dem ICE bis Stuttgart hatten. Hörbücher, Wlan und keine drängelnden Passagiere machten diesen Abschnitt sehr angenehm, auch wenn mein Freund und ich beide etwas an der Reise zu knabbern hatte. Er, geborener Zappli, musste gezwungenermassen ungewöhnlich lange seine Füsse stillhalten und ich kämpfte mit Bauchschmerzen. In Stuttgart stiegen wir ein weiteres Mal um, dieses Mal bereits in die SBB, und fuhren weitere gute zwei Stunden bis Zürich. Und nun lagen nur noch ein paar Stunden Reise in bekannten Gefilden vor uns, bis wir schliesslich wieder zuhause ankamen.

 

 

Ein Traum wird wahr

 

Und wieder liegt eine ereignisreiche Woche hinter mir. Donnerstag und Freitag waren intensive Arbeitstage, da ich neben dem Laden auch noch auf der Hirschfarm servierte, wo im Moment ziemlich viel los ist. Am Freitagabend gingen mein Freund und ich dann auf eine kleine „Mondjagd“, um uns die Mondfinsternis anzusehen. Und der Aufwand hat sich durchaus gelohnt, auch wenn der rote Mond an sich nicht besonders viel hergab. Am Samstag habe ich dann wieder gearbeitet, aber ich schwebte den ganzen Tag auf einer Wolke der Fröhlichkeit, denn ich freute mich extrem auf den Abend. Nachdem ich kurz zuhause war um etwas zu essen und umzupacken, fuhren mein Freund und ich los Richtung Tettnang, Deutschland. Ziel war das Schlossparkopenair, wo wir uns ein Revolerheld-Konzert ansahen. Ich habe mich seit Wochen darauf gefreut, denn Revolerheld ist im Augenblick meine absolute Lieblingsband und ich finde ihre Lieder grossartig. Die Reise nach Tettnang war ein kleines bisschen abenteuerlich, da wir beide bekanntes Terrain verliessen und ohne Navi navigierten, doch dank guter Vorbereitung kamen wir problemlos ans Ziel, nur parkieren war in dem Städtchen nicht ganz einfach, da man es offenbar nicht für nötig hielt, auch nur ein einziges Schild zu montieren. Trotzdem gelang es uns, ein Plätzchen zu finden und danach ging es aufs Openairgelände. Dass hier ein bisschen anders aussieht, als wir uns das von Openairs gewöhnt sind. Denn an diesem Ort findet einfach jeden Abend in Freiluftkonzert statt, aber es gibt keinen Zeltplatz oder so. Die Stimmung war trotzdem gut und wo wir schon einmal da waren, machten wir gleich einen richtig „deutschen“ Abend und probierten Currywurst mit Pommes, was überraschend gut schmeckte! Danach hiess es warten und zwischendurch tröpfelte es eine Weile, doch spätestens mit der Musik wurde es wieder trocken. Mir persönlich gefiel auch die Vorband, oder besser gesagt der „Vormusiker“ sehr gut, vor allem sein spontanes Duett mit dem Sänger von Revolerheld war unglaublich gut. Natürlich hiess es auch danach noch einmal warten, aber für mich hat sich jede Sekunde Geduld gelohnt. Die Band spielte super gut life, war sympathisch und witzig und hatten eine tolle Mischung aus aktuellen und älteren Songs, ich kannte während des ganzen Konzert nur ein einziges Lied noch nicht! Und als mein Lieblingssong gespielt wurde, hatte ich sogar richtig Gänsehaut!
Leider geht auch das beste Konzert einmal zu Ende und so mussten wir uns auch wieder auf den Heimweg machen. Weil wir uns darauf nicht ganz so gut vorbereitet hatten, gab es erst ein paar kleine Schwierigkeiten, doch schon nach kurzer Dauer waren wir wieder auf Kurs und kamen dann wohlbehalten und glücklich zuhause an.
Montag begrüsste mich dann wieder mit Arbeit, am Nachmittag machte ich dann einen kurzen Ausflug um letzte Einkäufe für unsere Ferien zu machen und besuchte dann noch kurz eine liebe Freundin, die am Dienstag wieder einmal eine grosse Reise antrat. Auch meine Tante und meine Grossmutter besuchte ich noch kurz, bevor ich mich dann in den Dienstag stürzte. Dieser war unspektakulär aber hektisch, Touristen und Einheimische hielten uns auf Trab. Am Dienstagabend ging ich dann noch mit meiner Familie in die Imschlacht, einem wunderbaren Ort ganz in unserer Nähe wo man einen unglaublichen Ausblick hat und es ein nettes Beizchen gibt. Dort verbrachten wir einen gemütlichen Abend mit Rotwein und witzigen Gesprächen, bevor wir uns dann mitten auf einer Wiese unter den Sternenhimmel legten. Wunderschön! Den ersten August verbrachten wir dann gelassen zuhause, hingen unseren  Hobbies nach und genossen den freien Tag, bevor mich am Donnertag der Alltag wieder hatte.

 

 

Ein Hoch auf den Walensee

 

Aus meinem Besuch in Basel wurde schliesslich nichts. Das Schreibcaffé erfreute sich offenbar nicht besonders vieler Besucher, den ich bekam bereits vor Zürich eine Nachricht, ich müsse nicht mehr kommen. Also drehte ich am Hauptbahnhof um, und fuhr wieder Richtung Sargans zurück. Immerhin nutzte ich die Wartezeit in Zürich, um noch ein paar Dinge einzukaufen, die schon lange auf meiner Liste sind, und während den langen Zugfahrten lese und schreibe ich, sodass die Zeit keineswegs verloren ist. Es ist natürlich nur mässig sinnvoll, an einem Tag drei Mal (okay, nur zweieinhalb, aber sowieso!) dem Walensee entlang zu fahren, aber ich freue mich trotzdem, dass ich schon heute Abend bei meiner Schwester und meiner Mutter auf den Campingplatz sein kann. Gemütliches Abendessen, Sonnenuntergang und fast am wichtigsten, endlich lang Ausschlafen! Am Freitag steht dann nichts mehr anderes auf dem Programm als Baden, sünnelen, lesen, schreiben und es sich gut gehen lassen. Am Abend musste ich dann zwar wieder nach Hause, was meiner Laune nicht besonders gut tat, aber was will man, am Samstagabend konnte ich ja schon wieder an den See fahren, um einen wunderbaren Abend mit meiner Familie zu verbringen. Wir machten Apero, assen dann lecker und genossen es, gemeinsam Zeit zu verbringen. Und dann gab es dann einen gemütlichen Sonntag, obwohl mit Sonne und Baden nicht allzu viel zu wollen war. 
Damit war das Baden für diese Woche aber nicht völlig gestorben, denn nachdem ich Montag und Dienstag gearbeitet habe, fuhr ich mit meiner Schwester in die Hitze nach Basel. Ich muss in meiner zweiten Heimat immer wieder Organisatorisches erledigen, aber es blieb für uns auch Zeit, um die Wärme und die tolle Stimmung am Rhein zu geniessen. Wir picknickten am Wasser, gönnten uns von den dortigen kleinen Strandbars einen Aperol-Spritz und bestaunten den Sonnenuntergang. Bevor wir uns dann am Mittwoch bei glühender Hitze wieder auf den Heimweg machten, kaufte ich mir auch einen der im Moment allgegenwärtigen Wickelfische, eine spezielle, wasserdichte Tasche für den Rhein. Und dann liessen wir uns natürlich mit all den anderen Hitzegeplagten durch die Stadt treiben und ich war wirklich überrascht, wie unglaublich warm der Rhein im Moment ist!
Am Donnerstag, also heute hat mich der Alltag wieder, wobei so etwas wie Alltag kaum aufkommt, weil ich dauernd unterwegs bin ;) Das ist zwar anstrengender als ich gedacht hätte, ich will im Augenblick wieder fast mehr, als überhaupt möglich ist, aber ich will mich nicht beklagen, aber bis jetzt war mein Sommer echt wunderbar!

 

 

Das Leben ist schön

 

Ich bin ein Sommerkind. Auch das habe ich an dieser Stelle bereits das eine oder andere Mal erwähnt, aber je länger man einen Blog wie diesen führt, desto öfter wird man sich zwangsläufig wiederholen ;) Diese Woche habe ich das Sommerwetter aber so richtig genossen.  Das Wochenende habe ich im Studahüsichwald verbracht, auf dem Gelände des Openair Safientals. Dieses Festival ist immer wieder ein Highlight des  Sommers und hat meine Erwartungen auch dieses Jahr nicht enttäuscht. Am Freitag habe ich noch normal gearbeitet, dann bin ich direkt aufs Gelände gefahren und habe mit meinem Freund und meiner Schwester auf das kommende Wochenende angestossen, alte Freundschaften wieder hochleben lassen und die Vorfreude genossen. Am Samstag war ich dann einige Stunden in der Küche des Openairs im Einsatz, die restliche Zeit über genoss ich es, einfach nichts tun zu müssen, unterhielt mich mit meiner Schwester, meiner  Mutter, meinem Freund und all den anderen Menschen, für die ich oft zu wenig Zeit habe. In beiden Nächten liessen wir natürlich auch die Party steigen, wobei ich am Samstagabend nach dem letzten Konzert langsam ins Bett musste, weil ich Sonntags auch fürs Frühstück zuständig war. Das dieses Jahr übrigens überraschend viel Spass gemacht hat, vor allem weil heuer auch fähige, brauchbare Leute in der Küche gearbeitet haben. Das Wetter am Sonntag war immer noch wunderbar, auch wenn es im Verlauf des Openairs einige Male kurz gewittert hat, und mit der irischen Band als Abschluss entwickelte sich eine wahrlich magische Stimmung. Am Nachmittag genoss ich es dann, bei meinem Freund eine warme Dusche nehmen zu können, wir legten uns eine Stunde hin und es gab Kuchen, bevor wir uns wieder in das Openairgetümmel stürzen. Der Sonntagabend gehört nämlich ganz den Helfern. Wir assen die Reste, in diesem Jahr ist das vor allem Glace, weil es so viele Sorten zur Auswahl gab, ernährten wir uns in dieser Nacht fast von Eis. Auch bei den Getränken haben wir natürlich aufgeräumt und machten uns trotz fast Dauerregen einen sehr lustigen Abend. Ich brachte erst meinen Freund, dann meine Schwester und schliesslich auch mich selbst ins Bett, obwohl man auch durchaus noch aufbleiben hätte können, doch ich musste am Montag wieder arbeiten, also versuchte ich zumindest noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Um sieben kroch ich dann wieder aus dem Schlafsack, radelte in meinen Trainierhosen in den Laden und richtete mich dort wieder vorzeigbar her. Es lief aber alles wunderbar, ich war um einiges fitter und wacher, als ich erwartet hätte. Am Nachmittag half ich dann noch aufzuräumen, bevor ich nach Hause radelte, badete und schliesslich kurz nach neun todmüde ins Bett fiel. Am Dienstag war es dann um einiges strenger bei der Arbeit, die Müdigkeit holte mich ein bisschen ein, doch davon liess ich mich nicht unterkriegen. Am Mittwoch stand nämlich bereits die nächste Party an, meine beste Freundin schmiss eine Poolparty, bei der ich mich extrem gut unterhalten habe und auch dort wieder Leute traf, mit denen ich schon sehr lange nicht mehr wirklich geredet habe. Was den Donnerstag allerdings ebenfalls eher anstrengend machte, doch das Leben geht weiter, ich ging arbeiten und sitze jetzt im Zug nach Basel, um mir die nächste Nacht im Schreibcaffé der Fachgruppe Geschichte um die Ohren zu hauen.

 

 

Openair 2.0

 

Dieser Blog umfasst eigentlich sogar eineinhalb Wochen, da der letzte mit dem Turnfest schon ziemlich voll war. Nach dem anstrengenden Wochenende erwischte mich eine Erkältung, sodass ich es Dienstag und Mittwoch ziemlich ruhig angehen liess. Auch in dieser Woche war meine To-Do-Liste lang, aber ich habe mir erlaubt, das Meiste davon zu streichen und nur zu erledigen, wozu ich mich in der Lage fühlte oder was unbedingt sein musste. Immerhin schaffte ich die Blogs rechtzeitig ;) Selbstverständlich war ich auch trotzdem arbeiten, ich fühle mich im Laden wieder puddelwohl. Wenn es mit dem Postauto nicht passt, radle ich auch dieses Jahr wieder mit meinem E-Bike Charlotte auf den Platz und da erlebt man durchaus das eine oder andere Abenteuer. So landete an einem Morgen ein Helikopter dicht neben der Strasse und später musste ich eine ganze Weile im Tunnel warten, weil Holz geflogen wurde. Die Wartezeit störte mich aber überhaupt nicht, weil mich die Fliegerei vollkommen faszinierte. Ein andermal kam mir ein wunderschöner, uralter VW-Bus entgegen, der allerdings beinahe auseinanderfiel. Später in der Woche wartete ich dann noch einmal wegen des Helikopters, und dieses Mal noch viel länger, sodass auch meine Faszination allmählich verflog. Am Wochenende stand dann auch schon wieder das nächste Openair an, auch wenn wir erst am Samstagabend aufbrechen konnten, da mein Freund und ich beide noch arbeiten mussten. Ich hatte wenigstens bereits um drei Feierabend und so blieben mir zuhause zwei Stunden um zu packen, zu duschen und mich noch einen Augenblick hinzulegen. Dann machten wir uns mit dem Postauto und dem Zug auf den Weg nach Nufenen und die Reise war wohl eines der allerwitzigsten Dinge des gesamten Wochenendes. Wir hatten etwas zu trinken und Snacks dabei, liessen es uns gutgehen und lachten viel. Der Shuttlebus brachte uns dann auf den Zeltplatz, wo wir erst unsere Bleibe aufbauten, denn das muss immer als erstes getan werden, wenn man nicht am Ende doch unter freiem Himmel schlafen will ;) Danach gab es Znacht, denn auch etwas im Magen ist sehr wichtig! Und danach waren auch wir bereit für das Openair. Die Band „Dada Ante Portas“ war sehr cool, ansonsten gab die Musik auch an der Bar nicht allzu viel her, wir machten aber trotzdem das Beste draus. Und natürlich war es auch dieses Jahr wieder arschkalt (wenn auch nicht ganz so kalt wie andere Jahre). Meine Schwester, mein Freund und ich waren allerdings alle drei so müde, dass wir spätestens um drei auch unter unsere Bettdecken/Schlafsäcke krochen. Das Wetter am Sonntag präsentierte sich dann von seiner besten Seite, sodass wir noch etwas die Bergkulisse genossen, ehe wir uns dann mit Kohlräbli und Postauto auf den Heimweg machten. Der Rest des Sonntags verlief dann ziemlich ruhig. Am Dienstag genoss ich dann meinen freien Tag, während die übrige Woche ziemlich ruhig verlief. Einzig die Vorbereitungen für das Openair sorgten im Laden noch für etwas Aufregung. Da s Highlight war dann wohl in dieser Woche noch der Mittwochabend, wo ich mit einigen anderen Leuten aus dem Turnverein am Caumasee Beachvolleyball spielen ging und danach gab es noch etwas zu essen. Über unser Spielniveau möchte ich lieber nicht allzu viel sagen, aber es hat sehr viel Spass gemacht!

 

 

Turnfest 2018

 

Der heutige Blog könnte wieder einmal aus allen Nähten platzen, ich werde mich aber bemühen, mich möglichst kurz zu fassen. Man glaubt es kaum, aber es war schon wieder soweit, das Sasionhighlight des Turnvereins stand an: wir besuchten das Thurgauer Kantonalturnfest in Romanshorn. Das bedeutete frühe Tagwache für uns, bereits kurz nach sieben trafen wir uns in Chur am Bahnhof. Von dort ging es weiter nach Rorschach und dann schliesslich bis nach Romanshorn, wo wir in der hintersten Ecke unseren uns zugewiesene Zeltplatz aufschlugen. Wegen des traumhaft warmen Wetters und da wir nur eine Nacht da waren, haben viele von uns kein eigenes Zelt mitgebracht, sondern richteten sich unter den Pavillons ein. Nach einer kurzen Verschnaufpause begann dann unser kompakter, aber intensiver Wettkampfblock. Innerhalb von gut vier Stunden fanden alle unsere Disziplinen statt, sodass für niemanden von uns Zeit für ein Mittagessen oder ähnliches blieb, kurz Durchatmen, für mehr reichte es nicht. Für uns Aktive begann der Wettkampf mit der Gerätekombination, die wir dieses Jahr erstmals unter freiem Himmel (sprich in der brennenden Sonne) zeigen durften. Es war eine spannende Erfahrung und da es uns allen auch recht gut lief, waren wir mit diesem Start durchaus zufrieden, zumal es das erste Jahr war, wo wir mit einer Gerätekombination zusammen mit den Männern statt nur wir Frauen mit dem Schulstufenbarren antraten. Danach gab es für mich eine längere Verschnaufpause, welche ich nutzte um meine Kollegen anzufeuern und die Konkurrenz zu bestaunen, da ich weder Weitsprung, noch 80m oder 800m mache. Als Abschluss kam dann noch unsere Zitter-Disziplin Fachtest, bei welcher auch noch organisatorisches Chaos mit den Kampfrichtern für Aufregung sorgte. Und auch wenn nicht alles ganz so lief, wie wir uns das vielleicht erhofft hätte, hatten wir uns danach ein kühles Bier reichlich verdient. Es wurde angestossen, Leistungen diskutiert und geknickte Kollegen getröstet, dann kehrten wir auf unseren Zeltplatz zurück. Aufgrund der sehr warmen Temperaturen war für viele von uns das nächste Ziel der See, so auch für meine Schwester und mich. Direkt neben dem Hafen von Romanshorn fanden wir eine schöne Stelle, allerdings gelang es mir innerhalb weniger Minuten dem Badespass ein Ende zu setzten, indem ich mir den grossen Zehen an den Muscheln aufschlitzte und die Strandpromenade vollblutete. Dank fachmännischer Verarztung habe ich denn Vorfall aber zum Glück überlebt ;) Nach unserer Rückkehr zum Zeltplatz kauften wir uns im nahegelegenen Lidl einen Putinoff und stimmten uns auf den Abend ein. Und der war wie immer ein Erlebnis. Unser Zeitslot für das Abendessen war relativ früh und so begann unsere Party, als es noch taghell war. Was uns aber keineswegs vom Feiern abgehalten hat, dafür entstanden noch eine Menge bescheuertere Fotos. Ein besonderes Augenmerk hatte unser dekorierter Kanister, der im Laufe des Abends mit zahlreichen Getränken gefüllt wurde und dank dem wir jetzt alle gegen sämtliche Bakterien geimpft sind. Andere Vereine haben einen kleinen Wagen mit Musik dabei, wir sind da bescheiden. Das Abendessen war übrigens wunderbar, wenn auch etwas salzig, aber das durfte es nach der Schwitzerei wohl auch sein. Trotz des frühen Beginns hielten es einige von uns auch aus, bis die Musik schliesslich endete und die Festzelte geschlossen wurden. Dass man aber auch auf dem Heimweg noch allerhand erleben kann, steht ausser Frage. Und ebenso, dass es etwas zu feiern gab, denn unsere 35+ Delegation holte sich in ihrer Kategorie mit einer guten 29 von 30 Punkten den ersten Platz!
Viel zu früh begann dann natürlich der nächste Morgen, die Vereine in unserer Nachbarschaft rüttelten uns mit Musik von Hecht wach und auch bei uns krabbelten die ersten Frühaufsteher aus dem Schlafsack und Richtung Dusche. Ich blieb gerne noch eine Weile in meinem Schlafsack, da es trotz der heissen Temperaturen vom Vorabend jetzt doch recht kühl war. Schliesslich trieb mich die Aussicht auf ein Frühstück aber doch hinaus ins gefühlte Kilometerweit entfernte Festzelt, da wurden wir allerdings alle ein bisschen enttäuscht, der Zmorga war doch eher karg. Während des Essens fror ich noch, doch schon bald setzte sich die Sonne gegen den Wind durch und wir spazierten zum Strandbad (Muschelfreie Zone), wo wir uns für den Rest des Vormittags einquartierten. Baden, Rutschen, Glace schlecken, in der Sonne dösen, was will man an einem Sonntag mehr? Gegen zwölf galt es dann aber bereits  wieder ernst, wir bauten unsere Zeltburg ab, assen etwas zu Mittag und bereiteten uns dann auf die Schlussfeier vor. Bisher hatte ich immer erlebt, dass nur der Fähnrich an der Feier teilnahm, heuer wurden aber auch Delegationen von den Vereinen gewünscht und so machten sich zahlreiche unserer Turner mit unserem Fähnrich auf den Weg. Es war durchaus auch einmal ein Erlebnis, zusammen den übrigen Bündnern einzulaufen, mit dem grossen „Graubünden“ Schild vor uns fühlte es sich beinahe ein bisschen an wie Olympia. ;) Während der Schlussfeier wurden wir noch mit Fallschirmsprüngen überrascht, aber bevor unsere 35+ Delegation geehrt werden konnte, mussten wir uns schon wieder auf den Heimweg machen, da wir unseren reservierten Zug nicht verpassen. Es gab offenbar auch Leute, die nicht so müde waren wie ich, denn in unserem Wagen wurde gleich die nächste Party gestartet und von der guten Musik liess auch ich mich mitreissen. So kamen wir zwar müde, aber bestens gelaunt wieder in Chur an.

 

 

Von Sieg und Niederlage

 


Vor einem Jahr konnte ich mir noch nicht so recht vorstellen, dass auch ich durch Prüfungen fallen könnte. Klingt vermutlich ein bisschen arrogant, ist aber wahr, denn bis zu meiner Matura verlief mein Leben in sehr geordneten Bahnen und die Prüfungen waren mit Lernen und einer Prise Glück immer gut machbar. Dann kam die Uni und das Autofahren und ich musste mein eingebildetes Weltbild gröber überarbeiten. In meinem ersten Semester bin ich durch fast alle Prüfungen in Italienisch gefallen und beim Autofahren habe ich alle drei Chancen ausnutzen müssen, ehe es endlich geklappt hat. Und genau das ist das wichtigste Thema dieses Blogs für mich:

 

-Trompetenfanfare-
Ich habe sie endlich bestanden, diese Autoprüfung, für mich persönlich die wohl grösste Herausforderung, die ich bisher bestehen musste. Obwohl ich einen sehr guten Fahrlehrer hatte, war ich bei so mancher Fahrstunde schon vorher mit den Nerven vollkommen am Ende und vor der ersten Prüfung war mir so schlecht vor Nervosität wie noch nie in meinem Leben. Und trotzdem habe ich mich immer wieder aufgerafft und bin hingegangen, auch wenn es mich sehr viel Überwindung gekostet hatte.
-Trompetenfanfare-

 

Gut, jetzt zurück zum Alltag. Die letzte Woche war eine der Abschlussprüfungen und –feiern, sowohl mein Freund als auch meine Schwester haben ihr Diplom bzw. die Matura erhalten und auch ich habe die letzte Prüfung für dieses Semester hinter mich gebracht. Jetzt kann ich mich ganz dem Arbeiten widmen ;) Und natürlich auch den erfreulicheren Seiten des Sommers, am letzten Wochenende haben wir mit dem 40 Quellrock Openair in Bad Ragaz die Festivalsaison eingeläutet, dieses Wochenende haben wir Turnfest, danach kommt das Rheinwald- und natürlich das Safieropenair. Ich freue mich sehr auf die kommenden Wochen, auch wenn der Schlaf im Moment definitiv zu kurz kommt. Im Moment sind wir natürlich auch mit dem Turnverein in den letzten Vorbereitungen und allmählich beginnen die dauernde Wiederholung der immer gleichen Übungen und die ewig gleichen Gesichter auch die Angefressensten von uns zu nerven, es wird also langsam Zeit für die Sommerpause. Vorher steht uns aber noch der Saisonhöhepunkt bevor. Des Weiteren geht es auch mit dem Umbau unseres Studentenwohnheims vorwärts und ich bin immer wieder fasziniert, wenn ich jetzt während der Sommermonate nach Basel reise. Gefühlt die ganze Stadt versammelt sich am Rhein, es wird auch mitten unter der Woche am Wasser grilliert, geschwommen und gar getanzt, bei meinem letzten Spaziergang bin ich tatsächlich in eine Gruppe aus meinem Tanzkurs gestolpert, die mitten auf dem Trottoir getanzt haben. Auch das Innere des Hauses mutet im Augenblick aussergewöhnlich an, überall sind die Böden mit weissen Folien abgedeckt, es gibt Stau auf den Toiletten um die Zähne zu putzen und wenn man Pech hat, fliesst im Korridor plötzlich Wasser aus den Wänden. Ich bin erhlich gesagt ganz froh, bin ich im Sommer nicht allzu oft da…

 

 

Sommervibes

 

Ich bin mittlerweile wieder voll im Sommer angekommen, es fühlt sich beinahe so an, als wäre ich direkt zurück im 2017. Genau genommen September 2017, wo meine Chefin für zwei Wochen in den Ferien war und ich den Laden alleine schmiss. Jetzt hat sie wieder Urlaub, aber nur eine Woche, dennoch habe ich heute schmunzelnd festgestellt, dass ich wieder in den genau gleichen Panikmodus verfallen bin. Jede Lücke im Regal lässt bei mir den Schweiss ausbrechen, weil ich ja dafür zuständig bin, dass alles da ist.

 

Das Wochenende war darüber hinaus auch interessant, eine meiner besten Freundinnen feierte eine Wohnungseinweihungsparty (ungefähr ein halbes Jahr nach ihrem Einzug, aber vorher hatte halt niemand Zeit). Sie selbst bezeichnete es als ein „Hüttenfest“, einfach in Zürich statt im Safiental, und das ist meiner Meinung nach keine schlechte Beschreibung. Ich genoss aber auch schon die Hinfahrt, direkt nach dem Arbeiten brachen meine Schwester und ich mit dem Zug auf nach Zürich und ich genoss die lange gemeinsame Zugfahrt sehr. In der Wohnung angekommen (nach ein paar kleinen Umwegen) wurden wir wunderbar verköstigt und amüsierten uns wunderbar. Zumindest, bis die allgemeine Meinung aufkam, man müsse jetzt unbedingt in die Stadt in Ausgang gehen. Ich persönlich wäre eigentlich lieber da geblieben, aber der Ausflug in die Langstrasse war durchaus ein Erlebnis, dass ich wohl nicht so schnell vergessen werde. Es fühlte sich an, als wären wir mit dem Bus plötzlich in ein ganz anderes, fremdes Land gefahren. Grundsätzlich war es kein besonders guter Ausgang, weil es so absurd war, war es aber auch schon wieder lustig. Besonders gemütlich war dann auch der Sonntag, an welchem wir gemütlich gemeinsam frühstückten (nach einer sehr, sehr kurzen Nacht), herumsassen und plauderten. Um 13.00 Uhr machten meine Schwester und ich uns dann auf den Heimweg und liessen den Sonntag dann mit einem leckeren Abendessen und einem heissen Bad in unserem Hotpot ausklingen. Und ja, ich musste um 21.00 Uhr bereits ins Bett und war am Montag immer noch müde. Man wird eben auch nicht jünger.

 

Am Dienstag fuhr ich dann nach der Arbeit direkt nach Basel, weil ich am anderen Morgen für eine meiner Arbeiten, die ich schreiben muss, nach Zürich ins Archiv für Zeitgeschichte musste, aber auch weil ich mir die Baustelle im Studentenheim genauer ansehen wollte. Und ja, ich bin auch froh, nicht länger hier wohnen zu müssen, ohne fliessendes Wasser im Zimmer und in der Küche wird der Alltag doch ziemlich umständlich. Bei der Ankunft in Basel um 22:00 Uhr staunte ich einmal mehr über diese Stadt. Es war noch immer warm, die Sonne war gerade untergegangen und mich begrüsste eine atemberaubende Abendstimmung. Überall sassen Leute am Rhein oder schwammen im kühlen Nass, während ich mit meinem Rucksack mächtig ins Schwitzen geriet. Aber der Zauber dieser Stadt hält mich einmal mehr gefangen.

 

 

21 und jetzt?

 

Vielleicht erfülle ich mit diesem Blog ein Klischeé, dennoch brennt er mir in den Fingern. Ich bin diese Woche 21 Jahre alt geworden und habe nach einem normalen Arbeitstag einen wunderbaren Abend mit meinem Freund und meiner Familie verbracht. Wir haben gut gegessen, geplaudert und dann habe ich mit meiner Schwester und meinem Freund den Trickfilm „Herkules“ geschaut, der unglaublich lustig ist.  Soweit ich weiss, bin ich jetzt auf der ganzen Welt volljährig. Anders fühlt sich auch das natürlich nicht an. Gerade aber auch, weil der Dienstag ein sehr grauer, nasser Tag war und vor allem am Nachmittag kaum Kunden in den Laden kamen, hatte ich Zeit, mir über alles mögliche Gedanken zu machen. Meine Ziele und Wünsche für die Zukunft, was mich glücklich macht, was mich unglücklich macht. Ich habe mir eine „Summer Bucket List“ geschrieben (findest du auf „Dies und Das“), wo ich versuche, trotz meines sehr arbeitsintensiven Sommers das Bestmöglichste aus allem herauszuholen. Und seien es auch nur so Kleinigkeiten wie jetzt gerade, wo ich in unserem blühenden Garten sitze, eine Tasse Kaffee neben mir, und die Sonne geniesse. Dazu Revolverheld und das Glück im Miniformat ist perfekt. Auch weiterreichende Ziele habe ich mir überlegt und versucht, ein bisschen einzuordnen. Die grossen Fragen, dich ich mir vor allem letzten Herbst und Winter gestellt habe, bleiben natürlich, Zukunft ist immer eine sehr unsichere Angelegenheit. Doch mir fiel gestern eine Karte wieder in die Hand, die mir eine sehr gute Freundin einmal geschickt hat. Darauf steht:

 

„You don’t always need a plan.
Sometimes you just need to breath, trust, let go and see what happens.“

 

Eine Weisheit, die ich auf jeden Fall versuche, mir mehr zu Herzen zu nehmen.

 

Vom Dienstag abgesehen hatte ich aber auch eine schöne Woche, ich geniesse es sehr, wieder alle Trainings des Turnvereins besuchen zu können, hatte ein entspanntes Wochenende, mit der Arbeit läuft alles schon wieder ziemlich glatt und gestern war ich mit meinem Freund noch im Alpamare. Das Wetter war so richtig ideal für den Besuch eines Hallenbads, es hatten nicht besonders viele Leute und wir genossen es sehr, Zeit miteinander zu verbringen und wieder ein bisschen Kind zu sein ;)

 

 

Und wieder ein Tapetenwechsel

 

Mit dem Ende meines Semesters wurde mein Alltag fürs Erste nicht gerade übersichtlicher oder ruhiger. Am Freitag gab es noch einen Filmvormittag mit Kuchen in meiner letzten Proseminarsitzung, dann räumte ich die letzten Sachen in meinem Zimmer auf, rüstete mich mit Essen aus und machte mich dann auf den Weg. Es fühlte sich regelrecht seltsam an, im Zug zu sitzen und nicht arbeiten zu müssen! Ab Zürich konnte ich mit einer guten Freundin zusammen fahren, die ebenfalls Germanistik studiert und es ist spannend zu sehen, was die Universitäten für Unterschiede haben. In Valendas habe ich mit meinem Vater eine kurze Gepäckübergabe organisiert, damit ich mit möglichst wenig Plunder nach Ilanz weiter fahren kann, wo wir für den Kantonalen Vereinsturntag aufstellen. Ich verbrachte einen Grossteil des Abends damit, Schnüre zu spannen und Felder einzuzeichnen, dann gab es Pizza und wir übten noch etwas für unseren grossen Auftritt. Es ist schliesslich das erste Mal, dass wir unsere Geräteübung zusammen mit den Männern, die wir über den Winter eingeübt haben, tatsächlich aufführen. Dementsprechend wurde die Nacht eher kurz, vor allem auch weil meine Schwester und ich beide schlecht schlafen. Der Samstag begrüsste uns mit wunderbarem Wetter, ideale Wettkampfbedingungen also, einmal davon abgesehen, dass wir bereits um halb neun loslegten. Nach der Gerätekombination um viertel vor zehn war ich mit dem sportlichen Teil auch schon fertig und unterstützte dann meine Kollegen in den weiteren Disziplinen. Den Nachmittag verbrachte ich dann vorwiegend im Rechnungsbüro, tippte Zahlen ein und kontrollierte diese dann. Schliesslich hatten wir die Rangliste zusammen, ich plauderte dann noch mit den Leuten, die andere Jobs gefasst haben, und nach der Rangverkündigung gingen die Leute schon bald einmal nach Hause. Wir sind mit unseren Leistungen unterschiedlich zufrieden, aber immerhin die Geräteübung hat eine durchaus erfreuliche Note erhalten. Uns blieb dann noch das Aufräumen und den Abend verbrachte ich bei meinem Freund. Nach einem gemütlichen Sonntagabend mit meiner Familie, bei welchem wir den Geburtstag meiner Mutter feierten, im Pott badeten, lecker Grillierten und plauderten, ging am Montag mein Arbeitsleben wieder los. Der Start verlief einfacher als gedacht, vieles ist noch genau so wie letztes Jahr und die wenigen kleinen Veränderungen sind kein Problem. Viele Leute freuen sich auch, dass ich wieder da bin, was mich sehr glücklich macht. Montag und Dienstag arbeitete ich, am Mittwoch machte ich schliesslich einen Ausflug mit meiner Schwester nach Zürich. Wir spazierten umher, sahen uns ein paar Läden an, picknickten an der Limmat und stöberten durch den riesigen Orell Füssli. Immer wieder ein wunderbarer Ort, wie ich finde.

 

Nun noch ein paar Worte zum Sommer auf dieser Webseite: ab dieser Woche werden sowohl die Blogs, Berichte von Madara und Flora sowie die Kurzgeschichten wieder regelmässig kommen, dazu möchte ich mich am Mittwoch jeweils etwas austoben, auf „Dies und Das“ wird in nächster Zeit alles Mögliche online kommen, worauf ich Lust habe.

 

 

Semesterrückblick

 

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, ob ich nach meinem ersten Semester einen Rückblick geschrieben habe, aber so wie ich mich kenne vermutlich schon. Und schon ist das zweite auch vorüber. Ich habe soeben die letzte Veranstaltung hinter mich gebracht und sitze nun mit Sack und Pack im überfüllten TGV Richtung Zürich, im Ohr James Blunt. Es fühlt sich schon fast ein bisschen komisch an, die Zugfahrt einfach an mir vorüberziehen zu lassen, ohne mich augenblicklich in Notizen zu versenken ;) Erfasst von einer leichten Melancholie, wie ich sie schon in der Schule immer verspürte, wenn die Sommerferien begannen. Natürlich freute und freue ich mich auf die Sommerferien, aber dennoch kamen sie für mich immer so plötzlich und ich fand die Vorstellung, meine Freunde für den Grossteil der Zeit nicht mehr zu sehen (ich bin extrem schlecht darin, Kontakte zu pflegen…) immer etwas Schade. Im Studium kam das Ende nun noch „abrupter“, weil die Semester natürlich um einiges kürzer sind und die Abstände zwischen mir und Basel doch recht gross ist. Und ich auch nicht oft dort sein werde, weil ich eigentlich den ganzen Sommer arbeite. Aber eigentlich soll es jetzt weder um meine Schulzeit noch um meine Sommerpläne gehen, sondern um die vergangenen vierzehn Wochen. Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich im zweiten Semester viel glücklicher war als im ersten. Zum einen sicherlich, weil ich mich  besser zurecht fand und mich auch selbst nicht mehr so unter Druck setzte, aber vor allem wegen des Fächerwechsels. Ich kann sogar trotz des Lernstresses der letzten Wochen sagen, dass ich  ein bisschen traurig bin, dass das Semester vorüber ist, weil das Lernen mir fast ein bisschen Spass gemacht hat, nachdem ich wieder zurück in diesen Modus gekommen bin. Es ist auch einiges passiert während dieses Semester, ich habe mit einer Chinesin den Mittagstisch geschmissen, ich bin seit neuestem im Vorstand der Fachgruppe Geschichte, habe den Aufbaukurs im Tanzen gemacht und so weiter. Bei all diesen Gelegenheiten habe ich viele Leute kennen gelernt, auch wenn das oft bedeutet, dass ich mich selbst regelrecht in den Arsch treten muss, weil ich mich umgeben von fremden Menschen immer noch nicht wirklich wohl fühle. Aber es wird besser, in kleinen Schritten. Mein grosses Ziel für die kommenden Semester ist es denn auch, einige dieser flüchtigen Bekanntschaften zu vertiefen, und vielleicht auch Freundschaften zu schliessen. Denn auch wenn ich in diesem Semester viel mehr Spass hatte, verbrachte ich immer noch sehr viel Zeit allein. Aber es ist immer gut, Ziele vor Augen zu haben. Und damit komme ich doch noch einmal auf den Sommer zu sprechen, denn ich möchte die fast drei Monate Uni-Pause (was übrigens nicht heisst, dass ich in dieser Zeit einfach mein Leben geniesse, ich arbeite, schreibe zwei Arbeiten und habe noch mündliche Prüfungen) auch nutzen, um mir ein bisschen Gedanken über meine Zukunft zu machen und über die Dinge, die ich erreichen möchte, da ich einige sehr inspirierende Menschen getroffen habe. Und höchstwahrscheinlich wird es auch die eine oder andere kleine Änderung auf Wunderwörter geben. Ich freue mich auf die warmen Monate und wünsche allen, die noch Prüfungen haben viel Erfolg und den anderen einen guten Start in den Sommer!

 

 

Meine Prüfungswoche

 

Meine Woche startet wie gewohnt schon am Sonntagabend, denn ich muss ja noch nach Basel. Nach einem Tag, denn ich vollumfänglich mit Lernen verbracht habe, ist es umso schöner, die  Zugfahrt bis nach Zürich mit wunderbaren, unterhaltsamen Gesprächen zu füllen, die Weiterfahrt nach Basel wird dann wieder fürs Lernen genutzt. In meinem Zimmer angekommen, gibt es erst noch ein Naturejoghurt mit Himbeeren und ich plane meine Woche ein bisschen, dann setzte ich mich noch einmal hinter meine Notizen. Und das gibt eigentlich auch das Muster für den Rest der Woche vor, Essen, Lernen, Schlafen, Prüfungen schreiben. Am Montag habe ich um zehn eine Prüfung, um zwei und um vier. Dazwischen snacke ich und versuche meine Stimmung mit Essen einigermassen hoch zu halten. Auch ein Kaffeeshot zwischen den Prüfungen hilft. Am Abend kann ich dann wieder etwas durchatmen, denn wir feiern eine kleine Tanzparty als Abschluss des Tanzkurses. Um noch etwas lernen zu können, gehe ich zwar erst später hin, aber es wird trotzdem ein schöner Abend, auch wenn es wegen der Wärme ziemlich anstrengend ist, ausgiebig zu tanzen. Den Dienstag verbringe ich dann vollumfänglich eingekapselt in mein Zimmer, denn ich muss in sieben Stunden ein ganzes Referat aus dem Boden stampfen. Es wird nicht mein bestes, aber es reicht und es haben sowieso alle kein grosses Interesse mehr… Danach gönne ich mir am Abend eine kleine Pause am Rhein, bevor es mit den Vorbereitungen für die Prüfungen am Mittwoch weitergeht. Da erwartet mich nämlich eine Prüfung um zehn und eine um vier, da ich aber das Gefühl habe, recht gut vorbereitet zu sein, erlaube ich es mir über Mittag meine Kollegen aus dem Vorstand der Fachgruppe Geschichte auf ein Getränk zu treffen, quasi unser Semesterabschluss. Danach schreibe ich meine zweitletzte Prüfung für diese Woche, dann wieder zurück an meinen Schreitisch. Um Zeit zu sparen, esse ich im Moment fast ausschliesslich in meinem Zimmer, während ich Notizen durchgehe, heute setzte ich mich aber auf die Dachterrasse und beobachte das aufziehende Gewitter. Dieses lenkt mich dann auch am Abend während des Lernens noch ab, aber ich bin mittlerweile sowieso so kaputt, dass ich um 9 beschliesse, es gut sein zu lassen und mir eine kleine Auszeit zu nehmen. Dafür stehe ich am Donnerstag dann um sieben auf, frühstücke ausnahmsweise in der Küche und geniesse den sozialen Kontakt, dann gehe ich noch einmal all meine Unterlagen durch und schreibe schliesslich um zehn die letzte Prüfung, die noch einmal extrem anstrengend wird, weil wir einfach endlos viel schreiben müssen. Aber auch das ist jetzt geschafft! Das feiere ich am Nachmittag erst mit einer guten Note im Mittelhochdeutsch und dann mit einem Aperol Spritz mit einigen Kollegen am Rhein. Am Abend gibt es noch ein Semesterendfest der deutschen Fachgruppe und eine Weile ist das ganz interessant, dann kenne ich aber wieder einmal niemanden mehr und bin schliesslich nicht so spät im Bett. Am Freitag heisst es dann schliesslich aufräumen. Ich putze mein Zimmer, bringe den Müll weg, räume auf, packe alles zusammen, was ich zuhause brauche, wasche all das liegengebliebene Geschirr ab, räume meinen Kühlschrank auf und verschenke Lebensmittel, die mir davon laufen würden, putze meinen Kühlschrank und mache mich schliesslich auf den Heimweg. Unglaublich, wie schnell das Semester vorüber gegangen ist! Am Sonntag kommt dann übrigens noch mein persönlicher Rückblick online, bevor meine Webseite wieder in „normalen“ Bahnen verlaufen wird.

 

Angefügt habe ich noch ein paar Fotos, die meine Woche zusammenfassen ;) Da gibt es alles, von meinen Mahlzeiten, über das Chaos in meinem Zimmer während dieser intensiven Arbeitsphase, meiner typischen Prüfungsausrüstung bis zu meinem Outfit für das Tanzfest.                

 

 Endspurt

 

Auch aus dieser Woche gibt es kaum etwas zu erzählen, Freitags war ich im Turnen, das Wochenende dann mehrheitlich zuhause. Am Samstagabend besuchte ich das  Brasskonzert meines Freundes, welches richtig cool war, vor allem das Cellosolo faszinierte mich total. Ansonsten verbrachte ich die meiste Zeit mir Lernen, die Prüfungen rücken schliesslich mit beängstigender Geschwindigkeit näher. Am Sonntag gab es bei uns auch einen Family-Abend, den ich sehr genossen habe und am Montagabend half ich meiner Tante hinter den Kulissen eines Chorkonzerts in der Kirche Versam. Ich machte den Eintritt, half abzuwaschen und bekam dafür ein leckeres Abendessen inklusive Dessert. Weil wir am Morgen früh aufbrechen mussten, schlief ich dann bei meiner Grossmutter, wobei es eine sehr kurze Nacht wurde. Der Wecker klingelte bereits um halb sechs, allerdings hatte ich ohnehin nicht gut geschlafen, da ich die halbe Nacht träumte ich hätte verschlafen. Die Zugfahrt versuchte ich zum Lernen zu nutzen, aber jetzt, wo die Prüfungen endgültig vor der Tür stehen, bin ich überhaupt nicht mehr motiviert… Angekommen in Basel schwang ich mich sofort in die Küche, Juting und ich machten das letzte Mal Mittagstisch zusammen und feierten dass mit einem chinesischen Rezept für gefüllte Auberginen, das fast so viel Knoblauch enthält wie Auberginen! Aber es schmeckte wunderbar. Mein Sportsprogramm habe ich für diese Woche auch gleich gestrichen, Uni geht vor. Also gibt es über Dienstagnachmittag und Mittwoch eigentlich gar nichts zu sagen. Am Donnerstag war ich dann wieder ein reines Nervenbündel, da meine erste Prüfung anstand und auch gleich noch eine, vor der ich echt Schiss hatte, nämlich Mittelhochdeutsch. Die Prüfung war okay, ein bisschen Grammatik-lastiger als ich gehofft hatte, aber keine Katastrophe. Danach holte ich erst einmal etwas Schlaf nach, da ich mehr oder weniger die ganze Woche schlechte geschlafen hatte, und bereitete mich danach pflichtbewusst für das Proseminar am Freitag vor. Am Abend fand dann das jährliche „Grillout“ des Studentenwohnheims statt, wir sassen gemütlich zusammen, es gab ein super leckeres Buffet und ich habe mich sehr gut mit einigen meiner Mitstudenten und der Wohnheimleiterin unterhalten. Wir liessen den Abend mit einem Glas Wein ausklingen und dann freute ich mich riesig auf mein Bett.

 

 

 

Ein normaler Tag...

 

Die Prüfungen rücken näher. Das bedeutet viel Lesen, Schreiben, Repetieren für mich und dementsprechend relativ wenig, worüber ich hier erzählen könnte. Ich hatte ein schönes langes Wochenende mit meiner Familie und meinem Freund, gerade da wir uns vorher meistens nur sehr kurz gesehen haben. Und natürlich sehr viel Turnverein, am Mittwoch- und Freitagabend normales Training und am Donnerstag Trainingstag, darüber habe ich ja bereits letzte Woche geschrieben. Worüber könnte ich also einen Blog schreiben, der nicht komplett sterbenslangweilig ist? Vor allem, weil im Mai ja auch keine Sonntagsgeschichten kommen… Da ich mir im Moment in meiner Freizeit viele Videos anderer Studenten auf Youtube anschaue, die aus ihrem Uni-Alltag erzählen, werde ich mir dieses Format etwas ausleihen. Ich habe in dieser Woche versucht, meinen Lernplan zu optimieren, habe mein Zimmer umgestellt, um das Lernklima zu verbessern und habe viel Kaffee getrunken, weil mich das Regenwetter so unglaublich müde gemacht hat…

Mein Donnerstag ist denke ich ein gutes Beispiel, wie mein Leben im Moment aussieht:

8:00 In der Regel schaffe ich es einigermassen zu dieser Zeit aufzustehen, früher klappt nur höchst selten. Ich nehme mir morgens eine Stunde Zeit um wach zu werden, mein Zitronenwasser zu trinken, zu frühstücken, mit meinen Mitbewohnern zu plaudern,  meine Haare zu machen, meinen Tag zu planen, mich anzuziehen und all die Dinge zu erledigen, die man Morgens eben so macht.

 

9:00 In der Stunde, die ich meistens noch habe, bis die erste Lektion beginnt, versuche ich noch möglichst viel Arbeit zu erledigen, dazu gibt es Kaffee zur Motivation. Normalerweise verlasse ich mein Zimmer erst kurz nach zehn, weil ich zu all meinen Veranstaltungen problemlos innerhalb von 5-10 Minuten hinkomme, heute muss ich aber  früher los, weil ich noch Geld abheben gehen muss.

 

 

10:15 Die „Literaturgeschichte, Barock- Aufklärung“ – Vorlesung erschlägt mich regelmässig und ich bin danach jedes Mal klinisch tot, auch wenn es total spannend ist. Nach der Vorlesung flitze ich noch schnell ins Seminar der alten Geschichte, da ich nächstes Semester an einer Übung und Exkursion nach Rom teilnehmen werde, muss ich noch das Geld für die Reise vorbei bringen.

12:15 Von der alten Geschichte haste ich weiter Richtung Bahnhof, um meine zwei Stunden Mittagspause für etwas Sport zu nutzen. In letzter Zeit versuchte ich ein paar Mal joggen zu gehen, aber dafür ist mir das Wetter im Moment definitiv zu nass… Ich schwimme meistens für ungefähr eine halbe Stunde ohne Unterbruch und dann lasse ich es gut sein. Weil ich noch unbedingt schwarze Tinte brauchte, gehe ich noch schnell einkaufen und dann bleibt gerade noch Zeit, um ein Joghurt zu essen und, surprise, surprise, für Kaffee.

 

14:15  Das Proseminar zu Mittelhochdeutsch ist vermutlich die Veranstaltung, die ich am wenigstens mag. Aber es war das letzte Mal für dieses Semester und ich habe es überstanden, bleibt nur noch die Prüfung...

 

16:00 Und nachdem ich sehr brav war und sogar schon Sport gemacht habe, wird es jetzt definitiv Zeit, wieder ins Lernen einzutauchen, vorher muss ich aber unbedingt mein Zimmer putzen, es ist wirklich nötig!

 

 

17:00 Ich nutze die kurze regenfreie Zeit, um ein bisschen frische Luft zu schnappen und meine Leseaufgaben draussen auf unserer Dachterrasse zu erledigen. Lange wird es aber wohl nicht trocken bleiben…

 

18:00 Damit ich daran denke, auch beim Lernen zu trinken, mache ich mir einen grossen Topf Tee, dann widme ich mich einem Referat, das, ich morgen halten muss. Währenddessen gewittert es draussen, als würde die Welt untergehen...

 

19:00 Der knurrende Magen treibt mich schliesslich in die Küche, es gibt Pasta mit Spinat und Parmesan, ein sehr einfaches, aber leckeres Rezept. Weil heute viele Leute in der Küche sind, wir die Lagerung von unseren Sachen während der Renovation im Sommer besprechen müssen und die Diskussion über die tatsächliche Grösse unserer Schreibtische etwas ausartet, dauert es eine ganze Weile, bis ich zurück in meinem Zimmer zum Lernen bin. Und da geht es mit dem bereits bekannten Thema weiter, ich schreibe mir Stichworte für das Referat auf, beende die Powerpoint-Präsentation, schreibe Zusammenfassungen für Literaturgeschichte und Literaturwissenschaft und dabei wird es ziemlich spät. Dabei wende ich übrigens gerne die „Pomodorro-Technik“ an, 25 Minuten konzentriert arbeiten, 5 Minuten Pause, dann wieder alles von vorn.

 

00:30 Endlich habe ich es bis ins Bett geschafft, bevor ich schlafen gehe, lese ich mir noch einmal meine Notizen durch.

 

 

Eine weitere Turnverein-Woche

 

Ausnahmsweise hatte ich einen vollkommen normalen Freitag und genoss es  daher sehr, auch einfach mit meiner Nana und meiner Schwester zu Abend zu essen und zu spielen. Das Wochenende war dann samstags ziemlich ruhig, ich habe die meiste Zeit zum Lernen benutzt, schliesslich rücken die Prüfungen immer näher. Am Sonntag war dann bei strahlend schönem Wetter das Kinderfest in Valendas. Wir haben dort mit dem Turnverein gearbeitet, am Morgen gab es für einige von uns aber noch einen Sondereinsatz, wir halfen als Streckenposten beim Velorennen von Bonaduz nach Vals aus. Das bedeutete allerdings, dass wir erst nach Ilanz fahren mussten, dort unsere Aufgabe abzuholen und dann wieder zurück, bis fast nach Bonaduz. Immerhin war das Wetter gut und da wir ziemlich lange warten mussten, blieb sehr viel Zeit um die Aussicht über die Rheinschlucht zu geniessen und für mich auch um Fotos mit Flora und Madara zu machen. Nachdem wir dann diese wahnsinnig wichtige Aufgabe erledigt hatten und alle Velofahrer an uns vorüberflitzten, machten wir uns auf den Rückweg Richtung Valendas, gerieten aber bei der Steigung hinauf nach Versam regelrecht hin den Stau! Hinter den letzten Velofahrern und dem Besenwagen tuckerten ungefähr zwanzig Autos langsam den Hügel hinauf. Wir sammelten dann noch die übrigen TV-Streckenposten auf und fuhren weiter zum Kinderfest, wo wir nun in verschiedenen Schichten dafür sorgten, dass die Besucher genug zu Trinken und zu Essen hatten. Da es sehr sonnig und warm war, hatte es auch recht viele Leute und wir konnten es trotz unserer Arbeit auch ein bisschen geniessen. Ich machte mich dann etwas früher auf den Nachhauseweg, da ich noch packen, duschen und zu Abend essen wollte, bevor ich mich mit meinen „Wii-Wibern“ auf die Weiterreise machte. In Zürich legten einige von uns noch einen kleinen Zwischenstopp ein und plauderten noch eine Weile, ein Abend der mir sehr viel Freude gemacht hat. Am Mittwoch war die Woche ja dann auch schon wieder fast vorbei und nach einer kurzen Sitzung für die Planung unseres Jubiläumsjahrs hatten wir dann noch ein normales Training. Eigentlich hätten wir danach gleich in Valendas bleiben können, denn am Donnerstag hatten wir unseren vierten und letzten Trainingstag. Obwohl das Wetter perfekt mitspielte, es war nicht heiss aber trocken, waren wir alle nicht so motiviert wie an anderen Tagen und demensprechend waren wir wohl alle froh, als wir schliesslich das Programm überstanden hatten und uns wieder auf den Nachhauseweg machen konnten.

 

 

Eine Woche voller Erlebnisse

 

Ich habe diesen Blog nun schon unzählige Male überarbeitet, damit er nicht so endlos lang wird, denn es gibt einiges zu erzählen. Am Freitag fuhr ich mit meinen Geschichtskumpanen auf Exkursion, wir besuchten das  Konzentrationslager Natzweiler-Strutthof nahe Strasbourg. Wir waren eine kleine Gruppe und die Reise in unserem komfortablen Bus sehr angenehm, ich unterhielt mich sehr angeregt mit meiner Sitznachbarin. In krassem Gegensatz dazu, und zu der unglaublichen Aussicht, die man vom Lager aus hat, steht die erschütternde Geschichte der Lagerinsassen. Das KZ befindet sich auf ca. 800 m.ü.M., was vor allem im Winter in extremen Temperaturen resultierte, darüber hinaus mussten die, vorwiegend politischen Häftlinge, härteste Knochenarbeit in einem Steinbruch leisten. Bekannt ist dieses KZ auch für seine medizinischen Versuche mit Typhus und Senfgas an Gefangenen sowie der Massenhinrichtung von Widerstandskämpfern. Es war ein sehr eindrücklicher Besuch, auch wenn die Führung vollkommen auf Französisch war, glücklicherweise gab es in unserer Gruppe aber einige, die für den Rest übersetzt haben. Auf der Rückreise musste dann das Gehörte erst einmal verdaut werden, erst nach und nach begannen sich wieder Gespräche zu entwickeln. Nach der Ankunft in Basel ging für mich die Reise sofort weiter und ausnahmsweise brachten mich SBB und RhB pünktlich ans Ziel. Nach einem raschen Abendessen bei meiner Nana ging es dann sofort weiter in den TV und anschliessend musste ich noch ein paar Dinge erledigen und Umpacken, denn nach einer kurzen Nacht ging mein Programm sofort wieder weiter.  Das GA voll nutzend fuhr mit dem Zug nach Fribourg, wo das Final des Sprachwettbewerbs Linguissimo stattfand. 28 Jugendliche aus der ganzen Schweiz trafen sich dort, um erst von Musikern aus allen vier Landessprachen in die Kunst des Songtexteschreiben eingeweiht zu werden und dann in zweisprachigen Tandems ein eigenes Lied zu schreiben. Ich hatte schon einmal das Privileg an einem Final teilzunehmen, hatte da aber eine französisch sprechende Partnerin, was ziemlich schwierig war. Dieses Mal war ich ein echter Glückspilz, meine Partnerin kommt nicht nur aus dem Tessin, sie spricht sogar sehr gut Deutsch und ist erst noch mega sympathisch! Es hatte dieses Jahr übrigens überhaupt sehr viele Teilnehmer aus dem Tessin, was mir persönlich die Kommunikation sehr erleichterte. Ich teilte mir denn auch mit meiner Schreibpartnerin und einer weiteren Tessinerin ein Zimmer und das war nicht nur sehr unkompliziert, sondern auch lustig. Mit den Deutschschweizern hatte ich an diesem Final herzlich wenig zu tun, was auch daran lag dass sie sich fast alle bereits kannten, da sie ein Sprachjahr in der Nähe von Fribourg machen, und ich den Altersunterschied zu den 16 Jährigen da ziemlich stark bemerkte… Nach dem Abendessen gab es dann noch ein Privatkonzert unserer musikalischen Coaches, das wunderschön (italienisch), mega cool (romanisch), beeindruckend (französisch) und auch einfach nur verstörend (deutsch) war. Das Highlight für mich und meine Partnerin Marica war natürlich, dass wir schlussendlich gewonnen haben, das Wochenende hat aber auch schon für sich genommen sehr viel Spass gemacht! Ich bin dann noch mit der Bündner-Delegation (die meisten von ihnen aus dem Engadin) zurück nach Zürich gefahren, was sehr viel Spass gemacht hat, bevor ich wieder in die Normalität meines Studentenlebens zurückkehrte. Jetzt sitze ich wieder einmal in einem völlig überfüllten TGV Richtung Chur für eine Fahrstunde, und schlage mich mit Streiks in Frankreich, extrem unhöflichen älteren Herren und akutem Platzmangel herum. Der Rückweg ist dann um einiges friedlicher und auch die Fahrstunde lief ziemlich gut, ich habe in dem guten Monat Pause zum Glück nicht alles vergessen ;)

 

 

Bündnerfest, Sportanfälle und ein freudiges Wiedersehen

 

Wie versprochen kommt heute noch der Blogeintrag zum Bündnerfest. Wir beginnen der Ordnung wegen aber am Morgen, wie sich das gehört. Aus einem spontanen Anflug von Motivation hatte ich mich um halb acht Uhr morgens tatsächlich zum Joggen aufgerafft und ich gebe zu, direkt am Rhein, in der Morgensonne, hatte das durchaus etwas für sich. Nach der Uni machte ich mich dann ziemlich direkt auf den Weg nach Bern und nutzte die Zugfahrt, um noch etwas zu lernen. Den Abend verbrachte ich dann in der unschätzbaren Gesellschaft meiner Freunde. Wir tranken Wein, assen wunderbar zu Abend (es gab super leckeren Risotto und Yak-Hauswürste), haben gescherzt, geplaudert und Blödsinn gemacht. Dabei sind nicht nur unglaublich viele bescheuerte Fotos entstanden, ein paar habe ich hier angehängt, sondern auch wunderbare Erinnerungen. Später haben wir uns dann natürlich auch auf den Weg ans eigentliche Fest gemacht, was für sich genommen nichts Besonderes war, aber durchaus auch Spass machte. Das C-Trio (Carina, Corin und ich) machte sich dann schliesslich zu Fuss auf den Weg und dann legten wir uns hin, um zumindest noch ein Fitzelchen Schlaf zu bekommen.

 

Den Freitag widmete ich von ein paar Pflichtübungen abgesehen in erster Linie der Erholung, denn ich musste definitiv noch etwas Schlaf nachholen. Am Abend ging es dann mit einem Kurs der Literaturwissenschaft ins Theater, wir haben uns „Die Dreigroschenoper“ angesehen. Vorher gab es aber noch mexikanisches Abendessen auf der Dachterrasse. Es war selbstverständlich wieder eine etwas schwer verdauliche modere Adaption, im grossen und ganzen hat es mir aber doch ganz gut gefallen. Aus Gründen der Kontaktpflege setzten wir uns danach noch einen Augenblick in eine Bar und plaudern noch ein bisschen, ich bin dann aber doch einigermassen beizeiten wieder ins Bett gekommen. Am Wochenende genoss ich dann in erster Linie meine Familie, meine Eltern kamen aus den Ferien zurück, mein Freund war bei mir und ich bin mit meiner Schwester in der Sonne gelegen. Eigentlich hatte ich dann vorgehabt, diese Woche nun etwas strukturierter und produktiver zu gestalten, bereits am Montag warf ich jedoch sämtliche Pläne über Bord und fuhr spontan am Nachmittag nach Zürich um Majo zu treffen. Sie kommt aus Costa Rica und hat ein Austauschjahr in meiner Klasse gemacht, es ist Jahre her seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Diese Chance wollte ich mir nicht entgegen lassen, Lektionen schwänzen hin oder her. Wir haben geplaudert, Kaffee getrunken und ich habe dieses Wiedersehen, auch wenn es nur kurz war, sehr genossen! Am Dienstag habe ich mich dann tatsächlich ein weiteres Mal zum Joggen aufgerafft (ich kann es selbst kaum glauben), beim Mittagstisch haben wir zum ersten Mal und ziemlich erfolgreich Chinesisch gekocht, meine Mitköchin taut allmählich auf, und am Abend ging ich ins Volleyball. Es hat auch diese Woche viel Spass gemacht, wir waren allerdings nicht besonders gut, was auch daran gelegen haben könnte, dass wir dauernd lachen mussten. Jetzt muss ich noch fertig packen, denn morgen geht es schon wieder auf Exkursion und auch für das Wochenende habe ich spannende Pläne, mehr dazu dann aber nächste Woche.

 

 

Sommervibes

 

Dieser Blog, beziehungsweise sein pünktlicher Upload, fiel leider wieder einmal einem Bündnerfest zum Opfer. Und damit ist auch gleich das Thema dieser Woche bestimmt: Soziale Interaktion ;) Ich gebe zu, meine Lernzeit hat diese Woche etwas gelitten, was ich also vermutlich am Wochenende aufholen muss. Doch ich möchte die Ereignisse dieser Woche dennoch nicht missen.  Am Freitag hatte ich mit meinem Proseminar über die Spätantike einen Ausflug nach Zürich, wo wir uns an der Juristischen Fakultät sehr alte Gerichtsbücher ansahen, dann aber auch noch eine Führung durch die wichtigsten Gebäude hatten. Wir waren nur etwa zehn Leute, es hat aber eine Menge Spass gemacht, vor allem weil man so ausserhalb des klaren 90 Minuten Unterrichtsrahmens doch auch etwas ausgiebiger ins Gespräch kommen kann. Allerdings war ich dann so spät dran, dass ich kein Postauto mehr hatte, glücklicherweise waren aber auch noch andere Leute unterwegs, sodass ich nicht den ganzen Weg vom Bahnhof hochlaufen musste und auch nicht extrem viel zu spät in den TV kam. Am Samstag ging es dann gleich mit sportlichem Programm weiter, wir hatten einmal mehr Trainingstag, der nicht nur wegen des super Wetters viel Spass gemacht hat. Unsere Geräteübung nimmt allmählich Form an, auch wenn wir alle noch sehr viel Konzentration in den Ablauf stecken müssen (Hut ab für die Leute, welche die ganze Übung überhaupt erst zusammengestellt haben!) und auch vom Zusammenhalt ist unsere Gruppe im Moment ziemlich cool. Nach einem 800m Lauf wurden gleich noch drei 150m Sprints angehängt, damit waren wir dann endgültig reif für ein Bad im Brunnen. Ein paar Gäste in der Gartenbeiz des danebenliegenden Lokals sahen uns etwas seltsam an, als wir alle kurzentschlossen ins kalte Nass hüpften. Die Anstrengungen des Tages hatten uns dann doch alle recht geschlaucht, sodass Simona und ich keine allzu grossen Sprünge mehr machten und auch einen relativ ruhigen Sonntag verbrachten. Seit längerer Zeit schafften wir es am Abend dann auch wieder einmal, ein ordentliches Weingrüppchen zusammen zu stellen, sodass die Fahrt nach Zürich wie im Flug verging. Am Montag ging ich dann natürlich brav wie es sich gehört an die Uni, wühlte mich durch Lektüre und gönnte mir danach zur Stärkung ein richtig schönes italienisches Abendessen. Wir hatten nämlich wieder ein „Fremde Töpfe“ im Studentenheim, wo einmal pro Semester ein paar Bewohner Essen aus ihrer Heimat vorstellen. Risotto, Melanzane di Parmigiano und Tiramisu, dazu wieder ein paar spannende Bekanntschaften, unter anderem mit einer Austauschstudentin aus Oklahoma, rundeten den Abend wundervoll ab. Am Dienstag ging ich dann zur „Vollversammlung“ der Fachgruppe Geschichte, zu welcher formal jeder Geschichtsstudent gehört. Demensprechend war ich etwas erschüttert, als ausser vier Mitgliedern des Vorstands gerade einmal eine andere Person da war. Der Abend wurde trotzdem sehr interessant und einige Bier später gehöre ich jetzt auch zum Vorstand. Ich bin sehr  gespannt, was das genau mit sich bringt, ich erhoffe mir aber gewisse Einblicke in das Mysterium Universität, das mir bis jetzt doch noch immer ein Buch mit Sieben Siegeln geblieben ist. Weil Lernen danach relativ wenig Sinn gehabt hätte, ging ich für meine Verhältnisse  sehr früh zu Bett, was meinem Schlafrhythmus allerdings nicht allzu gut bekam. Dafür war ich dann am Mittwochmorgen genug früh wach, um mir den Sonnenaufgang anzusehen, von da her hat es sich durchaus gelohnt. Den Abend verbrachte ich dann wieder mit meinen Mitbewohnern, unsere beiden Asiatinnen haben extrem leckeres Essen gekocht, und wir haben mittlerweile sogar begonnen, andere Bewohner des Studentenheims einzuladen, die auf ihren Stockwerken wenig Anschluss haben. Und dann ist es schon wieder Donnerstag, aber bevor dieser Blog jetzt hier aus allen Nähten platzt, verschiebe ich das Bündernfest auf nächste Woche und hänge lieber noch ein paar Bilder an.

 

Achja, und wie genial ist bitte das Wetter! Ich verbringe jede Minute die ich kann draussen in der Sonne.

 

 

Bücherträume

 

Ich kann nicht umhin, diesen Blogeintrag wieder einmal den Geschichten, genauer gesagt den Büchern zu widmen. Erster Grund dafür ist ein Buch, dass ich gerade erst begonnen habe, mich allerdings bereits dermassen in seinen Bann gezogen hat, dass ich wohl wieder ein paar Tage vollkommener Versunkenheit vor mir haben werde. Ich werde später noch etwas dazu sagen, jetzt aber erst einmal weiter zu Punkt zwei. Ich habe in der letzte Woche einmal mehr gelernt, was für eine Magie das Lesen auch im Alltag verbreiten kann. Eine meiner Mitbewohnerin organisierte einen Lesezirkel und das sie sich beim Datum extra nach meinem Terminplan richtete und mich das Thema sehr interessierte, ging ich hin. Wir waren beide nicht extrem überrascht, dass keine weiteren Leute auftauchten, was uns aber nicht davon abhielt, unser Gespräch über das schlechteste jemals gelesene Buch (bei mir vermutlich Dostojevski, wobei ich nicht das Buch grundsätzlich verteufeln möchte, ich persönlich konnte lediglich überhaupt keinen Zugang dazu finden) und den Grund, warum wir überhaupt lasen, zu beginnen. So viel zum Rahmen, der Abend entwickelte sich dann auf so erfreuliche Weise weiter, dass wir uns nur zu weit fast drei Stunden unterhielten, dabei eine Flasche Wein tranken und durchaus gelegentlich vom Thema abkamen. Und das, obwohl wir uns im Alltag, zum Beispiel in der Küche, durchaus auch unterhalten hatten. Lesen verbindet eben. Zum Rest der Woche gibt es nu eher wenig zu berichten, in erster Linie versank ich in Lektüre, das Studium beginnt nun doch etwas anzuziehen und ich arbeite immer noch daran, wie ich meine Zeit am besten einteile. Darüber hinaus war ich im Tanzkurs, im Volleyball und am Mittwoch haben zwei meiner Mitbewohner „Sommerrollen“ gekocht, super lecker, auch wenn ich erst eine Instruktion gebraucht habe. Natürlich gab es auch wieder den Mittagstisch, ich war schwimmen und habe vor allem auch die Sonne genossen, wenn ich es mir irgendwie einrichten konnte.

 

Abschliessen möchte ich diesen Blog nun wie versprochen mit einer Passage aus dem Buch „Die Stadt der schlafenden Bücher“ von Walter Moers (von dem ich bereits „Die 13 ½ Leben des Kapitän Blaubär“ und „Rumo und die Wunder im Dunkeln“ verschlungen und hier auch vorgestellt habe). „Die Welt“ schrieb darüber gar: „Es ist die grösste, schönste Liebeserklärung an das Lesen und die Literatur, die in diesem Jahr zu haben ist.“ So, nun genug der Lobeshymnen, lies selbst:

 

„Wenn man den überwältigenden Geruch von vermoderndem Papier gewöhnt hatte, der aus den Eingeweiden von Buchhaim emporstieg, wenn die ersten allergischen Niesanfälle überstanden waren, die der überall herumwirbelnde Bücherstaub verursachte, und wenn die Augen langsam aufhörten, vom beissenden Qualm der tausend Schlote zu tränen- dann konnte man endlich anfangen, die zahllosen Wunder der Stadt zu bestaunen. Buchhaim verfügte über fünftausend amtlich registrierte Antiquariate und schätzungsweise tausend halblegale Bücherstuben, in denen neben Büchern alkoholische Getränke, Tabak und berauschende Kräuter und Essenzen angeboten wurden, deren Genuss angeblich die Lesefreude und Konzentration steigerten. [] Es gab Optiker, die Lesebrillen und Handlupen fertigten, und an jeder Ecke war ein Kaffeeausschank, meist mit offenem Kamin und Dichterlesungen, rund um die Uhr.“

 

Für manchen mag das nach der Hölle auf Erden klingen, für mich klingt es eher nach dem Paradies auf Erden (oder Zamonien, um genau zu sein).

 

 

Gedankenwirrwarr

 

Und es ist schon wieder Donnerstag! Die Woche ging, zumindest für mich, extrem schnell vorüber, was natürlich in erster Linie an Ostern lag. Das Wetter bei mir zuhause war besch****en und so war ich in erster Linie zuhause, habe Zeit mit meinem Freund und Zeit mir meiner Familie verbracht. Und beides hat mir persönlich extrem gut getan, vor allem auch weil die nächsten Wochenenden mehrheitlich vollgepackt sein werden. Es war so schön, mit meinem Freund herumzuhängen, ohne dass einer von uns gleich wieder losrennen musste, mit meiner Familie im Hot Pot zu baden, Krimis zu schauen und so weiter. Ich habe das schlechte Wetter aber auch genutzt, um (Achtung, jetzt kommt eine grosse Überraschung!) unzählige Youtube-Videos zu schauen. Einiges davon war natürlich pure Unterhaltung, anderes würde ich persönlich durchaus in die Kategorie „Nützlich“ einteilen. Ich schaue mir im Moment viele Videos unglaublich produktiver und kreativer Menschen an und stibitze einige ihrer Ideen. Ich probiere verschiedene Organisations- und Agenda-Dinge aus, versuche herauszufinden, wie ich mein Studentenleben besser strukturieren kann. Vielleicht ist das auch der Ort um kurz über dieses Semester zu plaudern. Ich kann sagen, dass ich viel, viel glücklicher bin als im Letzten. Mag zum einen daran liegen, dass ich mich ein bisschen besser eingelebt habe, ich glaube aber auch, dass es in erster Linie am Fächerwechsel liegt. Ein klein wenig trauere ich dem Italienisch nach und vor allem dem Gedanken, dass ich es vermutlich schon hätte schaffen können, wenn ich es wirklich gewollt hätte, aber das habe ich einfach Psychisch nicht hinbekommen. Mit so vielen besseren Kommilitonen konfrontiert zu sein und mit dem Gedanken zu lernen, dass ich immer hinterher hinke, hat mich fertig gemacht und ich hatte echt riesigen Schiss vor den Prüfungen und Arbeiten. Im Deutsch fühle ich mich nun viel wohler und dementsprechend zufriedener bin ich mit meinem Studium im Allgemeinen. Ich beschäftige mich aus persönlichen Anlässen auch sehr mit meiner Zukunft und meinen Träumen und natürlich auch mit einer Kreativität. Das Schreiben und Lesen nimmt in meinem Leben, trotz viel Pflichtlektüre, immer noch einen extrem grossen Stellenwert ein und gerade beim Schreiben stellt sich mir oft die Frage, kann ich das? Darf ich das? Was will ich auf meiner Webseite teilen, was nicht, wie gehe ich mit Leuten um die meine Texte schlecht, langweilig, zu brav finden? Was kann ich tun um mich weiterzuentwickeln, wo will ich damit hin? Diese Liste liesse sich beliebig weiterführen, von der Frage abgesehen, wie viel meiner Energie und Zeit ich überhaupt ins Schreiben investieren will (und im selben Atemzug auch, wie viel ich investieren darf, weil Schreiben ja keineswegs Zukunftssichernd ist). Meine Webseite ist ein guter Punkt um mich in diesem Bereich auszuprobieren, ebenso mein Buchprojekt (Schreibe im Moment am zweiten Band), weil ich da nur wenige/keine Leser habe und trotzdem testen kann, was ich mag, was für mich funktioniert und wenn ich gelegentlich jemanden zum Lesen motivieren/versklaven kann, bin ich noch glücklicher ;)

 

So, fertig jetzt mit dem Gedankensalat. Falls du diesen Blog fertig gelesen hast, Hut ab! Falls du dich ebenfalls  für Organisation interessierst, habe ich dir hier meinen momentanen Lieblingskanal verlinkt, ich hole daraus im Moment extrem viel Energie, Motivation und Zuspruch:

 

https://www.youtube.com/channel/UCVr7XpeZOyp5S4fCNQdWJiw

 

Hast du selbst einen Lieblings (Youtube oder was auch immer) Kanal, der dich inspiriert? Teile ihn doch gerne in den Kommentaren!

 

 

Throwback-Sunday

 

Jaja, ich weiss. Ich habe bereits ausgiebig über meinen Aufenthalt in Norwegen berichtet und zumindest meine Schwester kann davon nichts mehr hören. Aber mich lässt es nun eben einmal nicht los und so möchte ich die Gelegenheit nutzen, um ein letztes Mal die Noresund-Geschichten auszugraben.

 

Am Ostersonntag vor einem Jahr war ich schon nicht mehr in Norwegen und auch nicht in der Schweiz, sondern in Hamburg. Und ich muss sagen, ich habe diesen Tag wahnsinnig genossen, die Stadt hat mir extrem gut gefallen, auch wenn ich nur ein paar Stunden da war. Am Sonntagabend setzte ich mich dann in den Nachtzug nach Zürich und kehrte nach ziemlich genau drei Monaten in die Schweiz zurück. Meine Ostern waren daher um einiges interessanter als dieses Jahr, denn ich war nicht nur in Hamburg, sondern habe mir auch Kopenhagen, Skagen und natürlich Oslo angesehen. Ich bin ein Angsthase und hatte anfangs echt mühe damit, vollkommen alleine unterwegs zu sein, für den Rest meines Norwegenaufenthalts war ich ja in der „Sicherheit“ meines Hotels und meines Jobs, aber im Allgemeinen hat es doch total viel Spass gemacht. Ich bin keine einfache Reisegefährtin, ich verbringe sehr gerne Zeit in Museen und Kirchen, wenn ich in Sightseeing vertieft bin, kann ich trotz meiner „Hangryness“ auch schon mal das Essen vergessen und ich gebe nicht ehe Ruhe, bis ich alles, was man irgendwie in einen Tag packen kann, erledigt habe. Daher gehe ich Kompromisse ein, wenn ich mit anderen reise (wie das selbstverständlich alle tun) und geniesse es auch, alleine unterwegs zu sein und selbst bestimmen zu können. Und ich kann es jedem nur empfehlen, man lernt viel über sich selbst und ich zumindest wurde durchaus auch ein paar Ängste los. Denn nachdem der Fährfahrplan über Ostern alle Pläne über den Haufen schmeisst, man sich schon wieder verlaufen hat oder man völlig alleine in der Herberge hockt, legt man mit der Zeit die Angst Fremde anzusprechen ab und gerät auch nicht mehr so schnell in Panik, wenn nicht alles nach Plan läuft. Nicht alle diese Weisheiten habe ich in meinen Alltag integrieren können, aber ich würde doch sagen ich habe etwas gelernt. Ach wie ich den Norden vermisse…. ;) Das Wetter in der Schweiz hat mich dann so richtig abgeschreckt, es hat die ersten zwei Wochen in erster Linie geschneit und ich hatte echt riesige Probleme, wieder hier in der Realität anzukommen, mich um mein Studium zu kümmern. Und trotzdem würde ich es immer wieder machen, egal wie schwer es wird, danach wieder „normal“ zu werden.

 

Für alle, die ebenfalls die Schnauze voll von Skandinavien haben, keine Sorge, nächste Woche kommt am Sonntag wieder wie gehabt der erste Teil der April-Kurzgeschichte.

 

Und wer meine Norwegengeschichten noch nicht bis zur Nasenspitze hat, der kann sich gerne meine Norwegenblogs in aller Länge geben, ich habe es bis jetzt noch nicht über mich gebracht, die Blogs zu löschen obwohl sie jetzt schon über ein Jahr alt sind.

 

 

Zug-Obsessionen

 

Eine weitere Woche zog ins Land und ich bin schon zuhause, während ich diese Zeilen schreibe. Aus einem mir nicht ganz klaren Grund schloss die Uni Basel bereits am Mittwochabend ihre Pforten und so bin ich bereits gestern am Abend nach Hause gefahren. Überhaupt bin ich in der letzten Woche extrem viel Zug gefahren! Für die Autoprüfung nahm ich einige Male den Weg nach Hause unter die Schienen und dann war ich mit meinem Freund am Wochenende auch noch unterwegs. Bei einer groben Hochrechnung bin ich da auf ca. 25 Stunden Zugreise in der letzten Woche gekommen! Mein Freund ist ein Fan des Gotthardtunnels und hat dessen Bau intensiv verfolgt, also hatten wir schon seit längerem vor, einmal da durch zu fahren, auch wenn es nicht gerade an unserem Weg liegt. Wir haben beide oft volle Zeitpläne und Verpflichtungen, daher hatten wir den Termin schon seit längerem abgemacht. Also brachen wir an diesem Samstag beizeiten auf und nahmen uns die Zeit, erst die Panoramastrecke zu erforschen, wir hatten genug Picknick eingepackt und da wir beide Plaudertaschen sind, wird uns eigentlich auch nie langweilig ;) Von Landquart ging es nach Zürich, dort stiegen wir um und fuhren weiter am Zugersee vorbei nach Erstfeld, wo wir für den Moment das letzte  Mal umgestiegen sind. Damit wir unsere Füsse doch noch etwas vertreten können, haben wir beschlossen in Airolo eine Pause zu einzulegen, hätten diese Idee aber beinahe wieder verworfen. Denn während auf der Alpennordseite strahlend schönes Wetter herrschte, hatte es in Airolo stockdicken Nebel und es flockte gar ein bisschen, obwohl es nicht wirklich kalt war. Doch wir stiegen dann doch noch aus und strolchten eine Stunde lang durch die menschenleeren Gassen, bevor wir uns zum Picknick wieder in den Zug setzten. Das Dörfchen mag im Sommer durchaus seinen Reiz haben und die Kirche war überraschend schön, aber jetzt, im trostlosen Grau und ohne jegliche Besucher war es einfach nur trostlos. In Bellinzona wurde direkt umgestiegen, da wir da schon einmal mit dem Postauto waren, und dann kommt er endlich, der Tunnel! Für mich besonders faszinierend war die Beschleunigungsstrecke, denn die Züge in der Schweiz sind normalerweise doch eher gemütlich unterwegs, doch um die im Tunnel gewünschten 200kmh zu haben, muss er sie bereits vorher erreichen, der Luftwiderstand im Tunnel würde weiteres Beschleunigen verhindern. Der Tunnel selbst ist dann ziemlich unspektakulär, es ist dunkel und laut ;) Wir sind mittlerweile etwas erschöpft und machen ein Nickerchen bis Luzern, wo wir noch einmal das schöne Wetter geniessen und einen kurzen Spaziergang und eine Kaffeepause machen. Nachdem wir dann im Zug den Sonnenuntergang bestaunt hatten, machten wir uns in Basel einen gemütlichen Abend mit Pasta, Abendspaziergang und einem Pub-Besuch. Am Sonntag stand Ausschlafen auf dem Programm und während mein Freund dann wieder nach Hause fuhr, genoss ich das wunderschöne Wetter in Basel mit Picknick und Lesen am Rhein. Des Weiteren habe ich am Dienstag Liestal besucht da der Mittagstisch ausfiel, ein schöner kleiner Ausflug, auch wenn das Wetter überhaupt nicht mitspielte. Es war grau und feucht und so habe ich mir auch noch das dortige Museum angesehen. Der Tanzkurs schreitet währenddessen weiter voran und ich muss sagen, ich gehe je länger je lieber hin. Am Anfang war die Stimmung oft etwas verkrampft, jetzt jedoch löst sich diese, wir können lachen wenn wir über unsere Füsse stolpern oder den Takt verlieren und das macht alles sehr viel lockerer. Und natürlich war ich auch an der Uni und habe mich durch ordentlich viel Lesestoff gewühlt, dabei ist mir vor allem aufgefallen, dass die Texte aus der Spätantike mit ihren unzähligen Imperatoren und extrem kreativen Todesarten der Serie „Game of Thrones“ nichts nachstehen. ;) 

 

 

Der Zwei-Wochen-Blog

 

Dieser Blog umspannt zwar ganze zwei Wochen, dennoch gibt es nicht besonders viel Aufregendes zu erzählen. Ich war im Tanzkurs, wo uns der Wiener Walzer noch immer alle spätestens nach dem halben Lied ausknockt und wir uns an der Wand abstützen müssen, weil uns allen so schwindlig ist. Seite wechseln wäre super, ist aber leider ziemlich schwierig. Ich war auch wieder im Volleyball und hatte an einem Dienstag ein echt cooles Team, sodass es echt Spass gemacht hat. Wir hatten den zweiten Brotabend, wo wir statt Brot zu backen über Brot geredet und Suppe gegessen haben, natürlich haben Juting für den Mittagstisch gekocht und es hat in Basel geschneit. An einem Mittwoch habe ich dann auch für mein Stockwerk gekocht (Älplermaggeronen und Himbeerquarktorte) und wir sassen bei Wein und Essen zusammen und haben geplaudert. Ich geniesse solche Anlässe sehr, weil ich nicht nur Kontakte knüpfen kann, sondern mich wirklich auch mit Menschen austauschen kann, die teils ebenso wenig Ahnung Studieren oder Basel hatten oder haben wie ich. Ähnlich verhält es sich mit dem offiziellen Stockwerkessen, bei dem wir wirklich alle einmal im Semester zusammenkommen, zusammen kochen und essen, Anliegen besprechen, das Budget festlegen und auch einfach plaudern. Das macht immer viel Spass, stand bei mir in diesem Semester allerdings unter dem dunklen Omen meiner Fahrprüfung am nächsten Tag. Durch die ich dann auch prompt haarscharf durchgefallen bin. Vielleicht klingt es daher etwas seltsam, dass ich sage ich bin trotzdem wahnsinnig stolz auf mich. Das kommt davon, dass ich mich, glaube ich, noch nie so zu etwas überwinden musste, wie da heute überhaupt hin zu gehen. Ich war in meinem ganzen Lebe vermutlich noch nie so nervös. Und das obwohl ich einer der ängstlichen Menschen bin, die ich kenne. Überraschenderweise war ich während der Prüfung ziemlich entspannt und scheiterte nicht an meiner Aufregung sondern an ein paar Unsauberkeiten und der Aussage meines Fahrlehrers zufolge wohl ein etwas pingeliger Prüfer. Natürlich bin ich etwas enttäuscht, aber es kann ja jetzt eigentlich nur noch besser werden. ;)

 

Auch die Wochenenden waren natürlich voller Programmpunkte, wie könnte es auch anders sein. Am Freitag TV und dann meinen Freund begrüssen, dann lernen, ausdrucken, umpacken, und letzten/vorletzen Sonntag hatten wir auch noch Trainingstag vom Turnverein, wobei zumindest gewisse Teile des Training dem echt schlechten und vor allem kalten Wetter zum Opfer fielen und wir uns bemühten, so viel Zeit wie möglich in der Halle zu verbringen. Das war natürlich zum einen anstrengend, hat aber auch jede Menge Spass gemacht.

 

Des Weiteren tat auch die SBB wieder ihr Möglichstes, um meine Reisen abwechslungsreich und unvorhersehbar zu gestalten. Sei es, wenn ich wegen defekten Toiletten und meinem Hang zum Teekonsum durch den halben Zug wandern muss, um ein funktionierendes WC zu finden oder indem sie mir (allerdings wegen einer Verspätung der RhB) vor der Nase wegfährt und ich deshalb einen Bummelzug nach Zürich nehmen muss. Immerhin ergab sich durch diesen Zwischenfall ein spannendes Gespräch mit einem Doktoranden in alter Geschichte, der Frust über die fast eine Stunde längere Reise und die Tatsache, dass ich um diese Zeit dann auch kein Joghurt mehr kaufen konnte, kann aber auch das nicht wettmachen.

 

 

Mein Studienfachwechsel

 

Ich habe es schon das eine oder andere Mal in meinem Blog erwähnt, doch heute möchte ich mir wirklich Zeit nehmen, dieses Thema zu vertiefen und daher kommt heute kein normaler „Blog“, sondern mehr ein kleiner „Gedankenstrudel“. Ich habe nach dem ersten Semester mein Studienfach gewechselt. In meinem Umfeld haben die Leute darauf sehr locker reagiert, ich habe (entgegen aller Befürchtungen) überhaupt keine doofen Kommentare bekommen. Mein grösster Feind war auch in dieser Phase der Entscheidung ich selbst. Schon in den ersten Tagen am italienischen Institut fühlte ich mich eingeschüchtert, von den Dozenten aber auch von den Kommilitonen. Ich habe auch oft darüber geschrieben, dass ich grosse Anfangsschwierigkeiten in Basel hatte. Die Schuld dafür habe ich der grossen Umstellung in meinem Leben, all den neuen Menschen und den Schwierigkeiten, mich hier zurechtzufinden gesucht. Zugegeben, diese Faktoren möchte ich nicht unterschätzen, auch in Geschichte gab es Vorlesungen aus denen ich panisch heraus lief, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich das alles schaffen sollte. In Italienisch war es aber richtig schlimm. Und so habe ich mich, nachdem ich durch sämtliche Italienischprüfungen gefallen bin, schliesslich doch dazu entschlossen, das Fach zu wechseln. Um möglichst nicht ins nächste Desaster zu rutschen, war ich davor auch in der Studienberatung und sogar in der Fachberatung, also alles geklärt. Jetzt stecke ich knietief in Proseminaren und Vorlesungen und versuche möglichst viele Punkte in Deutsch einzusammeln. Bis jetzt bin ich damit recht zufrieden, zumindest gibt es keinen riesigen Motivationsgraben zwischen Geschichts- und Deutschveranstaltungen. (Vielleicht mit Ausnahme des „Mittelhochdeutsch“, für das ich tatsächlich ein Wörterbuch brauche!) Vielleicht ist es nach knapp drei Wochen noch etwas verfrüht, aber ich wage jetzt einmal die Prognose, dass es eine gute Entscheidung war.

 

Zum Schluss dieses doch persönlichen Blogs noch ein paar Gedanken, die ich mir schon seit längerem zum Studium im Allgemeinen mache und womit ich auch nicht alleine bin. Im Allgemeine finde ich es spannend, wie viele „Anforderungen“ ans Studienleben gestellt werden. Man sollte bis über die Nasenspitze in den Studienthemen versinken, weil man ja jetzt so viel Zeit zum Lernen hat. Zum anderen soll man neue Freunde finden, feiern gehen und möglichst viel Reisen, weil studieren ja die beste Zeit im Leben sei.  Kein Wunder also, dass sich immer  mehr Studenten ziemlich unter Druck gesetzt fühlen. . Spannend waren in diesem Zusammenhang auch Gespräche mit Menschen, die vor 10-40 Jahren studiert haben und mir erklärten, das Bologniasystem (das mit den Kreditpunkten) sei Schuld daran, weshalb so viele Studenten im Studium doch ihre Schwierigkeiten hätten.

 

 

Familientage

 

Ich habe mir überlegt, zum Tag der Frau einen Spezialblog zu machen, mich dann aber doch dagegen entschieden, weil ich so viel zu erzählen habe. Die erste Semesterwoche lief ziemlich gut, zumal ich auf einer seligen Wolke der Vorfreude aufs Wochenende schwebte. Und dieses hat auch alle Erwartungen erfüllt. Am Freitag hatte ich zwar noch ein paar Hürden zu überwinden, mein Zug blieb einmal mehr in Zürich hängen, aber schliesslich schaffte ich es doch noch nach Sargans und von da bin ich dann mit meinen Eltern zusammen nach St. Gallen gegondelt. Wir haben geplaudert, Apero gemacht und uns daran gefreut, nicht draussen im Schneewetter sein zu müssen. Wie in den letzten Jahren auch in den kalten Monaten gönnen wir uns ein paar Tage im Säntispark. Schlemmen am Frühstücksbuffet, sich in der Sauna durch kochen lassen, Adrenalin auf den Rutschen, gemütlicher Städtebummel in St. Gallen und natürlich ewiges Stöbern in der riesigen Buchhandlung. Dazu gutes Essen, leckeren Wein und viele sinnvolle (und sinnlose) Gespräche. Ich geniesse diese Zeit mit meiner Familie sehr, gerade auch jetzt wo ich mich wieder den grossen Teil meiner Zeit in Basel aufhalte. Am Sonntag machten wir uns dann wieder auf den Heimweg, sie nach Graubünden, ich nach Basel. Und stolperte gleich ins nächste Chaos. Es scheint, dass den Baslern drei Tage Fasnacht nicht genügen, sie zelebrieren ihr Gepfeife und Getrommle auch noch ganze vier Sonntage lang, während den „Bummelsonntagen“. Einziger Unterschied, jetzt sind die Musikanten nicht verkleidet. Leben in der Innenstadt von Basel hat viele Vorteile, man steckt aber auch mitten in wirklich ALLEM. Fasnacht, Herbstmesse, Weihnachtsmarkt oder hin und wieder die eine oder andere Demonstration (z.B. heute)

 

Die Woche war denn auch durchzogen, nach der Vorfreude falle ich meistens in ein Motivationsloch, in Kombination mit der Tatsache, dass ich nun wieder tief im Studiumssumpf stecke ;) Der Reiz des Neuen hat sich nämlich schon wieder verflüchtigt. Doch es gab auch viel Erfreuliches, endlich kommt die Sonne wieder hervor und die Sibirienkälte ist abgezogen. Ohne den grau-kalten Filter den ich im November und Dezember oft hatte, sehe ich die Reize von Basel wieder, eine Stadt die mich fast jeden Tag aufs Neue fasziniert. Ich geniesse es sehr, dass ich trotz ein bisschen Lichtsmog noch die Sterne sehen kann, dass ich ohne mich fürchten zu müssen spätabends noch am Rhein spazieren gehen kann, von den vielen bunten, kleinen Gässchen gar nicht zu sprechen. Auch beim Unisport habe ich wieder angefangen mit dem Weiterführenden Tanzkurs, ich war anfangs etwas nervös ob ich da nicht plötzlich vollkommen alleine da stehe und ob es da noch Tanzpartner für mich gibt.  Aber es waren grösstenteils wieder genau die gleichen Leute da wie im Einstiegskurs, sodass es sich anfühlte wie im letzten Semester, was mich sehr glücklich gemacht hat. Des Weiteren war ich im Zumba, was allerdings eher eine zwiespältige Erfahrung war. Die Halle war unglaublich voll, ich habe die Instruktorin überhaupt nicht sehen können und war zudem auch mit den Tanzschritten in dem Wahnsinnstempo nur dezent überfordert, sodass ich mehr oder weniger die ganze Stunde lang mit einem halb verlegenen, halb hoffnungslosen Lächeln herum gehampelt bin. Eine interessante Erfahrung war es aber trotzdem. Heute Abend war ich dann noch an einem Themenabend zum Brot im Studentenheim. Der Grund oder Inhalt solcher Anlässe ist mir eigentlich ziemlich egal, was für mich zählt ist der soziale Kontakt. Und gerade weil wir oft in etwa die Gleichen sind, die sich an solchen Tagen treffen, kommt man rasch ins Gespräch und hat viel zu lachen.

 

Als Abschluss für diesen Blog möchte ich noch eine kleine Ankündigung machen. In den letzten zwei Monaten habe ich mich an Bastelprojekten versucht. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mir nicht wirklich Freude macht. Ich mache nur kleine Projekte, weil mir für grössere die Zeit fehlt und die Anleitungen hole ich mir dazu meist von Pinterest. Warum solltest du, lieber Leser, dass also nicht auch gleich dort tun? Daher werde ich fürs erste damit aufhören. Was aber nicht heisst, dass ich nicht vielleicht doch hin und wieder etwas hochladen sollte (Infos dazu wie immer auf meiner Startseite), aber eben nur dann wenn ich gerade sowieso etwas aushecke, ein Geschenk oder was auch immer. Dafür habe ich aber noch eine andere Sache mitzuteilen:

 

Ankündigung! Am nächsten Mittwoch werde ich ein weiteres kleines Projekt vorstellen und freue mich sehr darauf!

 

 

Auf ins neue Semester!

 

Ja das neue Semester hat begonnen und ist heute gerade vier zarte Tage alt. Ich bin sehr gespannt, was sich daraus entwickeln wird. Der erste Eindruck ist durchaus positiv, ich fühle mich in der Germanistik ziemlich wohl, auch wenn natürlich ein fader Nachgeschmack des „Aufgeben haben“ zurück bleibt, wenn man ein Fach hinschmeisst. Das erste Semester war nicht gerade einfach für mich, darüber habe ich ja auch gerade während meines Blankoprojekts ziemlich ausführlich geschrieben, und ein gewisser Rest dieses Unbehagens nehme ich auch mit in dieses zweite Semester. Vor allem meine Sorge, mit den Anforderungen der Uni nicht klar zu kommen, und ein gewisses Gefühl der Einsamkeit. Denn Anschluss zu finden in einer Stadt, in der man keinen Menschen kennt und wo man mit allen neuen Begegnungen maximal drei Stunden pro Woche verbringt, stellt sich zumindest für mich als ziemliche Herausforderung dar. Auch die negative Einstellung gewisser Menschen in meinem Umfeld zur akademischen Laufbahn hat ziemlich auf mich abgefärbt. Doch genug davon.

 

Trotz allem kann ich jedoch sagen, dass ich ganz gut in diese erste Woche gestartet bin. Einige meiner Vorlesungen haben sich durchaus als Überraschungen entpuppt, sei es weil die Unterrichtssprache trotz anderer Angabe im Verzeichnis Englisch ist, oder weil man aufgrund eines Mangels an grossen Hörsälen plötzlich in einem Hörsaal der Pathologie landet. Für mich, die als möglicherweise angehende Lehrerin einfach ein möglichst breites Spektrum an Themen abgedeckt haben sollte, bietet sich zudem eine Fülle von mehr oder weniger obskuren Vorlesungen an, sei es eine über Israel und die Frage „Wir gründet man einen Staat?“, ein Proseminar über Wirtschaft in der Spätantike oder eine Vorlesung zu Psycholinguistik, wobei ich noch auch keine Ahnung habe, was das überhaupt bedeutet. Netterweise hat sich Basel in diesen Tagen auch von seiner sonnigen Seite gezeigt, mit überraschendem Schnee heute Morgen als Ausnahme.

 

Gespannt bin ich natürlich auch, was das Germanistikstudium (oder „Deutsche Philologie“, wie es in Basel heisst), für mich als passionierte Schreiberin bedeutet. Werden sich mein Stil oder meine Interessen verändern? Was bedeutet das für Wunderwörter? Jetzt wohl noch für eine ganze Weile gar nichts, wir werden also sehen, wohin die Wanderung uns führt.

 

Die letzten Zeilen dieses Blogs möchte ich indes dafür nutzen, alle die ebenfalls wieder in den Unialltag zurück kehren (mussten), auf einen Youtubekanal aufmerksam zu machen: Ella TheBee hat eine unglaubliche Fülle von sehr inspirierenden Videos zu Organisation, Motivation und Arbeitseinteilung gemacht, die mir sehr geholfen haben, dieses Semester ein bisschen vorzuplanen. Viel Spass beim Vorbeischauen!

 

https://www.youtube.com/channel/UCVr7XpeZOyp5S4fCNQdWJiw

 

 

Diese Woche habe ich einiges erlebt. Totaler Stromausfall am morgen früh, ein Lokal in welchem ich sass wurde von Insekten überfallen, ich wurde mit Papierfetzen überhäuft und begegneten einigen echt furchteinflössenden Gestalten.

So mancher mag es geahnt haben, ja ich war an der Fasnacht. Aber nicht einfach an irgend einer, nein an der Basler. Und um es gleich vorneweg zu nehmen, ich bin total fasziniert. In meinem Verständnis war Fasnacht bis jetzt einfach ein weiteres Fest an welchem sich alle betrunken haben und dazu hatte man sich halt einfach auch noch verkleidet. Umso gespannter war ich auf die berühmte „Basler Version“, auch wenn ich keinerlei Vorstellungen davon hatte, was mich erwarten würde. Ich reiste am Sonntagabend an und hoffte, vor halb vier noch ein bisschen Schlaf zu bekommen, doch da das Studentenheim ziemlich zentral in der Innenstadt liegt, ist es schier unmöglich ein Auge zuzubekommen, gefühlt das komplette Studentenheim und die halbe Stadt sind auf Achse. Also stehe ich bereits vor drei Uhr wieder auf und mache mich breit. Vier Pullover unter der Skijacke, Strumpfhosen, Jeans, zwei paar Socken, die ganz dicken Winterschuhe und mein Kuschelschal sollten mich hoffentlich davor bewahren zu erfrieren. Ich hatte vorgehabt mit dem öffentlichen Teil des Studentenheims zu gehen, treffe dann aber im Treppenhaus eine Mitbewohnerin und so machen wir uns zu zweit auf den Weg. Am Marktplatz verteidigen wir uns an einer Ecke eine halbwegs gute Sicht und warten. Die Spannung ist fast mit Händen zu greifen und als die Uhr vier Uhr schlägt und das Licht ausgeht, bekomme ich Gänsehaut alleine von der Atmosphäre. Dass in genau diesem Moment unzählige Cliquen beginnen zu spielen trägt zwar zu dieser bei, wirft mich aber auch fast rückwärts aus den Schuhen, für um vier Uhr morgens ist der Krach echt unglaublich! Eine Weile sehen wir uns das Treiben von unserem Platz aus an, dann beginnen die Menschen sich zu verteilen und meine Kollegin geht zurück ins Bett. So mache ich mich alleine auf den Weg und ich muss sagen, dass habe ich sehr genossen. Über drei Stunden lang zottle ich hinter den einzelnen Gruppen her und wechsle die Richtung, wann immer mir der Sinn danach steht oder ich eine besonders interessante Laterne sehe. Die Stimmung ist einmalig und mit der Zeit gerät man in dem ganzen Pfeifen und Trommeln fast in Trance. Irgendwann nach sieben kehre ich in mein Zimmer zurück, frühstücke und lege mich noch einmal ein paar Stunden hin, was aber auch gar nicht einmal so einfach ist, da immer wieder Gruppen vorüberziehen und einen Wahnsinnslärm veranstalten. Am Nachmittag geht der ganze Trubel dann mit dem Umzug, Cortegé genannt, weiter und wieder bekomme ich den Mund vor Staunen nicht mehr zu. Ich hatte mir das alles viel viel kleiner vorgestellt! Das Areal ist gigantisch, der Krach immens, die Anzahl der Cliquen schlicht unübersichtlich. Ich stehe wieder gut zwei Stunden am Strassenrand, lasse mich mit Konfetti, Orangen und Süssigkeiten bewerfen und bekomme einen ganzen Arm voller Blumen geschenkt. Schliesslich treffe ich mich auch noch mit meiner Mutter, die durch Bekanntschaften mit einer Clique unterwegs ist. So bekomme ich noch einen gewissen Einblick hinter die Kulissen des ganzen Treiben und habe erst noch Begleitung für das „Gässle“, dass während des gesamten Abends fortgeführt wird. Schliesslich begleite ich die Laterne ihrer Gruppe auf den Münsterplatz, wo man diese Kunstwerke auch noch in Ruhe bestaunen kann, weil sie für die nächsten Stunden  dort bleiben. Und während wir den Abend dann in einem kleinen Lokal mit einem Bier ausklingen lassen, wird die Beiz plötzlich von einer ganzen Schar Insekten gestürmt, die hier spontan noch ein kleines Konzert geben. Und so endet mein Tag wie er begonnen hat: mit dem Mund weit offen vor lauter Staunen. Ich werde nächstes Jahr ganz bestimmt wieder dabei sein!

Es gab aber natürlich auch noch anderes diese Woche: Am Samstag war aber das Volleyballturnier des Bündner Turnverbands, wo der TV Tenna mit einem Mixed-Team am Start war. Trotz zwei verlorenen Spielen konnten wir uns am Ende des Tages auf den zweiten Podestplatz stellen und freuten uns umso mehr über die Spaghetti, die es anschliessend noch gab.

 

Nächste Woche beginnt zudem auch in Basel das Semester wieder, vorbei ist’s mit den zusätzlichen Ferien. Ich bin sehr gespannt auf mein neues Fach „Deutsche Philologie“ und hoffe, dass ich mich da wohler fühle als in der Italianistik. Ein wenig schwingt natürlich auch die Sorge mit, eine weitere Fehlentscheidung getroffen zu haben, doch vorerst werde ich einfach das Beste hoffen und bisher hatte ich einen ziemlich guten Eindruck vom deutschen Institut. Was mich aber besonders interessiert und „Wunder nimmt“ ist, wie sich, falls überhaupt, dieses Studium auf mein Schreiben auswirkt.  Im Grossen und Ganzen kann ich auch sagen, dass ich mich auf das Semester freue, obwohl auch ein bisschen Sorge mitschwingt, im letzten war ich schliesslich doch auch des Öfteren ziemlich einsam.

 

 

Rück- und Ausblicke

 

Nächste Woche werde ich von der Fasnacht in Basel berichten, in dieser gibt es allerdings nicht allzu viel zu berichten. Mir bleiben jetzt noch knapp 1 ½ Wochen Semesterferien und diese verwende ich wie auch die letzten beiden in erster Linie, um meine ziemlich lange To-Do-Liste abzuarbeiten, vor allem im Hinblick auf kreative Projekte. Es gab und gibt ein paar Reisetagebuchprojekte die ich noch nicht fertig gemacht habe, ich nehme dieses Jahr wieder am Schreibwettbewerb Linugissimo teil und schreibe dafür viel, ich bereite Blogs und Beiträge vor um auf intensivere Uni-Zeiten vorbereitet zu sein. Endlich konnte ich auch mein Zimmerumstell-Projekt zu Ende bringen, ich liebe das grosse Bett mit seinem Metallrahmen! Auch der Haushalt verlangt natürlich immer wieder nach Aufmerksamkeit, was bin ich doch während des Semesters für ein Glückspilz muss ich mich nicht so sehr darum kümmern! Für die Webseite produziere ich übrigens nicht nur vor, sondern hecke auch bereits neue tolle Projekte aus, an Ideen fehlt es definitiv nicht, vielleicht schon eher an der Zeit, wir werden sehen. Auch um diesen Blog zu schreiben brauche ich etwas mehr Zeit, weil ich mir gestern beim Basketballspielen den Finger demoliert habe und der Verband mit Tippen dauernd in den Weg gerät… Überhaupt wird es vielleicht mittlerweile auch Zeit für ein neues Turnverein-Update, wo es nun wieder etwas regelmässiger von statten geht. Letzten Freitag hatten wir unsere Generalversammlung und nachdem das Theater in Versam die Turnhalle nicht mehr länger blockiert, können wir den normalen Betrieb wieder aufnehmen. Was aber nicht heisst, dass uns langweilig werden könnte, allein während den nächsten zwei Wochenenden stehen zwei völlig unterschiedliche Wettkämpfe an. Wer sich wundert, dass dieser Blog eher ein Ausblick als ein Rückblick zu sein scheint, dem sie gesagt, dass dies eben genau das ist, was ich im Moment tue. Möglichst vieles erledigen und vorbereiten, damit ich danach gut ins Semester starten kann, mit so wenigen Altlasten wie möglich und hoffentlich recht gut organisiert. Wir werden sehen ;) Und nachdem wir jetzt über Zukunft und Vergangenheit geredet haben, kommen wir schliesslich noch zur Gegenwart. Ich schreibe diesen Blog nämlich während einer weiteren langen Zugfahrt nach Basel, wo ich heute zu einer Wiederholungsprüfung antreten muss. Ich habe mich zwar dazu entschieden von Italienisch ins Deutsch zu wechseln, dennoch werde ich beide Repetitionstests machen und hoffe, so immerhin die Punkte für den Komplementärbereich zu sammeln. Kleiner Nachtrag: die Prüfung lief ganz gut und danach mache ich mich sofort wieder auf den Heimweg, schliesslich werde ich bald wieder viel Zeit in Basel verbringen.

 

Theater-Blog

 

Und hier kommt er endlich, der lang erwartete und oft angekündigte Wochenrückblick zum Theater in Versam. Mit dem Theaterverein verhält es sich in unserer Familie gewissermassen ähnlich wie mit dem Turnverein, einziger Unterschied: hier sind meine Eltern aktiv im Verein, während meine Schwester und ich einspringen, wenn’s brennt. Im Turnverein verhält es sich eher umgekehrt. Wobei ich dieses Jahr doch an ziemlich vielen Fronten im Einsatz war. Da ich im Moment in den Semesterferien bin und mir Lern-, Schreib-, und Arbeitszeiten nach eigenem Ermessen einteilen kann, unterstützte ich die Schminkerinnen des Vereins, da für das Stück „Ratsgetratsch“ sehr viele Leute auf der Bühne standen, die ja alle auch entsprechend vorbereitet werden wollen. Eine ziemlich neuartige Erfahrung für mich, mit Makeup und Schminken habe ich sonst ziemlich wenig am Hug und vor allem kaum Erfahrung. Wobei das Wort „Maske“ im Theater durchaus seine Richtigkeit hat, es hat doch eher etwas vom Malen als vom „normalen“ Schminken. Weil aufgrund der hohen Zahl an Schauspielern dieses Jahr aber auch die Arbeitskräfte in anderen Bereichen knapp wurden, war ich dazu noch an der Kasse, in der Küche, im Service und im Verkauf anzutreffen, eigentlich überall da wo es brannte. Spass gemacht hat es aber natürlich auch. Das ich dazu noch die Zeit hatte, mir das Theater mehrmals anzusehen, hatte durchaus Unterhaltungswert, denn die Handlung kann sich schon einmal ein bisschen verändern, wenn plötzlich seitenweise Text verschwinden oder plötzlich doch wieder auftauchen. Zumal das Stück durch ein paar kleine Anpassungen an die hiesigen Gegebenheiten durchaus glaubwürdige Gemeinderat-Diskussionen verursachte, welche die Zuschauer auch oft genug zum Lachen brachten.

 

Und jeweils am Samstag gab es auch noch eine kleine Party im Anschluss, am ersten Samstag noch ziemlich „gesittet“, am zweiten dann mit Bar und daher auch etwas länger. Die Theaterfeste haben den grossen Vorteil, dass man immerhin noch in einer halbwegs vernünftigen Zeit zu Fuss nach Hause kommt, wenn man bereit ist ein Stückchen Weg auf sich zu nehmen. Auch die Durchmischung der Gäste ist meist recht unterhaltsam, es kommt nicht selten vor dass die Eltern nun mit ihren Kindern an der Bar anstossen. Gegen Morgen nimmt die Anzahl der „Gäste“ dann rasch ab und der Anteil an Schauspielern wird immer höher, was der Qualität des Festes aber überhaupt keinen Abbruch tat. Und in den frühen Morgenstunden (halb sechs oder so...) machten wir uns dann schliesslich auf den Heimweg.

 

Winterstürme

 

Im ersten Moment wusste ich nicht so recht, worüber ich diese Woche schreiben sollte, doch dann hat das Wetter mich äusserst effektiv aus dieser Misere befreit und an ein Thema erinnert, über welches ich bereits vor einer Woche sehr viel hätte schreiben können. Arezen ist ein super schöner Wohnort. Aber gerade im Winter kann es auch seine Tücken haben und in diesem Winter ganz besonders. Immer wieder wirft es bei uns riesige Mengen hin, oftmals gefolgt von Regen, was die Lage nicht unbedingt besser macht. Vor einer guten Woche gab es so viel Schnee, dass ich bis zum Bauch eingesunken bin, während der Regen mich durchnässte und ich versuchte, dass Gewächshaus ab zu schaufeln, damit es nicht zusammenbricht. Die stürmischen Wetterbedingungen und Temperaturschwankungen führten dazu immer wieder zu stark erhöhter Lawinengefahr und das wiederum zu Strassensperrungen. Ein weiterer Grund, warum Schnee in meiner Familie besonderes Chaos auslöst, ist die Tatsache dass mein Vater Winterdienst macht, dass heisst er verbringt unter Umständen die gesamten Tage mit Pflügen. Als ich mit meiner Freundin nach Le Havre gefahren bin, war die Safierstrasse gesperrt, nur wenige Stunden nach meiner Abreise bereits schon ab Versam, sodass ich gar nicht mehr weggekommen wäre. Mein Vater war währenddessen quasi in seinen Unimog umgezogen, selbst zum Schlafen konnte er nicht mehr nach Hause kommen, weil man Morgens nicht mehr weggekommen wäre. Gemeinsame Mahlzeiten zu vernünftigen Zeiten oder andere Abmachungen/Treffen können gleich gestrichen werden. Und schon ein paar Wochen vorher genau dasselbe Spiel. (Von der Plackerei beim Schneeschaufeln beginne ich gar nicht erst…) Und heute schon wieder ein heftiger Schneefall. Am allermeisten Spass macht das familiäre Schneechaos aber, wenn man noch einen weiteren Chaosaspekt hinzufügt: Das Theater. (Wie bereits erwähnt mehr dazu nächste Woche) Und das haben wir heute beides wunderbar kombiniert. Meine Mutter souffliert und spielt, ich helfe beim Schminken aus und wo es sonst eben noch brennt, meine Schwester musste in den Verkehrskundeunterricht und am Nachmittag hatte es ordentlich geschneit, sodass mein Vater ausrücken musste. Dazu kamen technische Pannen bei den Räumungsfahrzeugen und bei uns zu Hause miserable Strassenverhältnisse. Was dazu führte, dass meine Schwester, meine Mutter und ich gerade mal eine Viertelstunde Zeit zum Essen und Wechseln hatten und das Hin- und Zurückfahren meiner Schwester zum Unterricht eine echte logistische Herausforderung für alle Beteiligten darstellte. Doch wir sind mittlerweile auch alle echte Improvisationskünstler und irgendwie hat alles geklappt.

 

Wie dem auch sei, vielleicht kann ich mit dieser Auflistung der Schwierigkeiten ein bisschen erklären, warum ich mit dem weissen „Segen“ des Winters nicht wirklich befreundet bin, von der Kälte ganz abgesehen…

 

 

Alabasterküste retour

Wie angekündigt kommt dieser Blog etwas verspätet, denn ich war diese Woche mit einer Freundin mit Interrail in Frankreich unterwegs. (Allerdings war es nicht geplant, dass er so viel später kommt… Daran ist das Theater in Versam schuld, mehr dazu denn übernächste Woche)

 

Und als erstes möchte ich mich auch genau bei dieser ganz speziellen Freundin bedanken. Nicht viele Leute sind bereit, so spontan einen Kurztrip zu unternehmen und kaum jemand kommt mit meinem Entdeckungstempo zurecht, wenn ich irgendwo bin wo ich noch nie war und alles sehen will. (Von den fast 15h Zugfahrt die wir in drei Tagen gemeistert haben!) Und es gibt auch nicht viele, mit denen ich mich drei Tage lang unterhalten kann, ohne mich zu langweilen! Also Danke ;)

 

Um nicht noch früher aufstehen zu müssen, fahren meine Freundin und ich schon am Montagabend nach Basel. Was zumindest für mich auch nicht ganz ohne ist, da ich nur mit Mühe und Not aus dem tief verschneiten Safiental herauskomme. Wir nutzen den Abend um natürlich zu plaudern, zu Abend zu kochen, die Luftmatratze aufzublasen, mein Zimmer aufzubauen, damit diese überhaupt Platz hat  und natürlich zeige ich ihr auch die Dachterrasse. Da wir bereits um halb sechs aufstehen müssen,  wird unsere Nacht entsprechend kurz, denn es gibt vieles, über das wir noch plaudern können. Um sechs geht es aufs Tram und so sind wir um halb sieben bereits auf dem Weg nach Strassburg. Frühstück haben wir uns gestern schon besorgt und so können wir die Fahrt sehr gemütlich angehen, essen, plaudern und versuchen vor den schwarzen Scheiben etwas zu erkennen. In Strassburg angekommen, ist es mit dem Frieden schnell vorüber, die Umsteigezeit ist kurz berechnet und der Bahnhof so voll, dass wir kaum vorwärts kommen. Gerade noch so knapp rechtzeitig sind wir auf dem Gleis und müssen dann durch den halben Zug wandern, um unsere Plätze zu finden, im TGV herrschen diesbezüglich sehr strenge Regeln... Während es langsam Tag wird, flitzen wir mit durchschnittlich 300kmh bis nach Paris, wo wir vom Bahnhof „Est“ nach „St.Lazare“ müssen. Zum Glück klappt das aber alles wunderbar (davon abgesehen dass wir  in der proppenvollen U-Bahn kaum atmen können) und uns bleibt sogar genug Zeit, um Proviant zu kaufen und Kaffee zu besorgen. Die Fahrt von Paris nach Le Havre verläuft dann friedlich und so kommen wir entspannt und gestärkt an. Die erste Überraschung ist sicherlich, dass die Stadt, die als der zweitgrösste Seehafen Frankreichs gilt, gerade mal fünf Gleise hat. Und ein kurzer Spaziergang, mit dem wir uns die Zeit vertreiben, bis wir unsere Zimmer beziehen können, zeigt bald, dass die Stadt auch nicht gerade ein Bijou ist. Das Hotel ist dafür ganz okay und wir gönnen uns eine kurze Pause, bevor wir uns die Stadt etwas genauer ansehen. Erstes Ziel ist natürlich der Strand, wo wir (nachdem wir ca. 20min das wirklich riesengross angeschriebene Tourismusbüro gesucht haben) eine ganze Weile bleiben und auf einer kleinen Mauer Popcorn essen, während wir auf die Wellen blicken. Dann klappern wir in einem wahren Marathon die „Sehenswürdigkeiten“ dieser Stadt ab. Le Havre wurde im zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört und danach vom Architekt Auguste Perret wieder aufgebaut. Und dieser Mann hatte offensichtlich ein Flair für Beton, es gibt kaum Gebäude, die nicht aus diesem Material bestehen, dazu kommen breite Boulevards und ein paar Grünflächen und Becken, die von der langen Seefahrtsgeschichte zeugen und der Stadt ein bisschen Freundlichkeit verleihen. Das wohl monumentalste Bauwerk ist die Kirche St. Joseph, ein fast quadratischer Betonklotz mit einem hohen Turm der allerdings eher an einen Leuchtturm erinnert. Von Innen faszinieren die Glasfenster, von Aussen ist die Kirche einfach nur hässlich und fügt sich damit perfekt in die Umgebung ein. Die Kathedrale „Notre Dame“ ist da schon klassischer, sie wurde im Krieg nicht zerstört,  wirkt dafür jedoch recht heruntergekommen. Das Opernhaus „Vulcain“ dagegen ist wieder extrem hässlich, trägt diesen Namen aber immerhin zu recht. Nach dieser Tour sind wir müde, das Essen muss aber noch warten, um sechs findet man noch kein Lokal, wo bereits gekocht wird. Also fügen wir uns in unser Schicksal und nutzen die Zeit um Lebenszeichen an unsere Liebsten zu senden und uns mit Hand und Fuss im Hotel irgendwie zu organisieren, Französisch können wir nämlich beide eher bescheiden, die Leute im Hotel aber gar nichts anderes. Klappen tut’s trotzdem. .Schliesslich essen wir direkt neben dem Hotel in einem leicht dubiosen Lokal, wo der Kellner immerhin sehr aufmerksam ist, uns frisches Brot bringt, Aperogebäck in Herzform auf unseren Tischsets verteilt und sich wirklich in allem sehr viel Mühe gibt ;) Als brave ehemalige BG (Bildnerisches Gestalten) Schülerinnen widmen wir den Abend unseren Skizzenbüchern und natürlich auch den Gesprächen.

 

Es wurde wieder spät bis wir schliesslich im Bett waren und so stehen wir nicht extrem früh auf, um neun haben wir dennoch gepackt, sind geduscht und bereit für den nächsten Tag. Erstes Ziel wäre eine Boulangerie fürs Frühstück, doch wir finden nichts und kapitulieren schliesslich, ein normaler Laden wird’s auch tun. Joghurt, Apfeltaschen, Wasser, Baguette, wir sehen zu, dass wir auch Proviant für den Rest des Tages haben, wenn wir schon mal da sind. Das Brot sorgt dafür, dass unsere Laune wieder steigt und so können wir uns doch immerhin am überraschend schönen Wetter freuen, denn eigentlich wäre für heute eine 100% Regenwahrscheinlichkeit angesagt gewesen. Das Hafenbesucherzentrum sieht allerdings so aus, als wäre es schon eine ganze Weile geschlossen, also ziehen wir weiter. Das Einkaufszentrum „Docks Vauban“ erhält die ehemaligen Lagerhallen der Stadt, wo früher vor allem Kaffee umgeschlagen wurde und  gefällt uns ausnahmsweise sehr. Wir haben sogar Zeit selbst noch den Kaffee vom Morgen nachzuholen und sogar ein bisschen zu Shoppen. Am Mittag geht es dann wieder an den Bahnhof und wir steigen in den Zug nach Fécamp. Das Wetter draussen ist mittlerweile sehr windig und die Landschaft wenig spannend, immerhin ermöglicht uns die Fahrt eine kurze Verschnaufpause und die Zeit unsere Joghurts zu essen. Und bei der Ankunft in der kleinen Küstenstadt sind wir sofort begeistert. Nicht nur weil hier gar die Sonne scheint! Wie gehabt ist das erste Ziel der Strand und nun ja, was will man mehr? Blauer Himmel, Sonnenschein, Meer. Wir machen ein paar Fotos und freuen uns über die tolle Sicht. Nachdem wir, wie sich das gehört, Steine gesammelt haben, beschliessen wir auf eine der Klippen zu wandern und allein der Weg lohnt sich: auf engen Treppen zwischen den Häusern, dann über matschige Pfade durch den Wald und plötzlich sind wir oben. Und die Sicht ist gewaltig. Nicht nur liegt nun das ganze Dorf mit seinem Hafen zu unseren Füssen, nein, wir können nun auch auf die andere Seite auf eine völlig unberührte, schroffe Küstenlinie blicken. Jetzt wird einem auch klar, warum dieser Küstenabschnitt „Alabasterküste“ heisst. Einziger Negativpunkt: die Bedingungen sind ziemlich rau, heftige Windböen zerren an unseren Kleidern und Taschen und um ein Polaroidfoto zu schiessen, braucht es schon mal vier Hände, damit die flatternden Haare nicht alles verderben. Doch so oder so haben wir viel Spass und mit einer so unerwarteten Hammeraussicht kann man sich ohnehin nicht beklagen! Nach einer Stärkung laufen wir wieder hinunter und nun auf die andere Seite des Strandes, weil wir dabei jedes Mal das Hafenbecken umrunden müssen, ist das alleine schon ein kleiner Spaziergang. Die Backsteinhäuser, die dicht an dicht gedrängt schmale Gassen bilden, erinnern eher an die Bilder, die man ansonsten aus der Normandie kennt. Am Ende unseres Strandspazierganges auf Meereshöhe hat meine Brille eine dringende Reinigung nötig, denn die Wellen schlagen hoch und die Gischt spritzt bis auf den Spazierweg. Wir hatten gestern schon die Erfahrung gemacht, dass man vor 7 nirgendwo zu Abend essen kann und zu unserer Enttäuschung ist das auch in Fécamp so, immerhin können wir uns aber mit Getränken stärken, während es draussen nun doch noch zu regnen beginnt. Lange dauert es aber nicht bis wir wieder ohne Schirm nach draussen können und uns schliesslich auf den Weg zum Bahnhof machen. Zuvor gibt es aber noch einen Zwischenhalt in einem Laden (Wegverpflegung muss schliesslich sein) und eine Umrundung der imposanten Kirche. Während wir es uns dann im Zug gemütlich machen, beginnt es draussen wie aus Eimern zu schütten, ein Zustand der leider auch eine knappe Stunde später in Le Havre anhält. Trotzdem spazieren wir bis zurück ins Zentrum, der Hunger ist doch ein starker Motivator. Aufgrund kleiner Sprachhindernisse bestellen wir beide Dinge, von denen wir beim Servieren eher überrascht sind, satt werden wir aber dennoch und etwas zu lachen haben wir auch. Nach dem Nachhausespazieren haben wir die Grenze der 30‘000 Schritte an diesem Tag doch noch geknackt und statt uns jetzt sofort hinzulegen wird natürlich auch heute noch fleissig gearbeitet, gelesen und geplaudert.

 

Um das Frühstücksdesaster von gestern nicht noch einmal zu wiederholen, machen wir dieses Mal unsere Hausaufgaben und sehen vorher schon einmal nach, wo wir eine Boulangerie finden. Und so klappt denn auch alles, von denn bereits bekannten Schwierigkeiten der Sprache einmal abgesehen. Doch es gibt Kaffee und echt leckere Schokoladenbrötchen in nettem Ambiente und mit einer Bedienung, die sich wirklich bemüht eine halbwegs vernünftige Kommunikation mit uns hinzubekommen. Trotzdem sind wir froh, noch eine Banane im Gepäck zu haben, satt wurden wir doch nicht wirklich. Da uns nicht mehr so viel Zeit bleibt, spazieren wir noch einmal auf einem anderen Weg und an weiteren Betonkirchen vorbei zum Strand und machen uns danach auf den Rückweg. Proviant besorgen müssen wir  uns natürlich auch hier und dabei hätten wir auch beinahe Krach mit einer Bezahlmaschine bekommen… Deshalb müssen wir uns dann auch ziemlich beeilen, um unseren Zug noch zu bekommen. Doch alles klappt und auf der Fahrt nach Paris können wir uns dann von diesem Schlussspurt wieder erholen. Oder zumindest bis kurz vor Paris, als unser Zug plötzlich wegen „technischen Problemen“ stehen bleibt. Ich bereite mich bereits auf die Probleme vor, die uns blühen wenn wir unseren reservierten TGV verpassen, doch glücklicherweise dauert der Unterbruch dann doch nicht lange und wir bleiben im Zeitplan. Das Umsteigen in Paris hätte uns dann noch einmal beinahe den letzten Nerv geraubt, da wir anfangs die richtige U-Bahn nicht mehr finden und nach all der Reiserei auch allmählich die Nerven etwas blank liegen. Aber auch mit all diesen Problemen bleibt schliesslich noch genügend Zeit, uns wieder einmal mit Kaffee auszurüsten, bevor wir in einem komfortablen ICE weiter nach Strassburg flitzen. Plaudern, lesen, Musik hören und zeichnen vertreiben die Zeit rasch und schon bald heisst es wieder umsteigen. Der Zug nach Basel ist teils ziemlich voll, doch uns bringt nun gar nichts mehr aus der Fassung ;) Schliesslich bleibt uns nichts mehr als uns zu verabschieden, meine Freundin fährt nach noch heute weiter nach Hause, ich bleibe noch eine Nacht in Basel um Organisatorisches zu klären. Mein Freund fragt, ob das Fernweh nun wieder etwas kleiner wurde. Ganz im Gegenteil. Ich freue mich bereits auf unsere nächste Reise!

 


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