Jahresrückblick

 

Das Jahr 2017 neigt sich bereits wieder dem Ende zu und so wird es Zeit zurück zu blicken. Auf Wunderwörter werde ich das in vier Abschnitten tun, drei Monate pro Tag und freue mich sehr, zusammen mit dir das vergangene Jahr noch einmal passieren zu lassen. Zu allererst möchte ich aber all den Menschen danken, die dieses Jahr zu einem so abenteuerlichen, ereignisreichen und schönen gemacht haben und würde mich freuen in den Kommentaren auch von deinen Highlights (oder vielleicht auch Lowlights) zu hören.

Januar 

Lange hatte ich darauf gewartet, endlich konnte es losgehen. Nach letzten Vorbereitungen flog ich am 18.1. nach Oslo. Zwar mit einem mulmigen Gefühl, zum ersten Mal so lange von zuhause weg zu sein, aber auch voller Vorfreude und ziemlich nervös, ob auch alles klappen würde machte ich mich auf nach Skandinavien. Die Reise verlief beinahe reibungslos, zumindest bis Honefoss, von da dann aber eher holprig. Mein Chef hatte mich vergessen, ich stieg am falschen Ort aus dem Bus und so weiter. Aber ich kam trotzdem wohlbehalten in Noresund an und lebte mich dank super netten Kollegen auch gut ein. Die Arbeit war darüber hinaus auch abwechslungsreich, neben dem Zimmerputzen kümmerte ich mich auch oft um das Frühstück und es blieb auch genug Zeit, um die Umgebung zu sehen. Ich war auf dem gefrorenen See, einer Insel in der Nähe, in den Bergen, im  Skigebiet und sogar in einem stillgelegten Bergwerk! Meistens war ich alleine unterwegs, manchmal rafften sich aber auch meine Kollegen zu einem Ausflug mit auf.

Februar

Nach anfangs sehr ruhigen Tagen im Solehotell lief nun etwas mehr, in Oslo waren Winterferien und so konnte es schon mal passieren, dass wir 20 Tage am Stück arbeiteten. Danach konnte ich aber zwei Tage frei nehmen, weil meine Eltern und meine Schwester zu Besuch kamen! So brach ich frühmorgens voller Aufregung ins benachbarte Honefoss auf, die gut einstündige Zugfahrt in den verschneiten Wäldern war schon für sich ein Träumchen! Die zweitstündige Wartezeit verbrachte ich mit Kaffee trinken in dieser Ministadt und der Suche nach einen offenen Laden um Proviant einzukaufen. Meine Familie traff ich dann im berühmten Bergenexpress, wir genossen die wunderschöne Fahrt über die grösste  Hochebene Europas, assen und plauderten. Auch Bergen selbst ist den Besuch durchaus wert, allerdings war es eher kühl. Nach der Nacht in einem gemütlichen Hostel und Frühstück beschenkte uns sogar die Sonne mit schönen Wetter, und das in der regenreichsten Grossstadt Europas! (Grossstadt ist allerdings relativ, Bergen ist zwar die zweitgrösste Stadt Norwegens, hat aber nur knapp 280‘000 Einwohner!) Auch in den folgenden Tagen nach unserer Rückkehr nach Noresund sah ich meine Familie noch ein paar Mal, ich übernachtete sogar noch einmal mit ihnen im Grandhotel in Honefoss (das allerdings schon ziemlich in die Jahre gekommen ist ;)), dann flogen sie aber wieder zurück und in Noresund kehrte wieder Normalität ein.

 

März

Der März verläuft ziemlich unspektakulär, davon abgesehen dass ich knapp 2000km von zuhause entfernt bin ;) Das Frühstücksbuffet habe ich mittlerweile praktisch komplett übernommen und im Betten machen bin ich jetzt Fachfrau! Wir besuchen unsere Kollegen ein paar Häuser weiter, machen Film- oder Spieleabende, einmal gab es sogar ein Wasserballturnier und Saunabesuch, ich habe aber auch viel (manchmal fast zu viel) Freizeit. Während meiner Zeit im Solehotell gab es aber auch viel skurriles zu entdecken, seien es Gäste die ihren persönlichen Toaster mitbrachten, sei es mein Chef der im Bademantel am Frühstücksbuffet erscheint. Wir haben auch zwei Parties gefeiert, eine im späten Januar, ihre nachgeholte Neujahrsfeier, eine kurz vor Ostern weil dann die meisten nach Hause fuhren. Beide Feste liefen mehr oder weniger ausser Kontrolle, ein ziemlich bunter Mix aus mitgebrachtem Alkohol (der Einheimische ist viel zu teuer!) führte dazu, dass irgendwann alle durcheinander redeten (in Englisch versteht sich!), niemand mehr zuhörte und wir alle nach wenigen Stunden ins Bett mussten ;)Am Tag danach boten dann vor allem meine Kollegen einen eher erbärmlichen Anblick und wir setzten uns zur Feier des Tages an der Tankstelle in "Down Town", dem wahnsinnigen Dorfzentrum, zu Burgern, die erstaunlich gut waren und genossen die Sonne.

 

 

April

Meine Zeit in Noresund neigte sich mit dem Frühlingsbeginn dem Ende zu. Statt atemberaubender Sonnenaufgängen verzauberten nun die Sonnenuntergänge, der See taute und ich konnte sogar ein paar Spaziergänge am Strand unternehmen. Und schliesslich wurde es Zeit Abschied zu nehmen. Statt einfach nach Hause zurück zu fliegen hatte ich mich dazu entschieden, über Oslo, Skagen, Kopenhagen und Hamburg mit dem Zug und der Fähre nach Hause zu fahren. Und glaub mir, währen dieser sechs Tage habe ich unglaublich viel erlebt. Museumsmarathon in Norwegens Hauptstadt, wegen Osterfahrplänen vier Stunden in einem Kaff mit nichts als einer Kebabbude auf die Fähre gewartet und dabei eine sehr nette Norwegerin kennengelernt, mitten in der Nacht an der Nordspitze Dänemarks wo jedes Haus gleich aussieht mein Hotel gesucht, in diesem Nest das wohl eindrucksvollste Museum meiner Reise besucht, Stunden um Stunden im Zug verbracht, in Kopenhagen im 12 Bettzimmer übernachtet und mich vom Regen durchnässen lassen, bin Bahnersatz und U-Bahn gefahren, die Elbphilharmonie besucht, eine mässig bequeme Nacht im Nachtzug nach Zürich verbracht und zu guter Letzt auch die Fahrplanwirren ohne Smartphone gemeistert. Du merkst, diese Erlebnisse sind mir noch immer sehr präsent, ich habe so viel gelernt und erlebt in dieser Zeit (die ich immer noch des Öfteren vermisse ;)), dass es hier noch eine ganze Weile weitergehen könnte. Falls dich meine Erlebnisse interessieren oder du noch mehr Fotos sehen möchtest, besuche doch meinen Norwegen-Blog!

 

Zurück zu Hause begrüsste mich tiefster Winter, was meiner Laune nicht unbedingt zuträglich war, zumal sich in die Freude über die Heimkehr bereits wieder das Fernweh mischte

 

Mai 

Ein weiterer ereignisreicher Monat! Ich habe meinen Job im Dorfladen begonnen, wenn auch noch mit kleinem Pensum, darüber hinaus gab es auch vom Turnverein wieder einiges zu tun. Das Turnen habe ich nämlich wirklich vermisst. Ungefähr Mitte Monat besuchte ich einen Kurs von Jugend &Sport, der mich zur Jugileiterin ausbildete. Dieser hat nicht nur sehr viel Spass gemacht, ich und eine Freundin aus dem Turnverein haben auch sehr viele nette Menschen getroffen, mit denen wir uns auf Anhieb gut verstanden. Mit dem einen oder anderen, vor allem natürlich mit den Bündnern, habe ich auch jetzt noch Kontakt. Im Moment fehlt mir leider die Zeit, um das Gelernte auch umsetzen zu können, aber das kann sich ja noch ändern und eine lässige Erfahrung war es auf jeden Fall! Darauf folgte dann der erste Safier Berglauf, den unser Verein zusammen mit anderen Engagierten auf die Beine gestellt hatte und der ein voller Erfolg war! Zufriedene Läufer, akzeptables Wetter und keine Unfälle, was will man mehr? Auch der 18. Geburtstag meiner Schwester war ein Highlight des Monats und zu diesem Anlass versuchte ich mich als Konditorin und habe einen VW-Bus-Kuchen gebacken, der sogar überraschend gut geworden ist.  

 

Juni

Definitiv ein Monat im Zeichen des Sports. Bereits Anfangs Monat half ich bei unserem Jugitag mit, darauf folgte der kantonale Vereinsturntag, den der TV Tenna organisierte und bei dem wir das für mich bis jetzt beste Ergebnis im Geräteturnen erzielten. Bei anderen Disziplinen brillierten wir weniger, doch darüber schweigen wir lieber ;) Am nächsten Tag waren meine Schwester und ich schon wieder im Einsatz, als Hilfskampfrichter wieder für die Jugi, am Kantonaljugitag in Davos. Das Wetter war super, die Jugis manchmal etwas chaotisch, auf jeden Fall aber war es ein Erlebnis! Und am nächsten Wochenende dann unser wichtigster Einsatz, das Turnfest! Dieses Jahr waren wir so viele, dass wir einen ganzen Car gemietet haben, um am Samstagmorgen früh nach Düdingen ans Kantonalturnfest Fribourg aufzubrechen. Wieder hatten wir tolles Wetter, mit unseren Leistungen waren wir aber wieder eher unzufrieden, vor allem die Gerätenote war erschütternd schlecht, was wir aber auf die kulturellen Unterschiede schieben ;) Ansonsten war das Turnfest aber durchaus lässig, unsere 35+ Garde rettete auch  die Vereinsehre mit einem Podestplatz.

 

Juli

Der Juli stand ganz im Zeichen der  Openairs (Wobei wir die Saison bereits Ende Juni am Quellrockopenair bei wirklich traumhaftem Wetter begonnen haben) Für uns stand natürlich an erster Stelle wie jedes Jahr die Ausführung unseres Openairs „Openair Safiental“, davor besuchten mein Freund und ich aber noch das „Rheinwald-Openair“, ein ebenfalls kleiner aber feiner Anlass mitten im Wald am Rhein. Das Wetter war nicht ganz so schön wie auch schon, der Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. Zeit zur Erholung blieb nur wenig, vor allem da ich dazwischen wie den ganzen Sommer im Dorfladen arbeitete. Bereits am Freitag rückten wir dann zu unseren Einsätzen an, ich arbeitete wieder einmal in der Küche. Von meinem Einsatz am Sonntagmorgen abgesehen machte dass Spass und das Wetter war auch ganz in Ordnung, von ziemlich kühlen Temperaturen einmal abgesehen. Nachdem die letzten Gäste gegangen waren, hiess es für uns natürlich aufräumen, vorher aber feierten auch wir die gelungene Austragung. Trotz einer kurzen, anstrengenden Nacht schaffte ich es am Montagmorgen in den Laden und half am Nachmittag auch beim Aufräumen. Den Rest des Monats verbrachte ich mehrheitlich im Laden, genoss die Wärme zuhause und verbrachte noch ein paar Tage mit meinen Eltern und meinem Freund am Walensee.

August

Wieder stand Sport auf dem Programm, die Sportstafette in Arosa, wo wir Damen uns trotz miserablem, sehr nasskaltem Wetter, den ersten Platz holten. Auch gearbeitet habe ich fleissig, das Highlight des Monats war jedoch in jedem Fall die Reise nach London mit meinem Freund. Dieser schlug sich trotz des ersten Flugs in seinem Leben und meinem relativ anspruchsvollen Programm ganz gut, nur die ziemlich heruntergekommene Unterkunft war ein Ärgernis, insbesondere das Frühstück. Wir besuchten den Big Ben, Westminster Abbey, das London Eye, machten eine Bootsfahrt auf der Themse nach Greenwich und stolperten über den Nullmeridian, sahen uns die Wachablösung vor dem Buckingham Palace an, machten eine (wenn auch nur sehr kurze) Hop on, Hop off Busfahrt, besuchten eine Führung und ein Konzert in der Royal Albert Hall, machten eine Sherlock Holmes Stadtführung, die Bahnhöfe Kings Cross (+ Gleis 9 ¾ ) und Charing Cross, fuhren U-Bahn, besuchten die Towerbridge und so weiter. Einen Tag gönnten wir uns auch etwas Erholung und fuhren nach Brighton ans Meer.

 

September

Die ersten zwei Wochen des Septembers führte ich den Dorfladen in Safien quasi in Eigenregie, da meine Chefin in den Ferien war. Davon abgesehen war ich natürlich auch mit dem Turnverein unterwegs, wir machten unsere Turnfahrt ins Maggiatal, wo wir zelteten und wanderten, wobei unser Zelt bereits beim Aufstellen verstarb und meine Schwester und ich uns anderswo einquartieren mussten. Davon abgesehen hatten wir es aber sehr lustig und am Sonntag war das Wetter sogar so schön, dass wir in der (zugegebenermassen ziemlich kalten) Maggia baden konnten. Der wohl wichtigste Programmpunkt des Septembers war aber mein Studienbeginn. Am 17. Abends fuhr ich mit Sack und Pack nach Basel und versuchte von da an irgendwie mein neues Leben einigermassen auf die Reihe zu bekommen. Gerade am Anfang viel mir dies allerdings gar nicht so leicht, da einem sehr viel Zeit zum   selber einteilen bleibt und ich effektiv keinen einzigen Menschen in dieser Stadt kannte. Wenigstens hatte ich aber mit dem Studentenheim einen Volltreffer gelandet, wo ich allmählich doch etwas Anschluss fand. Ende des Monats war dann noch ein weiteres Highlight auf der Agenda, die Schlagerparade in Chur. Am Vormittag leisteten wir noch für den Turnverein einen kurzen Arbeitseinsatz am Neuinstrumentierungsfest der Safier Blasmusik „Alpenrösli“, danach wendeten wir uns aber anderer Musik zu und verbrachten trotz gelegentlichem Nieselregen einen amüsanten Abend.

 

Oktober

Im Oktober ging es weiter mit dem einen oder anderen Nervenzusammenbruch, vor allem weil mir mein zweites Fach Italienisch nicht so zusagte, wie ich mir das vorgestellt hatte. Es gab aber natürlich auch Erfreuliches, so gründeten wir zum Beispiel die „Wii-Wiber“, unsere Zuggruppe für den Sonntagabend, wo immer jemand eine Flasche Wein für die Fahrt nach Zürich mitbringt. Auch das Unisportprogramm bot einiges an Abwechslung, nebst einem semesterlangen Grundkurs in Gesellschaftstanz besuchte ich auch einen Selbstverteidigungskurs und schipperte einen Abend lang in einem Stand up Kurs über den Rhein. Natürlich gab es auch Anlässe vom Turnverein, zum Beispiel der Trans Ruinaulta Marathon, wo ich einmal mehr als Helferin im Einsatz stand. Ende Oktober stand dann wieder ein Vereinsanlass auf dem Programm, dieses Mal jedoch die GV vom Openairverein. Nach einem Apero und der Bewunderung der Kostüme (das Thema war Mittelalter) wurden die amtlichen Dinge geklärt und dann gab es endlich Abendessen und die anschliessende Feier, das eigentliche Highlight des Abends. Dieses Jahr geriet es allerdings ein wenig ausser Kontrolle…

 

November

Der November war geprägt von den Vorbereitungen für den Turnverein. Trainingssamstage, diverse Basteleien, Freitagstrainings in Überlänge und einmal kam ich sogar am Mittwoch fürs Turnen nach  Hause. Doch auch diverse Bündnerfeste standen auf dem Programm, einmal besuchte ich meine Kollegen in Bern, die Woche darauf in Zürich, und genoss es sehr wieder Zeit mit Menschen zu verbringen, die ich kenne und die mich kennen. Wir tranken Wein, assen gut zu Abend, erzählten uns Geschichten aus unserem Uni-Alltag und feierten dann bis tief in die Nacht. Zum Glück waren meine Freitage in diesem Semester nicht allzu anstrengend! In Basel selbst sorgte die Herbstmesse für Unterhaltung, vor allem weil ich mitten im ganzen Kuchen wohnte und mit wenigen Schritten mitten auf dem Marktplatz war. Und im Studentenheim selbst hatten wir nun eine gemeinsame Kochgruppe gegründet, wo wir uns immer Mittwochs zum Essen und Plaudern treffen. Ich besuchte auch ein Brassband-Konzert meines Freundes und dann war es schon wieder Dezember.

Dezember

Der Auftakt des letzten Monats von 2017 bildete sogleich die Turnunterhaltung am 1. und 2. Das viele Trainieren, Requisiten anschleppten, basteln und Texte lernen zahlte sich aus, wir brachten beide Aufführungen relativ fehlerfrei und vor allem ohne Verletzte (die Trainings hatten gar zwei Brüche gefordert!) über die Bühne. Diese Erfolge feierten wir natürlich auch entsprechend, am Samstag so lange, dass wir am Morgen gleich noch etwas aufräumten und uns dann einen Moment im Geräteraum aufs Ohr legen (wollten). Besonders erholsam war es allerdings nicht, bei sieben Leuten ist ein Bewegungsmelder eher unpraktisch und sau kalt war’s noch dazu. Unser Oberturner beendete die ohnehin kurze Nacht zudem auf ruppige Art und Weise und so machten wir uns eben daran, alles Spuren zu beseitigen. Der Rest des Dezembers verflog wie im Nu, mit Lernen, Besuche in Luzern bei Jeder Rappen zählt und danach natürlich auch mit Feiern mit der Familie. Wer den Dezember noch einmal Revue passieren lassen möchte, kann auch gerne noch einmal einen Blick auf meinen Adventskalender werfen. Und schon sind wir am Ende des Jahres angekommen!

 

 

Adventskalender einmal anders:

 

1. Dezember

Der Advent hat begonnen und damit auch die Zeit der Adventskalender. Weil ich dieses Jahr sehr mit anderen Dingen beschäftigt war, gibt es heuer jedoch keine Geschichte oder ähnliches. Dafür möchte ich ein anderes Thema ansprechen, dass mir am Herzen liegt. Mein Leben in Neapel und Gespräche mit ganz unterschiedlichen Menschen haben mir in den letzten Monaten umso mehr bewusstwerden lassen, was für ein Glückskind ich doch bin und für wie viele Dinge ich dankbar sein kann. ich möchte also die Vorweihnachtszeit nutzen, um mich ganz besinnlich für die Sachen zu bedanken, für die ich so unfassbar dankbar bin.
Punkt eins wären hier schon Kleinigkeiten. Das Leben in einem Fünfbettzimmer mit teilweise sehr netten, aber auch teils sehr gestörten Menschen hat mir bewusst gemacht, was für ein Luxus es ist, einen Raum zu haben, in den man sich zurückziehen kann und über den man auch ganz allein bestimmt. Wann das Licht ausgemacht wird, wann das Fenster geschlossen wird, wann geputzt wird. Was für ein Luxus es ist, Platz zu haben, um seine Dinge verstauen zu können, wie angenehm es ist, wenn die Dusche einfach einwandfrei funktioniert und der Toilettensitz nicht abgebrochen ist und man bei jeder Sitzung Gefahr läuft, durchs ganze Badezimmer zu schlittern. Es sind die vielen Kleinigkeiten meines annehmlichen Lebens zuhause, die mir hier sehr bewusstwurden.

2. Dezember

Passend zu meinem Auslandsemester bin ich aber auch unfassbar dankbar für all die spannenden neuen Menschen, die ich kennen gelernt habe, die mit mir spontane Kurztrips unternommen haben oder die mich zu ihnen nach Hause eingeladen haben. Egal ob andere Studenten oder verrückte Menschen, die ich im Hostel getroffen habe, ich hatte so viele bereichernde, spannende Gespräche und lustige Abende.

 

4. Dezember

 

Das Leben (und vor allem das Ankommen) in einer fremden Stadt haben mir auch gezeigt, wie froh ich sein kann, technische Hilfsmittel zu haben, die mir vieles erleichtern. Sei es die Karte auf dem Telefon, die mir ausrechnet, wie lange es dauert, bis ich irgendwo ankomme und vor allem, wie ich dorthin komme, als auch einfache Kommunikationsmittel wie Whatsapp oder Facetime. Sowohl um mit den Geliebten zuhause in Kontakt zu bleiben als auch um sich in der neuen Stadt zu vernetzten und Dinge abzumachen. Und schliesslich natürlich auch das gute alte Google, dass nicht nur Hintergrundinformationen zu Kirchen und Plätzen liefert, sondern auch ganz handfeste Hinweise, wie man zum Beispiel an ein Busticket kommt. In solchen Momenten bin ich sehr froh, in dieser modernen Welt zu leben, in der auch vieles schief läuft, aber eben doch auch einiges wesentlich einfacher ist als früher.

 

5. Dezember

 

Wenn ich mir ansehe, wie die Leute hier in Neapel oftmals wohnen, also in kleinen Wohnungen mit sehr wenigen Fenstern und im Erdgeschoss quasi direkt auf der Strasse, bin ich auch sehr dankbar für meinen Wohnort zuhause. Ich bin schon im Vergleich mit Basel froh, wie ich aufgewachsen bin, mit dem vielen Platz und all der Natur, die meine Schwester und ich zum Spielen hatten. Wenn ich das aber mit Napoli vergleiche, wie es sein muss hier aufzuwachsen, dann bin ich noch viel glücklicher über mein Zuhause!

 

6. Dezember

 

Nachdem ich nun Uni-Erfahrung im Ausland gesammelt habe, kann ich auch ganz klar sagen, dass ich sehr dankbar bin, an eine Uni in der Schweiz zu können, und das ohne mich für Jahrzehnte zu verschulden. Viel mehr muss man dazu glaube ich nicht sagen, aber das Niveau und die Leistungen meiner Uni werde ich in Zukunft sicherlich mehr wertschätzen (auch wenn auch dort nicht alles perfekt läuft)

 

 7. Dezember

 

Ich bin nach meiner Zeit hier in Italien umso glücklicher, Schweizerin zu sein. Als ich bei einem internationalen Abendessen einmal gefragt wurde, woher ich komme und ich gesagt habe, aus der Schweiz, hat mich einer der anderen Gäste schräg angeschaut und trocken gemeint: Also aus dem Paradies. Und er hat Recht. Nach allem was ich mittlerweile über fast jedes andere Land gehört habe, bin ich unfassbar dankbar in diesem Land geboren zu sein. Natürlich läuft auch bei uns nicht alles perfekt, aber kein Vergleich zu Ländern wie Russland, Türkei, Israel oder auch Italien.

 

9. Dezember

 

Reisen und Wohnen im Ausland haben mir auch gezeigt, wie schön es ist, gewisse Apps zu haben, die in der Freizeit für Abwechslung sorgen. Es ist nicht so, dass ich ohne Zattoo, Spotify und Youtube hier nicht überleben könnte, aber es ist eben auch schön, zwischendurch einmal einen Tatort schauen zu können oder die Gewohnheiten von zuhause zumindest teilweise mitnehmen zu können. Mein Favorit ist übrigens Spotify, denn mit dieser App kann ich nicht nur Musik hören (was für mich nur von sekundärer Bedeutung ist) sondern vor allem Podcasts herunterladen kann, sodass ich sie überallhin mitnehmen kann. Das ist toll um Nachrichten zu hören (ich versuche mir jeden Tag meine Dosis Echo der Zeit anzuhören) oder auch um etwas weniger sinnvolleren Podcasts zu lauschen.

 

11. Dezember

 

Da ich ja nicht nur hier in Napoli allein unterwegs bin, sondern mir auch die Umgebung angeschaut habe, ist mir auch aufgefallen, was für ein Privileg es ist, ungehindert umher reisen zu können. Sei es dank des überraschend guten ÖVs hier in der Umgebung, die es möglich macht dass ich einfach mal schnell in eine andere Stadt fahren kann, um mir Weihnachtslichter anzusehen, oder aber auch international. Ich habe hier einige türkische Freunde gefunden, die mir erklärt haben, wie schwierig es war, ein Visum für Italien zu bekommen. Über solche Probleme habe ich mir früher gar nie Gedanken gemacht, da sie mich glücklicherweise nicht betroffen haben. (Auch weil ich noch nie zum Beispiel in den USA war, aber ich kann mich immerhin in Europa ziemlich frei bewegen, was ich doch als Privileg wahrnehme!) 

 

12. Dezember

 

Diese Dankbarkeitsliste wäre sehr inkomplett, wenn sie nicht auch die vielen kleinen und grösseren Begegnungen enthalten würde, die ich in den letzten Monaten hatte. Ich habe grossartige Menschen kennengelernt und sehr spannende Gespräche geführt. Manche Menschen habe ich nur ganz kurz getroffen und trotzdem werden mir diese Begegnungen in sehr guter Erinnerung bleiben und sie haben wirklich meinen Blick auf die Welt verändert!
Mit anderen Menschen habe ich wesentlich mehr Zeit verbracht und einige sind mittlerweile wirklich zu Freunden geworden. Ich habe viel über fremde Länder, Kulturen und Bildungssysteme gelernt und unglaubliche Lebensgeschichten gehört. Zum Beispiel der Australier, der im Hostel an der Rezeption arbeitet und mich plötzlich eines Morgens mit einem fröhlichen "Guten Morgen" begrüsst hat. Später hat er mir dann erzählt, dass er auch eine ganze Weile in Berlin gelebt hat (was seine überraschenden Deutschkenntnisse erklärt) und jetzt eben auf unbegrenzte Zeit Napoli unsicher macht. Faszinierend!

 

13. Dezember

Wenn wir es hier von den vielen tollen Menschen haben, dann darf natürlich der Turnverein nicht fehlen. Ich habe als Kind immer gedacht, dass ich niemals in den TV eintreten würde, weil es viel zu anstrengend ist, und zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Zumindest letzteres ist definitiv wahr, aber ich kann mir mittlerweile nicht mehr vorstellen, wie meine Freitage zuhause aussehen würden ohne Trainings. Ich hätte auch nie gedacht, dass ich einmal an Sportwettkämpfen teilnehmen würde, schon gar nicht am Stufenbarren, aber es macht unglaublich viel Spass und ich bin sehr dankbar, diese Möglichkeit zu haben!

 

14. Dezember

Geschichte war immer eines meiner Lieblingsfächer. Lange Zeit habe ich aber gedacht, dass ich niemals Geschichte studieren würde, weil, was macht man damit? Und trotzdem bin ich jetzt hier und mache genau das. Und es gibt durchaus Hoffnung, dass ich nicht unter einer Brücke enden werde :)
Und ich liebe Geschichte! Napoli ist eine Stadt, in der Geschichte sehr lebendig ist und ich habe mittlerweile eine Unzahl von Museen besucht und viel über die Stadt gelesen. Und je mehr ich weiss, desto spannender wird es :)

 

16. Dezember

Auch wenn hier in Italien bezüglich Klimaschutz ganz vieles schief läuft, man denke an den Plastik, ist die Landschaft hier so wunderschön! Es gibt so viele faszinierende Ecken, vom Meer gar nicht zu reden, und die Landschaft ist beeindruckend! Hier in der Umgebung von Napoli natürlich ganz besonders, aber auch wenn ich an Zuhause denke, ist die Welt doch so ein wunderschöner Ort und es ist erschreckend zu hören, wie wenig Sorge wir ihr tragen. Bevor ich jetzt hier aber in einen Klimaschutz-Vortrag abschweife, zurück zum Thema der Dankbarkeit. Ich bin sehr, sehr glücklich darüber, an so einem wunderschönen Ort wie Graubünden aufgewachsen zu sein und ebenfalls sehr happy darüber, diese Monate in Napoli verbringen zu können und Zeit zu haben, diese Schönheit zu geniessen!

 

18. Dezember

Was auf dieser Liste natürlich nicht fehlen darf sind all die lieben Menschen von Zuhause, Freunde, Familie etc. 
Ich bin echt ein Glückskind! :)
Ich konnte meine Zeit in Napoli voll und ganz geniessen, auch weil ich wusste, dass ich Menschen hinter mir habe, die meine Träume unterstützen, die hinter mir stehen und die mir das Vertrauen schenken, ein Semester lang eine Art Auszeit zu nehmen, auch wenn das bedeutet, dass ich länger studieren werde.
Es ist zudem sehr schön zu wissen, dass man zurück kommen kann und diese Leute immer noch da  sind und sich freuen, wenn ich zurückkomme (und es möglich machen, dass ich es kaum erwarten kann, zurück zu kommen, ganz egal wie viel Schnee es in der Schweiz auch haben mag :P) Und ganz egal wie viele grossartige Menschen ich kennengelernt, und wie viele neue Freunde ich gefunden habe, es ist doch noch einmal etwas anderes, ob man sich für ein paar Wochen kennt, oder schon Jahre.
In diesem Sinn ein ganz grosses Danke an all die grossartigen Menschen in meinem Leben! Ich kann es kaum erwarten, euch wiederzusehen!

11.1.18

 

Es ist kurz vor acht und ich sitze gähnend in einem vollkommen leeren Intercitywagen nach Basel, wegen Prüfungsbesprechungen und einem Termin bei der Studienberatung fahre ich heute wieder mal ins Dreiländereck. Meine Mutter nahm mich und meine Schwester mit nach Chur und weil mir bis zur Abfahrt des Zuges ziemlich genau eine halbe Stunde Zeit bleibt, lasse ich mich im Strom der Pendler treiben. Viele Gesichter kenne ich, der grosse Vorteil einer Kleinstadt. Leute die jeden Morgen mit demselben Zug zur Arbeit fahren, die immer gleichen Zugbegleiter, Surprise-Verkäufer und auch ein paar der Kanti-Schüler kenne ich noch, oder zumindest ihre Geschwister. Ich reihe mich mit den Gipfeli-Jäger im Coop Pronto ein, bei mir ist des Produkt meiner Wahl allerdings Kaffee, schliesslich möchte ich die Zugfahrt produktiv nutzen. Ich bin froh, mich im Moment nicht wieder jeden Morgen in diesen Pendler-Wahnsinn stürzen zu müssen, ein klein wenig vermisse ich das Bahnhof-Feeling am Morgen aber schon.

 

Nach meiner Ankunft in Basel richte ich mich erst einmal wieder etwas ein, gehe einkaufen und sage zumindest denjenigen meiner Mitbewohner Hallo, die ich in Gang und Küche antreffe. Den Nachmittag nutze ich für einen spontanen Besuch im Kunstmuseum, vorher kaufe ich mir noch schnell ein Skizzenbuch. Ein weiterer Vorsatz für 2018, ich möchte wieder mehr zeichnen, vielleicht wird’s dann ja doch irgendwann noch mal was mit den Proportionen ;) Da mich danach bohrender Hunger plagt gibt’s Pasta und Gemüse, bevor ich mir den Rest des Abends mit dem Film „Eat Pray Love“ versüsse, der schon lange auf meiner Liste stand.

 

Mit Ausschlafen wird es dann am Mittwoch natürlich wieder nichts, um halb neun habe ich eine Prüfungsbesprechung. Linguistik, die ich nur knapp nicht bestanden habe, wiederholen muss ich sie aber so oder so… Nach einer Tasse Kaffee geht es auch schon weiter mit dem nächsten Termin, ich treffe mich mit einer Studienberaterin um ein paar Fragen bezüglich des Fächerwechsels zu klären. Mehr darüber dann später, wenn ich selber einigermassen weiss, was ich will. Da ich mich am späteren Nachmittag noch mit einer Freundin treffe, um unseren Kurztrip Ende Monat zu planen, springe ich schon wenig später in die Deutsche Bahn, der Zug hat schon ein ordentliches Stück Weg hinter sich, er kommt aus Hamburg. Ich richte mich ein, geniesse die Fahrt und schreibe an diversen Texten. Wie lange die Fahrt allerdings dauern würde, wusste ich da noch nicht… Kurz hinter Murg halten wir an, „Stellwerkstörung“ heisst es, immerhin ist die Aussicht gut. Anfangs gibt es kaum eine Reaktion der Passagiere, doch als wir 15min später immer noch stehen und sich der Zugführer schliesslich zerknirscht meldet, kommt doch etwas Leben in den Wagen. „Totalausfall, uns bleibt nichts anderes übrig als auf eine baldige Lösung des Problems zu warten“, die Durchsage löst vielerorts Gelächter aus. Die Menschen um mich herum beginnen sich auf eine längere Wartezeit einzurichten, besorgen sich Snacks oder Getränke, telefonieren und beginnen sich zu unterhalten.  In Anbetracht der unglaublich vielen Verbindungen finde ich, dass man es der SBB nicht übel nehmen kann, wenn nicht immer ganz alles nach Plan läuft, allerdings bin ich seit ich studiere schon so oft irgendwo hängen geblieben, dass ich doch langsam ziemlich misstrauisch werde, wenn es um knapp kalkulierte Verbindungen geht. Dank meiner verständnisvollen Freundin kriegen wir unser Treffen doch noch hin und können immerhin ein paar Dinge klären und auch ein bisschen plaudern.

 

Von diesem Ausflug abgesehen war ich in erster Linie zuhause und investierte meine Zeit in kreative Projekte, allem voran natürlich meine Webseite, aber auch Reisetagebücher und mein Buchprojekt sind auf dieser Liste.

 

 

Spontaner Wochenrückblick

 

Weil ab Morgen ja mein Adventskalenderprojekt läuft (Nicht verpassen!) habe ich mich spontan dazu entschieden, heute noch einen gekürzten Wochenrückblick zu machen. Wie ich das in den nächsten Wochen (und vor allem nach diesem Wochenende -> Turnunterhaltung! Auch nicht verpassen!) handhabe, weiss ich noch nicht, vielleicht ein Dezemberrückblick am 26 oder ich versuche alles in Form der kurzen Episoden unterzubringen, wir werden sehen. Die Woche war für mich eher kurz, da ich erst am Montag angereist bin und brav meine Vorlesungen und den Selbstverteidigungskurs besucht habe. Am Dienstag hatte ich einen Geschichte-Blocktag, wo wir uns auch erstmals richtig mit den Arbeiten befasst haben, die wir in Zukunft wohl zu Hauf schreiben müssen. Der Tanzkurs löste diese betrübliche Stimmung wieder ein wenig, je überforderter wir nämlich mit den Schritten sind, desto mehr wird gelacht, gescherzt und gespottet. Und obwohl wir vieles immer noch nicht so wirklich im Griff haben, wird aus der Arbeit allmählich Spass. Am Mittwoch nutze ich die zusätzliche Zeit, die durch den Wegfall der regulären Geschichtsvorlesung, die wir wegen des Blocktages nicht hatten, um Schwimmen zu gehen und am Abend hatten wir das zweite (für mich aber erste) Treffen unserer Kochgruppe. Es gab Kürbissuppe und Crevettenspiesse, definitiv nichts was ich mir selbst gekocht hätte, aber man soll ja schliesslich seinen Horizont erweitern! Wir führten ausgedehnte Gespräche, vor allem über PHD, also der nächste Schritt nach dem Master, da meine Tischkollegen fast ausschliesslich ETH-Studenten im Master waren und ihren Weg nach England oder in die USA planten. Ein Stück weit waren diese Gespräche sehr interessant, es führte meinerseits aber auch wieder zu grösseren Hinterfragungen, wie man auch im Blog von gestern gut nachlesen kann. Am Donnerstag besuche ich die üblichen Vorlesungen, packe meine Sachen zusammen und stehe sogar beizeiten genug auf, um noch vor der Uni lernen zu können. Da meine Freitagsgrammatiklektion ausfällt, kann ich mich danach sogleich auf den Heimweg machen, was meiner relativ langen To-Do-Liste für die Turnunterhaltung morgen sehr entgegenkommt. Wer es in den Medien nicht mitbekommen haben sollte, am Bahnhof Basel ist gestern ein Zug entgleist und das sorgt begreiflicherweise auch noch am Folgetag für Ausfälle und Verspätungen. Doch davon sind in erster Linie Züge nach Deutschland betroffen, ich komme trotz unheilverheissenden roten Signalen auf dem Onlinefahrplan pünktlich weg. Was mir aber Eindruck machte war das riesige Aufgebot von SBB-Mitarbeitern die mit Engelsgeduld teils recht unhöflich aufgebrachten Passagieren erklärten, warum ihre Züge nicht fuhren und was sie für Alternativen haben. Und als ich, wieder einmal beladen wie ein Backpacker auf Europareise und in beiden Händen eine Tasche weil ich noch meine letzten Adventskalender loswerden musste, daran scheiterte, die Zugtür mit meinem Ellenbogen zu öffnen und mir ein netter junger Mann half, zauberte das Zugfahren einmal mehr ein Lächeln auf mein Gesicht. Beim Verlassen des Bahnhofs fuhren wir auch an der Unfallstelle vorbei, was mich noch einmal beeindruckt, bis auf ein paar Lösch-, Rettungs- und Reparaturfahrzeuge  der SBB, zwei einsamen Wagen der deutschen Bahn, unzähligen Arbeitern in roten Reflektorwesten  und ein paar gesplitterten Bahnschwellen ist bereits nichts mehr zu sehen. Wir fahren weiter und ich werde gleich noch ein zweites Mal erstaunt, wenig hinter Basel umschliesst uns der Nebel und es beginnt zu schneien.

 

 

Motzmotz nr. 2?

 

Ich hatte vorgehabt, einen weiteren Motzmotz-Blog zu schreiben, vor allem weil ich mit meinem Studentenleben noch immer nicht so wirklich zurecht komme, vor allem aber weil mich die Reaktion vieler Menschen nervt, wenn ich sage dass ich studiere. Was machst du danach? Wann verdientst du endlich etwas? Tust du da überhaupt was? Aber ich habe den Eindruck, dass ich mich auch mit einer geschriebenen Klage nicht wirklich verständlicher machen kann. Warum sollte dieser Text für mehr Verständnis sorgen als wenn ich es den Leuten face to face zu erklären versuche? Also lasse ich es damit bewenden. Wie gesagt, mit dem Studentenleben bin ich immer noch nicht so warm geworden, sei es mit der Arbeitsmethode als auch mit meinem Zukunftsperspektiven, möglicherweise nicht einmal mit meiner Fächerwahl, aber es gibt eine Sache, die mir am Studieren wirklich gefällt. Zum einen Basel als Stadt, die ist nämlich wirklich super schön, dazu dann aber später mehr. Zum anderen das Leben im Studentenheim. Es macht wirklich Spass hier zu wohnen und auch wenn ich im Studium noch immer nicht wirklich Freunde sondern höchstens ein paar Kollegen gefunden habe, komme ich mit dem Grossteil meiner Wohnheimmitbewohner echt super aus. Wir haben uns zu einer Kochgruppe zusammengeschlossen und so schreibe ich diesen Blog nach einem weiteren gemeinsamen Essen und einigen Gläsern Wein. Vielleicht liegt es daran, dass ich die zuvor geschrieben Fassung dieses Blogs nicht online stellen möchte und lieber eine andere schreibe… (Die Notizen die ich mir vor diesem Blog gemacht habe: Selbstzweifel, Antiakademismus und Fernweh, können immerhin einen Einblick geben, was mir durch den Kopf geht) Wie auch immer, ich bin vom Studieren keineswegs überzeugt und im Moment quält mich definitiv das Fernweh (habe gestern nachgesehen, mit dem Zug sind es 25h bis Oslo…) aber zumindest die Entscheidung ins Studentenheim zu ziehen habe ich noch keine Sekunde bereut. Und darum wird es auch (zumindest ein bisschen) im diesjährigen Adventskalender gehen. Die Stadt Basel präsentiert sich nämlich seit dieser Woche in einem wunderschön festlich geschmückten Kleid und diese Eindrücke möchte ich gerne mit dir teilen. Deshalb wird mein diesjähriger Adventskalender nicht aus einer Geschichte sondern aus einer Fotoserie, gewürzt mit kurzen Episoden aus meinem Leben, sein. Ich hoffe du freust dich darauf ebenso wie ich!

 

 

Wochenrückblick

 

 

Und wieder war einiges los diese Woche! Am Montag habe ich neben meinen zwei Stunden Vorlesung an der Universität natürlich brav gelernt, aber auch meinen Wocheneinkauf erledigt und sonst noch ein paar Punkte der To-Do-Liste abgehakt, zum Beispiel das Fertigstellen meiner unzähligen Adventskalenderprojekte. Am Abend war ich selbstverständlich auch wieder im Selbstverteidigungskurs und habe mich mit zahlreichen Blocktechniken auseinandergesetzt. Mein Partner bei diesen Übungen war ein weiterer Bündner, einer der ersten die ich in Basel getroffen habe! Am Dienstagabend im Tanzkurs wurde die Stimmung nun allmählich lockerer, es wird gescherzt, gelacht und ausgetestet, die meisten Stile nehmen auch langsam etwas mehr Form an und wir können uns ein wenig entkrampfen.  Das bietet nun langsam die Gelegenheit, sich auch mit dem Tanzpartner zu unterhalten, das Risiko dann aber rauszufallen ist immer noch recht hoch ;) Vom Tanzen abgesehen verbrachte ich einen Gutteil des Dienstags wie üblich in der Küche, wir machten Rüebli-Ingwer Suppe, warmer Herbstteigwarensalat und zum Dessert Schokoladenkuchen für den Mittagstisch, wofür wir einmal mehr Lob erhielten. (mit Schokoladenkuchen kann man eigentlich nie etwas falsch machen) Natürlich war ich auch am Dienstag brav in den Vorlesungen, ebenso a an den übrigen Tagen. Davon abgesehen verbrachte ich aber einen Gutteil der Woche im Zug, da ich aufgrund der rasch herannahenden Turnunterhaltung für ein Mittwochstraining nach Hause fuhr. Gestört haben mich die zusätzlichen sechs Stunden Zugfahrt aber gar nicht, ich bin extrem gerne unterwegs. Ob bei Tag oder Nacht, mit dem Auto, dem Zug, zu Fuss kommt nicht drauf an, aber Hauptsache unterwegs. Die Zeit kann man ja durchaus auch produktiv nutzen, zum Beispiel zum Bloggen ;) Am Freitag stand dann eine weitere, intensive Probe für den Turnverein auf dem Programm, wobei wir es wie versprochen knapp vor zwölf aus der Halle schafften! Nun konnten wir auf der Bühne proben, die Platzverhältnisse austesten und bereits mit den Vorhängen kämpfen, ein durchaus nicht unbedeutender Teil der Vorbereitungen. Nach einem „Zuhause“ Tag am Samstag, von einem längeren Fahrschulausflug abgesehen, den ich sehr genossen habe, vor allem auch den super gemütlichen Fernsehabend mit meiner Schwester, gab es am Sonntag die offizielle Hauptprobe, die nun auch zusammen mit den Jugikindern durchgeführt wird und daher immer sehr lebhaft ist. Da auch die Sketches langsam Form annehmen, haben wir auch viel zu lachen, Unfälle müssen wir glücklicherweise keine mehr beklagen und auch sonst läuft das meiste wie gewünscht. So können wir pünktlich um ca. vier Uhr aufhören und machen uns nach der Organisation der letzten Details und dem Aufräumen auf den Heimweg. Den  Tag lasse ich mit meiner Familie und meinem Freund, der das Wochenende in Montreux am Brassbandfestival verbracht hat, ausklingen und geniesse es, noch nicht aufbrechen zu müssen. Auf den Weg nach Basel mache ich mich dann erst am Montagmorgen.

Heute ist motz-motz Tag!

 

Für den heutigen Blog bediene ich mich eines Internetphänomens, dass mir vor allem auf Jodel unter dem Hashtag #mimimi begegnet ist. Die ursprüngliche Idee habe ich mir aber von einer meiner lieblings Youtuberinnen, Mirella, die lange Zeit das Format „Mäckermontag“ auf ihrem Kanal hatte, auf dem sie sich lautstark über alles beklagt, was ihr gerade in den Sinn kam. Ich habe durchaus auch manchmal die Tendenz, meinem Ärger Luft zu machen, daher möchte ich das hier einmal ganz gezielt tun, diese Woche zu den Themen Ernährung/Sport/Aussehen.

 

Ich bin auf verschiedenen sozialen Netzwerken, mindestens als Zuschauer, dabei und gerade dort wird man permanent mit diesen Themen konfrontiert. In der letzten Woche stolperte ich, zum Beispiel, über den sogenannten „5am club“, Leute die predigen, dass man um fünf aufstehen soll um morgens eine Stunde für sich selbst zu haben. Grundsätzlich eine sicherlich gute Idee, da viele Menschen immer häufiger mit Stress konfrontiert sind und ihnen die Zeit für sich selbst fehlt. Genauso macht es Sinn, sich gesund zu ernähren, Sport zu machen und all diese Dinge. Was mich aber nervt ist die ständige Predigerei, mit der ich konfrontiert werde. Man muss dazu aber auch sagen, dass ich mich davon sehr leicht beeinflussen lasse, vielleicht können sich die übrigen Menschen ja da besser abgrenzen. Aber mich macht es wütend, wenn jeder mir seine Lebensweisheiten aufdrängen will, egal wie gut sie sein mögen. Ich lasse mir weder einreden, dass ich um fünf aufstehen soll, noch nur noch jeden zweiten Tag etwas Süsses zu essen. Ich kenne mich und meinen Tagesrhythmus, wenn ich um fünf Uhr aufstehe bin ich nicht nur für die ersten Stunden quasi am Nachtwandeln und kann diese Zeit dann wohl kaum sinnvoll für mich selbst nutzen sondern  ich beraube mich selbst auch meiner produktivsten Stunden des Tages, die Abends zwischen 20.00 Uhr und 24.00 Uhr stattfänden, es sei denn ich bin schon fix und fertig weil ich um fünf aufgestanden bin! Meine zwei Stückchen Schokolade nach dem Abendessen und hin und wieder ein Stück Kuchen lasse ich mir genauso wenig schlechtreden, auch wenn man Gesicht zu fett, mein Hintern nicht knackig genug und meine Oberschenkel zu dick für das perfekte Schönheitsideal sind. (Und mal ernsthaft, sieh dir das Foto von mir im Banner an, ich bin nicht dick, nicht mal pummelig sondern ganz normaler Durchschnitt, ich sollte mir diese Gedanken nicht einmal machen müssen!) Ich bin auch nicht wirklich sportlich und ein Bedürfnis nach Bewegung verspüre ich auch an einem Sofatag nur selten. Natürlich mache ich etwas Sport, vor allem im Turnverein, aber nicht wegen des Sports selbst sondern in erster Linie wegen der Menschen, die ich dort treffe. Ich mache genau die Dinge die mir Spass machen und alles andere lasse ich sein, so kann ich mich zum Bespiel beim besten Willen nicht dazu aufraffen am joggen zu gehen oder gar ein Fitnessstudio zu besuchen. (Das soll nicht heissen, dass man das nicht tun sollte, wenn man Freude daran hat unbedingt, aber für mich ist es nichts und jeder sollte das Recht haben, das für sich selbst zu entscheiden, ohne vom Umfeld und den Medien ständig unter Druck gesetzt zu sehen)

 

In erster Linie ist dieser Blog denn auch ein „Reminder“ an mich selbst, wann immer ich mich wieder von irgendwelchen Trends (wie zum Beispiel der Lücke zwischen den Oberschenkeln) und sozialen Vorstellungen unter Druck gesetzt fühle. Und falls ich dabei noch andere bestärken kann, dass wir gut sind so wie wir sind, umso besser ;)

 

 

Eine Hommage an die Freundlichkeit

 

Ich bin sehr gerne unterwegs. Sei es zu Fuss, mit dem Auto oder meinetwegen auch mit Schiff oder Flugzeug, fast am liebsten aber mit dem Zug. Das konnte ich diese Woche denn auch exessiv ausleben, da ich am Mittwoch für ein Training des Turnvereins nach Hause gefahren bin, langsam wird es nämlich ernst mit unserer Turnunterhaltung! Das bedeutet also sechs zusätzliche Zugstunden für mich, was ich im Grossen und Ganzen jedoch durchaus genossen habe. Doch es soll heute nicht um meine Affinität für Züge gehen, sondern um die Freundlichkeit meiner Mitmenschen. Denn gerade unterwegs trifft man auf sehr viele fremde Menschen. Ich persönlich staune immer wieder, viele extrem unfreundliche Menschen an Kassen, in Läden, öffentlichen Verkehrsmitteln und was weiss ich arbeiten. (Ich glaube, darüber habe ich auch während meines Blankoprojekts bereits einmal geschrieben) Negative Beispiele gibt es also zuhauf, ich konzentriere mich aber heute auf die Serie positiver Erlebnisse, die ich in den letzten Tagen hatte. Vielleicht bin ich für dieses Thema auch aufgrund eigener Erfahrungen in gewissen Arbeitssektoren extrem sensibel, aber meinen Tag macht es tatsächlich besser, wenn eine Verkäuferin mir einen schönen Tag wünscht. Und an dieser Stelle muss ich unbedingt erwähnen, dass es sehr viele, sehr  vorbildliche und super freundliche Menschen gibt, die man unterwegs trifft. Ich bin kein Freund davon, überall fremde Menschen an zu labbern, mit meinem Gegenüber im Zug dauernd zu plaudern oder ähnliches, aber wenn ich niessen muss und jemand mir „Gesundheit“ sagt, freue ich mich trotzdem und ich wechsel auch gerne ein paar Worte mit anderen Reisenden, vor allem wenn wieder einmal nicht alles so läuft, wie es eigentlich sollte. Ein anderes, amüsantes Erlebnis hatte ich gestern im Tram auf dem Weg zum Bahnhof. Mir gegenüber sass ein älterer Mann und als ich ausstieg, erkundigte er sich, ob die Reise noch weit gehe. Ich musste lachen und als ich ihm sagte, dass ich noch bis nach Chur müsse, verwarf er die Hände und wünschte mir dann alles Gute. Auch lustig war ein Gespräch mit einer anderen jungen Frau im Zug, als ich meine Hände am Ladekabel meines Laptops wärmte und sie sich mit mir als Dauerfrostbeule sehr sympathisierte. Es braucht nicht sonderlich viel, um mich zum Lächeln zu bringen, ein paar freundliche Worte genügen, aber ich freue mich auch jedes Mal sehr, wenn ein freundlicher Konduktor mit eine gute Weiterreise wünscht.

 

 

Wochenrückblick:

 

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass bloggen hat mir tatsächlich ein wenig gefehlt in den letzten Tagen! Aber jetzt ist die Woche ja auch schon wieder vorüber und hier kommt er, der versprochene Rückblick. Bevor ich aber die vergangenen Tage alle nochmal Revue passieren lasse, gibt es jetzt noch einen kurzen Einblick in die Planung für die nächsten  zwei Wochen. Ich hatte ja angekündigt, meiner Webseite gerne etwas mehr Struktur verleihen zu wollen, dieses Unterfangen muss allerdings noch bis Januar warten, denn im Dezember wird hier wieder ein Adventskalender erscheinen und die beiden verbleibenden Wochen im November werde ich für ein paar weitere unstrukturierte Textideen nutzen. Es kommt also am Dienstag und am Donnerstag ein Blog, am Sonntag wieder der Rückblick. Aber genug jetzt vom Organisatorischen, hier kommt der versprochene Rückblick für diese Woche:

 

Die Woche begann für mich mit einer weiteren Lektion der Anleitung zum Brechen von Gelenken. Kleine Anmerkung: ich war im Selbstverteidigungskurs, wir lernen das nicht zum Spass sondern für den Notfall. Das Herausragende dieses Abends war aber nicht die Lektion selbst, sondern dass ich beim Gespräch mit meiner Partnerin für die Übungen von meiner Heimat erzählte und sich ein anderer Bündner überraschend um drehte und mich zu einem weiteren Bündnerfest einlud, die Erstausgabe in Basel!

 

Am Dienstag habe ich wieder für den Mittagstisch gekocht, wir machten Salat, Gemüsegratin und Tiramisu, was sehr gut ankam, allerdings auch für Unordnung in der Küche sorgte, vor allem als ein riesiger Schöpflöffel Mascarpone durch die Luft segelte und unsere Hosen und Schuhe weiss besprenkelt. Immerhin hatten wir so etwas zu lachen ;) Am Abend war ich selbstverständlich wieder im Tanzkurs, wobei ich allmählich ein Chaos zwischen den Schritten von Walzer, Foxtrott, Disco Fox, Cha-Cha-Cha und Chivé kriege… Am Dienstag endete dann auch die Herbstmesse auf dem Petersplatz, was dazu führte, dass ich auf dem Heimweg in ein riesiges Verkehrschaos kam, überall Lieferwagen, PWs, Lastwagen und sogar solche mit Anhänger, die die gesamte Strasse verstellen. Überall wuschelten Leute umher, rollten Kabel auf, hängten Dekoration ab und räumten ihre Waren in Kisten fort.

 

Das Highlight am Mittwoch war der hausinterne Anlass „Fremde Töpfe“, in welchem eine Südtirolerin aus dem zweiten Stock uns mit Spezialitäten aus ihrer Heimat bekochte. Es gab „Schüttelbrot“ mit Speck, dann Spinatspätzle, Speckknöddel mit Sauerkraut und zum Dessert Apfelstrudel. Es war sehr lecker und der dazugehörende Vortag über das Südtirol  auch schön und interessant. Mein Stockwerk hatte sich an einem Tisch gesammelt, wir plauderten, selbstverständlich in Englisch, über alles Mögliche: Namen, Reisen, Verletzungen, frühere Studentenerfahrungen und Orte, und noch vieles anderes, sodass wir schliesslich zu den Letzten gehörten und noch aufräumen halfen.

 

Am Donnerstag stand dann das nächste Bündnerfest an, dieses Mal in Zürich. Zu zweit gelang es uns, die Wohnung unserer Gastgeberin ohne grosse Umwege zu finden ;) Zum Znacht machten wir Spaghetti, wir kamen aber nicht dazu uns alle satt zu essen, vor der zweiten Portion mussten wir nämlich schon aufbrechen, weil bereits um acht eine riesige Schlange vor dem Eingang stand. So waren wir dann kurz nach neun schon drinnen, was sehr früh ist! Die spinnen doch, die Bündner in Zürich. ;) Das Fest fühlte sich genauso an wie früher die Palazzo-Parties, vielleicht mit dem kleinen Unterschied dass wir mittlerweile aus der Phase des Vorglühens mit buntem Wodka und Orangensaft zu gepflegteren Getränken, in erster Linie Weisswein gewechselt haben. So oder so genossen wir es wie letzte Woche, Zeit gemeinsam zu verbringen und unsere Freundschaft zu feiern.

 

 Am Freitag machte ich mich dann wieder auf den Heimweg, nicht zuletzt um am Abend in den Turnverein zu gehen. Leider ereignet sich ein weiterer Unfall, was natürlich sehr unerfreulich ist…

 

 

Das Wochenende brachte ich zumindest teilweise zuhause zu, erledige alles mögliche und versuche alles, was ich mir vorgenommen zu habe auch hinzubekommen. Am Samstagabend war ich am Vorbereitungskonzert der Brass Band Cazis, wo mein Freund spielt und am Sonntag war ich mit meinem Vater Auto fahren, habe stundenlange mit meiner Schwester Schilder für die kommende Turnunterhaltung gebastelt und natürlich auch fleissig geschrieben. Eine produktive Woche also!

Zwei Wochen und vier Präsentationen 

Dieser Blog umfasst wegen technischer Schwierigkeiten ganze zwei Wochen, ich kann im Moment vom Laptop  überhaupt nicht mehr auf meine Seite zugreifen, nur vom Handy aus geht es manchmal, sehr mühsam… Was aber auch kein Problem ist, denn es hat sich in dieser Zeit auch nicht allzu viel ereignet. Ich war fleissig an der Uni, ich muss im Moment eine Flut von Präsentationen vorbereiten und versuche dabei immer noch, meine zweite Proseminararbeit zusammen zu bekommen. Darüber hinaus genoss ich die Zugfahrten mit meinen Freunden sehr, im Gegensatz zu anderen Wochen habe ich nämlich überdurchschnittlich selten alleine reisen müssen. 
Ich habe mit Marta für den Mittagstisch gekocht und kam dadurch in den Genuss von echt schwedischen Zimtschnecken, sogenannten „Kanelbullar“. Ich war zudem brav im Chor und habe mich um ein bisschen sportliche Aktivität bemüht, am Dienstag war ich auch noch in der mentalen Prüfungsvorbereitung, was zwar leicht esoterisch klingt und auch viel mit autogenem Training und Meditation zu tun hat, aber da ich ja bekanntlich nicht gerade die nervenstärkste Person in Stresssituationen bin, gebe ich der ganzen Geschichte definitiv einmal eine Chance. Am ersten Wochenende fand der Transruinaulta Trailmarathon statt, bei welchem meine Schwester und ich als Streckenposten beziehungsweise Schlussläuferin mitgeholfen haben und am Samstagnachmittag kamen auch meine Eltern wieder aus den Ferien zurück, sodass wir ordentlich Gesprächsstoff hatten.

 

Die folgende Woche verlief dann ebenfalls unspektakulär, ich war oft in Bibliotheken anzutreffen, um dies und das vorzubereiten, die vielen kommenden Präsentationen sitzen mir im Nacken… Am Wochenende hielt uns dann zum einen der erste richtige Schneefall dieses Herbstes auf Trab, zum Anderen stand ein Ausflug nach Feldis an unsere jährliche Generalversammlung des Openairvereins auf dem Programm. Dort, tief eingeschneit, hab es erst Apero, dann die Versammlung und anschliessend ein wahnsinnig leckeres Abendessen (es gab  Capuns, ich war überglücklich) Der Rest des Abends gehörte dem gemütlichen Beisammensein, dass dieses Jahr weit weniger ausser Kontrolle geriet als auch schon und ich ging für meine Verhältnisse auch relativ früh zu Bett, erholsam war die Nacht allerdings trotzdem nicht. Den Halloween-Abend verbrachte ich mit einigen Mitbewohnern vor dem Fernseh, wo wir einen wahren „Sherlock-Holmes-Marathon“ machten uns und die gesamte erste Staffel zu Gemüte führten. Ich habe die Serie von BBC bereits etliche Male gesehen, aber ich kriege davon nicht genug J Zusammen mit Keksen und Apfelchips war es ein noch grösserer Genuss, was will man also a einem solchen Abend mehr? Und da ich anschliessend noch in die Geheimnisse des Wii-Sports eingeführt wurde, war es doch einigermassen spät, bis ich ins Bett kam. Und an Ausschlafen am nächsten Morgen war natürlich auch nicht zu denken, denn pünktlich um halb acht legten einmal mehr die Bauarbeiter los...